In diesem Artikel geht es um geschwollene Finger. Es werden die Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen, Herzschwäche und Gicht besprochen sowie die Diagnose und begleitende Symptome. Auch die Behandlung sowie die Dauer werden thematisiert.
Geschwollene Finger können viele Ursachen haben. Neben einer Verletzung, beispielsweise einer Verstauchung, können auch allgemeine Grunderkrankungen zu geschwollenen Fingern führen. In diesem Fall treten die geschwollenen Finger typischerweise an beiden Händen auf.
Die Begleitsymptome und die Situationen, in denen es zu einer Schwellung kommt, können hinweisend für die Ursache und somit auch die optoimale Behandlung sein.
Für eine Schwellung der Finger können viele unterschiedliche Ursachen in Frage kommen. Meist führen Störungen im Stoffwechsel mit Veränderungen im Elektrolyt- ("Salz-") und Eiweißhaushalt zu Wassereinlagerungen. Liegen nämlich zu viele Salze oder Eiweiße im Gewebe vor, können diese Wasser nach sich ziehen, was zur Entstehung von Ödemen führt. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
Kreislaufstörungen oder Herzprobleme können sich auf die Blutzirkulation auswirken und so für eine Rückstau von Blut und folglich eine Schwellung der Finger verantwortlich sein.
Auch entzündliche Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma oder Gicht können dafür sorgen, dass durch die ablaufende Entzündung und die Botenstoffe, die hierbei ausgeschüttet werden, vermehrt Flüssigkeit ins Gewebe austritt. Ähnliche Mechanismen sind auch die Ursache für eine FIngerschwellung nach einem Unfall bzw. einer Verletzung der Finger.
Nach Erkrankungen oder Operationen im Bereich des Lymphsystems, z.B nach einer Entfernung von Lymphknoten im Rahmen einer Krebserkrankung, kann sich ebenfalls eine Schwellung der Finger einstellen. Erkrankungen des Bindegewebes, zu denen unter anderem "Kollagenosen", aber auch Erkrankungen wie eine Fibromyalgie oder Sklerodermie zählen, können für geschwollene Finger verantwortlich sein. Schwellungen treten dann häufig in Verbindung mit Schmerzen und Bewegunseinschränkungen auf.
Neben diesen diveresen Ursachen kann auch einfach der Flüssigkeitsdruck, der auf das Gefäßsystem wirkt, für die Schwellung verantwortlich sein. Das Blut „versackt“ in den Händen, wenn diese lange nicht genutzt werden und geht ins Gewebe über, ähnlich wie sich nach langem Sitzen die Flüssigekeit in den Füßen und Unterschenkeln staut.
Auch im Rahmen einer Übedehnung des Fingers kann im Folge eine Fingerschwellung auftreten. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel: Überdehnter Finger
Bei einer Schwäche des rechten Herzens kann es ebenfalls zu Wasseransammlungen in Händen und Füßen kommen. '
Durch die mangelnde Pumpleistung des Herzens staut sich Blut aus dem rechten Herz zurück in die Venen des Körpers und sammelt sich in den Händen und Fingern an, wo dann Flüssigkeit aus den Gefäßen ins Gewebe übertritt. Es kommt zu so genannten kardialen (durch das Herz bedingte) Ödemen. Begleitsymptome einer Herzschwäche sind belastungsabhängige Atemnot, Blaufärbung von Schleimhäuten und Fingerspitzen und eine allgemeine Abnahme der Belastbarkeit.
Weitere Informationen finden Sie hier: Symptome einer Herzschwäche
Auch Erkrankungen der Schilddrüse können sich auf die Hände und Finger auswirken.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion können die Finger und Hände anschwellen. Die Zirkulation des Bluts ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion durch die veränderte Hormonlage verlangsamt. Die Schilddrüsenhormone haben Einfluss auf die Schlagkraft unseres Herzens, beeinfluss den Stoffwechsel und den Energiehaushalt. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse ist die Schlagkraft es Herzens verlangsamt und der Blutdruck geringer.
Es kommt zur Flüssigkeitsansammlung im Gewebe. Besonders die Hände als auch die Augenlider sind bei einer Unterfunktion von der Schwellung betroffen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Bei Gicht kommt es durch eine Stoffwechselstörung zur einer erhöhten Konzentration von Harnsäure im Blut, die sich dann in Form von Harnsäurekristallen in den Gelenken ablagert.
