Chronische Rückenschmerzen sind ein dauerhaftes und zunehmendes Problem unserer Gesellschaft. Man kann sogar mittlerweile von einer „Volkskrankheit“ sprechen, da chronische Rückenschmerzen zu sehr häufigen Arztbesuchen, Fehlzeiten am Arbeitsplatz sowie letztendlich auch immensen Kosten führt. Die Gründe für chronische Rückenschmerzen können vielfältig sein. Oft sind organische Ursachen zu finden, welche meist für akute und häufig auch für chronische Rückenschmerzen verantwortlich zu machen sind. Doch was ist mit den vielen Patienten, bei denen kein Befund erhoben werden kann, der die Intensität und die Dauer des wahrgenommenen Schmerzes erklären könnte? Die Medizin geht heute davon aus, dass bei einem Grossteil der Schmerzpatienten die Psyche eine entscheidende Rolle spielt. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass Schmerzpatienten per se psychisch krank sind, sich Schmerzen einbilden oder Simulanten sind. Das Schmerzverständnis von heute sollte Körper und Psyche miteinander vereinen.
Englisch: Low back pain
Lumbalgie, Lumbago, Kreuzschmerzen, Lumbalsyndrom, lumbales Wurzelreizsyndrom, Kompressionssyndrom, lumbales Bandscheibensyndrom, Ischiassyndrom, Ischialgie, Lumboischialgie, Ischias, Facettensyndrom, Wirbelgelenkschmerz, myofasziales Syndrom, Tendomyose, spondylogenes Reflexsyndrom, Zervikobrachialsyndrom
Chronische Rückenschmerzen sind ein dauerhaftes und zunehmendes Problem unserer Gesellschaft. Man kann sogar mittlerweile von einer „Volkskrankheit“ sprechen, da chronische Rückenschmerzen zu sehr häufigen Arztbesuchen, Fehlzeiten am Arbeitsplatz sowie letztendlich auch immensen Kosten führt.
Die Gründe für chronische Rückenschmerzen können vielfältig sein. Oft sind organische Ursachen zu finden, welche meist für akute und häufig auch für chronische Rückenschmerzen verantwortlich zu machen sind.
Doch was ist mit den vielen Patienten, bei denen kein Befund erhoben werden kann, der die Intensität und die Dauer des wahrgenommenen Schmerzes erklären könnte?
Die Medizin geht heute davon aus, dass bei einem Grossteil der Schmerzpatienten die Psyche eine entscheidende Rolle spielt. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass Schmerzpatienten per se psychisch krank sind, sich Schmerzen einbilden oder Simulanten sind. Das Schmerzverständnis von heute sollte Körper und Psyche miteinander vereinen.
Einteilung der Ursachen der chronischen Rückenschmerzen laut WHO:
Die körperlichen Ursachen für die Entstehung von chronischen Rückenschmerzen können außerordentlich vielfältig sein. Schädigungen der Wirbelsäule, ihrer Gelenke und Bänder sowie Entzündungsprozesse sind genauso denkbar wie etwa Tumorerkrankungen oder Schädigungen anderer Organe, die in den Rücken „strahlen“. Einen Großteil dieser Ursachen kann man heutzutage mit diagnostischen Methoden erkennen bzw. ausschließen. Was man jedoch nicht kann, ist, vom erhobenen Befund einen direkten Rückschluss auf die Schmerzwahrnehmung zu ziehen.
Zentraler Punkt hierbei ist die Frage: „Was bewirkt der Schmerz beim Patienten und wie geht der Patient damit um?“. Jeder Mensch kennt Schmerzen und jeder Mensch weiß, dass Schmerzen unser Verhalten beeinflussen können. Da Schmerzpatienten sich dauerhaft mit diesem Mechanismus von Ursache und Wirkung auseinandersetzen müssen, kann sich das Verhalten und im weiteren auch die ganze Lebensführung verändern. Schmerzpatienten laufen ggf. Gefahr in einen „Teufelskreis“ hineinzugeraten, der aus eben diesem Mechanismus entsteht.
