Tramal Long ® wirkt zentral (im Gehirn) auf mäßige bis starke Schmerzen mit den unterschiedlichsten Ursachen. Die Bezeichnung "long" impliziert die langanhaltende Wirkdauer, Tramal Long ® stellt somit ein so genanntes Retard - Medikament dar, welches als Tropfen oder in Tablettenform verabreicht werden kann.
Tramal ® ist ein zentral (im Gehirn) wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide und wird bei mäßig starken bis starken Schmerzen unterschiedlicher Ursache eingesetzt.
Der Wirkstoff des Medikamentes erzielt seine schmerztherapeutische Wirkung durch Beeinflussung spezifischer Nervenzellen des Rückenmarkes und des Gehirns.
Der Begriff „long“ (retardiert) beschreibt die länger anhaltende Wirkung (>12 Stunden) im Gegensatz zu nicht retardierten Präparaten.
Tramal ® long 100 mg
von Grünenthal GmbH.
Tramadolhydrochlorid
Anwendung bei mäßig starken und starken Schmerzen unterschiedlicher Ursache.
Auf orthopädischem Gebiet gehören dazu:
Tramadol (der Wirkstoff von Tramal) bindet an zentrale (Gehirn / Rückenmark) Opiatrezeptoren und führt durch eine Hemmung der Erregungsübertragung (Schmerzweiterleitung über Nerven) zu einer verminderten Schmerzwahrnehmung.
Die Einnahme von Tramal® long 100 mg kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Empfehlenswert ist die Einnahme nach dem Essen.
Die Retardtabletten werden unzerkaut mit viel Flüssigkeit geschluckt. Eine Zerteilung der Tabletten sollte nicht erfolgen, da ansonsten die verzögerte Wirkstoffabgabe beeinträchtigt werden kann.
Die Tagesdosis sollte auf zwei Einzeldosen, morgens und abends, aufgeteilt werden.
Bei der Tabletteneinnahme sollten optimalerweise feste Uhrzeiten eingehalten werden. Die Einnahme erfolgt im Abstand von 12 Stunden (z.B. 8 Uhr und 20 Uhr).
Da es sich bei Tramal um ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung von Schmerzen handelt, empfehlen wir Ihnen einen Arzt aufzusuchen, der mit Ihnen die Dosierung genauer auf ihre Bedürfnisse und Ihre momentane Krankheitssituation abstimmen kann.
Tramadol ist in Dosierungen zwischen 50 und 100 mg erhältlich. Die gängigsten Einnahmeformen sind Kapseln, Tröpfchen oder Zäpfchen. Die Beginndosis, die Dosis mit der man die Einnahme startet, ist abhängig von der Schmerzstärke und dem Körpergewicht. Auch die sich im Verlauf anschließenden Dosierungen, werden durch die Stärke der Schmerzen bestimmt.
Während der Einnahme sollte darauf geachtet werden, dass Tramal für die Schmerzlinderung ausreichend hoch dosiert ist, die Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Mundtrockenheit sich jedoch in einem erträglichen Rahmen halten.
Bei Erwachsenen sind je nach Schmerzstärke Dosierungen zwischen 50-100 mg üblich. Dafür sollte zu Beginn, bei mäßig-starken Schmerzen eine ganze Kapsel mit einer Dosierung von 50 mg, unzerkaut und unzerbrochen, mit reichlich Wasser eingenommen werden. Tritt nach 30-60 Minuten keine Schmerzlinderung ein, kann erneut eine 50 mg Kapsel eingenommen werden. Anschließend sollte jedoch ein Abstand von 4-6 Stunden bis zur nächsten Einnahme eingehalten werden. Pro Tag darf die Höchstdosis von 400 mg Tramal nicht überschritten werden. Bei einer Dosierung von 100 mg entspräche dies 4 Kapseln, bei einer Dosierung von 50 mg 8 Kapseln usw.
In einem Abstand von 4-6 Stunden können, auch hier nach Schmerzstärke, 20 bis 40 Tröpfchen eingenommen werden. 20 Tröpfchen entsprechen einer Dosierung von 50 mg Tramal. Bei mäßig-starken Schmerzen sollten 20 Tröpfchen eingenommen werden, wobei nach 30-60 Minuten eine Schmerzlinderung zu spüren sein sollte. Ist dies nicht der Fall können einmalig nochmals 20 Tropfen eingenommen werden. Anschließend sollte ein Einnahmeabstand von mindestens 4 Stunden eingehalten werden. Die Wirkungsdauer, also die Zeit, in der das Medikament die Schmerzen lindert, beträgt in etwa 4 bis 8 Stunden. Die maximale tägliche Dosierung beträgt 160 Tröpfchen, was einer Dosis von 400 mg Tramal entspricht.