Dies kann schwere Entzündungen und Schmerzen hervorrufen, die auch mit einer bewegungseinschränkenden Schwellung einhergehen können. Gichtanfälle werden durch den Konsum von Alkohol und Fleisch verstärkt. Sie dauern mehrere Stunden bis Tage und klingen dann wieder ab. Tritt der Gichtanfall an den Fingern auf, spricht man von "Chiragra".
Häufiger ist jedoch Grundgelenk des Großen Zehs betroffen.
Lesen Sie auch unter Thema: Symptome einer Gicht
Durch vermehrte Arbeit mit den Händen können die Gelenke und Muskeln stark beansprucht werden. Bei einer Überstrapazierung kann es zu einer Reizung von Strukturen der Hand kommen und im Anschluss zu einer Schwellung im Sinne einer milden Entzündungsreaktion.
Eine derartige Überbeanspruchung ist ein Zeichen dafür, dass die Finger über das angemessene Maß hinaus belastet wurden, und sollte um Knorpel, Sehnen und Bänder zu schonen vermieden werden.
Eine Schwellung sollte als Warnsignal des Körpers betrachtet werden.
Eine Überlastung der Finger kann langfristig in eine Arthrose münden. Führen Sie bei einem Verdacht auf Fingerarthrose auch unseren Selbsttest durch oder lesen Sie weitere Informationen hier: Arthrose der Finger
Cortison ist ein Medikament, das zur Bekämpfung von Entzündungs- und Immunreaktionen eingesetzt wird. Cortison halt allerdings auch Auswirkungen auf den Wasser- und Elektrolytehaushalt. Es ist dem dem vom Körper selbst produzierten Hormon Coritsol ähnlich und hat eine vergleichbare Wirkung. Im Körper produziert die Nebennierenrinde dieses Cortisol.
Cortison wirkt auch auf den Wasserhaushalt und beeinflusst die Niere. Durch eine geringere Wasserausscheidung über die Niere verbleibt mehr Flüssigkeit im Gefäßsystem und der Blutdruck erhöht sich. Vor allem in den Händen und im Gesicht kann es dann zur Flüssigkeitseinlagerungen kommen.
Weitere Informationen finden Sie unter Nebenwirkungen von Cortison
Bei einem Insektenstich oder einer allergischen Reaktion im Bereich der Finger wird vom Körper der Botenstoff Histamin ausgeschüttet.
Histamin sorgt dafür, dass Zellen des Immunsystems aktiviert werden, Gefäße erweitert werden und eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt wird. Durch die Erweiterung der Gefäße und die ebenfalls durch Histamin ausgelöste Durchlässigkeit der Gefäßwand tritt Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem ins Gewebe ein und es kann zu einer starken Schwellung kommen.
Es helfen Kühlung, Kompression und Medikamente wie Antihistaminika.
Neben der Schwellung der Finger kann es zu unterschiedlichen Begleitsymptomen kommen. Schmerzen treten durch die Zunahme der Gewebsspannung häufig auf. Auch die Beweglichkeit der Gelenke kann durch die Umfangszunahme und Spannung eingeschränkt sein. Es kann auch zu Juckreiz kommen.
Auch die Farbe der Finger kann sich verändern. Häufig sind sie prall und leicht gerötet. An den Falten kann man eine hellere Färbung sehen. Liegt eine Grunderkrankung der Fingerschwellung zugrunde, können auch Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, vermehrtes Schwitzen oder Schüttelfrost hinzukommen.
Eine Abnahme der Leistungsfähigkeit, Luftnot bei Belastung oder neu aufgetretenes häufiges nächtliches Wasserlassen in Verbindung mit geschwollenen Fingern können auf eine Erkrankung des Herzens hinweisen und sollten ebenfalls ärztlich untersucht werden. Eine Abklärung ist dann erforderlich. Auch wenn einfache Schwellungen häufiger, oder schubweise auftreten ist eine ärztliche Abklärung indiziert.
Treten Schwellungen in Verbindung mit Schmerzen auf, kann von einem entzündlichen oder degenerativen Prozess ausgegangen werden.
Die Schmerzen können während der Belastung und Bewegung auftreten, aber auch in Ruhe. Belastungsabhängige Schmerzen weisen häufig auf eine Überbelastung hin oder können Anzeichen für eine Arthrose der Fingergelenke sein.
Treten die Schmerzen in Ruhe auf, spricht das für eine akute Entzündung, die auch zum Beispiel durch einen Gichtanfall oder einen rheumatischen Schub ausgelöst werden kann. Neben der Schwellung ist dann häufig auch eine Rötung und Überwärmung des Gelenks erkennbar. Auch bei manchen Bindegewebserkrankungen wie Fibromyalgie kann es zu einer schmerzhaften Schwellung kommen.
Starke Schwellungen können auch an sich schon eine Ursache für Schmerzen sein, da sie bestimmte Sensoren des Hautgewebes (Mechanorezeptoren) reizen, die den Schmerz ans Gehrin melden. Durch allergische Reaktion, wie z.B einen Insektenstich in den Fingern, kann es zu heftigen Schwellungen und Schmerzen im betroffenen Bereich führen kann.
Viele weitere Informationen erhalten Sie unter unseren Thema: Schmerzen an den Fingern
Schmerzlose Schwellungen in der Fingern sind meist weniger stark ausgeprägt und gehen ohne Entzündungsreaktion einher. Ursachen hierfür können Stoffwechselstörungen mit Wassereinlagerung im Gewebe sein. Eine dezenter Lymphstau, bei dem sich Flüssigkeit ansammelt und nicht ablaufen kann, aber auch Ödembildungen aufgrund von Herz-Lungen-Erkrankungen können zu schmerzfreier Schwellung der Finger beitragen.
Gegebenenfalls verfärben sich die Finger auch leicht bläulich, was ein Anzeichen für einen Sauerstoffmangel sein kann. Einfache Schwellungen aufgrund einer langen Stilllegung unter Einwirkung der Schwerkraft oder Schwellungen der Hände in der Schwangerschaft sind meist ebenfalls nicht schmerzhaft.
Juckreiz bei geschwollenen Fingern kann durch die Schwellung selbst auftreten, durch die Spannung kann es zu Reizungen kommen und zum Jucken.
Bei allergischen Reaktionen kann es auch zu starkem Jucken kommen. Mit unter treten kleine Bläschen auf, die für den Juckreiz verantwortlich sein können. Dies kann auch bei einer starken Wärmeeinwirkung der Fall sein. Bei Juckreiz sollte überlegt werden, ob eine Kontaktallergie vorliegt. Also ob die Finger mit bestimmten Substanzen in Kontakt kamen, die die Reaktion hätten auslösen können.
Durch die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe können Nerven und Gefäße durch den steigenden Gewebsdruck komprimiert werden.
Nerven können permanenten Druck nicht gut aushalten und werden dadurch in ihrer Funktion gestört. Es kann zu Kribbelmissempfindungen oder auch zu einem Taubheitsgefühl kommen.
Aktivierende Übungen oder die Hochlagerung der Hand ist dann besonders sinnvoll, um das Nervengewebe zu entlasten und eine Minderung der Schwellung zu erzielen.
Treten geschwollene Finger und geschwollene Beine zusammen auf, sollte an ein systemisches Problem des ganzen Körpers, also an eine innere Grunderkrankung, gedacht werden.
Bei einer Herzschwäche können Ödeme in Händen und Füßen zusammen auftreten, auch bei Einnahme von Cortison oder einer Schilddrüsenfunktionsstörung ist das möglich. Bei einem gestörten Eiweißhaushalt oder einer veränderten Elektrolyteverteilung können gleichzeitig Ödeme an Fingern und Beinen auftreten.
Geschwollene Finger können in bestimmten Situationen, beispielsweise abhängig von Temperatur, Tageszeit oder Körperhaltung, auftreten. Eine Auflistung von typischen Situationen, die eine Schwellung der Finger auslösen bzw. verstärken, finden Sie im Folgenden.
Im Sommer kommt es häufig zu geschwollenen Fingern und Händen. Das liegt daran, dass die Finger und Hände vermehrt durchblutet werden, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Wir verlieren absichtlich Wärme über die Finger. Durch die stärkere Durchblutung kommt es auch dazu, dass sich die Blutzirkulation verändert und mehr Flüssigkeit im Gewebe sammelt, es kommt zu einem spannenden Gefühl in den Händen und die Finger schwellen an.
Um geschwollenen Fingern entgegen zu wirken, sollte auf eine ausreichende Trinkmenge im Sommer geachtet werden, um die Zirkulation des Bluts zu unterstützen. Weiterhin können aktivierende Übungen, wie das Öffnen und Schließen einer Faust oder andere Greifübungen, einen verbesserten Rückfluss vom Blut zum Herzen bewirken.
