Nasenbluten in der Schwangerschaft

Nasenbluten in der Schwangerschaft ist eine recht häufige, aber harmlose Komplikation, das jedoch sehr unangenehm ist. Neben den allgemeinen Sofortmaßnahmen beim Nasenbluten ist es wichtig, die Nasenschleimhäute vor dem Trockenwerden zu schützen.

Nasenbluten in der Schwangerschaft

Nasenbluten in der Schwangerschaft - Was tun?

Während der Schwangerschaft kommt es durch die hormonelle Umstellung zu zahlreichen körperlichen Veränderungen. Auch ein vermehrtes Nasenbluten gehört zu den häufig vorkommenden Schwangerschaftsbeschwerden. Dieses ist in den allermeisten Fällen völlig harmlos, auch wenn es vielleicht zunächst Angst macht. Auch wenn es oft so erscheint, als ob das Blut in großen Mengen aus der Nase tropft, ist es meist doch nur ein verhältnismäßig geringer Blutverlust.

Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft führt dazu, dass sich das Bindegewebe im Körper auflockert, dies schließt das Bindegewebe um die Gefäße mit ein. Außerdem wird der Blutfluss gesteigert, zum Einen durch eine erhöhte Menge an zirkulierendem Blut, zum Anderen durch eine Erhöhung des Pulses und die Erweiterung der Gefäße.

In der Nase liegen viele venöse Gefäße relativ oberflächlich und können bei einigen Menschen leicht durch mechanische Reize mit kleinen Verletzungen, beispielsweise durch starkes Ausschnupfen, verletzt werden. Durch die vermehrte Durchblutung während der Schwangerschaft wird zusätzlich ein größerer Druck auf die Gefäßwände ausgeübt, was dazu führt, dass diese schneller einreißen und es leichter zum Nasenbluten kommt.

Zusätzlich können die Schleimhäute der Nase durch die starke Durchblutung und die hormonell bedingte Auflockerung des Bindegewebes etwas anschwellen. Dies wird oftmals als sehr unangenehm empfunden, da es zu nächtlichem Schnarchen führen kann, die Nasenatmung beeinträchtigt wird.
Das bewirkt, dass die Nasenschleimhaut insbesondere im Winter durch die herabgesetzte Luftfeuchtigkeit austrocknet. Trockene Schleimhäute allerdings sind ebenfalls verletzlicher und die Gefäßwände reißen auch hierdurch schneller ein.

Dies birgt auch einige Ansätze dafür, wie man dem Nasenbluten gut vorbeugen kann. So ist es wichtig, die Nasenschleimhaut immer möglichst feucht zu halten. Eine ausreichende Trinkmenge hilft dabei, die Schleimhäute zu befeuchten. Außerdem kann man vorbeugen, indem man die Nase von innen regelmäßig mit fettreichen, befeuchtenden Nasensalben einreibt, was die Schleimhaut ebenfalls geschmeidig hält. Regelmäßige Nasenspülungen mit isotoner Kochsalzlösung oder „Meerwasser“ sind ebenfalls sinnvoll.

Man kann auch dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit im Haus vor allem im Winter nicht zu gering wird, indem man entweder einen Luftbefeuchter aufstellt oder aber einfach möglichst auch im Schlafzimmer einen Topf mit Wasser auf der Heizung platziert, so dass das Wasser nach und nach verdunstet.

Auch beim Ausschnupfen sollte man etwas vorsichtiger sein. Starkes Schneuzen kann durch die starke Druckerhöhung ebenfalls ein Platzen der Gefäßwand fördern und Nasenbluten hervorrufen.

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Was ist normal?

Nasenbluten ist ein häufiges Phänomen und in den allerwenigsten Fällen steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Auch während der Schwangerschaft muss häufiges Nasenbluten mitnichten bedeuten, dass eine Gefahr für die Gesundheit der Schwangeren oder für das ungeborene Kind besteht. Während einer Schwangerschaft ist der weibliche Körper vielfältigen Veränderungen unterworfen, die auf Umstellungen des Hormonhaushaltes und auf die Anpassung des Organismus auf die Versorgung des Kindes zurückzuführen sind.

Das Hormon Progesteron, welches gerade in der Schwangerschaft verstärkt gebildet wird, und die Ausschüttung weiblicher Sexualhormone (Östrogene) führen zu einer Auflockerung des Bindegewebes. Davon sind auch die empfindlichen Schleimhäute der Nase betroffen. Es kommt leichter zu Einreißen derselben und damit zu Blutungen. Während der Schwangerschaft nimmt auch das Blutvolumen im Kreislauf zu.

Langsam kommt es infolge der Anpassungsvorgänge auch zum Blutdruckanstieg und zur Steigerung der Herzfrequenz. Diese Faktoren erhöhen zusätzlich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nasenbluten. Begünstigt wird dieses unabhängig von der Schwangerschaft auch durch Faktoren wie trockene Heizungsluft. Das Nasenbluten in der Schwangerschaft ist also durchaus normal. Tritt häufiges, wenn nicht sogar tägliches Nasenbluten mit Blutungsdauern von mehreren Stunden und größeren Blutverlusten auf, sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen.