Beispiel:
Schmerz im Rücken führt zu Schonung. Schonung kann zu einem „ängstlichen“ Verhalten führen, da Schonung und Vorsicht Schmerzfreiheit verspricht. Ängstlichkeit wiederum führt oft zu Rückzügigkeit. Rückzügigkeit führt zu Vereinsamung und Traurigkeit und am Ende möglicherweise zu einer Depression. Depressionen ihrerseits verstärken Schmerz.
Dieser Mechanismus greift natürlich nicht bei jedem Menschen. Man hat Herausgefunden, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale entscheidend für die Entstehung eines solchen Teufelskreises sind.
Das sog. „soziale Umfeld“, welches uns umgibt, setzt sich zusammen aus den Menschen, aber auch den Institutionen, mit denen wir täglich zu tun haben und die unser Leben prägen. Nun hat das soziale Umfeld hierzulande so seine Eigenarten mit bestimmten Gruppen, wie z.B. Kranken umzugehen. Der Umgang mit Kranken ist hierbei keinesfalls immer gleich.
Ein Mensch, der beim Skifahren einen Beinbruch erleidet, wird anders betrachtet als jemand, der beispielsweise an einer Schizophrenie leidet. Dieser Umgang nun hat auch einen deutlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. (Z.B. wird ein depressiver Patient deutlich mehr leiden, wenn er wegen seiner Krankheit ausgegrenzt wird.).
Genauso gibt es auch gegenüber Patienten mit chronischen Rückenschmerzen Faktoren, von denen man glauben muss, dass sie schmerzverstärkend und somit „chronifizierend“ wirken. Z.B. sorgen Kränkungen des Patienten seitens seiner Umgebung, etwa durch den Vorwurf er sei ein Simulant, zu einer Verschlechterung der Symptomatik.
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Als wichtige Störungen sind hierbei vor allem zu erwähnen:
Bei allen diesen Diagnosen ist vermehrtes Schmerzerleben (auch im Rücken) denkbar.
Die Diagnose von chronischen Rückenschmerzen geht therapeutischerseits häufig mit anderen psychosomatischen Störungen einher. Die häufigste zusätzlich auftretende Störung ist die der Depression. Am zweithäufigsten finden sich Panikstörung / Panikattacke bzw. Agoraphobie. Erst im Anschluss daran sind die somatoformen Störungen zu nennen.
Bei einer Vielzahl von Schmerzpatienten entwickelt sich im Verlauf ein Schmerzmittelmissbrauch.
Schmerz ist etwas sehr subjektives. Trotzdem ist es möglich Schmerz etwas fassbarer zu machen, in dem man vor und während einer möglichen Therapie verschiedene diagnostische Instrumente einsetzt.
Über einen definierten Zeitraum (z.B. eine Woche), werden alle für den Therapeuten wichtigen Informationen seitens des Patienten festgehalten.
Z.B. Häufigkeit, Stärke und Dauer des Schmerzes, Häufigkeit von Medikamenteneinnahmen, Aktivitäten vor dem Schmerz etc.
Die Schmerzempfindungsskala bemüht sich die psychischen Veränderungen im Patienten zu erfassen, die durch den Schmerz hervorgerufen werden. Es ist auch während einer Therapie ein gutes Instrument, um evtl. Fortschritte zu erfassen.
Therapie von chronischen Rückenschmerzen:
Heutzutage erfolgt die Therapie von chronischen Rückenschmerzen typischerweise in mehreren Stufen.
Eine Kontaktliste mit zertifizierten Schmerztherapeuten finden sie im Anhang unseres Buches „Das unerkannte Leiden - Chronischer Rückenschmerz und Psychotherapie“.
A - Nackenschmerzen
B - Schmerzen des oberen Rückens
C - Schmerzen im Bereich der LWS
Hexenschuss (Lumbago)
D - Lumboglutäalgie
(Ausstrahlen in das Gesäß)
E - Lumboischialgie
(Ausstrahlen in das Bein)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Weitere Informationen zum Thema Rückenschmerzen: