Nasenbluten - Was tun?

Um Nasenbluten zu stoppen, kann man einfache Haushaltsmittel nutzen. Hat ein Nasenbluten eingesetzt, sollte man sich nach vorne beugen und das Blut ungehindert abfließen lassen.

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Nasenbluten - was tun?

Erstmaßnahmen bei Nasenbluten

  • sich nach vorne beugen
  • Blut ungehindert abfließen lassen
  • kühles Handtuch oder Kühlkompresse in den Nacken legen
  • Blut auffangen, um Blutmenge bestimmen zu können
  • Kopf NICHT in den Nacken legen
  • wenn kein Stopp nach 20 Minuten bei Kindern bzw. 30 Minuten bei Erwachsenen zum Arzt gehen

Weiteres Verhalten

Um Nasenbluten Einhalt zu gebieten, kommen vorab meist recht gut bekannte Hausmittel zum Einsatz. Hat ein Nasenbluten eingesetzt, sollte der Patient den Kopf nach vorne gebeugt halten und das Blut ungehindert abfließen lassen. Nach Möglichkeit sollte das Blut aufgefangen werden, da man sich sonst keine Vorstellung von der Blutungsmenge machen kann. Gerade bei nachfolgender ärztlicher Behandlung ist diese Information von Interesse.

Entgegen noch vereinzelt vertretener Meinung soll der Kopf nicht in den Nacken genommen werden, da sonst das meiste Blut an der Rachenhinterwand in Richtung Magen fließt und dort ab einer bestimmten Menge einen Brechreiz hervorruft. Dieser kann, je nach Allgemeinzustand des Patienten unerwünscht bis gefährlich sein.
Als weitere Erstmaßnahme wird dem Patienten ein nass-kühles Handtuch oder eine Kältekompresse in den Nacken gelegt, was reflektorisch zu einem Zusammenziehen der Gefäße führt und so das Nasenbluten eindämmt. Häufig stoppt ein Nasenbluten spontan, wenn keine schwerwiegendere Ursache zugrunde liegt, hält es jedoch länger an, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der das Nasenbluten zum Stillstand bringt. Bei Erwachsenen wird hierbei eine maximale Dauer von dreißig Minuten empfohlen, bei Kindern bereits nach zwanzig Minuten.

Ist die Notwendigkeit eines Arztbesuches vorhanden, ist neben dem idealerweise aufzusuchenden Halsnasenohrenarzt auch eine Krankenhausambulanz oder ein Allgemeinmediziner in der Lage, weiterzuhelfen. Der Halsnasenohrenarzt versucht häufig zunächst eine Koagulation des betroffenen Gefäßes durch Strom oder einen Laser, was jedoch nur möglich ist, wenn die Blutungsquelle im vorderen Nasenbereich im sogenannten Locus Kiesselbachi zu finden ist.
Als Alternative bei der ‚vorderen’ Blutung kommt auch eine vordere Nasentamponade in Frage, bei der, unabhängig von der betroffenen Nasenhälfte, in beide Nasenhöhlen salbegetränkte Gazestreifen eingeführt werden. Die Nase wird so vollständig wie möglich dadurch aufgefüllt, was ähnlich wie bei einem Druckverband zur Kompression der Blutungsquelle führt.

Lesen Sie zum Thema Nasenbluten auch folgenden Artikel: Homöopathie bei Nasenbluten

Ist die Blutungsquelle im hinteren Nasenbereich vorzufinden, wird hier unmittelbar eine hintere Nasentamponade angebracht, bei der zunächst eine Blockierung der hinteren Nasenöffnung in Richtung Rachen vorgenommen wird und in Folge genau so verfahren wird, wie bei der vorderen Nasentamponade. So oder so verbleibt die Tamponade etwa 2-3 Tage und nach dessen Entfernung versichert man sich, dass keine weitere Blutung vorliegt. Hintere Nasenblutungen entspringen aus einem anderen Gefäßgebiet, das der Versorgung der Schädelbasis nahe liegt. Kann man hier durch eine hintere Tamponade keine Stillung erreichen, ist eine operative Blutstillung notwendig. 

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Häufig in diesem Fall angewandte Methode ist heutzutage die neuroradiologisch Gefäßverödung, bei der durch einen Katheter, der durch die Leistenarterie eingeschoben wird, wie es zum Beispiel auch beim Herzkatheter der Fall ist, und der Katheter dann bis in den Beginn der die Blutung verursachenden Arterie vorgeschoben wird. Nun wird das Gefäß durch ein über den Katheter eingespritztes Medikament verödet und dadurch die Blutung gestillt. Eine minimalchirurgische Unterbindung des Gefäßes ist auch möglich und wurde vor allem vor Verfügbarkeit der neuroradiologischen Behandlungsmöglichkeit durchgeführt. Sie ist immer noch eine gute Alternative, wenn die neuroradiologische Methode aus verschiedensten Gründen bei einem Patienten nicht anwendbar ist.

Über die direkten Behandlungsstrategien hinaus kümmert sich der Arzt selbstverständlich auch um die Abklärung einer verantwortlichen Grunderkrankung. Zumeist liegt jedoch ein spontanes Nasenbluten vor, was jedoch umso gründlicher abgeklärt werden sollte, je häufiger es sich in kurzer Zeit wiederholt. Während der Dauer der Behandlung kann es ratsam sein, blutverdünnende Medikamente vorübergehend abzusetzten. In besonders schweren Fällen kann ein Patient eine solche Menge Blut verlieren, dass dies auf den Kreislauf wirksam wird, ein Volumenmangelschock eintritt, bis hin zu einem Kollaps oder Bewusstseinsverlust. In all diesen Fällen ist eine stationäre Beobachtung oder Weiterbehandlung unumgänglich, wo beispielsweise über die Gabe Erythrozytenkonzentraten dem stattgefundenen Blutverlust entgegengewirkt wird.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.04.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024