Schwangerschaftsbluthochdruck

Nasenbluten kann auch bei stark erhöhtem Blutdruck auftreten. Ab einem oberen Blutdruckwert von 180 mmHg spricht man von einer Blutdruckentgleisung. Bei diesen hohen Blutdruckwerten kann Nasenbluten als Symptom der Kreislaufstörung auftreten. Meist ist dies bei Patienten höheren Lebensalters der Fall, die unter einem medikamentös schwer einstellbaren Bluthochdruck leiden. Auch in der Schwangerschaft kann es zu einem äußerst schwer behandelbaren Bluthochdruck kommen.

Ab einem Blutdruck von 140/90 mmHg spricht man bei Schwangeren von einer sogenannten Schwangerschaftshypertonie. Für sich genommen ist der erhöhte Blutdruck zunächst kein Problem, doch weiß man, dass in vielen Fällen weitere Symptome wie erhöhte Proteinausscheidung über den Urin und Ödembildung an den Extremitäten folgen. Wird dieser Zustand, in der Medizin auch als Präeklampsie bezeichnet, nicht therapiert, kann es in der Folge zu Krampfanfällen (Eklampsie) oder zur Zersetzung der mütterlichen roten Blutkörperchen mit anschließender Schädigung der mütterlichen Leber (HELLP-Syndrom) kommen. Wird ein erhöhter Blutdruck, der in manchen Fällen durch häufiges Nasenbluten erstmals in Erscheinung tritt, rechtzeitig erkannt, können Spätfolgen für Mutter und Kind durch geeignete Maßnahmen verhindert werden.

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Therapie

Im Falle einer Blutung sollten die Nasenflügel für ungefähr 5 bis 10 Minuten zusammengepresst werden, um einen Druck auf die eingerissene Stelle auszuüben und damit einen Wundverschluss zu fördern.
Des Weiteren sollte der Kopf nicht in den Nacken gelegt werden, damit das Blut aus der Nase herausläuft und nicht etwa in den Rachen fließt. Aus diesem Grunde sollte man sich bei Nasenbluten auch nicht hinlegen.
Das Blut, welches man auf diese Weise verschlucken würde, verursacht nämlich Übelkeit und es birgt die Gefahr, dass man sich am Blut verschluckt.

Auch eine lokale Kühlung mittels eines Ice-Packs im Nacken oder das Lutschen eines Eiswürfels können die Beschwerden oft lindern, da die Kälte ein Zusammenziehen der Gefäße bewirkt und damit die Blutung zum Stillstand bringen kann.

Nachdem die Blutung zur Ruhe gekommen ist, sollte man noch einige Stunden auf ein Ausschnupfen der Nase verzichten, um den neu entstandenen Schorf nicht gleich wieder abzulösen. Aus diesem Grund sollte man sich auch keine Tempotaschentücher oder ähnliches in die Nase stopfen, da so zum Einen das Blut in den Rachen fließt, zum Anderen beim Entfernen der Schorf auch wieder gelöst werden kann und eine erneute Blutung eintreten kann.

Sollte das Nasenbluten allerdings außergewöhnlich stark ausgeprägt sein oder aber länger als 20 Minuten anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wenn in der letzten Zeit ausgesprochen häufig Nasenbluten eingetreten ist und dies vorher während der Schwangerschaft nie der Fall war, ist es ratsam, den Blutdruck messen zu lassen oder aber selbst zu messen. Auch sollte das dann bei der nächsten gynäkologischen Untersuchung angesprochen werden. Vermehrtes Nasenbluten in der Schwangerschaft kann nämlich auch ein Hinweis auf einen Schwangerschaftsbluthochdruck sein, den es zu behandeln gilt, und darüber hinaus existieren viele andere mögliche Ursachen für häufiges Nasenbluten, zum Beispiel ist ebenfalls eine Blutgerinnungsstörung als Grund möglich.

Auch wenn häufiges Nasenbluten in der Schwangerschaft lästig sein mag, so ist es doch fast immer völlig harmlos, legt sich schnell wieder und endet meist nach der Schwangerschaft ebenso schnell, wie es gekommen ist

Lesen Sie mehr zum Thema: Nasenbluten - Was tun?

Prophylaxe

Dies birgt auch einige Ansätze dafür, wie man dem Nasenbluten gut vorbeugen kann. So ist es wichtig, die Nasenschleimhaut immer möglichst feucht zu halten. Eine ausreichende Trinkmenge hilft dabei, die Schleimhäute zu befeuchten. Außerdem kann man vorbeugen, indem man die Nase von innen regelmäßig mit fettreichen, befeuchtenden Nasensalben einreibt, was die Schleimhaut ebenfalls geschmeidig hält. Regelmäßige Nasenspülungen mit isotoner Kochsalzlösung oder „Meerwasser“ sind ebenfalls sinnvoll.

Man kann auch dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit im Haus vor allem im Winter nicht zu gering wird, indem man entweder einen Luftbefeuchter aufstellt oder aber einfach möglichst auch im Schlafzimmer einen Topf mit Wasser auf der Heizung platziert, so dass das Wasser nach und nach verdunstet.
Auch beim Ausschnupfen sollte man etwas vorsichtiger sein. Starkes Schneuzen kann durch die starke Druckerhöhung ebenfalls ein Platzen der Gefäßwand fördern und Nasenbluten hervorrufen.

Um nachts ein besseres Durchatmen zu fördern, kann es auch förderlich sein, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen oder aber zum Beispiel sogenannte Nasenflügelheber zu nutzen. Dies sind elastische Pflasterstrips aus der Apotheke (oder selbst zurechtgeschnitten), die man unter Spannung auf die Nasenflügel aufbringt, wodurch diese passiv auseinandergezogen werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.04.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024