Schmerzen im Unterschenkel können unterschiedliche Ursachen haben, so können zum Beispiel Muskelverspannungen oder eine Überlastung zu Schmerzen im Unterschenkel führen.
Liebe Leser,
wir haben das Thema nach den verschiedenen Ursachen aufgebaut:
Einseitige / beidseitge Unterschenkelschmerzen
Nach Lokalisation:
Schmerzen am Unterschenkel können durch verschiedene Erkrankungen und Verletzungen ausgelöst werden. Wichtig bei der Ursachensuche ist die genaue Lokalisation des Schmerzes. Dabei müssen rein orthopädische Krankheitsbilder von Erkrankungen des Gefäßsystems unterschieden werden. Neben den häufig beobachteten muskulären Ursachen können auch Defekte der knöchernen Strukturen zu Schmerzen am Unterschenkel führen.
Chronische oder häufig wiederkehrende Schmerzen des Unterschenkels sind in den meisten Fällen auf verspannte Muskeln, Probleme im Bereich der Muskelfaszien oder Bindegewebsdefekte der Haut oder Unterhaut zurückzuführen. Dies sind die häufigsten Ursachen:
In den meisten Fällen werden Schmerzen vor allem an der Unterschenkel-Rückseite (Wade) beschrieben. Im Falle von Wadenschmerzen, die häufig auf rein muskuloskeletale (vom Muskel oder den Knochen ausgehende) Ursachen zurückgeführt werden können, verspürt der betroffene Patient meist ziehende oder bohrende Schmerzen. Unter starker Beanspruchung (zum Beispiel beim Joggen oder Wandern) nehmen diese Schmerzen in der Regel an Intensität zu. Wenn der Schmerz beim Sport plötzlich auftritt, könnte auch ein Muskelfaserriss im Unterschenkel die Schmerzen verursachen.
Schmerzen des Unterschenkels werden in vielen Fällen durch Verspannungen oder krampfhafte Dauerkontraktionen der Wadenmuskulatur ausgelöst. Vor allem die der Wade formgebenden großen Wadenmuskeln sind oft für die Entstehung von Schmerzen im Bereich des Unterschenkels ursächlich. Schmerzen die von Wadenmuskeln ausgehen beschränken sich in der Regel nicht bloß auf die Wade sondern strahlen bis in die Kniekehle aus. Darüber hinaus können begleitend Schmerzen im Knie auftreten.
Patienten, die häufig von Schmerzen des Unterschenkels betroffen sind sollten darauf achten, unter welchen Umständen die Schmerzproblematik auftritt, durch welche Maßnahmen diese abgeschwächt oder verstärkt werden und ob die Schmerzen einseitig (an einem Bein) oder beidseits auftreten.
Auch Krampfadern können Schmerzen im Unterschenkel auslösen. Lesen Sie hierzu: Schmerzen durch Krampfadern.
Schmerzen am Unterschenkel
I - Rechter Unterschenkel-
Vorderseite
II - Rechter Unterschenkel-
Hinterseite (Wade)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Vor allem bei Schmerzen des Unterschenkels, die beidseits im Bereich der Waden auftreten kann ein Hohlkreuz die Ursache sein. Der betroffene Patient zeigt in diesem Fall eine überaufgerichtete Haltung mit stark nach hinten gebeugtem Oberkörper. In der Regel drückt der Betroffene dabei auch die Knie stark nach hinten durch. Während des Gehens und Laufens lässt sich keine oder kaum Beteiligung des Beckens und Rumpfes beobachten. Diese Haltungsfehler verursachen eine Daueranspannung der Wadenmuskulatur, die Schmerzen am Unterschenkel verursacht. Begleitend lassen sich häufig Schmerzen des vorderen Oberschenkels, der Knie und der Lendenwirbelsäule beobachten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Hohlkreuzhaltung
Schmerzen am Unterschenkel, die vor allem die Wade betreffen werden bei vielen Patienten auch durch häufiges Sitzen mit überstark gebeugtem Knie ausgelöst.
Direkte Folge dieser Fehlhaltung sind Verspannungen, die das adäquate Strecken der Knie während des Gehens und Laufens erschweren. Begleitend treten bei diesen Patienten häufig Schmerzen an den Oberschenkel-Rückseiten auf.
Viele Patienten die an Schmerzen im Bereich des Oberschenkels leiden haben die Angewohnheit mit permanent gebeugten Knien zu stehen und zu laufen.
Im Zuge dessen werden die Muskeln der Wade häufig angespannt. Verspannungen und Wadenschmerzen sind in vielen Fällen die Folge.
