Brennen im Bauch kann viele Ursachen haben und für Betroffene zu einem erheblichen Problem werden.
Brennen im Bauch kann viele Ursachen haben und für Betroffene zu einem echten Problem werden. Hinter dem Brennen steckt oft ein harmloser Magen-Darm-Infekt, aber auch z.B. eine Blinddarmentzündung oder Reflux können sich hinter dem Brennen im Bauch verbergen. Weitere Symptome, wie z.B. Übelkeit, Fieber oder Erbrechen, können weitere Hinweise auf den Ursprung des Problems liefern.
Man spricht von einer Blinddarmentzündung, wenn der kleine Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) unseres eigentlichen Blinddarmes entzündet ist. Insbesondere im Kindes- und Jugendalter, aber auch noch im Erwachsenenalter, lässt sich die Erkrankung oft beobachten.
Typischerweise beginnt die Blinddarmentzündung plötzlich mit dumpfen, schwer lokalisierbaren Bauchschmerzen. Innerhalb der ersten 24 Stunden „wandert“ der Schmerz in den rechten Unterbauch. Betroffene nehmen die Beschwerden dann häufig als „Brennen“ oder „Stechen“ wahr und können den Schmerzort gut zuordnen. Häufig gesellen sich Übelkeit, Durchfall, Erbrechen oder Fieber hinzu. Ausschlaggebend für die Diagnose sind die beschriebenen Symptome und Druckschmerz im rechten Unterbauch.
Zur genauen Beurteilung kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin definierte Punkte (z.B. McBurney-Punkt) anhand gedachter Verbindungslinien im rechten Unterbauch untersuchen und die Schmerzhaftigkeit beurteilen. Bei einer Blinddarmentzündung, löst eine Reizung dieser Punkte eine deutliche Verschlimmerung der Beschwerden, wie z.B. Brennen im Bauch, aus.
Therapeutische steht die operative Entfernung des entzündeten Blinddarmfortsatzes im Vordergrund. In Deutschland zählt dieser Eingriff (Appendektomie) sogar zu den häufigsten Operationen überhaupt und dauert meist nur wenige Minuten. Nur bei sehr leichten Symptomen kann es eventuell sinnvoll sein, die operative Entfernung zunächst hinauszuzögern. Wenn jedoch zu lange gewartet oder die Diagnose gar falsch gestellt wird, kann der entzündete Wurmfortsatz „aufplatzen“ oder „durchbrechen“. Keime, Bakterien oder Kot gelangen in die Bauchhöhle und können dort eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung auslösen.
Normalerweise wird die Erkrankung jedoch rechtzeitig erkannt und kann problemlos operiert werden, so dass mit keinen schwerwiegenden Komplikationen gerechnet werden muss.
Lediglich bei Kleinkindern, Älteren oder Schwangeren können die Beschwerden abweichen. So haben z.B. ältere Menschen anstatt eines plötzlich einsetzenden Brennens, oft nur anhaltendes Druckgefühle im Bauch.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome einer Blinddarmentzündung
Unsere Gallenblase ist kleines, birnenförmiges Organ an der Leberunterseite im rechten Oberbauch. Sie speichert die von der Leber gebildete Galle und gibt sie bei Bedarf in den Zwölffingerdarm ab.
Besonders nach fettreichen Mahlzeiten oder Alkoholkonsum benötigt unsere Verdauung Gallensäure. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Probleme der Gallenblase vor allem nach opulenten Mahlzeiten mit wellenförmigem Brennen und Stechen im rechten Oberbauch bemerkbar machen. Bei diesen sogenannten „Gallenkoliken“ versperren Gallensteine die Öffnung des Organes und verhindern so einen Abfluss der Galle in das Verdauungssystem. Beschwerden treten vor allem auf, wenn sich aufgrund von Abflussstörungen Keime in dem kleinen Organ vermehren und eine Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) auslösen können.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass nicht alle Gallensteinträger auch tatsächliche Symptome verspüren (siehe auch: Gallensteine Symptome). Nur 25% bemerken etwa ein Brennen im rechten Oberbauch, gleich unter dem Rippenbogen, z.B. nach fettigen Mahlzeiten. Umgekehrt gilt, dass der Gallenblasenentzündung quasi immer Steine vorausgehen. In vielen Fällen leiden Betroffene zusätzlich unter rechtsseitigen Schulterschmerzen. Ist die Gallenblase einmal schmerzhaft entzündet, kann auf die operative Entfernung prinzipiell nicht mehr verzichtet werden. Oft muss zu Antibiotika gegriffen werden, damit die bakterielle Entzündung zurückgeht. Zur Symptomlinderung können entkrampfende Medikamente (Buscopan®) zum Einsatz kommen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Therapie der Gallenblasenentzündung
Leiden Sie unter Brennen in der Mitte des Oberbauchs? Begleitet von Übelkeit und Völlegefühl? Dahinter kann sich unter Umständen eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) verbergen. Bei diesem Krankheitsbild greift aggressive Magensäure die Schleimhaut im Inneren des Magens an. Scharf gewürzte Speisen, Kaffee und Stress fördern die Entstehung genauso wie Nikotin, Alkohol oder Bakterien.
Typischerweise ist das schmerzhafte Brennen genau hinter dem Brustbein lokalisiert und oft mit vermehrtem Aufstoßen verbunden. In der Mitte des Oberbauches spüren Patienten nicht selten ein nagendes Hungergefühl bei gleichzeitig vermindertem Appetit.
Um das Brennen im Bauch zu lindern, kann ein Verzicht auf Kaffee, scharfe Speisen, Alkohol oder fettiges Essen bereits helfen. Kurzfristige Beschwerden können mit magensäurehemmenden Medikamenten (Protonenpumpenhemmer, PPI) behandelt werden. Langfristig muss jedoch nach der Ursache der Magenschleimhautentzündung gefahndet werden, da nur so eine adäquate Therapie erfolgen kann. Dazu erfolgt häufig eine Magenspiegelung. Bei dieser Untersuchung können mit Hilfe einer kleinen Kamera Echtzeitbilder aus dem Inneren des Magens sowie kleine Probenentnahmen aus der Schleimhaut erfolgen.
Unbehandelt kann eine anhaltendende Magenschleimhautentzündung zu einem Magengeschwür mit der Gefahr eines lebensbedrohlichen Magendurchbruches entstehen.
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Kleine Ausstülpungen der Darmwand bezeichnet man als Divertikel (Divertikulose). Sie entstehen mit zunehmenden Alter und werden durch Bewegungsmangel, ballaststoffarme Ernährung und Übergewicht begünstigt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Die richtige Ernährung bei Divertikulitis
Bei plötzlich auftretenden linksseitigen Bauchschmerzen, die sich z.B. in Form von Brennen, Fieber, starken Blähungen oder schleimig-blutigen Durchfällen äußern, kann sich eine Entzündung der kleinen Ausstülpungen, Divertikulitis genannt, dahinter verbergen. Da die Schmerzen in den allermeisten Fällen im linken Unterbauch lokalisiert sind, spricht man dann auch von einer „linksseitigen Blinddarmentzündung“. Wie bei der „echten“ Blinddarmentzündung, verschlimmert sich das Brennen bei Druck auf betroffene Darmanteile.
Sehr leichte Formen können durch kurzzeitigen, strengen Nahrungsverzicht behandelt werden. Interessanterweise sollten Sie bei einer Divertikulitis nicht zur Wärmflasche, sondern vielmehr zum Eisbeutel greifen. Denn durch Kühlung des Unterbauches („Eisblase“) kann eine deutliche Linderung des Brennens im linken Bauch bewirkt werden.
Zur Verhinderung einer Entzündungsausbreitung auf das umliegende Bauchfell darf man in allen anderen Fällen nicht auf eine antibiotische Therapie bei Divertikulitis verzichten. Fortgeschrittene Divertikulitiden müssen gegebenenfalls sogar chirurgisch mit Entfernung der betroffenen Darmabschnitte behandelt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Operation einer Divertikulitis
Wenn Erwachsene mehr als drei Mal am Tag Stuhlgang haben, dieser von der Menge deutlich erhöht oder flüssig ist, spricht man medizinisch von Durchfall. Oft ist das unangenehme Symptom mit weiteren Beschwerden, wie Übelkeit oder Brennen im Bauch, vergesellschaftet. Häufigste Ursache für die Beschwerden ist eine Gastroenteritis, besser bekannt als „Magen-Darm-Grippe“ oder „Magen-Darm-Infekt“.
Begleitend treten oft allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Fieber auf.
Ursächlich lassen sich infektiöse (Bakterien, Viren, Parasiten) von nicht-infektiösen (u.a. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Lebensmittelvergiftungen) Erkrankungen unterscheiden.
Häufig werden die Erreger von verunreinigten Mahlzeiten, wie z.B. ungewaschenem Gemüse oder Salmonellen in Eiprodukten, übertragen. Aber auch unzureichende Hygiene kann die Erreger z.B. über Schmierinfektionen von Person zu Person weitergeben.
In den allermeisten Fällen sind Übelkeit, Durchfall und Bauchbeschwerden, wie z.B. Brennen im Bauch, selbstlimitierend: Nach einigen Tagen verschwinden die Symptome von ganz alleine, ohne dass eine ursächliche Therapie, wie Antibiotikagabe, erfolgen muss. Wenn Sie unter Durchfall und Übelkeit, vielleicht sogar Erbrechen leiden, sollte jedoch vor allem auf einen ausgeglichenen Flüssigkeits- und Mineralhaushalt geachtet werden. Trinken Sie Wasser oder Tee, dazu nach Möglichkeit salzhaltige, trockene Kost (Zwieback, Salzstangen etc.). In der Apotheke gibt es zudem sogenanntes „Elektrolytpulver“, welches, in Wasser aufgelöst, den Körper mit allen nötigen Mineralien versorgt.
Zur Linderung des Brennens im Bauchs eignen sich Wärmeanwendungen (Wärmflasche, Körnerkissen etc.) oder entkrampfende Medikamente. Die Anwendung von durchfallhemmenden Mitteln sollte hingegen mit Vorsicht erfolgen und nicht als dauerhafte Lösung betrachtet werden. Denn unter Umständen können sonst die krankheitsverantwortlichen, schädlichen Keime bzw. Stoffe in unserem Körper verbleiben und nicht ausgeschieden werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ernährung bei Durchfall
Brennen im Bauch nach dem Essen kann verschiedene Ursachen haben. In vielen Fällen verbirgt sich eine Magenschleimhautentzündung oder auch ein Reflux dahinter.
Bei einer Magenschleimhautentzündung kommt es zu einem Angriff der Schleimhaut durch die aggressive Salzsäure. Vor allem nach dem Essen produzieren die Zellen unseres Magens diesen Verdauungssaft, so dass sich typischerweise nach den Mahlzeiten das unangenehmen Brennen im Bauch beobachten lässt.
Andere häufige Ursache ist die sogenannte „Reflux-Krankheit“, im Volksmund auch „Sodbrennen“ genannt. Hierbei kommt es durch aufsteigende Magensäure in die Speiseröhre zu erheblichen Beschwerden. Betroffene leiden vor allem unter Brennen im Oberbauch oder hinter dem Brustbein. Bereits der Verzicht auf fettige und scharf-gewürzte Speisen, Nikotin, Kaffee und Alkohol kann die Symptomatik auf Dauer lindern. In ausgeprägten Fällen sollte man einen Arzt aufsuchen, da dauerhafter Reflux die Krebsentstehung begünstigt.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie eine Laktoseintoleranz können sich gelegentlich durch Brennen im Bauch nach dem Essen bemerkbar machen. In den allermeisten Fällen treten jedoch parallel Übelkeit, Blähungen oder Durchfall auf.
Lesen Sie mehr zum Thema: Brennen im Darm
Sind Sie nachts schlaflos, weil das Brennen im Bauch Sie nicht zur Ruhe kommen lässt? Verstärken sich Ihre Beschwerden vor allem im Liegen? Dann leiden Sie vielleicht unter der gastroösophagealen Refluxkrankheit, kurz GERD. Unterschiedliche Ursachen führen hierbei zum Erschlaffen des oberen Speiseröhrenschließmuskels, so dass Magensäure ungehindert in die Speiseröhre fließen kann.
Im Gegensatz zur „robusten“ Magenschleimhaut ist das Innere unserer Speiseröhre nicht für den Kontakt mit Säure ausgerichtet. Als Folge kommt es zur Reizung und Verletzung des Organes, so dass Betroffene ein Brennen im mittleren Oberbauch und hinter dem Brustbein bemerken. Vor allem im Liegen kann die Magensäure ungehindert der Schwerkraft folgend nach oben fließen, so dass nachts die Beschwerden am schlimmsten sind.
Übergewicht, Nikotin- und Alkoholgenuss zählen zu den begünstigenden Faktoren für das Entstehen der Reflux-krankheit, genauso wie Stress und Kaffeekonsum.
Da unbehandelt das Risiko für chronische Entzündungen, Blutungen oder Tumore steigt, sollten Sie bei Verdacht auf diese Erkrankung einen Arzt aufsuchen. Denn in den allermeisten Fällen lässt sich der Reflux mit konsequenter Ernährungsumstellung und Medikamenten gut kontrollieren.
Im Alltag stehen viele Menschen unter Stress. Ob Beruf, Familie oder Partnerschaft - nicht umsonst gibt es das Sprichwort „...das ist mir auf den Magen geschlagen...“. Tatsächlich äußert sich psychischer Stress häufig in Form von Bauchschmerzen. Die Beschwerden können alle Formen annehmen und reichen von Stechen, Drücken und Ziehen bis zu Brennen im Bauch. So ist es hinreichend bekannt, dass anhaltender Stress die Entstehung einer Magenschleimhaut (Gastritis) fördert, welche sich typischerweise durch Brennen im Oberbauch präsentiert.
Experten schätzen sogar, dass bei fast jeder zweiten Person mit Magen-Darm-Beschwerden seelischer Stress eine wichtige Rolle spielt. Das sogenannte „Reizdarmsyndrom“ oder „Colon irritable“ zeichnet sich durch fehlende körperliche Auslöser bei anhaltenden Beschwerden im Magen-Darm-Bereich aus. Betroffene leiden unter diffusen Bauchschmerzen (Brennen, Drücken, Völlegefühl, Blähungen usw.), Übelkeit und anhaltenden Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall und Verstopfung. Insbesondere bei Stress kommt es zu einer Verschlimmerung der Symptomatik.
Da das Reizdarm-Syndrom eine Ausschlussdiagnose darstellt, müssen zuvor eventuelle körperliche Ursachen untersucht werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Reizdarmsyndrom Symptome
Bauchschmerzen in der Schwangerschaft begegnen in unterschiedlicher Qualität nahezu jeder Frau. Sehr häufig sind diese Missempfindungen, wie z.B. Brennen oder Stechen, harmlos und stellen keine Gefahr für das ungeborene Kind dar. Sie sind lediglich ein Ausdruck der wachsenden Anforderungen an den mütterlichen Körper und verschwinden nach einiger Zeit wieder ganz von alleine. Viele werdende Mütter entwickeln zudem ein feines Gespür und wissen oft schnell „wenn etwas nicht mehr stimmt“.
Bei langanhaltendem Brennen im Bauch oder Verstärkung der Beschwerden sollten Sie dennoch einen Frauenarzt/ eine Frauenärztin zur Abklärung aufsuchen. Vaginale Blutungen, Fieber und Bauchkrämpfe, sowie starke Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Durchfall können weitere Alarmzeichen sein.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Magenschmerzen in der Schwangerschaft
Brennen im Bauch nach dem Kaiserschnitt ist in vielen Fällen normal und geschieht im Rahmen der normalen Wundheilung. Auch wenn der Schnitt verhältnismäßig klein ist, müssen viele Gewebeschichten in Ruhe verheilen.
Vor allem oberflächlicher Wundschmerz kann sich häufig in unangenehmem Brennen äußern. So treten Hämatome („blaue Flecken“) rund um die OP-Narbe nach einem Kaiserschnitt relativ oft auf.
Wenn zu dem Brennen jedoch Fieber oder Blutungen kommen, sollte den Beschwerden unbedingt nachgegangen werden. In seltenen Fällen können sich dahinter Infektionen oder Nachblutungen verbergen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schmerzen nach einem Kaiserschnitt
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