Rückenschmerzen im unterem Rücken können vielfältige Ursachen haben. In den meisten Fällen handelt es sich um harmlose Rückenschmerzen aufgrund von Fehlhaltungen und muskulären Dysbalancen. Daher sollten bei Rückenschmerzen im unteren Rücken immer die Rückenmuskulatur getestet werden.
Schmerzen im unteren Rücken gehören zu den häufigsten Gründen, aus denen heutzutage ein Arzt aufgesucht wird. Sie setzen die Patienten einem sehr starken Leidensdruck aus, können aber in der Regel relativ einfach diagnostiziert und behandelt werden, da in dem meisten Fällen keine schwere Erkrankung die Ursache der Schmerzen ist. Lesen Sie auch Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule
Die Ursachen für Schmerzen im Bereich des unteren Rückens können sehr verschieden sein, weshalb es immer wichtig ist, eine eingehende Untersuchung durchzuführen, um nicht nur die Schmerzen therapieren zu können, sondern auch eine unter Umständen vorliegende Grunderkrankung der Rückenschmerzen zu erkennen oder Folgeschäden vermeiden zu können.
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Prinzipiell geht ein Arzt erst einmal davon aus, dass die Beschwerden von der Wirbelsäule stammen oder muskulär bedingt sind und richtet dann seine Untersuchung entsprechend aus. Die Wirbelsäule weist in solchen Fällen nicht selten Verbiegungen im Lendenwirbelbereich auf, die die Schmerzen erklären können. Auch Bandscheibenvorfälle der LWS führen zu Rückenschmerzen.
Besonders wenn durch die herausgerutschte Bandscheibe ein aus der Wirbelsäule entspringender Nerv gereizt oder sogar eingequetscht wird, empfindet der Betroffene neben teils heftigsten Schmerzen auch ein Taubheits- und / oder Lähmungsgefühl im von diesem Nerven versorgten Gebiet seines Beines.
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Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die Rückenschmerzen des unteren Rückens durch eine fehlerhafte Körperhaltung oder einen Bewegungsmangel zustande kommen, häufig sind auch beide Faktoren kombiniert. Dadurch, dass viele Menschen über einen sehr langen Zeitraum hinweg sitzen und sich deshalb in der gleichen Position befinden, wird die Muskulatur des unteren Rückens stark und einseitig beansprucht, was zu Verspannungen oder Verkrampfungen und Fehlhaltungen führt, was wiederum ein Auslöser von Rückenschmerzen ist. Um dem entgegenzuwirken, kann man darauf achten, dass man seine Sitzposition mehrmals am Tag wechselt oder einen Sitzball benutzt, durch den man praktisch gezwungen ist, in regelmäßigen Abständen Ausgleichsbewegungen durchzuführen. Zusätzlich empfiehlt sich die Anschaffung einer rückengerechten Matraze. Wir Orthopäden haben unsere langjährige klinische Erfahrung genutzt und eine Matratze entwickelt, die Fehlhaltungen reduzieren soll. Bei Interesse können Sie gerne in unserem Online-Shop vorbeischauen.
Darüber hinaus kommt auch ein Bewegungsmangel für Rückenschmerzen in Frage. Wenn die Wirbelsäule aufgrund mangelnder Bewegung zu wenig beansprucht wird, können Wirbelkörper porös werden und Bänder erschlaffen, was ebenfalls Schmerzen entstehen lässt. Allerdings kann auch eine zu starke Belastung den Rücken schädigen, wie das Tragen oder Anheben schwerer Gegenstände.
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Rückenschmerzen unterer Rücken
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Neben den eingangs beschriebenen "funktionellen", also den durch ein beeinträchtigtes Zusammenspiel des Bewegungsapparates und Fehlbelastung verursachten Rückenbeschwerden, können Rückenschmerzen im unterem Rücken auch ein Hinweis auf eine Erkrankung der Wirbelsäule selbst sein. Diese Erkrankungen können selbst Schmerzen verursachen, führen aber auch häufig zu einer reflexbedingten Schonhaltung und Verspannungen, die dann ihrerseits wieder Ursache von Rückenschmerzen sein können.
Erkrankungen der Wirbelsäule selbst können Störungen in der Struktur der einzelnen „Bauteile“ sein und durch abnutzungsbedingte, entzündliche, im schlimmsten Falle sogar bösartige Prozesse verursacht werden.
Wirbelkörper, die Gelenke zwischen den Wirbelkörpern und Bandstrukturen unterliegen mit den Jahren Alterungs- und Abnutzungserscheinungen, verstärkt dort, wo besonders hohe Lasten auftreten. Dies ist besonders an den Übergängen zwischen den natürlichen Krümmungen der Wirbelsäule der Fall – dies sind auch die Orte, wo durch Verschleißerscheinungen bedingte Probleme häufig auftreten.
Die Knochendichte der Wirbelkörper nimmt – wie bei allen Knochen im Körper – mit steigendem Lebensalter ab. Dieser Prozess ist besonders ausgeprägt, wenn zusätzlich eine Erkrankung des Knochenstoffwechsels wie bspw. Osteoporose vorliegt. Ist dieser Abbau an Substanz weiter fortgeschritten, kann es zu Abbrüchen an den Kanten der Wirbelkörpern oder zum Einbruch der Deckplatten der Wirbelkörper kommen. Dies wiederum kann zu Fehlhaltungen, Fehlbelastung anderer Strukturen der Wirbelsäule und daraus resultierenden Rückenschmerzen im unterem Rücken führen.
Besonders betroffen von Alterungserscheinungen sind auch die Bandscheiben, die zwischen den Wirbelkörpern liegen und diese gegeneinander abpuffern. Sie bestehen aus einem gallertartigen Kern, der von einem Ring aus festeren Bindegewebsfasern umgeben ist. Dieser Außenring wird mit steigendem Alter immer spröder, so dass es – besonders im Zusammenhang mit Fehlbelastungen – dazu kommen kann, dass er reißt und Teile des Bandscheiben-Kerns nach außen treten. Geschieht dies so, dass die hervorquellende Gallertmasse auf die aus der Wirbelsäule austretenden Spinalnerven drückt, entspricht dies dem weit verbreiteten und mitunter äußerst schmerzhaften „Bandscheibenvorfall des unteren Rückens“.
Auch ohne dass es zum Austreten des Bandscheibenkerns kommt, können die Bandscheiben durch abnutzungsbedingte Veränderungen zur Ursache von unteren Rückenschmerzen werden: so nimmt mit dem Alter die Höhe der Bandscheiben ab, weil das Bindegewebe, aus dem sie bestehen, weniger Flüssigkeit speichern kann.
Diese Höhenminderung führt dazu, dass die straffen Bänder, die die Wirbelkörper entlang der Wirbelsäule untereinander verbinden und die Wirbelsäule über die ganze Länge stabilisieren, sich lockern. Dadurch müssen die Rückenmuskeln eine erhebliche Mehrarbeit an Ausgleichsbewegungen leisten, um die Haltung zu korrigieren, was zu überlastungsbedingten Schmerzen führen kann - Im gelockerten Verbund aus Bändern und Wirbelkörpern kann es auch zu Wirbelgleiten, dem Verrutschen einzelner Wirbelkörper aus ihrer angestammten Position, kommen.
Von den degenerativen Vorgängen sind auch die Zwischenwirbelgelenke, die zwei benachbarte Wirbelkörper miteinender verbinden („Facettengelenke“) betroffen, umso mehr, wenn bereits eine Lockerung im Gefüge der einzelnen Bausteine eingetreten ist. Durch lokale Überbelastung kommt es zu einem übermäßigen Verschleiß an Gelenkknorpel und knöchernen Anbauten an den Gelenkfortsätzen, die zum sehr schmerzhaften „Facettensyndrom“ führen können.
Aus mechanischen Gründen sind diese degenerativen Veränderungen der Zwischenwirbelgelenke im Bereich der Lendenwirbelsäule besonders häufig.
Eine seltenere Ursache, die bei der Abklärung von unteren Rückenschmerzen aber auch in Betracht gezogen werden sollte, sind Entzündungen des Wirbelkörpers („Spondylitis“) und der Bandscheibe („Spondylodiszitis“). Diese werden durch eine Aussaat von Infektionserregern aus anderen Infektherden im Körper über die Blutbahn hervorgerufen, können aber auch durch eine Keimverschleppung von der Körperoberfläche, z. B. bei der Injektion von Schmerzmitteln in die Nähe der Wirbelsäule entstehen. Das Risiko für eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule ist v. a. bei den Menschen erhöht, die im Rahmen einer chronischen Allgemeinerkrankung wie Diabetes mellitus eine herabgesetzte Infektabwehr besitzen.
