Rückenschmerzen müssen frühzeitig und ausreichend therapiert werden, um eine Chronifizierung zu vermeiden. Bei chronischen Rückenschmerzen sind gängige Schmerzmittel häufig nicht mehr wirksam, weil sich ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat, d.h. der Rückenschmerz sich in der Psyche des Betroffenen verselbständigt hat. Eine Therapie der Rückenschmerzen ist dann ungleich schwieriger. Ein interdisziplinäres Vorgehen von Orthopäden, Anästhesisten, Neurologen, Psychologen und Physiotherapeuten ist hier erforderlich.
Rückenschmerzen müssen frühzeitig und ausreichend therapiert werden um eine Chronifizierung zu vermeiden. Bei chronischen Rückenschmerzen sind gängige Schmerzmittel allein häufig nicht mehr wirksam, weil sich ein Schmerzgedächtnis entwickelt hat, d.h. der Rückenschmerz sich in der Psyche des Betroffenen verselbständigt hat. Eine Therapie der Rückenschmerzen ist dann ungleich schwieriger. Ein interdisziplinäres Vorgehen von Orthopäden, Anästhesisten, Neurologen, Psychologen und Physiotherapeuten im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie ist dann bei der Therapie der Rückenschmerzen häufig angezeigt.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Chronische Erkrankung
Weitere Informationen rund um den Einsatz der Schmerztherapie im Rahmen der Behandlung von Rückenschmerzen finden Sie unter: Schmerztherapie für den Rücken
Adäquate Bewegung:
Die beste Möglichkeit zur Vorbeugung und Therapie von Rückenschmerzen ist die angemessene BEWEGUNG. Benutzen Sie im Alltag statt des Aufzuges die Treppe oder lassen Sie das Auto für Aktivitäten, die sich in der Nähe befinden, einfach einmal stehen.
Wenn Rückenschmerzen erst einmal aufgetreten sind, gilt auch für einfache Rückenschmerzen: Bewegen Sie sich! Vermieden werden sollten auf jeden Fall lange Bettruhen. Überdenken Sie Ihre Sportgewohnheiten um (wieder) fit zu werden. Ihrem individuellen Leistungsniveau entsprechend gilt es durch richtiges Rückentraining, die Rückenmuskulatur zu stärken. Gerade die Trendsportarten Walking, bzw. Nordic Walking können dabei helfen. Auch das Schwimmen und / oder Radfahren gelten als geeignete Sportarten zur Stärkung der Rückenmuskulatur.
Da es schwer ist, gerade in akuten Schmerzphasen sich zur Bewegung auftzurappeln, kann unter Umständen anfänglich zum Start ein Schmerzmedikament verabreicht werden. Die gezielte sportliche Belastung sorgt für bessere Muskelverhältnisse und Beweglichkeit. Durch den Aufbau des körpereigenen Stützkorsetts wird die gesamte Wirbelsäule deutlich entlastet.
Wie bereits oben erwähnt ist die Mobilisierung des Patienten bei der Therapie der Rückenschmerzen von größter Bedeutung. Akute Schmerzzustände verleiten jedoch dazu, sich länger als vielleicht notwendig zu „schonen“. Um diese eventuell länger anhaltenden „Schonzustände“ zu verkürzen, und den Patienten möglichst schnell wieder in Bewegung zu setzen, können starke Rückenschmerzen mittels Schmerzmittel temporär gelindert werden.
Wichtig zu erwähnen ist aber, dass Schmerzmittel lediglich den Schmerz dämpfen, allerdings nicht die Schmerzursache behandeln oder beseitigen. Sie sollen wirklich ausschließlich dazu dienen, den Patienten möglichst schnell schmerzfrei zu bekommen, damit er sich wieder bewegen kann.
Die Schmerzmitteleinnahme sollte der behandelnde Arzt im Zuge der richtigen Therapie bestimmen. Er kann vor Ort individuell entscheiden, welches Medikament und welche Dosierung sinnvoll erscheinen.
