Nasenbluten ist ein weit verbreitetes Phänomen, das in der Regel plötzlich und vollkommen unerwartet auftritt. Gerade bei Kindern und jungen Erwachsenen kann es sogar bei körperlicher Ruhe, beispielsweise im Schlaf, zu starkem Nasenbluten kommen.
Epistaxis im Schlaf
Nasenbluten ist ein weit verbreitetes Phänomen, das in der Regel plötzlich und vollkommen unerwartet auftritt. Gerade bei Kindern und jungen Erwachsenen kann es sogar bei körperlicher Ruhe, beispielsweise im Schlaf, zu starkem Nasenbluten kommen. Die Ursachen für das Auftreten von Nasenbluten im Schlaf sind weitestgehend unbekannt. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um ein belastendes aber dennoch unbedenkliches Phänomen. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass es einfach Menschen gibt, die dazu neigen, schnell und häufig Nasenbluten zu bekommen. Bei diesen Personen scheinen kleinste Gefäße innerhalb der Nasenschleimhaut auf Reize empfindlicher zu reagieren.
Darüber hinaus können Blutungen im Bereich der Nasennebenhöhlenschleimhaut entstehen. Bereits eine leichte Druckerhöhung im Bereich der Nase, beispielsweise beim Niesen oder Naseputzen, kann bei den betroffenen Personen zu Nasenbluten führen.
Andere Menschen hingegen entwickeln auch bei starker körperlicher Belastung oder sogar nach Gewalteinwirkungen im Bereich der Nase keine Blutungen. Obwohl Nasenbluten, auch wenn es im Schlaf auftritt, in den meisten Fällen vollkommen unbedenklich ist, sollte zeitnah ein Facharzt (Hals-Nasen-Ohrenarzt) aufgesucht werden. Behandlungsbedürftige Veränderungen, wie anatomische Fehlbildungen der Nasenscheidewand (Nasenseptum), Bluthochdruck (Hypertonie) oder Störungen der Blutgerinnung sollten bei häufigem Nasenbluten dringend ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus müssen Betroffene beobachten, welche Farbe das aus der Nase fließende Blut aufweist. Beim Nasenbluten handelt es sich zumeist um eine sogenannte venöse Blutung. In diesen Fällen liegt die Blutungsquelle im Bereich einer kleinen Vene der Nasen- oder Nasennebenhöhlenschleimhaut. Die Blutungen erscheinen dann eher dunkelrot. Bei einer arteriellen Läsion hingegen wirkt die Blutung hellrot.
Darüber hinaus könne die Fließeigenschaften des Nasenblutens darüber Aufschluss geben, ob es sich um eine venöse oder arterielle Blutung handelt. Bei einer Beeinträchtigung der venösen Gefäße sickert das Blut langsam aus der Nase. Arterielle Läsionen hingegen zeichnen sich durch einen schnellen, spritzenden Blutfluss aus. Während venös bedingtes Nasenbluten auch im Schlaf zumeist harmlos ist, müssen arterielle Blutungen immer fachärztlich abgeklärt werden.
Für die Entstehung von Nasenbluten im Schlaf kann es eine Vielzahl von Ursachen geben. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen sogenannten lokalen und globalen Ursachen. Während verschiedene Erkrankungen der inneren Organe, die zu Nasenbluten im Schlaf führen, dringend ärztlich behandelt werden müssen, sind die meisten lokalen Ursachen in der Regel vollkommen harmlos. Gerade in den kalten Jahreszeiten kann es vermehrt zu starkem Nasenbluten während des Tages oder im Schlaf kommen.
Durch Infekte der oberen Atemwege kommt es häufig zu Schwellungen im Bereich der Nasenschleimhaut. Durch diese Schwellungen werden die Schleimhäute zunehmend gereizt. Nasenbluten im Schlaf kann die Folge sein. Darüber hinaus lässt sich beobachten, dass auch Allergiker vermehrt unter Nasenbluten im Schlaf leiden. Auch in diesen Fällen liegen die Ursachen für die Blutungen im Bereich der angeschwollenen Nasenschleimhäute. Auch abschwellende Nasensprays, die häufig zur symptomatischen Behandlung von grippalen Infekten angewendet werden, können die Nasenschleimhaut schädigen und somit zu Nasenbluten im Schlaf führen.
Eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung von Nasenbluten im Schlaf ist eine ausgeprägte Fehlbildung der Nasenscheidewand (Nasenseptum). Vor allem hervorstehende Knochenkanten können die empfindliche Nasenschleimhaut verletzen und Blutungen hervorrufen.
Zudem können kleine Löcher im Bereich der Nasenscheidewand (sogenannte Septumperforation) Nasenbluten im Schlaf provozieren. Derartige Perforationen lassen sich vor allem bei Personen, die an chronischen Schleimhautschädigungen leiden oder bestimmten Chemikalien ausgesetzt sind, beobachten. Auch der Konsum von Drogen wie Kokain kann durch eine Schädigung der Nasenschleimhaut zu Nasenbluten im Schlaf führen. Auch Nasenpolypen oder Geschwüre der Nasenschleimhaut gelten als häufige Ursachen für die Entstehung von ausgeprägtem Nasenbluten im Schlaf.
Neben diesen lokalen Ursachen, können auch innere Erkrankungen zu Nasenbluten führen. In diesem Zusammenhang spielen vor allem Störungen der Blutgerinnung und Bluthochdruck eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus kann das Nasenbluten im Schlaf eine mögliche Nebenwirkung verschiedener Arzneimittel sein.
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Vor allem häufig auftretendes Nasenbluten im Schlaf sollte dringend durch einen Facharzt abgeklärt werden. Obwohl Nasenbluten in der Regel vollkommen harmlos ist, müssen ernstzunehmende Ursachen ausgeschlossen werden. Die Diagnostik bei Nasenbluten im Schlaf umfasst mehrere Schritte. Zuerst findet ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch, bei dem auf Details zum Nasenbluten eingegangen wird, statt. Auch mögliche Vorerkrankungen (beispielsweise Bluthochdruck oder Einschränkungen der Blutgerinnung) und bestehende Allergien spielen bei diesem Gespräch eine entscheidende Rolle.
Darüber hinaus sollte abgeklärt werden, ob der betroffene Patient gerinnungshemmende Medikamente wie Aspirin® oder Marcumar® einnimmt. Im Anschluss können verschiedene diagnostische Maßnahmen dabei helfen, herauszufinden, wodurch das Nasenbluten im Schlaf hervorgerufen wird. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt untersucht den betroffenen Patienten dazu in der Regel mit Hilfe eines speziellen Nasenspiegels (sogenannte Nasenspiegelung oder Rhinoskopie). In den meisten Fällen reicht eine Spiegelung der vorderen Nasenabschnitte, um die Blutungsquelle sicher ermitteln zu können.
Bei der Untersuchung der vorderen Nasenabschnitte verwendet der behandelnde Arzt ein sogenanntes Nasenspekulum. Mit Hilfe dieses zangenartigen, vorne rund zusammenlaufenden Instruments und einer geeigneten Lichtquelle kann die Schleimhaut der Nase optimal begutachtet werden. Macht sich das Nasenbluten durch besonders starken, hellroten Blutverlust bemerkbar, müssen zumeist weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Bildgebende Verfahren, beispielsweise die Anfertigung einer Röntgenaufnahme, können dabei helfen die anatomischen Gegebenheiten im Bereich der Nase besser zu beurteilen.
Darüber hinaus kann die Durchführung einer Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) in Einzelfällen sinnvoll sein. Falls davon ausgegangen wird, dass das Nasenbluten im Schlaf durch die Verletzung eines größeren Gefäßes hervorgerufen wird, so ist die Darstellung der Blutgefäße mittels Angiographie häufig unumgänglich. Darüber hinaus sollten verschiedene Blutwerte, beispielsweise die Gerinnungswerte, bei häufigem Nasenbluten im Schlaf ermittelt werden.
Die Behandlung von Nasenbluten im Schlaf richtet sich in erster Linie nach der zugrunde liegenden Ursache. Steht das Nasenbluten im Schlaf im Zusammenhang mit Bluthochdruck, sollte dieser dringend gesenkt werden. In den meisten Fällen kann ein stark erhöhter Blutdruck nur durch potente Arzneimittel gesenkt werden. Unabhängig von der tatsächlichen Ursache, können einfache Sofortmaßnahmen dabei helfen, das Nasenbluten effektiv zu stoppen. Betroffene Personen sollten den Kopf unmittelbar nach Beginn der Blutungen nach vorne beugen. Auf diese Weise kann das Blut aus der Nase fließen und nicht in die Luftröhre gelangen. Zudem kann durch das Nachvornebeugen des Kopfes vermieden werden, dass Blut in den Magen gelangt und dort einen Brechreiz auslöst.