Eine Entzündung der Nierenbecken kann sich auch in Rückenschmerzen äußern. Durch die anatomische Lage projiziert sich Nierenschmerz auf die Region des Übergangs vom unteren in den mittleren Rücken. Es handelt sich oft um einen drückenden und sehr starken Schmerz. Der Rücken ist dann sehr empfindlich und reagiert bereits auf leichten Druck mit Schmerzen. Der Schmerz ist meist einseitig und wird von Fieber und Schmerzen beim Wasserlassen begleitet.
Kalte Zugluft kann ebenfalls zu Verspannungen in der Rückenmuskulatur und dadurch zu Schmerzen im unteren Rücken führen. Solche Schmerzen sind meist nicht von langer Dauer und lassen sich gut durch warme Umschläge oder Wärmekissen lindern. Auch ein warmes Bad hilft sehr gut gegen diese Art von Rückenschmerzen. Unterstützend kann man eine leichte Schmerztablette, beispielsweise Ibuprofen aus der Apotheke, einnehmen. Das Schmerzmittel hilft gegen die akuten Schmerzen, sodass die Entspannung der Muskulatur leichter fällt.
Schlussendlich muss bei entsprechendem Verdacht abgeklärt werden, ob den Rückenschmerzen eine Tumorerkrankung zugrunde liegt. Während bösartige Entartungen des Knochengewebes selten sind, gibt es einige Krebserkrankungen, die besonders häufig in die Wirbelsäule streuen.
Diese Absiedlungen können zum Knochenabbau oder -überaufbau führen und selbst oder durch Einbrüche des Wirbelkörpers zu Rückenschmerzen führen. Auch verschiedene bösartige Erkankungen der Blutkörperchen spielen sich am Entstehungsort dieser Zellen, im Knochenmark ab.
Da die Wirbelkörper reich an blutbildendem Knochenmark sind, ist die Wirbelsäule ein häufiger Manifestationsort dieser Erkrankungen. Dadurch, dass das entartete Knochenmark normales Knochengewebe verdrängt, kann es zu Rückenbeschwerden und einer Instabilität der Wirbelkörper kommen, die zu Wirbeleinbrüchen führen kann.
Im Folgenden werden Ursachen und Symptome von Rückenschmerzen an bestimmten Orten im unteren Rücken beschrieben.
Rückenschmerzen im unteren Rücken sind keine Seltenheit. Häufig klagen Betroffene wochen- oder sogar monatelang über den Schmerz. Sowohl akute Ereignisse, wie beispielsweise ein Knochenbruch oder eine Sportverletzung, als auch schleichende Prozesse können zu Rückenschmerzen im unteren Rücken führen. Gemeint ist mit dem „unteren Rücken“ der Bereich der Lendenwirbelsäule. Diese ist aufgrund ihrer Lage der größten Belastung im Alltag ausgesetzt: Sie muss das größte Gewicht tragen. Rechtsseitige Schmerzen im unteren Rücken sprechen dafür, dass die Ursache des Schmerzes auch auf eben dieser Seite liegt. Ein lateraler Bandscheibenvorfall ist eine häufige Ursache für einen rechtsseitigen Schmerz im unteren Rücken. Das bedeutet, dass ein Anteil der Bandscheibe zur rechten Seite aus ihrer eigentlichen Position verrutscht und dort Nerven einquetscht.
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In der Lendenwirbelsäule ist die Lokalisation zwischen Lendenwirbelkörper 4 und 5 besonders häufig betroffen. Der Schmerz fühlt sich ziehend an und kann auch in das rechte Bein ausstrahlen. Auch Nervenreizungen durch Gelenkverschleiß (Spondylarthropathie) im unteren Rücken führen zu einseitigen Rückenschmerzen auf der rechten Seite. Die Schmerzen sind ähnlich denen eines Bandscheibenvorfalls, da auch hier die Nervenreizung den Schmerz verursacht. Akute Verletzungen auf der rechten Seite, wie Prellungen, Stürze oder Ähnliches können selbstverständlich auch einseitige Schmerzen verursachen. Andere Erkrankungen der Wirbelsäule wie beispielsweise die Osteomyelitis oder die Spondylolisthesis führen meistens nicht zu einseitigen Rückenschmerzen.
Für Rückenschmerzen im unteren Rücken auf der linken Seite gilt im Grunde dasselbe wie für die rechte Seite. Einseitige Schmerzen können Ausdruck eines seitlichen Bandscheibenvorfalls oder eines Gelenkverschleißes (Spondylarthropathie) auf der betroffenen Seite sein. Eine Nerven- oder Nervenwurzelreizung auf der linken Seite ist dabei der Grund für die stechenden, einseitigen Schmerzen. Das Ausstrahlen in das linke Bein ist typisch dafür. Auch Missempfindungen oder ein Kribbeln sind möglich.
Muskuläre Verspannungen der Rückenmuskulatur oder der Beinmuskulatur auf der linken Seite sind ebenfalls mögliche Gründe für einen linksseitigen Schmerz im unteren Rücken. Diese Dysbalancen können insbesondere nachts beim Schlafen durch veraltete oder qualitativ minderwertige Matratzen ausgelöst werden. Aus diesem Grund haben wir Orthopäden mit unserer langjährigen klinischen Erfahrung eine rückengerechte Matratze entwickelt, die diese Symptomatik verhindern soll. Bei Interesse können Sie gerne einen Blick in unseren Online-Shop werfen.
Andere Erkrankungen der Wirbelsäule zeigen meist nicht streng einseitige Schmerzen. Eine weitere Ursache für einen einseitigen Schmerz auf der linken Seite ist eine Nierenbeckenentzündung der linken Niere. Der Schmerz fühlt sich eher dumpf und drückend an. Es handelt sich aber um einen Schmerz, der bereits bei Berührung der Haut sehr stark sein kann. Begleitende Symptome der Infektion wie Fieber, Schmerzen beim Wasserlassen und eine allgemeine Abgeschlagenheit sind typisch.
Viele verschiedene Erkrankungen und Zustände können dazu führen, dass im Bereich des unteren Rückens Schmerzen entstehen. Mittige Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule sind keine Seltenheit. Muskelverspannungen, Gelenkverschleiß und Bandscheibenvorfälle stellen dabei die Top 3 der Ursachen für den Rückenschmerz im unteren Rücken dar. Gelenkblockaden und die Beanspruchung der wichtigen Haltestrukturen, wie Bänder, Sehnen und Faszien sind ebenfalls mögliche Ursachen für einen Rückenschmerz im mittigen Bereich der unteren Wirbelsäule.
Häufig stellt ein Bewegungsmangel oder eine falsche Beanspruchung der Wirbelsäule wichtige Faktoren für die Entstehung solcher Zustände dar. Auch Übergewicht wirkt sich negativ aus und beansprucht insbesondere den mittigen Bereich der Wirbelsäule, da der das meiste Gewicht abfedern muss. Ein Verschleiß im Iliosakralgelenk kann sowohl zu mittigen als auch einseitigen Schmerzen im unteren Rücken und Gesäß führen. Andere spezifische Erkrankungen der Wirbelsäule wie beispielsweise Entzündungen (Osteomyelitis, Spondylodiszitis) oder ein Morbus Bechterew sowie Rheuma sind etwas seltener aber durchaus als Ursachen in Betracht zu ziehen.
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Seitliche Schmerzen im unteren Rücken sprechen für eine Ursache, die sich auch auf einer bestimmten Seite des Rückens befindet. Das können seitliche Bandscheibenvorfälle, Verschleißerscheinungen an Gelenken, Bändern oder Sehnen, Muskelverspannungen, Gelenkblockaden oder auch Verletzungen verschiedenster Strukturen sein. Oftmals sind ein langjähriger Bewegungsmangel und Übergewicht maßgeblich an der Entstehung von Bandscheibenvorfällen und Gelenkverschleiß beteiligt. Nervenwurzelreizungen, die im Zuge dessen entstehen, führen zu stechenden, seitlichen Schmerzen, die von Kribbeln und einer Kraftminderung in der betroffenen Seite begleitet sein können. Weiterhin sind Nierenbeckenentzündungen eine mögliche Ursache für Schmerzen, die sich am seitlichen, unteren Rücken befinden.
Ein Ziehen im Bein ist besonders typisch für eine Radikulopathie. Dabei handelt es sich um die Reizung einer Nervenwurzel. Ursachen dafür können Gelenkverschleiß im Iliosakralgelenk oder in anderen Bereichen der Lendenwirbelsäule sowie Bandscheibenvorfälle sein. Das Segment zwischen Lendenwirbelkörper 4 und 5 ist am häufigsten betroffen. Eine Einklemmung oder Einquetschung der Nervenwurzel in diesem Bereich führt typischerweise zu einer Ausstrahlung des Schmerzes in das Bein der betroffenen Seite. Eine Einklemmung oder Reizung des Ischias-Nerven führt typischerweise zu einer sogenannten Lumboischialgie. Dieser Begriff bezeichnet den Schmerz in der Lendenwirbelsäule im unteren Rücken sowie Schmerzen im Versorgungsgebiet des Ischiasnerv. Dazu gehört das Gesäß sowie das Bein. Der Schmerz ist ziehend und zeiht vom Gesäß bis in das Bein. Die Belastungsfähigkeit der Betroffenen ist dadurch oft stark eingeschränkt. Auch Missempfindungen wie ein Kribbeln im Bein können auftreten.
A - Nackenschmerzen
B - Schmerzen des oberen Rückens
C - Schmerzen im Bereich der LWS
Hexenschuss (Lumbago)
D - Lumboglutäalgie
(Ausstrahlen in das Gesäß)
E - Lumboischialgie
(Ausstrahlen in das Bein)
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Im Folgenden werden Ursachen und Symptome von Rückenschmerzen im unteren Rücken beschrieben, die in bestimmten Körperlagen auftreten.
Personen, die einer überwiegend sitzenden Tätigkeit nachgehen, verspüren häufig Rückenschmerzen im unteren Rücken. Ein klassisches Beispiel dafür sind Büro-Angestellte. Oftmals führt das lange Sitzen zu einem Bewegungsmangel sowie zu einer mangelnden Stärkung der Rückenmuskulatur. Verspannungen sowie Verkürzungen der Rücken- und Beinmuskulatur verstärken den Schmerz und führen zu Fehlhaltungen. Auch ein Nervendehnungsschmerz beispielsweise im Rahmen einer Lumboischialgie oder eines Bandscheibenvorfalls kann im Sitzen verstärkt werden.
Viele Menschen mit Rückenschmerzen im unteren Rücken empfinden das Liegen auf dem flachen Rücken als unangenehm. Das hat verschiedene Gründe. Die meisten Schmerzen im unteren Rücken sind auf Fehlhaltungen, Muskelverspannungen oder Gelenkverschleiß zurückzuführen. Oft sind verschiedene Faktoren an der Entstehung der Schmerzen beteiligt. Verkürzte oder verspannte Muskulatur wird im Liegen nicht entlastet, sondern führt häufig zur Ausbildung eines Hohlkreuzes. Das kann morgens nach dem Aufstehen bereits zu schmerzhaften Zuständen führen, die sich bei Bewegung meist bessern. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig nachts auf die Benutzung einer rückengerechten Matratze zu achten. Wir Orthopäden haben mit unserer langjährigen klinischen Erfahrung eine rückengerechte Matratze entwickelt, die den Rücken entlasten soll. Bei Interesse können Sie gerne einen Blick in unseren Online-Shop werfen.
Über die Hälfte der Schwangeren leiden im Verlauf ihrer Schwangerschaft an Rückenschmerzen. Häufig sind es Schmerzen im unteren Bereich des Rückens. Das zunehmende Gewicht in der Schwangerschaft, Bewegungsmangel sowie die natürliche Lockerung von wichtigen Bändern im unteren Rücken und Becken können zu Schmerzen führen. Oft waren die Schmerzen aber auch schon vor Beginn der Schwangerschaft vorhanden. In der späten Schwangerschaft führen Wehen und die zunehmende Dehnung im Becken zu Schmerzen im unteren Rücken.
Auch in der Schwangerschaft sind leichte Gymnastik- oder Yoga-Übungen, Massagen und wärmende Umschläge die effektivsten Maßnahmen gegen die Schmerzen im unteren Rücken. Sollten die Schmerzen vom Becken kommen, kann eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur gezielt gegen die Schmerzen helfen. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Gynäkologen und einem spezialisierten Physiotherapeuten beraten. Angeleitete Trainingsmaßnahmen sind oftmals einfach durchzuführen und helfen sehr gut. Leichter Sport wie Walken oder Schwimmen sind ebenfalls sehr rückenfreundlich und helfen dabei, auch in der Schwangerschaft fit zu bleiben.
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Rückenschmerzen sind für die meisten Betroffenen nicht nur lästig, sie schränken auch den Alltag massiv ein, wenn sie über einen langen Zeitraum hinweg bestehen. Chronische Schmerzen sind nicht nur physisch, sondern auch psychisch belastend. Was kann man nun dagegen tun? Zunächst einmal empfiehlt es sich, das eigene Verhalten zu analysieren: Gab es einen akuten Auslöser, beispielsweise einen Sturz? Haben sich die Schmerzen plötzlich oder über mehrere Wochen hinweg gebildet? Wo sind die Schmerzen lokalisiert und gibt es noch begleitende Beschwerden? Wie sieht Ihr Alltag aus? Bewegen Sie sich viel oder üben Sie eine Tätigkeit aus, die den Rücken stark beansprucht?