Zusätzlich zur Schmerzmittelmedikation (z.B.: Paracetamol, Aspirin®, Diclofenac, Ibuprofen, können Muskelrelaxantien (Muskel entspannende Medikamente), wie beispielsweise Sirdalud®verabreicht werden.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel: Muskelrelaxantien
Es muss immer darauf hingewiesen werden, dass Medikamente nicht nur Wirkungen, sondern auch Nebenwirkungen haben. Insbesondere einige der Schmerzmittel können Magenbluten verursachen. Ein erstes Indiz hierfür ist: schwarzer Stuhlgang. In solchen Fällen sollten Sie sofort einen Arzt konsultieren und vorerst keine weiteren Medikamente mehr einnehmen. Nicht zuletzt aufgrund der Nebenwirkungen ist eine dauerhafte therapeutische Einnahme von Schmerzmedikamenten nicht zu empfehlen. Sie sollen nur dazu verhelfen, dass der Patient möglichst schnell wieder „auf die Beine“ kommt.
Naturheilmittel, besonders ist hierbei die Teufelskralle zu nennen. Die Teufelskralle kann bei leichten Schmerzen allein und bei stärkeren Schmerzen zur Unterstützung der bestehenden Therapie eingesetzt werden. Die Teufelskralle soll die Symptome des Rückenschmerzes vermindern.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter: Chronische Rückenschmerzen und Homöopathie.
Während in akuten Anfangsstadien noch Kälte als wohltuend empfunden wird, wird nach Beendigung des Anfangsstadium prinzipiell eher die Wärme bei der Therapie der Rückenschmerzen bevorzugt.
Generell tut Wärme bei Schmerzzuständen sehr gut. Wärme erreicht man dauerhaft durch sachgemäße Kleidung, wie beispielsweise durch Tragen eines Unterhemdes oder winddichter und warmer Kleidung!
Auch Maßnahmen, die von außen auf die Bereiche einwirken, wie beispielsweise Baden, Saunieren, Fangopackungen, Rotlicht oder durchblutungsfördernde Medikamente (ABC – Pflaster, Wärme erzeugende Salben), können Wärme erzeugen.
Häufig werden die beschriebenen Maßnahmen (passende Kleidung, äußerliche Maßnahmen, durchblutungsfördernde Medikamente) miteinander kombiniert, nicht zuletzt weil mittlerweile auch die Wirksamkeit von Wärme bei vorhandenen Rückenschmerzen wissenschaftlich bestätigt werden konnte.
Achten Sie bitte bei allen Anwendungsformen auf eventuelle Nebenwirkungen. So sind bei der Verwendung von Rheumasalben und ABC – Pflaster immer wieder allergische Hautreaktionen aufgetreten. Insbesondere können beispielsweise durch Rotlicht Verbrennungen auftreten.
Es gibt noch weitere Therapiemaßnahmen, die nachfolgend unter „sonstige Maßnahmen“ aufgelistet werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: ThermaCare - Wärmepflaster
Die Chiropraktik stellt eine schulmedizinisch anerkannte Heilmethode der Rückentherapie dar, die auf diverse Handgrifftechniken beruht. Die Chirotherapie (Manipulationsbehandlung; manuelle Therapie) kann dabei beispielsweise durch Verschiebung der Wirbel entstandene Einklemmungen adjustieren. Da die Behandlungsform nicht ungefährlich ist, sollte sie nur durch erfahrene Therapeuten (ausgebildete Chiropraktiker oder Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Chirotherapie oder manuelle Therapie”) erfolgen. Bei unkomplizierten Rückenschmerzen, die nicht bis in den Fuß oder die Zehen ausstrahlen, wird die Chirotherapie in der Regel innerhalb der ersten 6 Wochen durchgeführt.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wirbel einrenken
Eine Bettruhe in Form von absoluter Schonung ist keine geeignete Behandlung für Ihren Rücken. Sie sollte daher nur in Ausnahmefällen in Erwägung gezogen werden und selbst dann sollten Sie sich innerhalb der nächsten zwei Tage um eine Mobilisierung bemühen. Dabei kann – wie bereits oben geschildert – ein Schmerzmedikament helfen.
Ziel sollte es in jedem Fall sein, nach möglichst kurzer Zeit wieder genauso aktiv oder aktiver zu bewegen, als vor dem Beginn der Schmerzen.
