Im Artikel über Homöopathie bei Nasenbluten geht es um die möglichen Wirkstoffe, deren Dosierung, wann homöopathische Mittel kontraindiziert sind, wann ein Arztbesuch indiziert ist und die Behandlung bei Kindern.
Nasenbluten (medizinisch auch „Epistaxis“ genannt) kann viele verschiedene Ursachen haben, wie etwa eine traumatische Einwirkung (Verletzung) oder eine Reizung der Nasenschleimhaut durch allergische Reaktionen oder ähnliches.
Es kann aber ebenso ohne erkennbare Ursache, also spontan auftreten.
Gemein ist allen Fällen, dass ein oberflächlich liegendes Blutgefäß der Nasenschleimhaut geplatzt ist.
Normalerweise sollte die Blutung nach einigen Mitungen von selbst wieder aufhören, nämlich dann, wenn die natürliche körpereigene Blutstillung zum Einsatz gekommen ist.
Wer zu häufigem Nasenbluten neigt und alternative Heilmethoden vorzieht, kann zunächst eine Behandlung mit homöopathischen Wirkstoffen versuchen. Sollte diese Behandlungsmethode nicht anschlagen, ist jedoch ein Besuch beim HNO-Arzt unumgänglich.
Es gibt viele verschiedene homöopathische Wirkstoffe, die erfolgreich bei Nasenbluten eingesetzt werden können.
Bewährt haben sich vor allem:
Wichtig für die Auswahl des in der Situation richtigen Wirkstoffes ist, dass die Symptome, die zusammen mit dem Nasenbluten auftreten, zum jeweiligen Arzneimittelbild des Wirkstoffes passen.
Dabei muss es sich nicht unbedingt nur um körperliche Leiden handeln, sondern es können auch Leiden oder Eigenschaften psychischer bzw. charakterlicher Ursache in Betracht gezogen werden:
Das homöopathische Arzneimittelbild beinhaltet in der Homöopathie kurz gesagt die Gesamtheit der Symptome, welche auf ein „Verlangen“ der betroffenen Person nach dem jeweiligen Wirkstoff hinweisen.
Das Anwendungsgebiet von Arnica montana ist vor allem der Einsatz als Wundheilmittel, also bei Verletzungen wie Stauchungen, Prellungen oder Zerrungen.
Weiterhin wird es bei Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Blutungen oder Blutungsneigung jeglicher Art unterstützend angwendet.
Arnica montana kann daher bei Nasenbluten helfen, jedoch sollten hier niedrige Potenzen wie etwa D3 vermieden werden.
Auch sollte die Urtinktur nicht zur Behandlung von Nasenbluten angewendet werden.
Sie leiden akut an Nasenbluten und wollen dieses stoppen?
Eine Person, die Ferrum phosphoricum benötigt, wirkt meistens anämisch, also wie an einer Blutarmut leidend.
Das bedeutet konkret, dass Symptome auffallen wie:
Außerdem zeigen sich im Arzneimittelbild häufig Blutungen.
Diese sind von den Eigenschaften spontan auftretend und eher hell- als dunkelrot, ähnlich wie beim Phosphorus-Typ.
Besonders bei Kindern zeigt sich ein „Verlangen“ nach Ferrum phosphoricum oft durch spontanes Nasenbluten – tritt es aber häufig, spontan und langanhaltend auf, sollte langfristig auf alle Fälle ein Arzt zu Rate gezogen werden!
Sie möchten wissen, was Sie speziell bei Nasenbluten in der Kindheit beachten müssen?
Zu den typischen Hauptbeschwerden einer Person, der das Homöopathikum Phosphorus gut tut gehören auch Blutungen an jeglichen Körperstellen.
Daher kann Phosphorus außer bei Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder am Zahnfleisch auch bei Nasenbluten helfen.
Das Nasenbluten (bzw. Blutungen und Verletzungen generell) des Phosphorus-Typs (also der Person, der dieses Mittel helfen könnte) wird – ähnlich wie beim Ferrum-phosphoricum-Typ – als kräftig und pulsierend, lange anhaltend und von hellroter Farbe beschrieben.
All das sind auch Merkmale einer arteriellen Blutung.
Wer also diese Merkmale im eigenen (spontan auftretenden und wiederkehrenden) Nasenbluten wiederfindet, sollte außer der Medikation durch homöopathische Mittel auch kurzfristig einen HNO-Arzt besuchen.
Sie wollen wissen, woher ihr Nasenbluten kommt?
Die sogenannten Bachblüten sind 38 verschiedene Blütenextrakte, die vom Briten Edward Bach zusammengestellt wurden, können ebenfalls zur Behandlung von wiederkehrendem Nasenbluten verwendet werden.
Da verschiedene Substanzen zu Anwendung in Frage kommen, empfiehlt es sich, auch hier die Anwendungsgebiete der einzelnen Mittel zu recherchieren.
Ein häufig eingesetztes Mittel ist zum Beispiel Century (Tausendkraut), das generell bei Schwäche der Psyche oder des Gewebes eingesetzt werden kann.