Das sind alles Fragen, die auch für den Arzt im Gespräch wichtig sind, um die Ursache zu finden. Versuchen Sie so präzise wie möglich Ihre Beschwerden zu formulieren, um so aktiv zu einer schnellen Ursachenfindung beizutragen. Je nach Ursache wird dann nach einer passenden Therapie gesucht. Oft können Betroffene selbst sehr viel gegen den Schmerz tun: Verschiedene Übungen, Rückentraining und Entspannungstechniken lassen sich einfach erlernen und sind bei vielen Beschwerden wirksamer als Schmerzmittel. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten. Versuchen Sie, wenn Sie Schmerzen haben, ganz bewusst und ruhig zu atmen. Führen Sie einfache Übungen durch, die den unteren Rücken dehnen und entlasten. Warme Umschläge und Wärmekissen können ebenfalls helfen, die Schmerzen in der akuten Situation zu lindern.
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Eine Vielzahl von Übungen kann effektiv zur Linderung von Schmerzen im unteren Rücken beitragen. Faktoren wie ein Bewegungsmangel, Übergewicht oder Fehlbelastungen des Rückens sind oft beteiligt an der Entstehung von Rückenschmerzen. Insbesondere der untere Rücken muss aufgrund seiner Lage viel Gewicht tragen und Belastungen abfedern. Durch den aufrechten Gang wird dieser Teil des Rückens besonders beansprucht. Rückenschmerzen in diesem Bereich sind daher nur allzu häufig. Einige einfache Übungen können bereits viel bewirken und dazu beitragen den Rücken zu entlasten. Im Folgenden finden Sie zwei einfache Übungen, die Ihnen helfen können, wenn Sie akut Schmerzen im unteren Rücken verspüren. Für ein dauerhaftes Training, das sehr zu empfehlen ist, sollten Sie sich an einen erfahrenen Physiotherapeuten oder ein spezialisiertes Fitness-Studio wenden:
Das Tapen des unteren Rückens mit Kinesio-Tapes ist möglich und soll bei Schmerzen helfen. Die Wirkung ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, es gibt jedoch Physiotherapeuten und Sportler, die von Kinesio-Tapes überzeugt sind. Zum Tapen des unteren Rückens benötigen Sie vier Tape-Streifen. Es gibt unterschiedliche Techniken, die zum Tapen der Lendenwirbelsäule geeignet sind. Eine Technik soll hier beispielhaft erläutert werden:
Für das Anlegen der Tapes muss der Betroffene sich nach vorne beugen, sodass der Rücken rund wird. Nun klebt eine zweite Person den ersten Tape-Streifen auf. Alle Tape-Streifen werden für diese Technik unter maximalem Zug angebracht. Der erste Tape-Streifen wird von oben nach unten entlang der Länge der Lendenwirbelsäule aufgeklebt. Der Schmerzpunkt liegt in seiner Mitte. Der zweite Streifen wird nun mittig zum ersten Streifen in einem 90° Winkel angebracht, sodass ein Kreuz entsteht. Der Streifen muss wieder unter maximalem Zug angebracht werden. Die letzten zwei Streifen werden diagonal zum Kreuz angebracht, sodass sich letztendlich alle Streifen in der Mitte überlappen. Beim Aufrichten der Wirbelsäule bilden die Tapes leichte Wellen. Das zeigt die korrekte Lage an.
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Wärmende Umschläge sind das wohl beste Hausmittel gegen Schmerzen im unteren Rücken. Erwärmen Sie ein Kirschkern- oder Dinkel-Kissen und legen Sie es auf die betroffene Stelle. Auch ein heißes Bad kann sehr gut gegen Schmerzen im unteren Rücken helfen. Zur zusätzlichen Entspannung eignet sich geringe Mengen von ätherischen Ölen wie beispielsweise Thymianöl im Badewasser. Der angenehme Geruch hilft dabei, sich zu entspannen und die Schmerzen zu lindern. Bei Hausmitteln gilt die Regel: Tun Sie das, was Ihnen gut tut! Manche Betroffene massieren auch Heilerde oder ätherische Öle in die betroffene Stelle ein und empfinden dies als sehr wohltuend für den Rücken.
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