Sollte sich ihr Bewegungsmaß vor der Erkrankung auf ein Minimum reduziert haben, ist es an der Zeit, über (neue) Sportaktivitäten nachzudenken. Gestalten Sie ihr Verhalten im Alltag so um, dass Sie selbst vermehrt aktiv werden. Bedenken Sie: Körperliche Schonhaltung ist immer mit Rückgang der Muskulatur verbunden, die es gilt zu verhindern. Außerdem kann sich das Schlafen auf einer orthopädischen Matratze positiv auf Rückenschmerzen auswirken.
Auch wenn eine wohltuende Massage bei Patienten mit Rückenschmerzen sehr beliebt ist, konnte deren dauerhafte Wirksamkeit in Form von Schmerzminderung nicht nachgewiesen werden.
Auch hier muss wieder festgestellt werden: eine passive Behandlung kann durch Eigeninitiative in Form von Bewegung nicht ersetzt werden!
Unter einer „Rückenschule“ versteht man das Erlernen von Übungen zum Muskelaufbau im Bereich des Rückens. Zusätzlich wird man über Aufbau und die Funktion des Rückens aufgeklärt.
Bei dieser Therapie der Rückenschmerzen wird ein besonderes Augenmerk auf die verschiedenen Belastungssituationen gelegt, um zu erreichen, dass die Körperhaltung des Patienten bewusst korrigiert wird. So erlernt man dort Techniken zur Entlastung der Wirbelsäule, unter anderem in Extremsituationen, in denen der Patient große Lasten zu tragen hat. Beispielsweise erlernen Sie dort, wie schwere Lasten (Wasserkästen) vom Boden angehoben werden, etc.
Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass die besten Ergebnisse (Verhaltensänderungen) dann erreicht werden, wenn ein so genanntes Intensivprogramm von drei- bis fünfwöchiger Dauer durchlaufen wurde. erreicht werden.
Es gibt unterschiedliche Schulungsprogramme, die unter anderem auch durch Krankenkassen angeboten werden. In der Regel eignen sich diese Programme für Patienten mit eher chronischen Rückenschmerzen, also für Patienten, die über einen längeren Zeitraum hinweg (ca. 6 Wochen) unter Rückenschmerzen leiden.
Im Rahmen einer Krankengymnastik (Bewegungstherapie, Physiotherapie) wird ähnlich wie im Rahmen der Rückenschule versucht man, die falschen Bewegungsmuster zu reduzieren. Dabei werden Übungen durchgeführt, die die Schäden des Bewegungsapparates mindern. Wichtig ist hier vor allem, dass der Patient zur Therapie selbst verschiedene Übungsformen erlernt, die er dann zu Hause in Eigenregie weiter betreiben kann. Es ist eine Utopie zu glauben, dass mittels einmalig durchgeführter Krankengymnastik die Rückenschmerzen dauerhaft verschwinden. Auch hier ist dann wieder die Eigeninitiative des Patienten gefragt.
Zu den Übungsformen der Krankengymnastik zählen Übungen zum Strecken, Anspannen, Entspannen, ... . Darüber hinaus sollten auch – wie im Rahmen der Rückenschule – Bewegungsabläufe des Alltags neu eingeübt werden, um eine tägliche / alltägliche Schonung des Rückens zu erreichen.
Nur wenn SIE dauerhaft diese erlernten Übungen zu Hause durchführen, können Sie mit einer Schmerzlinderung rechnen! Die Stärkung der Rückenmuskulatur beruht auf stetiger Durchführung der Übungen.
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In vielen medizinischen Bereichen setzt sich die Akupunktur als alternative zur traditionellen Behandlungsform ab. Unter der Akupunktur versteht man eine alte chinesische Behandlungsmethode aus dem Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die auf einem philosophischem Konzept basiert. Diesem philosophischen Konzept zur Folge basiert jede Krankheit des menschlichen Körpers auf einem Ungleichgewicht zwischen den beiden gegensätzlichen Kräften „Yin und Yang“. Es gibt dabei unterschiedliche Techniken, wobei allen Techniken das Einstechen der Nadeln in verschiedene Tiefen der so genannten Meridiane (= ) gemein ist. Dadurch soll erreicht werden, dass energetische Störungen innerhalb des Organismus ausgeglichen werden.
