Schmerzen im Becken können viele verschiedene Ursachen haben, da hier eine Vielzahl von Geweben zusammentreffen. Die Schmerzen können vom Knochen und dem Iliosakralgelenk (ISG) ausgehen, aber auch die Muskulatur kann durch Fehlbelastung beim Sport gereizt sein oder der Bandapparat, Beispielsweise durch eine Schwangerschaft, schmerzen. Dazu liegen auch Teile des Darms, die Harnwege und Geschlechtsorgane im kleinen Becken, die bei Entzündungen oder Infekten schmerzen können.
Das menschliche Becken besteht aus den zwei Hüftbeinen (wiederum jeweils bestehend aus Darm-, Scham- und Sitzbein) und dem dazwischen liegenden Kreuzbein. Das Kreuzbein steht über das Iliosakralgelenk (ISG) mit den beiden Hüftbeinen in Verbindung. Zudem setzt an den Hüftknochen der Oberschenkelkopf in seiner Gelenkpfanne an.
Das Becken wird anatomisch in zwei Abschnitte unterteilt – in das große und das kleine Becken. Das große Becken ist der Raum zwischen den beiden Darmbeinschaufeln, das kleine Becken der Bereich darunter.
Das Becken kann jedoch auch Probleme bereiten und aus unterschiedlichen Gründen schmerzen. Oftmals sind Schmerzen in diesem Bereich nicht eindeutig lokalisierbar. Sie können einerseits vom knöchernen Becken, andererseits auch von den Organen im großen oder kleinen Becken hervorgerufen werden. Im Folgenden werden mögliche Ursachen für Beckenschmerzen und deren Behandlung aufgeführt.
Beckenschmerzen können vom knöchernen Becken ausgehen. Die häufigste Ursache für knöcherne Schmerzen sind traumatische Ereignisse, beispielsweise Prellungen oder Knochenbrüche. Insbesondere im Rahmen einer Osteoporose, bei der die Knochendichte reduziert ist, kommt es besonders schnell zu Frakturen. Besonders ältere Menschen sind oft von Osteoporose betroffen und ziehen sich daher bei Stürzen schnell Knochenbrüche zu.
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Sehr häufig handelt es sich bei Schmerzen im Becken-Gesäß-Bereich um eine Blockade des Iliosakralgelenks, das sich beidseits zwischen Hüft- und Kreuzbein befindet. Durch leichte Verschiebungen der Knochen gegeneinander oder Verhakung der stabilisierenden Bänder kann es zu unangenehmen Schmerzen in diesem Bereich kommen, die auch über das ganze Gesäß bis in den unteren Rücken ausstrahlen können.
Fehlhaltungen und angeborene Fehlstellungen des Skelettes gehören ebenfalls zu den häufigsten Ursachen für Beckenschmerzen. Ein Beckenschiefstand, zum Beispiel bedingt durch eine Längendifferenz der Beine, kann demnach zu schmerzhaften Verspannungen im Beckenbereich führen.
Auch bösartige Erkrankungen können sich im Beckenknochen ansiedeln. Dabei kann es sich um Metastasten eines Tumors handeln, es gibt jedoch auch Krebserkrankungen, die direkt im Knochen entstehen, beispielsweise das Osteosarkom oder das Ewing-Sarkom.
Weichteilverletzungen im Gesäß- oder Hüftbereich können auch ausstrahlen und sich anfühlen, als gingen sie vom Knochen aus.
Andererseits können Beckenschmerzen auch von den Organen ausgehen, die sich im großen oder kleinen Becken befinden. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane, der Blase oder aber auch psychische Anspannungszustände können sich durch Schmerzen im Beckenbereich manifestieren.
Im Rahmen einer Schwangerschaft kann es ebenfalls zu Beckenschmerzen kommen, insbesondere wenn das Kind größer wird und auf die Organe und die Bandverbindungen im Beckenbereich drückt. Auch Wehen lösen Schmerzen im Unterleib aus, die bei leichter Ausprägung gegebenenfalls nicht als solche erkannt werden.
Rechtsseitige Beckenschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. So kann zum Beispiel ein Beckenschiefstand zu rechtsseitigen Beschwerden im Beckenbereich führen, da der Körper das Gewicht vermehrt auf eine Seite verlagert. Dies führt zu Fehlhaltungen des gesamten Körpers und zu unangenehmen Verspannungen.
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Auch Prellungen, Knochenbrüche und weitere offensichtliche Verletzungen können rechtsseitige Beckenschmerzen verursachen.
Eine weitere Ursache ist eine rechtsseitige Blockade des Iliosakralgelenks (ISG). Dieses befindet sich zwischen der Darmbeinschaufel und dem Kreuzbein. Es wird durch verschiedene Bänder gesichert. Bei bestimmten Bewegungen kann es dazu kommen, dass sich die Bänder verhaken und sich die Knochen minimal gegeneinander verschieben und in dieser Position verbleiben. Diese ISG Blockade ist sehr unangenehm und verursacht Schmerzen.
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Denkbar ist auch, dass rechtsseitige Beckenschmerzen durch einen Bandscheibenvorfall der LWS verursacht werden, der auf eine Nervenwurzel drückt. Solche Schmerzen strahlen dann häufig über das Gesäß bis ins Bein oder den Fuß aus.
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Liegt die Ursache nicht am Becken selbst, so muss auch an die Organe gedacht werden, die im Beckenbereich liegen. Rechtsseitig relevant ist besonders der Wurmfortsatz des Blinddarms, der sich entzünden kann (Appendizitis). Dadurch verursachte Schmerzen im rechten Unterbauch können als Beckenschmerzen fehlgedeutet werden. Therapeutisch wird der entzündete Blinddarmfortsatz entfernt.
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Auch Erkrankungen der Geschlechtsorgane oder der Blase können zu Schmerzen auf der rechten Seite führen.
Starke oder zunehmende Schmerzen, die über mehrere Tage anhalten, sollten daher unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Die häufigsten Ursachen für Beckenschmerzen auf der linken Seite sind die gleichen wie auf der rechten Seite.
Häufig handelt es sich um Schmerzen nach Verletzungen, beispielsweise Prellungen oder Knochenbrüche. Ein Beckenschiefstand kann ebenfalls linksseitige Beckenschmerzen bedingen.
Auch auf der linken Seite des Beckens gibt es ein Iliosakralgelenk, das sich hier zwischen der linken Darmbeinschaufel und dem Kreuzbein befindet. Auch hier kann es zu Verhakungen des Bandapparates und zu schmerzhaften Verspannungen kommen, die die Beschwerden erklären können. Ein Chiropraktiker kann Gelenkblockaden durch gezielte Manipulation auflösen.
Liegt die Ursache nicht am Bewegungsapparat an sich, so muss eine organbedingte Ursache abgeklärt werden. Wie auch bei rechtsseitigen Beckenschmerzen kommen die Geschlechtsorgane und die Blase als Ursache in Betracht.
Daneben werden linksseitige Schmerzen insbesondere bei älteren Menschen oft durch eine Divertikulitis verursacht. Dabei handelt es sich um kleine Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut, in denen sich Stuhlreste sammeln können. Dies kann zur Entzündung führen, die sich durch linksseitige Unterbauchschmerzen bemerkbar macht. Bei Ausstrahlung können auch Beckenschmerzen wahrgenommen werden.
Länger anhaltende oder in der Intensität zunehmende Schmerzen sollten generell zeitnah ärztlich abgeklärt werden, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.
Beckenschmerzen nach der Geburt können verschiedene Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist, dass sie nicht im direkten Zusammenhang zur Geburt stehen.
Tun sie dies jedoch, so können sie beispielsweise durch eine Instabilität des Beckenrings bedingt sein. Beim Geburtsvorgang schiebt sich das Baby durch den Geburtskanal der Mutter. Das Becken muss Platz machen und wird aufgedehnt. Besonders bei sehr großen Kindern kann es dabei zu einer Lockerung der Bandverbindungen kommen, sodass sich anschließend die Iliosakralgelenke an der Rückseite des Beckens verschieben und blockieren können. Dies kann für die Frau sehr schmerzhaft sein.
Zudem wird das Becken auch an der Vorderseite durch eine besondere Verbindung zusammengehalten – die Symphyse. Dabei handelt es sich um ein knorpeliges Verbindungsstück, das die beiden Beckenhälften miteinander verbindet. Unter der Geburt kann auch diese Verbindung gelockert werden, was bisweilen zu starken Schmerzen führt, die auch in die Beine und den Rücken ausstrahlen können.
In der Schwangerschaft beansprucht das heranwachsende Kind mit der Zeit immer mehr Platz im Mutterleib. Es übt dadurch auch immer mehr Druck auf die mütterlichen Beckenorgane aus. Dies kann der Frau unangenehme Schmerzen bereiten.
Insbesondere die Dehnung des Bandapparats der Gebärmutter wird oft als schmerzhaft empfunden.
Eine häufige Ursache für Beckenschmerzen in der Schwangerschaft ist zudem die sogenannte Symphysenlockerung. Die Symphyse ist eine aus Knorpelgewebe bestehende Verbindung zwischen den Beckenknochen an der Vorderseite des Beckens. Im Rahmen der Schwangerschaft lockert sich der Beckenring, sodass das Kind bei der Geburt durchtreten kann. Wenn sich der Beckenring zu sehr lockert und zu viel Spielraum bekommt, dehnt er jedoch die Symphyse und ruft an dieser einen Reizzustand hervor. Dadurch bedingte Schmerzen können unter Umständen sehr stark sein und sich sowohl durch Becken-, als auch durch Rücken-, Hüft- oder Beinschmerzen bemerkbar machen.
Beckenschmerzen nach dem Sport können durch körperliche Über- oder Fehlbelastung bedingt sein.
Bei untrainierten Sportlern kann eine anfängliche Überlastung Reizzustände an Muskulatur und Knochenhaut hervorrufen, die unangenehme Schmerzen verursachen kann. Auch Muskelkater im Beckenbereich kann die Beckenschmerzen erklären.
Falsches Schuhwerk oder eine schlechte Lauftechnik beim Joggen können Fehlbelastungen verursachen und eine Vielzahl von Gelenkbeschwerden oder sonstigen Schmerzen bedingen.
Vorgeschädigte Kniegelenke oder unterschiedlich lange Beine sorgen dabei ebenfalls für eine Zusatzbelastung in der Hüfte und können zu Hüft- und Beckenschmerzen führen.
Sollten die Schmerzen trotz gutem Trainingszustand bestehen, empfiehlt es sich, einen Sportmediziner oder Orthopäden zu Rate zu ziehen. Auch eine Laufanalyse bietet sich an, um abzuklären, ob die Schmerzen von einer falschen Belastung des Körpers kommen.
Besonders Anfänger sollten die Intensität ihres Trainings nur langsam steigern und den Körper nicht überfordern, sodass sich die Muskulatur und auch der restliche Bewegungsapparat erst an die neuen Anforderungen anpassen und gewöhnen kann.
Schmerzen im Becken, die beim Sitzen auftreten sind in der Regel muskulär oder knöchern bedingt. Dafür sprechen insbesondere einseitige Schmerzen. Prellungen und Knochenbrüche am Becken, die durch Stürze entstehen, können auch über längere Zeit Schmerzen beim Sitzen machen. Muskuläre Probleme werden besonders durch Fehlhaltungen im Sitzen ausgelöst. Dabei verkrampft sich die Muskulatur, was zu Verspannungen und in der Folge zu Schmerzen führt. Dadurch verändert sich die Sitzhaltung wiederum in eine Schonhaltung, was weitere Verspannungen zur Folge hat.
Auch Fehlstellungen der Hüfte, die beim Gehen Probleme machen, können in diesen Teufelskreis einwirken und die Verspannungen dadurch verschlimmern. An muskulären Verspannungen im Bereich des hinteren Beckens ist vor allem der Rücken betroffen. Insbesondere die Lendenwirbelsäule ist bei vielen Personen eine Problemzone. Durch die vielen Muskeln, die an der Lendenwirbelsäule und dem Becken ansetzen, können sich die Schmerzen bis ins Becken ausbreiten. Beim Sitzen verharrt man oft länger in der selben Position, weshalb sich Beckenschmerzen dabei besonders bemerkbar machen. Durch das Becken treten auch viele Nerven hindurch, die vom Rückenmark bis in die Beine ziehen. Diese Nerven können beim Sitzen eingeklemmt werden und dadurch ziehende Beckenschmerzen machen, die zudem bis in die Beine ausstrahlen.
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Bei Stürzen ist das Becken besonders gefährdet, wenn es sich um Stürze mit hoher Geschwindigkeit (beispielsweise vom Motorrad oder dem Pferderücken) handelt oder wenn jemand sich nicht ausreichend mit den Händen abfängt. Die Folgen sind Prellungen oder Knochenbrüche, die Beckenschmerzen bei Bewegung und beim Sitzen verursachen. Da das Becken den Übergang zwischen dem Oberkörper und den Beinen bildet, muss es ein besonders großes Gewicht tragen und ist dementsprechend vielen starken Kräften ausgesetzt. Diese verschlechtern die Situation bei einem Beckenbruch nach einem Sturz meist zusätzlich.
Daher ist eine Stabilisierung des knöchernen Beckens nach einem Sturz unabdingbar. Eventuell müssen in einer Operation Schrauben am Becken angebraucht werden, die die gebrochenen Teile zusammenhalten, bis sie wieder aneinandergewachsen sind. Besonders Gefährlich ist ein Beckenbruch durch einen Sturz mit bei hoher Geschwindigkeit auch deshalb, weil es zu starken Blutungen ins Becken kommen kann. Da sich im Becken hauptsächlich Weichteile befinden, kann nahezu das gesamte Blutvolumen des Körpers im Becken Platz finden. Deshalb ist die Stabilisierung des Beckens nach einem solchen Unfall eine wichtige Maßnahme, da die Blutung dadurch gestellt werden kann. Auch leichte Stürze beispielsweise aufs Steißbein und auf die Sitzbeine machen über einen längeren Zeitraum Beckenschmerzen. Dabei handelt es sich jedoch meist nur um harmlose Prellungen.
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Beckenschmerzen beim Mann sind in vielen Fällen auf Verletzungen am Beckenknochen zurückzuführen. Dies kann am Sitzbein sein, was beispielsweise durch einen Sturz auf das Gesäß ausgelöst wird. Aber auch die Symphyse, also der vorderste Anteil des Beckens ist prädestiniert für knöcherne Schmerzen. Außerdem mündet die Wirbelsäule in das Becken, weshalb sich viele Rückenschmerzen auf das Becken übertragen können. Dazu gehören nicht nur knöcherne sondern vor allem auch muskuläre Beschwerden.
Beckenschmerzen können beim Mann außerdem durch die Organe ausgelöst werden, die sich im Becken befinden. Dazu gehören die Verdauungsorgane, wie Teile des Dünndarms, der Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm, der Blinddarm und der Enddarm. Dabei kann es zu akuten Entzündungen (Blinddarmentzündungen) oder Abszessen kommen. Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn (betrifft vor allem den Übergang vom Dünn- zum Dickdarm) oder Colitis Ulcerosa (betrifft bei Beckenschmerzen vor allem den Enddarm) können Schmerzen im Beckenbereich verursachen. Auch Erkrankungen der Blase und der ableitenden Harnwege machen sich durch Beckenschmerzen bemerkbar. Hinzu kommen brennende Schmerzen beim Wasserlassen. Bei Erkrankungen der Geschlechtsorgane ist meist die Prostata betroffen, was ebenfalls Schmerzen im Beckenbereich auslösen kann, jedoch meist eher symptomlos ist.
Ebenso wie bei Männern, können auch Frauen knöcherne Verletzungen durch Stürze bekommen, die Beckenschmerzen verursachen. Die Wirbelsäule ist ein typischer Weg, auf dem Rückenschmerzen bis ins Becken einwandern können. Die Darmerkrankungen wie eine Blinddarmentzündung, die Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn machen ebenfalls Schmerzen im Beckenbereich. Hinzu kommen Verdauungsbeschwerden und allgemeine Bauchschmerzen.
Zudem treten Beckenschmerzen bei Frauen beispielsweise in der Schwangerschaft auf. Gerade wenn das ungeborene Kind schon etwas größer ist, verdrängt es verschiedene Organe, sodass diese im Bereich des Beckens etwas eingeengt werden. Besonders häufig bei Frauen ist zudem eine Blasenentzündung. Dies liegt an der sehr kurzen Harnröhre, durch die Bakterien schnell bis zur Blase aufsteigen können. Auch die weiblichen Geschlechtsorgane, die sich im Beckenbereich befinden, lösen bei Frauen häufig Beckenschmerzen aus. Dazu gehören verschiedene Erkrankungen der Gebärmutter, auch Menstruationsbeschwerden führen bei manchen Frauen zu Beckenschmerzen. Störungen im Bereich der Eierstöcke können ebenfalls Beckenschmerzen machen.
Beckenschmerzen können sich je nach Ursache unterschiedlich äußern. Die Schmerzen können ein- oder beidseitig auftreten, nur bei Druck auf eine bestimmte Stelle entstehen oder besonders unter körperlicher Belastung zu spüren sein. Zudem können die Schmerzen stechend oder dumpf sein und auch in andere Körperpartien ausstrahlen.
Wenn neben den Schmerzen weitere körperliche Symptome bestehen, wie:
so sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, um die genaue Ursache der Beschwerden abzuklären. Es könnte sich eine ernsthafte Erkrankung dahinter verbergen.
Gleiches gilt, wenn die Schmerzen länger als wenige Tage bestehen oder sich drastisch verschlechtern.
Die Therapie der Beckenschmerzen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Wenn die Ursache der Beschwerden im Bereich der Beckenorgane liegt, so erfolgt eine individuell daran angepasste Therapie:
Die Prognose von Beckenschmerzen richtet sich stark nach der zugrunde liegenden Ursache. Da solche Schmerzen im Allgemeinen harmloser Natur sind, ist die Prognose sehr gut. Insbesondere Schmerzen durch Prellungen, Verrenkungen oder Gelenkblockaden verschwinden oftmals innerhalb weniger Tage von allein wieder.
Infektiöse Erkrankungen der Beckenorgane sind ebenfalls mit einer guten Prognose behaftet, da durch heutige medizinische Maßnahmen eine schnelle und gezielte Behandlung erfolgen kann.
Bei den bösartigen Erkrankungen kommt es stark auf das Stadium an, in dem sich der Patient befindet. Im Frühstadium von Krebserkrankungen gibt es oft noch gute Heilungschancen, in späteren Stadien ist die Prognose dementsprechend schlechter. Dies hängt auch vom Alter des Patienten und seinem allgemeinen Gesundheitszustand ab.
Eine generelle Prophylaxe zur Vermeidung von Beckenschmerzen gibt es nicht. Ausreichend körperliche Betätigung und gezielte Kräftigungsübungen für die Muskulatur können jedoch helfen, das Risiko für Gelenkblockaden oder sonstige Beschwerden am Bewegungsapparat zu minimieren.
Um Infektionen der Organe des kleinen Beckens zu vermeiden, sollte auf eine gute aber nicht übertriebene Hygiene geachtet werden.
Um sexuell übertragbare Krankheiten zu vermeiden, sollten beim Geschlechtsverkehr - insbesondere außerhalb einer festen Partnerschaft - Kondome verwendet werden.
Bösartige Erkrankungen lassen sich durch prophylaktische Maßnahmen eher nicht verhindern. Meist liegen genetische Veränderungen zugrunde, die vom Patienten selbst nicht beeinflusst werden können.
Zur Diagnosestellung bei Beckenschmerzen ist eine eingehende körperliche Untersuchung notwendig. Der Arzt wird sich die entsprechende Körperpartie genau ansehen und auf äußerliche Anzeichen achten. Verschiedene orthopädische Tests können Aufschluss geben, ob die Schmerzen durch eine Gelenkblockade oder ähnliches hervorgerufen werden.
Zusätzlich kann der Arzt die Bauch- und Beckenorgane abtasten und auf Schmerzhaftigkeit überprüfen. Eine Ultraschalluntersuchung kann ebenfalls gemacht werden, um die Bauchorgane anzusehen.
Eine Urin- oder Stuhlprobe kann bei Verdacht auf eine infektiöse Erkrankung der Blase oder des Darms weiterhelfen.
Sind all diese Untersuchungen unauffällig, kann des Weiteren eine Bildgebung angeordnet werden. So kann in der Computertomographie (CT) besonders gut der Knochen und in der Magnetresonanztomographie (MRT) besonders gut das Weichteilgewebe begutachtet werden.
Je nach Befund, der sich aus diesen Untersuchungen ergibt, wird der Arzt eine entsprechende Therapie einleiten.