Für Erwachsene älter 75 Jahre sollte ein längerer Abstand zwischen den Einnahmen, sowohl von Kapseln, als auch von Tröpfchen eingehalten werden, da der im Medikament Tramal enthaltene Wirkstoff Tramadol langsamer abgebaut wird als bei jüngeren Menschen und aus diesem Grund länger im Körper verbleibt und dort seine Wirkung entfalten kann. Ihr Arzt kann eine auf Ihren Zustand und Krankheit abgestimmte Dosierungsempfehlung aussprechen.
Für Kinder ab dem 12.Lebensjahr gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen, wie für Erwachsene. Kinder im Alter von 1 bis 11 Jahren erhalten Dosen von 1-2 mg Tramal pro Kilogramm Körpergewicht.
Kinder unter 2 Jahren sollten Tramal-Tropfen aufgrund der Gefahr eines Kehlkopfkrampfes nicht einnehmen. Für Kinder ab 2 Jahren ist eine extra Tropfflasche erhältlich, von der das Kind 4 bis 8 Tropfen pro 10 Kilogramm Körpergewicht erhalten kann. Dies entspricht einer Dosis von 1 bis 2 mg Tramadol pro kg Körpergewicht. Angenommen ein einjähriges Kind würde 10 Kilogramm wiegen erhalte es somit 4-8 Tropfen, je nachdem wie viel zur Schmerzlinderung benötigt wird. Ab dem 12. Lebensjahr wird bei den Tropfen die Gabe, der für die Erwachsenen bestimmten Dosen empfohlen.
Die Tramal-Zäpfchen sind in einer Dosierung von 100 mg erhältlich. Die Einnahme ist für Kinder und Jugendliche jünger 14 Jahre nicht geeignet. Die Tagesdosis von 400 mg Tramadol, entspricht 4 Zäpfchen darf nicht überschritten werden. Die Wirkung hält, je nach Schmerzstärke, 4-8 Stunden an.
Das Beenden einer medikamentösen Therapie mit Tramal ® long 100 mg sollte schrittweise erfolgen. Ein abruptes Absetzen von Tramal ® long 100 mg führt im Allgemeinen zu keinen Nebenwirkungen. Nach sehr langer Einnahme von Tramal ® long 100 mg kann es bei plötzlichem Absetzen der Medikation zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen:
Bei Nierenfunktionsschwäche (Niereninsuffizienz) oder Leberfunktionsschwäche (Leberinsuffizienz) sollte Tramal ® long 100 mg nicht eingenommen werden.
Eine spezielle Dosisanpassung für ältere Menschen (über 75 Jahre) ist unter Berücksichtigung der allgemeinen Nebenwirkungen nicht erforderlich. Mitunter kann aufgrund einer verminderten Ausscheidung des Wirkstoffes ein größerer Einnahmeabstand der Einzelmedikation notwendig werden.
Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide haben in therapeutischer Dosierung im Gegensatz zu den schmerzhemmenden Medikamenten aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) weniger Nebenwirkungen die den Organismus nachhaltig schädigen.
Dennoch weisen sie zahlreiche unerwünschte Wirkungen auf, die für die Betroffenen zum Teil sehr belastend sein können.
Als eine der häufigsten Nebenwirkungen treten bei der Behandlung mit Tramal ® Übelkeit, Schwindel und Erbrechen auf (>10%).
Sie kommen durch eine Stimulation von Dopamin-Rezeptoren im sogenannten Brechzentrum in der Area postrema im Zentralen Nervensystem zustande und können dementsprechend gegebenenfalls durch die Gabe von Dopamin-Antagonisten wie Metoclopramid oder ähnliche Wirkstoffe reduziert werden.
Weiterhin häufige (1-10%) unter der Therapie mit Tramal ® auftretende Nebenwirkungen sind Schwitzen, Benommenheit sowie Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Obstipation.
Die Obstipation ist eine der wenigen Nebenwirkungen der Opioide, die bei einer längerfristigen Therapie nicht der Gewöhnung unterliegt, sie kann also während der Behandlung mit Tramal ® zu einem dauerhaften Problem werden.
Dementsprechend kann individuell abgewogen werden, ob prophylaktisch, also gleich zu Therapiebeginn, oder im Verlauf eine Komedikation mit einem Medikament erfolgt, das die Darmtätigkeit ankurbelt (Laxans). Häufig werden hier Movicol® (enthält Macrogol, Kaliumchlorid, Natriumchlorid, Natriumhydrogencarbonat) und Bifiteral® (enthält Laktulose) angewandt.
Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen unter der Therapie mit Tramal ® sind Hauterscheinungen wie Hautrötung (Flush), Hautausschlag (Exanthem) und Juckreiz (Pruritus), Durchfall und Völlegefühl sowie ein erhöhter Herzschlag (Tachykardie) mit Herzklopfen (Palpitationen).
Weiterhin gibt es zahlreiche Nebenwirkungen die selten auftreten. Hierzu zählen unter anderem eine Verminderung der Muskelkraft, Veränderungen des Appetits, Kribbelempfindungen (Parästhesien) und Zittern (Tremor).
Die bei der Therapie mit Opioiden gefürchtete Atemdepression tritt unter einer Therapie mit Tramal ® in therapeutischer Dosierung sehr selten auf. Bei einer Überdosierung oder in Kombination mit ebenfalls hemmend auf das Atemzentrum wirkenden Substanzen wie Schlafmittel, einigen Psychopharmaka sowie Alkohol kann sie jedoch auftreten.
Auch das Auftreten von Krampfanfällen ist unter einer dosisadaptieren Therapie mit Tramal äußerst selten, kann aber bei Überdosierung oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen, die die Krampfschwelle senken, auftreten. Hierzu zählen zum Beispiel einige Antidepressiva (unter anderem Amitriptylin) und Antipsychotika (zum Beispiel Haloperidol).
Ebenfalls selten treten bei der Behandlung mit Tramal ® Symptome wie Schlafstörungen und Albträume, Halluzinationen und Verwirrtheit sowie Stimmungsveränderungen im Sinne einer Euphorie oder Dysphorie (Reizbarkeit) auf.
Veränderung der Aktivität im Sinne einer Aktivitätssteigerung oder -Dämpfung, verschwommenes Sehen, Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Erhöhung des Blutdruckes (Hypertonie), Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Miktionsstörungen) und allergische Reaktionen sind weitere seltene Nebenwirkungen die bei der Behandlung mit Tramal ® auftreten können.
Die bei der Therapie mit Opioiden gefürchtete Entwicklung einer Abhängigkeit tritt bei Tramal ® selten auf da Tramal ® in der Gruppe der Opioide ein eher geringes Abhängigkeitspotential aufweist.
Nichtsdestotrotz kann sich nach längerer Therapiedauer eine Abhängigkeit entwickeln die sich nach Absetzen von Tramal ® durch Entzugserscheinungen bemerkbar macht. Hierzu zählen Zittern, Schweißausbrüche, Unruhe, Muskelkrämpfe, Kältegefühl, Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Wahrnehmungs- und Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen sowie Angstattacken.
Bei einer Überdosierung (Intoxikation) von Tramal ® kann es zu Erbrechen, Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma, Atemdepression bis hin zur Atemlähmung, Krampfanfällen sowie einer für die Opioid-Intoxikation charakteristischen Engstellung der Pupillen (Miosis) kommen.
Als Gegenmittel (Antidot) bei Atemdepression kann Naloxon gegeben werden, bei Krämpfen wird Diazepam intravenös eingesetzt.
Bei der Behandlung mit Tramal ® ist zu beachten, dass eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens auftreten kann sodass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen in diesem Fall unterlassen werden sollten. Beim Auftreten von Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Tramal ® sollte der Arzt informiert werden.
Die schmerztherapeutische Wirkung von Tramal ® long 100 mg kann vermindert sein bei gleichzeitiger Einnahme von carbamacepin-haltigen Arzneimitteln (Medikamente gegen epileptische Krampfanfälle).
Tramal ® long 100 mg kann bei gleichzeitiger Einnahme von Beruhigungsmittel oder Alkohol die Wirkung auf das Zentralnervensystem verstärken.
Der gleichzeitige Einsatz mit anderen Opioiden (z.B. Valoron ®) sollte unterlassen werden. Die resultierende Wirkung ist nicht einschätzbar.
Es gibt Wechselwirkungen zu bestimmten Antidepressiva (Medikamete zur Behandlung einer Depression) und allgemein Medikamenten, welche die Krampfschwelle erniedrigen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Marcumar ® (Phenprocoumon) kann es zu kleinflächigen Blutungen kommen.
Wer darf / sollte Tramal ® long 100 mg nicht einnehmen:
Da immer vom Kostendruck im Gesundheitswesen gesprochen wird, halten wir es für wichtig auch Preise für Medikamente zu erfahren (Preise beispielhaft und ohne Empfehlungscharakter):
Es besteht für alle Dosierungen Rezeptpflicht!
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