Auch wenn bisher durchgeführte Untersuchungen zum Nutzen der Akupunktur bei Rückenschmerzen ohne Ergebnis waren, das bedeutet: einige Untersuchungen wiesen eine Wirksamkeit nach, andere nicht, empfinden die meisten Patienten eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik.
Weitere Informationen zur Akupunkturtherapie im Orthopaedicum Frankfurt erhalten Sie auch unter: Akupunktur
Unter der transkutane elektrische Nerven-Stimulation (TENS) versteht man die Behandlung von Muskelverspannungen durch eine Reizstrombehandlung. Ziel ist es, die Muskelverspannungen zu lösen und dadurch eine verbesserte Beweglichkeit zu erreichen. In der Regel wird die TENS als Begleitmaßnahme und somit in Kombination mit anderen Therapiemaßnahmen angewendet. Insbesondere zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen (länger als 6 Wochen anhaltend) findet die TENS ihre Anwendung.
Im Rahmen der Verhaltenstherapie, welche eine Form der Psychotherapie darstellt, soll versucht werden durch Gespräche und Übungsformen alteingesessene Angewohnheiten und Einstellungen zu beeinflussen und zu verändern. Der Grund für den Einsatz eines solchen Verfahrens liegt in der oben bereits kurz geschilderten Tatsache, dass körperliche Belastungen und seelischer Stress häufig zusammen in Erscheinung treten.
Man zieht diese Therapieform häufig bei Patienten in Erwägung, die bereits verschiedene Therapiemöglichkeiten ohne tiefgreifende Besserung durchlaufen haben.
Die Behandlung von Rückenschmerzen erfolgt nur in Ausnahmefällen operativ. Dies ist in der Regel nur dann der Fall, wenn von einem ernsthaften Bandscheibenverfahren ausgegangen werden muss.
In diesen Fällen gibt es drei Möglichkeiten zur Durchführung des operativen Eingriffes:
Unter einer Korsettbehandlung (Lendengurte, Orthesen) versteht man die „Schienung“ des Rückens mit dem Ziel einer Stabilisierung. Durch diese Form der Stabilisierung sollen zusätzlich die Schmerzen gemindert werden. Von großem Nachteil ist allerdings, dass sich durch die Schonhaltung die Muskeln im Bereich des Rückens reduzieren, so dass eine zusätzliche Schwächung der Rückenmuskulatur zu weiteren Schmerzen führen kann. Damit die Muskulatur nicht nachhaltig verschlechtert wird, sollte das Tragen eines Korsetts auf einen minimalen Zeitraum beschränkt werden.
Was können Sie selbst tun?
Nehmen Sie sich das alte Sprichwort: „Sich regen bringt Segen“ zu herzen. Versuchen Sie, aus Ihrer Schonhaltung herauszufinden. Erlernen Sie wichtige Verhaltensregeln für die körperliche Beweltigung des Alltages beispielsweise in der Rückenschule und führen Sie diese Übungen auch zu Hause, somit in Eigenregie, kontinuierlich durch. Die Schmerzfreiheit Ihres Rückens ist insbesondere von Ihrem Engagement abhängig.
Wenn Sie vor den Rückenschmerzen zu den Menschen gehört haben, die sich recht selten bewegt haben, dann nutzen Sie diesen „Warnschuss“ und stellen Sie sich um.
Insbesondere müssen Sie lernen, bei belastenden Tätigkeiten (schweres Heben und Tragen, langes Sitzen, einseitige Belastung ...) den Rücken zu schonen.
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die beruflich viele Aufgaben im Sitzen bewältigen, so sollten Sie Ihren Rücken in verschiedenen Phasen immer wieder entlasten:
A - Nackenschmerzen
B - Schmerzen des oberen Rückens
C - Schmerzen im Bereich der LWS
Hexenschuss (Lumbago)
D - Lumboglutäalgie
(Ausstrahlen in das Gesäß)
E - Lumboischialgie
(Ausstrahlen in das Bein)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Weitere Informationen zum Thema Rückenschmerzen: