In den meisten Fällen zeigen Schwangerschaften einen problemlosen Verlauf ohne größere Komplikationen. Es gibt jedoch verschiedene Risikofaktoren und Krankheiten, bei denen es während der Schwangerschaft zu Komplikationen für Mutter und Kind kommen kann. Risikofaktoren können sich sowohl aus der Anamnese (Vor-/Krankengeschichte) als auch bei der Untersuchung der werdenden Mutter bzw. im Verlauf der gesamten Schwangerschaft ergeben. Schwangerschaftskomplikationen können jedoch auch plötzlich und ohne vorher bekannte Risikofaktoren auftreten.
In den meisten Fällen zeigen Schwangerschaften einen problemlosen Verlauf ohne größere Komplikationen. Es gibt jedoch verschiedene Risikofaktoren und Krankheiten, bei denen es während der Schwangerschaft zu Komplikationen für Mutter und Kind kommen kann. Risikofaktoren können sich sowohl aus der Anamnese (Vor-/Krankengeschichte), als auch bei der Untersuchung der werdenden Mutter bzw. im Verlauf der gesamten Schwangerschaft ergeben. Schwangerschaftskomplikationen können jedoch auch plötzlich und ohne vorher bekannte Risikofaktoren auftreten.
Vorbestehende Risikofaktoren, die zu Schwangerschaftskomplikationen führen können, sind u.a.:
Alter der Mutter (unter 18 Jahren, über 35 Jahren)
Erkrankungen der Mutter oder innerhalb der Familie, z.B. Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Epilepsie, starkes Übergewicht, Infektionen
Voroperationen, Fehlbildungen oder Myome (gutartige Geschwülste) der Gebärmutter
Zustand nach einem oder mehreren Kaiserschnitten
mehr als fünf Geburten in der Vergangenheit und eine schnelle Folge von Schwangerschaften (weniger als ein Jahr zwischen den Schwangerschaften)
Komplikationen bei vorherigen Schwangerschaften bzw. Geburten, beispielsweise Schwangerschaftsabbrüche, Fehl- oder Frühgeburten
Einnahme von Medikamenten oder Drogen
Alkohol- oder Nikotinkonsum
Während der Schwangerschaft können verschiedene Risiken auftreten, die eine intensive Betreuung von Mutter und Kind notwendig machen. Dazu gehören u.a.:
Auftreten von Anämien (Blutarmut), Blutungen, Blutgruppenunverträglichkeit (Rhesusfaktor-Inkompatibilität) oder Thrombosen
Fehllage des Mutterkuchens (lateinisch Plazenta, sogenannte Placenta praevia)
Gebärmutterhalsschwäche (sogenannte Zervixinsuffizienz)
Minderdurchblutung der Plazenta mit folgender Unterversorgung des Kindes (sogenannte Plazentainsuffizienz)
Infektionen
Schwangerschaftsbluthochdruck und eventuell Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung), Eklampsie und HELLP-Syndrom (siehe unten)
vorzeitige Wehen oder vorzeitiger Blasensprung
Eine weitere Schwangerschaftskomplikation ist die sogenannte Eileiterschwangerschaft, auch Tubargravidität genannt (siehe unten).
Anzeichen oder Symptome einer Schwangerschaftskomplikation können sein:
starkes Unwohlsein oder Krankheitsgefühl (auch hohes Fieber, starkes Erbrechen, Gewichtsabnahme)
jede Form von Blutungen (auch Schmierblutungen)
plötzlicher Flüssigkeitsabgang aus der Scheide (Hinweis für Abgang von Fruchtwasser)
Schmerzen beim Wasserlassen (Hinweis für Harnwegsinfektion)
Schmerzen im Bauch, in der Leistengegend oder im Rücken
weniger oder keine spürbaren Kindsbewegungen über den Tag
Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel
Wassereinlagerungen (sogenannte Ödeme), vor allem im Gesicht, an Händen und Beinen/Füßen
sehr schnelle Gewichtszunahme
In diesem Fall sollten schwangere Frauen in jedem Falle einen Frauenarzt bzw. ihren behandelnden Arzt aufsuchen.
Sind Frauen bei der Schwangerschaft jünger als 18 Jahre oder älter als 35 Jahre (ab dem zweiten Kind älter als 40 Jahre), wird die Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft und es können Schwangerschaftskomplikationen auftreten.
Bei sehr jungen Frauen kommt es unter anderem häufiger zu Komplikationen, wie vorzeitigen Wehen und Frühgeburten.
Bei Frauen über 35 J. sind Chromosomenveränderungen wie z.B. Trisomie 21 (Down-Syndrom) häufiger und das Risiko einer Fehlgeburt ist höher. Bei älteren Frauen bestehen häufiger Vorerkrankungen, die zu Schwangerschaftskomplikationen führen können. Auch kommt es im Schwangerschaftsverlauf häufiger zur Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes, Schwangerschaftsbluthochdrucks, Thrombosen oder einer Plazentainsuffizienz.
Insgesamt sind Blutungen aus der Scheide während der Schwangerschaft keine Seltenheit. In der Frühschwangerschaft kommt es bei etwa 20% aller werdenden Mütter, also etwa jeder fünften Frau, zu Blutungen. Der Grund für die Blutung ist oft harmlos, sollte aber trotzdem stets ärztlich abgeklärt werden.
In der zweiten Hälfte der Schwangerschaft (ab der 20. SSW) kommt es insgesamt seltener zu Blutungen, nur bei etwa 2-10% der Fälle. Meist sind die Ursachen in diesem Stadium jedoch schwerwiegender als in der Frühschwangerschaft.
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Eine bedeutende Schwangerschaftskomplikation sind Blutungen. Auch wenn Blutungen während der Schwangerschaft nicht zwingend eine Gefahr für Mutter und Kind darstellen, sollte die werdende Mutter bei Auftreten von schwachen (z.B. Schmierblutungen) oder stärkeren Blutungen mit oder ohne Schmerzen sofort einen Frauenarzt bzw. ihrem behandelnden Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus fahren. Insbesondere hellrote (frische) und starke Blutungen sind ein Alarmsignal und bedürfen sofortiger ärztlicher Abklärung.
In der Frühschwangerschaft (erste bis zwölfte Schwangerschaftswoche (SSW)) kommt es vergleichsweise häufig zu Blutungen. Die Ursachen hierfür können harmlos sein, wie beispielsweise die sogenannte Nidationsblutung während der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter, die wenige Tage nach der Befruchtung stattfindet oder kleine Verletzungen in der Scheide oder am Gebärmutterhals, wie sie z.B. durch Geschlechtsverkehr entstehen können. Aber auch eine Eileiterschwangerschaft, die Umstellung des Hormonhaushaltes zu Beginn der Schwangerschaft oder eine Fehlgeburt können Ursache einer Blutung in der Frühschwangerschaft sein.
Im späteren Schwangerschaftsverlauf kommt es insgesamt seltener zu Blutungen aus der Scheide. Ursache hierfür können u.a. eine Fehllage des Mutterkuchens (sogenannte Placenta praevia) oder auch eine vorzeitige Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand sein, die einen Notfall darstellt. Harmlos dagegen ist die sogenannte Zeichnungsblutung, wenn sie wenige Tage um den Entbindungstermin auffällt. Aber auch in diesem Fall sollte die werdende Mutter einen Arzt aufsuchen.
Werden während der Schwangerschaft, im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt, bei der schwangeren Frau erhöhte Blutdruckwerte festgestellt (über 140/90mmHg), kann dies verschiedene Ursachen haben. Ein harmloser Grund wäre eine bestehende Nervosität bzw. Aufgeregtheit beim Arztbesuch. In diesem Fall sollte die werdende Mutter ihren Blutdruck Zuhause in gewohnter Umgebung messen und protokollieren, oder es sollte eine Langzeituntersuchung des Blutdrucks über 24 Stunden durchgeführt werden.
Besteht jedoch ein erhöhter Blutdruck, insbesondere ab der 20. SSW, wird eine Schwangerschaftshypertonie diagnostiziert. Diese kann ein Risiko für Mutter und Kind darstellen. Die Ursachen des Schwangerschaftsbluthochdrucks sind zum Teil noch unbekannt. Risikofaktoren, wie ein bereits vor der Schwangerschaft bestehender Bluthochdruck oder Diabetes mellitus können die Entstehung eines Schwangerschaftsbluthochdruckes jedoch begünstigen.
Symptome und Komplikationen des Schwangerschaftsbluthochdrucks sind u.a.:
Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen
Minderdurchblutung des Mutterkuchens mit folgender Nährstoffunterversorgung des Kindes
Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung, Vorstufe der Eklampsie): Bluthochdruck, Proteine im Urin und eventuell Wassereinlagerungen (Ödeme)
Eklampsie: Symptome der Präeklampsie und zusätzlich Krampfanfälle
HELLP-Syndrom: Komplikation der Eklampsie, wobei es zum Abbau von roten Blutkörperchen (Hämolyse), erhöhten Leberwerten (Elevated liver enzymes) und Verminderung der Blutplättchen (low platelet count) kommen kann.
Die Therapie des Schwangerschaftsbluthochdrucks umfasst neben einer engmaschigen Überwachung des Blutdrucks, des Urins und der Blutwerte, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Eventuell ist eine Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten notwendig.
Präeklampsie und Eklampsie können sehr gefährlich für Mutter und Kind sein, sodass die Geburt so schnell wie möglich angestrebt wird. Bei Auftreten des HELLP-Syndroms muss sofort entbunden werden.
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Die Eileiterschwangerschaft ist die am häufigsten auftretende Form der Extrauteringravidität, also der Einnistung der befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutter und stellt eine wichtige Schwangerschaftskomplikation dar. Dabei nistet sich die befruchtete Eizelle auf ihrem Weg zur Gebärmutter in einem Eileiter ein. Dies kann zu Verletzungen bis hin zur Ruptur des betroffenen Eileiters und so zu Komplikationen wie Unterleibschmerzen und starken Blutungen führen, die lebensbedrohlich sein können. Eine Eileiterschwangerschaft kann durch einen Schwangerschaftstest, eine frauenärztliche Untersuchung und eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden. Je nach Stadium der Eileiterschwangerschaft gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. In frühen Stadien kann eine Eileiterschwangerschaft durch Medikamente behandelt werden, bei fortgeschrittenen Stadien ist oft eine Operation notwendig.
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