Menschen, die ohnehin schon Probleme mit den Venen haben oder unter Kreislaufproblemen leiden, sollten bei Hitze langes Sitzen oder Stehen vermeiden und können der Symptomatik durch Kompressionsstrümpfe (gegen Schwellungen an den Füßen) entgegen wirken.
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Auch bei Kälte kann es zu einer Schwellung der Finger kommen. Eigentlich drosselt der Körper die Durchblutung von Fingern und Füßen bei Kälteeinwirkung, um möglichst wenig Wärme an die Außenwelt zu verlieren. Durch die Engstellung der Gefäße kommt es zu einer Art Minderversorgung des Gewebes.
Schließen bei starken Kältereizen die Gefäße zu sehr, kommt es im Anschluss zu einer so genannten reaktiven Hyperämie. Der Köper stellt die Gefäße dann weit, um das Gewebe wieder ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen und viel Blut strömt in die Finger ein. Es kommt zu einer Erwärmung und Rötung. Die Finger können schmerzhaft anschwellen.
Bei einer sehr ausgeprägten Symptomatik spricht man von einem Raynaud-Syndrom. Hierbei werden die Finger zunächst weiß (keine Durchbltung) dann bläulich durch den Sauerstoffmangel. Die reaktive Hyperämie äußert sich schließlich durch eine starke Rötung. Das Raynaud-Syndrom kann auch durch Stress ausgelöst werden.
Weitere Informationen zu diesem Krankheitsbild finden Sie unter Raynaud-Syndrom.
Treten schmerzhafte Schwellungen im Bereich der Finger schon am Morgen nach dem Aufstehen ohne andere bekannte Ursache auf, sollte eine rheumatoide Arthritis ausgeschlossen werden.
Die Schwellung ist hierbei auf die Grundgelenke und MIttelgelenke der Finger begrenzt, relativ stark und schmerzhaft und die Haut lässt sich leicht eindrücken. Die Symptome bestehen über einen längeren Zeitraum oder treten schubförmig immer wieder auf. Es können begleitend auch Schwellungen an anderen Gelenken, zum Beispiel im Bereich des Fußes auftreten. Nach einer gewissen Zeit nach dem Aufstehen verringert sich die Schwellung und die Beweglichkeit in den Fingergelenken nimmt wieder zu. Starke Belastungen empfinden die Patienten aber trotzdem häufig als schmerzhaft und unangenehm.
Neben der Schwellung kann ein Rheumaschub auch von Fieber, Müdigkeit und Appetitlosigkeit begleitet sein. Nach einer Erkältung oder einem Infekt treten die Symtpome häufig auf. Die Arthritis kann durch ein Blutbild abgeklärt werden, bei dem auf bestimmte Antikörper geachtet wird.
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Dass Finger besonders nachts anschwellen, ist eher ungewöhnlich. Da die häufigste Ursache geschwollener Finger eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Gewebe ist und diese sich in der Regel im Liegen bessert, ist es eher selten, dass Finger besonders in der Nacht geschwollen sind.
Allerdings können die Finger einer Hand und gegebenenfalls auch beide Hände durch eine unnatürliche Schlafhaltung anschwellen, wenn man beispielsweise für eine längere Zeit auf einem Arm liegt. Dann kann kann der Blutrückfluss zurück zum Herzen aus der Hand und dem Arm abgedrückt werden und es kann zu einer Wassereinlagerung in den betroffenen Fingern kommen.
Die Schwellung sollte bei dieser Ursache dann nach dem Aufstehen bald wieder abklingen. Wacht man aufgrund der geschwollenen und möglicherweise schmerzenden Finger auf, sollte man diese einige Zeit hochhalten und bewegen.
Bei längeren Wanderungen fällt einigen Personen nach einer gewissen Zeit ein unangenehmes Spannungsgefühl und eine Schwellung in den Fingern auf.
Dies resultiert daraus, dass wir beim Wandern unsere Arme schwingend am Körper herabhängen lassen. Unter Umständen tragen wir auch einen Rucksack. Das Gewicht des Rucksacks auf den Schultern sowie die Schwerkraft, die auf die Arme wirkt, sind die Ursachen dafür, dass das Blut weniger gut aus den Händen abfließt und dort versackt.
Flüssigkeit kann ins Gewebe übertreten und die Finger schwellen an, ähnlich wie die Füße nach langem Stehen. Um die Schwellung abzubauen kann das abwechselnde Öffnen und Schließen der Faust und das hochhalten der Hand hilfreich sein. Der Sitz des Rucksacks sollte unbedingt kontrolliert werden, um auszuschließen, dass Gefäße oder auch Nerven durch das Gewicht geschädigt werden. Die Schwellung der Finger kann ein erstes Anzeichen für die Kompression von Leitungsbahnen sein.
Das Nutzen von Wanderstöcken kann die Symptomatik verbessern, da man durch das Halten der Stöcke die Handmuskulatur aktiviert und der Rückstrom von Blut und Lymphe gefördert wird.
In der Schwangerschaft verändert sich nicht nur der Hormonhaushalt der Frau, auch die Kreislaufsituation und die Beschaffenheit des Bluts ändern sich.
Dadurch, dass der Blutbedarf steigt, wird das Blut „zähflüssiger“ und die Fließeigenschaften verändern sich. Es tritt vermehrt Flüssigkeit ins Gewebe aus und es bilden sich für die typische Schwangerschaftsödeme. Um den Elektrolyt- und Eiweißhaushalt zu verbessern, sollte während der Schwangerschaft darauf geachtet werden, sich eiweißreich zu ernähren und ein gesundes Maß an Salzen zu sich zu nehmen. Salze und Eiweiße sorgen dafür, dass die Flüssigkeit im Gefäßsystem gehalten wird und nicht in das Gewebe übertritt. Die Ödembildung kann so reduziert werden.
Die Schwangere sollte weiterhin darauf achten, dass sie eine ausreichend hohe Wasserzufuhr einhält. Um den erhöhten Kreislaufanforderungen gerecht zu werden, sollte genug Wasser zugeführt werden, welches sich auf die Beschaffenheit des Bluts auswirkt. Um bestehenden Ödemen entgegen zu wirken, ist Bewegung das Mittel der Wahl. Durch die aktivierte Muskulatur wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe ins Gefäßsystem gepumpt und die Schwellung in den Fingern reduziert sich.
Weitere Informationen hierzu: Ödeme in der Schwangerschaft
Nach der Schwangerschaft verändert sich der Kreislauf erneut.
Die im Rahmen der Schwangerschaft vermehrte Blutmenge steht jetzt wieder allein der Frau zur Verfügung. Diese Menge ist nun nicht mehr nötig und es wird vermehrt Flüssigkeit ins Gewebe abgegeben. Es kann zu Schwellung von Fingern und Füßen kommen. Im Laufe des Wochenbetts normalisiert sich die Kreislauflage und die Ödeme gehen mehr und mehr zurück.
Wenn ein Patient unter geschwollenen Fingern leidet, wird vom Arzt zunächst eine körperliche Untersuchung durchgeführt, um die Ursache für die Schwellung herauszufinden. Die Untersuchung beginnt mit einer Anamnese, also dem Patientengespräch, bei dem durch gezielte Fragestellungen meist eine Verdachtsdiagnose gestellt wird. Es folgen demnach entsprechende Untersuchungen, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen oder eine andere Ursache für die Schwellung zu identifizieren.
Ob es sich bei der Fingerschwellung um ein Ödem handelt kann dabei zum Beispiel durch einen einfachen Test herausgefunden werden. Durch Eindrücken der geschwollenen Stelle lässt sich eine Aussage treffen: Bleibt keine Eindellung zurück, man sieht aber wie sich Flüssigkeit verschieben lässt, handelt es sich meist um einen Erguss. Ein klassisches eiweißreiches Ödem hinterlässt kurzzeitig eine Eindellung, die sich dann langsam wieder ausgleicht.
Bei dem Verdacht auf einen entzündlichen Prozess innerhalb der Gelenke können bildgebende Verfahren wie Ultraschall zum Einsatz kommen, um einen Gelenkverschleiß oder Entzündungszeichen aufzudecken. Eine Blutuntersuchung sollte immer gemacht werden, um Grunderkrankungen, wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Gicht, auszuschließen.
Die Behandlung von geschwollenen Fingern richtet sich nach der Diagnose.
Bei entzündlichen oder degenerativen Erkrankungen der Gelenke ist eine physiotherapeutische Therapie sinnvoll, die durch die Gabe entsprechender Medikamente ergänzt wird. Bei Stoffwechselerkrankungen gilt es, die grundlegende Problematik zu behandeln. Meist ist eine medikamentöse Therapie nötig, gegebenenfalls muss auch operativ vorgegangen werden, abhängig von dem betroffenen Organ.
Sollte ein Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankung Ursache für die Schwellung der Finger sein, kann eine Entwässerungstherapie mit Diuretika oder eine Blutverdünnung notwendig sein.
Schwellungen im Rahmen einer allergischen Reaktion auf einen Insektenstich können mit einem Antiallergetikum wie Antihistaminika behandelt werden um die akuten entzündlichen Vorgänge zu unterbinden.
In vielen Fällen kann eine manuelle Lymphdrainage im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung hilfreich sein, den Flüssikgeitsabtransport aus dem Gewebe zu unterstützen. Wickeln und Bandagen können ebenfalls zum Einsatz kommen.
Neben einfachen Übungen, mit denen die Finger und Handmuskulatur aktiviert wird, gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln, die Abhilfe bei geschwollenen Fingern leisten können.
Apfelessigtinkturen, Kurkuma und Beinwell (Teufelskralle) sind Stoffe, die entzündungshemmend und abschwellend wirken sollen. Sie können lokal als „Tinktur“ oder Salbe angewandt werden. Tomatensaft soll ein bewährtes Hausmittel gegen Schwangerschaftsödeme sein.
Die richtige Ernährung, vor allem ein ausgewogener Eiweiß- und Salzhaushalt, spielt eine bedeutende Rolle. Auch der Konsum von (Schweine-) Fleisch oder Milch- und Joghurtprodukten kann die Ödembildung beeinflussen, und sollte minimiert werden. Bei bestehenden oder langandauernden Symptomen sollte immer eine Abklärung erfolgen.
Die Dauer der Schwellung hängt stark von ihrer Ursache ab. Schwellungen, die aufgrund rheumatischer Veränderungen oder im Rahmen einer Arthrose auftreten, treten häufig schubartig nach Belastung für einige Tage auf und verschwinden im entzündungsfreien Intervall wieder. Bei systemischen Erkrankungen, wie einer Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankungen, aber auch bei Störungen des Stoffwechsels können Schwellungen chronisch auftreten. Bei Entfernung der Lymphknoten ist ebenfalls mit einer ständigen Schwellung zu rechnen.
Schwellungen auf Grund der Schwerkraft sollten nach entsprechender Umlagerung oder Aktivierung der Muskulatur schnell wieder verschwinden. Nach einem Trauma sollte eine mögliche Schwellung nach etwa 3-5 Tagen deutlich abklingen.
Wenn man einen Ring nicht mehr vom Finger lösen kann, ist das Wichtigste, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen.
Durch starkes Ziehen und Drehen kann der Finger noch mehr anschwellen.
Meistens ist es nicht nötig, den Ring aufschneiden oder aufbrechen zu lassen. In vielen Fällen lässt sich der Ring mit ein paar einfachen Tricks abnehmen.
Zunächst sollte man ein Schmiermittel wie Vaseline oder Pflanzenöl verwenden und damit den Finger soweit wie möglich großzügig einreiben. Durch leichtes Drehen gelangt auch unter den Ring etwas Fett. Oft lässt sich der Ring jetzt bereits leicht lösen.
Andernfalls sollte die Hand für mindestens 5 Minuten über Kopfhöhe gehalten werden. So kann mehr Blut abfließen und ein Abschwellen des Fingers wird begünstigt.
Eine andere Methode, einer Schwellung entgegenzuwirken, ist kaltes Wasser. Man taucht die betroffene Hand für einige Minuten in ein Gefäß mit kaltem Wasser. Es kann auch von Vorteil sein, sich von einer zweiten Person helfen zu lassen. Diese sollte die die Haut vor dem Ring leicht straff nach vorne ziehen, damit der Ring besser vom Finger gleiten kann.Wenn auch nach mehreren Anläufen alle genannten Methoden scheitern, muss der Ring tatsächlich mit einer kleinen Eisensäge an einer Seite geöffnet und auseinander gebogen werden. Auch die meisten Feuerwachen oder Notaufnahmen haben ein Werkzeug, mit dem der Ring schnell geöffnet werden kann. In vielen Fällen kann danach ein Juwelier diesen auch wieder reparieren.
Aber Achtung: Wenn der Finger blau anläuft, immer weiter anschwillt oder große Schmerzen bestehen, sollte gleich eine Notaufnahme oder zumindest die Feuerwehr oder auch ein Juwelier aufgesucht werden, um den Ring entfernen zu lassen. Außerdem ist Vorsicht geboten, wenn der Finger gebrochen sein könnte. In einem solchen Fall darf unter keinen Umständen am Ring oder Finger gezogen werden, um die Verletzung nicht zu verschlimmern.