Bei Nasenbluten, dass mit einem hohen Blutdruck zusammenhängt, kann Cherry Plum (Kirschpflaume) oder Holly (Stechpalme) helfen.
Führt das Nasenbluten zu Schwäche, Schwindel oder Benommenheit, kann die Anwendung der Substanzen Olive oder Clematis helfen.
Sie interessieren sich für die Therapie mit Bachblüten?
Um Nasenbluten zu behandeln, wird meistens die Potenz D6 oder D12 verwendet.
Für eine genaue Abstimmung der Dosierung und Wirkstoffe auf die Symptome ist es ratsam, eine entsprechende Fachperson zu Rate zu ziehen.
Wer sich bereits gut mit Homöopathie auskennt und erst einmal eine Eigenmedikation versuchen möchte, kann damit beginnen, drei Mal am Tag jeweils fünf Globuli einzunehmen.
Wie lange eine homöopathische Behandlung andauern muss, damit eien Besserung der Beschwerden eintritt, ist stark von verschiedenen Faktoren abhängig.
Dazu zählen unter anderem:
Generell gilt, dass das homöopathische Mittel mit dem Ausbleiben der Beschwerden abgesetzt werden soll.
Falls ein Ansprechen der Beschwerden nach 4-6 Wochen ausbleibt, sollte aber zumindest ein Wechsel des Mittels in Erwägung gezogen werden.
Kinder und Jugendliche sind statistisch gesehen häufiger von Nasenbluten betroffen als erwachsene Menschen.
Generell lässt sich Nasenbluten bei Kindern aber mit denselben homöopathischen Mitteln behandeln wie bei Erwachsenen, besonders für Kinder können aber außerdem Hamamelis virginiana oder Millefolium angewendet werden.
Hamamelis ist dabei empfehlenswert, wenn sich die Neigung zur Blutung bei Wärme und Feuchtigkeit verstärkt, während Millefolium eher bei einer Verschlechterung durch trockene Kälte angewendet wird.
Auch hier sollte man sich vor der Wahl des Therapiemittels über das jeweilige Anwendungsgebiet und Arzneimittelbild des Homöopathikums informieren oder aber eine entsprechend ausgebildete Fachperson zu Rate gezogen werden.
Sie möchten wissen, was Sie speziell bei Nasenbluten in der Kindheit beachten müssen?
Beim Nasenbluten ist ein Blutgefäß in der Nasenschleimhaut geplatzt. Normalerweise sollte der Körper die Blutung innerhalb von mehreren Minuten selbst stillen können. Unterstützen kann man den Körper dabei durch ein kaltes Tuch auf der Stirn oder im Nacken, da das die Blutzufuhr für das Gesicht und die Nase leicht verringert und die Blutstillung dadurch einfacher für den Körper durchzuführen ist.
Bei häufig auftretendem, starkem und lang andauernden Nasenbluten kann manchmal eine einzelne, exponiert liegende Ader in der Nasenschleimhaut verantwortlich sein: Genauer gesagt ist dann meistens ein Blutgefäß im Plexus (Geflecht aus Blutgefäßen) mit dem Namen Locus Kiesselbachi betroffen.
Eine solche anatomische Besonderheit ist für den Arzt meistens einfach zu sehen.
Sie interessieren sich für detailliertere Informationen zu den Ursachen des Nasenblutens?
Sofern das Nasenbluten die Lebensqualität beeinträchtigt, kann das entsprechende Blutgefäß dann verödet werden. Die Blutzufuhr für das umliegende Gewebe ist dann immer noch durch die anderen Adern des Gefäßgeflechts gewährleistet. Die verödete Stelle bildet dann Narbengewebe, welches fester als das vorherige Gewebe und das damit seltener platzt und zu einer Blutung führt.
Sie vermuten, dass bei Ihnen eventuell ein Gefäß verödet werden muss?
Zu beachten sind auch bei Nasenbluten einige Alarmsymptome, bei denen ein Arzt aufgesucht werden sollte. Dazu gehören vor allem Symptome, die auf eine arterielle Blutung hinweisen.
Eine Arterie ist ein vom Herzen wegführendes Blutgefäß, welches sauerstoffreiches Blut transportiert und unter einer höheren Spannung steht. Eine arterielle Blutung ist daher stärker und dauert länger an.
Hinweise auf eine arterielle Blutung können ein oft wiederkehrendes und spontan, das heißt ohne erkennbare äußere Einwirkung, auftretendes Nasenbluten sein.
Außerdem sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn das Nasenbluten lange, also über 5 Minuten andauert und das austretende Blut auffällig hellrot ist.
Das sind beides Hinweise auf einen arteriellen Ursprung des Nasenblutens und sollten zur Sicherheit von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt abgeklärt werden, um die Möglichkeit einer anatomischen Besonderheit im sogennanten „Locus Kiesselbachi“ auszuschließen, welche bei einigen Menschen für häufiges Nasenbluten verantwortlich ist (siehe oben).