Darüber hinaus kann starkes Nasenbluten dadurch gestillt werden, dass sich der Betroffene zur Kühlung eine kalte Kompresse oder ein feuchtes Handtuch in den Nacken legt. Da die Blutungsquelle bei Nasenbluten, das im Schlaf beginnt, in ungefähr 80% der Fälle im Bereich der vorderen Nasenscheidewand zu finden ist, kann auch das Zusammendrücken der Nasenflügel dabei helfen die Blutung zu stoppen. Normalerweise sollte das Nasenbluten unter diesen Erste-Hilfe-Maßnahmen bereits nach wenigen Minuten stoppen.
Falls die Stillung des Nasenblutens trotz dieser Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht gelingt, muss umgehend ein Arzt aufgesucht und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden. Bei starken Blutungen können spezielle Tamponaden in die Nasenlöcher eingeführt werden. Durch den Druck, den diese Nasentamponaden auf die Blutungsquelle ausüben, gelingt es in der Regel das Nasenbluten zu stoppen. Darüber hinaus kann der behandelnde Arzt versuchen, die Blutungsquelle ausfindig zu machen. Sobald das verantwortliche Gefäß gefunden wurde, kann es mit verschiedenen Mitteln verödet werden.
Bei Personen, die häufig unter starkem Nasenbluten im Schlaf leiden, sollte das verantwortliche Gefäß embolisiert werden. Embolisation bedeutet, dass der behandelnde Arzt das beeinträchtigte Gefäß mit Hilfe eines speziellen Lasers dauerhaft verschließt. Nach dieser Behandlungsmaßnahme sollte es im Bereich des verödeten Gefäßes nicht mehr zu Blutungen kommen.
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Nasenbluten ist in den meisten Fällen vollkommen harmlos. Gerade bei starkem Nasenbluten, das im Schlaf auftritt, kann es jedoch dazu kommen, dass das Blut nicht optimal über die Nasenlöcher abfließt sondern ausgehend vom Nasen-Rachen-Raum in die Luftröhre oder Speiseröhre gelangt. Sickern große Mengen an Blut über die Speiseröhre in den Magen, so kommt es in der Regel zeitnah zum Erbrechen. Mit weiteren Folgen muss in diesen Fällen nicht gerechnet werden. Nasenbluten, das im Schlaf auftritt und bei dem Blut über die Luftröhre abfließt, kann jedoch die Entstehung von entzündlichen Prozessen im Bereich der Lunge provozieren. Aus diesem Grund solle nach dem Nasenbluten beobachtet werden, ob der Betroffene Husten, Fieber und/oder andere Symptome, die auf eine Lungenentzündung hinweisen, entwickelt. Bei normalem Nasenbluten im Schlaf ist der Blutverlust in der Regel so gering, dass er durch den Organismus problemlos ausgeglichen werden kann. Starkes, unstillbares Nasenbluten, dem eine arterielle Verletzung zugrunde liegt, kann hingegen zu hohen Blutverlusten führen und muss deshalb dringend ärztlich abgeklärt werden.
Auch Nasenbluten, das im Schlaf auftritt, wird in ungefähr 80% der Fälle durch Verletzungen kleinster Gefäße im Bereich der vorderen Abschnitte der Nasenscheidewand (sogenannter Locus Kiesselbachi) verursacht. Grund dafür ist die Tatsache, dass dieser Bereich besonders gut durchblutet ist und die versorgenden Gefäße sehr weit an der Schleimhautoberfläche liegen. Nasenbluten, das im Schlaf auftritt und dessen Ursache im Locus Kiesselbachi zu finden ist, ist in der Regel nicht gefährlich und bedarf keiner speziellen Behandlung.
In selteneren Fällen wird das Nasenbluten im Schlaf jedoch durch Verletzungen von arteriellen Gefäßen im Bereich der hinteren Nasenabschnitte hervorgerufen. Bei arteriell bedingtem Nasenbluten im Schlaf, tritt in der Regel hellrotes Blut aus der Nase. Im Gegensatz zum venösen Nasenbluten fließt das Blut in großen Mengen aus der Nase. Der Blutverlust kann in diesen Fällen sogar gefährlich werden. Darüber hinaus besteht bei arteriellem Nasenbluten im Schlaf die Gefahr, dass Blut aus dem Nasen-Rachen-Raum über die Luftröhre in die Lunge gelangt. In Folge dessen kann es zu Atembeschwerden, Entzündungen der Lunge oder sogar zum Atemstillstand kommen.
Auch Nasenbluten im Schlaf, das bei einem Kind auftritt, ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Gerade in den kalten Monaten können Infekte der oberen Atemwege beim Kind zu starkem Nasenbluten führen. Grund dafür sind Schädigungen der empfindlichen Nasenschleimhaut, die vor allem durch lokale Schwellungen und Entzündungsreaktionen hervorgerufen werden. Darüber hinaus können abschwellende Nasensprays, wie sie beim Kind häufig zur Behandlung einer Mittelohrentzündung angewendet werden, die Nasenschleimhäute austrocknen und somit zu Nasenbluten im Schlaf führen. In solchen Fällen besteht in der Regel kein Behandlungsbedarf.
Kommt es beim Kind jedoch besonders häufig zu Nasenbluten im Schlaf, sollte dringend zeitnah ein Kinderarzt aufgesucht werden. Nur auf diese Weise können ernstzunehmende Erkrankungen, die das Nasenbluten im Schlaf provozieren, ausgeschlossen werden. Beim Kind können die Blutungen beispielsweise durch angeborene Fehlbildungen der Nasenscheidewand verursacht werden.
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Die Schwangerschaft setzt bei der werdenden Mutter vielfältige Umstellungsvorgänge in Gang. Vor allem die Umstellung des Hormonhaushalts und die Anpassung des Herz-Kreislaufsystems können sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen. In diesem Zusammenhang spielt auch Nasenbluten, das sowohl während des Tages als auch im Schlaf auftreten kann, eine entscheidende Rolle. Im Verlauf der Schwangerschaft bewirken verschiedene Hormone eine Steigerung der Schleimhautdurchblutung. Bereits diese Steigerung der Durchblutung kann während der Schwangerschaft unter Umständen zu Nasenbluten im Schlaf führen.
Darüber hinaus kann es im Zuge der Schwangerschaft zu lokalen Wasseransammlungen im Bereich der Nasenschleimhäute oder Nasennebenhöhlenschleimhäute kommen. Dieses Phänomen kann vor allem während der kalten Monate durch Infekte der oberen Atemwege begünstigt werden. Im Allgemeinen sollte davon ausgegangen werden, dass feine Äderchen im Bereich der Nase während der Schwangerschaft wesentlich empfindlicher werden und aus diesem Grund schneller einreißen.
Nasenbluten, das sowohl während des Tages als auch im Schlaf auftritt, zählt demnach zu den typischen Schwangerschaftsbeschwerden und kann in den meisten Fällen als absolut unbedenklich angesehen werden. Frauen, die während der Schwangerschaft an vermehrtem Nasenbluten leiden, können das Blutungsrisiko oftmals durch einfache Maßnahmen effektiv senken. Vor allem festes Schnauben sollte vermieden werden. Darüber hinaus muss das Austrocknen der Nasenschleimhaut während der Schwangerschaft dringend vermieden werden. Gerade in den kalten Wintermonaten ist es ratsam, die Nasenschleimhaut regelmäßig mit Vaseline oder spezieller Augen-Nasen-Salbe zu befeuchten. Zudem sollten Frauen während der Schwangerschaft stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Auch auf diese Weise kann die Entstehung von Nasenbluten im Schlaf verhindert werden.
Frauen, die während der Schwangerschaft jedoch besonders häufig an Nasenbluten im Schlaf leiden, sollten zur Sicherheit einen Facharzt aufsuchen. Das Nasenbluten kann in einigen Fällen ein Hinweis auf einen erhöhten Blutdruck sein. Auch dieses Phänomen kann mit der Schwangerschaft in einem direkten Zusammenhang stehen und muss unter Umständen dringend behandelt werden.
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