Die Diagnose der Rückenschmerzen erfolgt zunächst durch das Gespräch mit dem Arzt, der sogenannten Anamnese. Bei dieser Form der Diagnose können erste Hinweise auf die Ursache der Rückenschmerzen erkannt werden. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Bei komplizierten Fällen der Rückenschmerzen wird eine bildgebende Diagnose mit eingebunden.
Da Rückenschmerzen die unterschiedlichsten Ursachen haben können, ist es sehr wichtig, eine ausführliche Diagnostik durchzuführen, um die zu Grunde liegende Problematik der Rückenschmerzen zu erkennen, um diese dann anschließend erfolgreich behandeln zu können.
Diese Diagnose von Rückenschmerzen umfasst sowohl eine gründliche Anamnese (Gespräch) als auch eine körperliche Untersuchung und eventuell apparative Verfahren.
Da unterschiedliche Ursachen der Rückenschmerzen in Frage kommen, ist die Anamnese besonders wichtig. Viele Rückenschmerzen haben psychische Gründe oder werden zumindest durch psychische Beschwerden noch verstärkt, also sollte vor allem Wert auf eine Sozialanamnese gelegt werden.
Auch die Berufsanamnese spielt bei der Diagnose von Rückenschmerzen eine wichtige Rolle, um festzustellen, ob der Patient in seinem Beruf unter Umständen starken Belastungen ausgesetzt ist, also zum Beispiel sehr lange in stehender oder sitzender Position verharren oder schwere Gegenstände heben muss.
Außerdem ist bei der Diagnosestellung von Bedeutung, die Rückenschmerzen genau zu definieren, eben weil es so verschiedene Formen gibt.
Hierbei ist für den Arzt wichtig zu erfragen,
Eine große Hilfe ist es, wenn ein Betroffener vor seiner ärztlichen Diagnose ein sogenanntes „Schmerztagebuch“ führt, in dem er alle diese Punkte auflistet, wenn ihn die Rückenschmerzen plagen. Dadurch kann oftmals schon einiges ausgeschlossen werden und auf die Krankheiten, die weiterhin in Frage kommen, kann dann spezifischer getestet werden.
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An diese Anamnese schließt sich normalerweise eine körperliche Untersuchung an.
Diese beinhaltet das Überprüfen der Muskelkraft der Rückenmuskulatur und Bauchmuskulatur und die Beweglichkeit des Rückens in den verschiedenen Körperachsen. Außerdem sollte geschaut werden, ob der Patient lokale Druckschmerzen aufweist.
Auch Beinlängendifferenzen fallen bei der klinischen Diagnose auf. Eine neurologische Untersuchung (die Untersuchung der Funktionsfähigkeit der Nerven, die ja aus der Wirbelsäule austreten) kann Hinweise geben, ob und wenn ja in welchem Bereich die Wirbelsäule beschädigt ist.
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Im Regelfall reichen diese Methoden aus, um den Grund für die Rückenschmerzen herauszufinden. In manchen Fällen ist allerdings eine weiterreichende Diagnostik von Nöten. Dazu bieten sich die unterschiedlichen bildgebenden Verfahren an.
Den Standard stellt zunächst einmal das Röntgen dar. Dieses ist wenig belastend für den Patienten und gibt dem Arzt bereits einen guten Einblick, ob es Anomalitäten im Bereich der Wirbelsäule gibt.
Aufwändiger, aber dafür auch aufschlussreicher, sind das CT und ein MRT.
Bei diesen Maßnahmen werden entweder mit oder ohne Kontrastmittel Schnittbilder vom Brustkorb (Thorax) erstellt, sodass man sowohl knöcherne Strukturen als auch Weichteile und Nerven gut beurteilen kann.
Ein Kontrastmittel sollte nur dann eingesetzt werden, wenn ein begründeter Verdacht auf eine vorliegende Entzündung oder einen Tumor besteht, da es den Organismus des Patienten einer zusätzlichen Belastung aussetzt und nicht wenige Menschen allergisch auf Kontrastmittel reagieren. Ein weiterer Bereich, bei dem Kontrastmittel zum Einsatz kommen kann, ist die sogenannte Myelographie, die erfolgt, wenn ein krankhafter Prozess innerhalb des Rückenmarks selbst angenommen wird.
Hier kommt es zur Injektion des Kontrastmittels in den Bereich, an dem die Nerven den Rückenmarkskanal verlassen. Manchmal kann auch eine Blutuntersuchung sinnvoll sein, da diese mithilfe bestimmter Parameter Aufschluss darüber geben kann, ob sich im Körper eine Entzündung oder ein Tumor befindet.
Man sollte jedoch aufpassen, nicht zu leichtfertig mit einer ausgeprägten apparativen Diagnose zu beginnen. Viele Menschen weisen dabei nämlich Befunde auf, die sich deutlich von der Norm unterscheiden, die aber keinesfalls Ursachen der Rückenschmerzen sind. Wenn diese allerdings als Grund fehlgedeutet werden, kann sich eine lange, belastende Therapie anschließen, die nicht nur unnötig ist, sondern auch keine Besserung erbringt. Da man sich auf dieses erste Ergebnis „gestürzt“ hat, bleibt folglich häufig der eigentliche Verursacher der Schmerzen unerkannt.
Dieser ist in solchen Fällen häufig psychisch bedingt oder auch schlicht und einfach durch Fehlhaltungen und daraus entstehenden Verspannungen und diese Probleme werden dann gar nicht angegangen.
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Bei Rückenschmerzen kann eine Röntgen-Aufnahme hilfreich sein, wenn der Verdacht besteht, dass die Ursache bei den Knochen liegt.
Ist zum Beispiel eine Skoliose, also eine fehlerhafte Krümmung der Wirbelsäule, die Ursache, ist eine Diagnostik mit einem Röntgen in jedem Fall erforderlich. Diese ist wichtig, um das Ausmaß der Skoliose festzustellen.
Auch für sogenannte Funktionsaufnahmen, also z.B. Bilder in einer Stellung der Vor- und Zurückbeugung, ist das Röntgen gut geeignet.
Bei den häufigeren Ursachen, wie z.B. Bandscheibenvorfällen, ist ein Röntgenbild jedoch nicht notwendig. Es sollte nie ohne ausreichenden Grund, also ohne eine richtige Indikation, durchgeführt werden, da die Strahlenbelastung nicht zu unterschätzen ist.
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Eine Magnetresonanztomographie, also ein MRT, ist eine sehr hilfreiche Methode, wenn es darum geht, mögliche sogenannte Weichteilschäden am Rücken zu beurteilen. Am häufigsten zählt hierzu der Bandscheibenvorfall, für den ein MRT zur Erkennung die beste Option darstellt. Das MRT stellt vor allem Muskeln und Bänder sehr gut dar.
Dabei werden in der Regel nur Teilbereiche der Wirbelsäule untersucht, abhängig davon, wo der Schmerz lokalisiert ist. Liegen als z.B. Schmerzen im unteren Rücken mit Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall (dieser kommt in dieser Region am häufigsten vor), wird eine MRT-Aufnahme der Lendenwirbelsäule veranlasst.
Vor einer MRT-Aufnahme sollte gut bedacht werden, ob diese notwendig ist. Durch die lange Dauer der Aufnahme und die Geräuschbelastung stellt sie für die zu untersuchende Person eine unangenehme Situation dar. Daher gilt als Richtlinie, dass eine MRT-Aufnahme erst erfolgen sollte, wenn die Rückenschmerzen nach ca. 6 Wochen immer noch vorhanden sind und auf keine Ursache gefunden wurde.
Selbstverständlich gibt es hiervon Ausnahmen, die zusammen mit einem Arzt besprochen werden sollten. Besonders bei Anzeichen, die für eine Einklemmung sprechen, wie beispielsweise einer länger bestehenden Taubheit in einem Bein, sollte bereits früher ein MRT erfolgen.
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Eine Computertomographie, also ein CT, der Wirbelsäule wird häufig bei Rückenschmerzen bei einem Verdacht auf einen Bruch eines oder mehrerer Wirbelkörper gemacht.
Bei einem Bandscheibenvorfall wird oft eine sogenannte Verlaufskontrolle benötigt, um zu überprüfen, ob sich das Gewebe nach einer bestimmten Zeit, meist unter Therapie, erholt. Auch hierfür wird meist ein CT verwendet, da diese Art der Bildgebung wesentlich schneller und weniger aufwendig ist. Bei den meisten Arten von Rückenschmerzen wird bei einem CT-Bild kein Kontrastmittel benötigt.
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Eine Myelographie ist ein Verfahren, bei dem zunächst Kontrastmittel in den Wirbelkanal gespritzt wird und anschließend eine Röntgen-Aufnahme der Wirbelsäule durchgeführt wird.
Dadurch kann das Rückenmark und vor allem die umgebende Hülle, der sogenannte Spinalkanal, besonders gut dargestellt werden. Heutzutage hat die Myelographie angesichts der Verfügbarkeit von MRT- und CT-Aufnahmen abgenommen.
Werden die Rückenschmerzen aber beispielsweise durch eine Verengung des Spinalkanals verursacht, kann die Myelographie zur genauen Lokalisation und Größenabschätzung hilfreich sein. Meist erfolgt diese Bildgebung dementsprechend nach einer anderen Aufnahme, die nicht ausreichend Aufschluss gebracht hat.
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Bei einer Diskographie wird Kontrastmittel in eine Bandscheibe gespritzt, um dann in Röntgen-Aufnahmen zu beobachten, wie sich dieses ausbreitet. Dabei ist der zu Untersuchende leicht narkotisiert.
Oft werden Rückenschmerzen durch Bandscheiben verursacht, also durch Vorwölbungen oder Verschiebungen. Diese Art von Schmerz wird meist durch einen Druck der Bandscheibe auf die aus dem Rückenmark austretenden Nerven verursacht. Die Diskographie ist eine invasive Art der Diagnostik und daher nur bei eindeutiger Notwendigkeit durchzuführen.
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