Beispielsweise das Fahrradfahren ohne Fußbewegung, Überbelastungen beim Gewichtheben oder eintöniges Muskeltraining sind in vielen Fällen Auslöser von Schmerzen am Unterschenkel.
Sie lösen bei einigen Patienten Schmerzen aus, wenn sie den Fuß zu sehr in seiner Bewegung einschränken.
Schuhe mit besonders weicher Fußbettung können abhilfe schaffen.
Einseitige Schmerzen am Unterschenkel treten gehäuft bei Menschen auf, die beim Stehen das Körpergewicht auf ein Bein verlagern. In manchen Fällen ist dies lediglich eine temporäre Schonhaltung bei Verletzungen des anderen Beines. Bei vielen Patienten stellt diese Schiefhaltung jedoch eine Angewohnheit dar, die auf lange Sicht nicht bloß zu Schmerzen am Unterschenken sondern auch zu Rückenproblemen führen kann.
Brennende Schmerzen am Unterschenkel, die auch in Ruhe anhalten, weisen oftmals auf Erkrankungen des Bindegewebes von Haut und Unterhaut hin. Schmerzen am Unterschenkel, die aus Bindegewebsverspannungen resultieren sind in der Regel wesentlich diffuser und nicht genau lokalisierbar. In den meisten Fällen sind diese Schmerzen brennend und werden von Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln und Jucken begleitet. Darüber hinaus bemerken die betroffenen Patienten oftmals ein Spannungs- und Schwächegefühl. Schmerzen am Unterschenkel die aus dem Bindegewebe oder den Muskelfaszien kommen lassen sich von gewöhnlichen Verspannungsschmerzen dadurch abgrenzen, dass sie häufig in Ruhe auftreten und zu unruhigen Beinen führen können.
Viele weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter: Restless Legs Syndrom
Bei akut auftretenden, starken oder stechenden Schmerzen am Unterschenkel sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Organische Ursachen für das Auftreten dieses Schmerzphänomens müssen in diesen Fällen dringend ausgeschlossen werden. Die plötzliche Entstehung von Schmerzen im Bereich des Unter- oder auch Oberschenkels kann ein Hinweis auf Gefäßerkrankungen wie eine Thrombose im Bein, venöse oder arterielle Insuffizienz, ein Raucherbein, die sogenannte peripher arterielle Verschlusskrankheit (kurz: pAVK) oder auf Wundinfektionen sein.
Viele weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: Thrombose
In vielen Fällen können Schmerzen des Unterschenkels durch Vorliegen des sogenannten Kompartmentsyndroms verursacht werden. Das Kompartmentsyndrom beschreibt eine Erkrankung bei der bei geschlossenem Haut- und Weichteilmantel ein erhöhter Gewebedruck zur Reduktion der Gewebedurchblutung führt. Aus dieser Minderdurchblutung resultieren nach einiger Zeit neuromuskuläre Störungen. Auch die Entstehung von Gewebeschäden ist möglich. Neben dem Unterschenkel ist bei vielen Patienten der Unterarm von der Gefahr eines Kompartmentsyndroms betroffen. Direkte Ursachen für dessen Entstehung sind Blutergüsse oder Ödeme in einzelnen Muskelkompartimenten die durch akute Traumen oder starke Belastung durch sportliche Aktivität entstehen. Im Zuge dessen kommt es zum Anschwellen der durch Faszien begrenzten Muskelgruppe und zur Druckerhöhung innerhalb der einzelnen Kompartimente. Typische Symptome beim Kompartmentsyndrom des Unterschenkels neben den Schmerzen sind verhärtete Muskeln und Sensibilitätsstörungen.
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und
Schmerzen an der Innenseite des Unterschenkel sind vergleichsweise selten.
Die häufigsten Ursachen sind Reizungen oder Verletzungen von Muskelfasern. In den meisten Fällen sind die Beschwerden dabei nur von kurzer Dauer und lassen bei Schonung über einige Tage von selbst wieder nach. Allerdings können auch Fehlstellungen der Beine, insbesondere O-Beine zu Schmerzen der Muskulatur aufgrund einer übermäßigen Belastung führen. Bei häufiger auftretenden Schmerzen an der Innenseite des Unterschenkels sollte man sich durch einen Arzt untersuchen lassen. Falls eine Fehlstellung im Bereich des Beckens oder des Fußes vorliegt, sollte diese gegebenenfalls durch Einlagen ausgeglichen werden.
Ein Arzt sollte auch dann aufgesucht werden, wenn neben den Schmerzen Symptome wie eine Schwellung oder Rötung auftreten, ohne dass diese auf einen Auslöser wie eine Verletzung zurückzuführen sind.
Schmerzen an der Außenseite des Unterschenkels können von verschiedenen Anteilen des Beines ausgehen.
Wenn den Beschwerden ein Unfallereignis wie zum Beispiel ein Umknicken des Fußes vorausgegangen ist, können Schmerzen an der Außenseite des Unterschenkels einen Hinweis auf einen Bruch des Wadenbeins geben. Dabei ist in der Regel der Außenknöchel als unteres Ende des Wadenbeins verletzt und das Auftreten aufgrund der Schmerzen kaum möglich. Bei entsprechenden Beschwerden sollte man zeitnah einen Arzt aufsuchen.
Wenn die Schmerzen an der Außenseite des Unterschenkels ohne Verletzung auftreten ist eine Vielzahl von Ursachen möglich. Häufig liegt eine Verletzung oder Reizung der seitlichen Unterschenkelmuskulatur vor, die vom Wadenbein ausgehend zur Außen- und Unterseite des Fußes verläuft. Eine Verletzung kann durch eine Überbelastung zum Beispiel beim Fußballspielen entstehen.
Wenn die Schmerzen an der Außenseite des Unterschenkels dagegen erst nach einer gewissen Gehstrecke auftreten und beim Stehenbleiben bald wieder nachlassen, kann auch eine Verkalkung der Blutgefäße vorliegen.
Wenn die Schmerzen auch in Ruhe bestehen und es zusätzlich zu einer Rötung und Überwärmung am äußeren Unterschenkel kommt, ist dagegen eine Entzündung als Ursache wahrscheinlich.
Das Iliotibialband-Syndrom (ITBS) wird auch als Läuferknie bezeichnet und beschreibt einen Reizzustand am Bein, bei dem es typischerweise bei Läufern zu Schmerzen im Bereich des äußeren Kniegelenks kommt. Die Schmerzen sind meist Folge einer Überbelastung einer Sehnenplatte, die vom Becken über die gesamte Außenseite des Oberschenkels über das Kniegelenk zum Unterschenkel führt.
Typisch für das Iliotibialband-Syndrom ist, dass die Beschwerden beim Laufen nach einigen Kilometern plötzlich einsetzen. Dabei sind die Schmerzen meist stichartig und oft so stark, dass das Laufen unterbrochen werden muss.
In Ruhe sowie beim normalen Gehen ist der Betroffene dagegen in der Regel beschwerdefrei. Bei entsprechenden Symptomen sollte der Trainingsumfang reduziert und gegebenenfalls Kräftigungs- und Stabilitätsübungen regelmäßig durchgeführt werden.
Viele weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Iliotibialband-Syndrom (ITBS)
Am hinteren Unterschenkel befindet sich hauptsächlich Muskelgewebe, welches die Wadenmuskulatur bildet. In der Tiefe befinden sich zudem die blutzuführenden Arterien sowie die blutabführenden Venen.
Schmerzen am hinteren Unterschenkel können grundsätzlich von all diesen Strukturen ausgehen. Am häufigsten sind dabei muskuläre Beschwerden.
Die Wadenmuskulatur dient zum einen dem Senken des Fußes und zum anderen der Stabilität des Beines gegenüber dem Fuß im Sprunggelenk. Daher wird die Wadenmuskulatur sowohl beim Gehen als auch beim Stehen ständig beansprucht. Durch Fehl- oder Überbelastungen kann es leicht zu kleineren Verletzungen der Muskulatur kommen, was zu Schmerzen am hinteren Unterschenkel führt.
Zudem sind die Muskeln der Wade am häufigsten von Krämpfen betroffen, was ebenfalls sehr schmerzhaft sein kann.
Wenn die Arterien die Ursachen von Schmerzen am hinteren Unterschenkel darstellen, liegt in den meisten Fällen eine Verengung der Gefäßinnenwände durch Verkalkungen zugrunde.
Dies äußert sich durch Schmerzen, die nach einer zunächst längeren Gehstrecke auftreten und beim Stehenblieben nachlassen.
Nimmt die Verkalkung zu - Hauptrisikofaktor ist das Zigarettenrauchen - führt dies zu einer stetigen Verkürzung der schmerzfreien Gehstrecke. Schmerzen am hinteren Unterschenkel können jedoch auch auf einen Verschluss einer tiefen Vene durch ein Blutgerinnsel hindeuten. Bei einer sogenannten tiefen Beinvenenthrombose schwillt das betroffene Bein zudem oftmals an. Gefährdet sind besonders Patienten, die länger immobil waren, wie zum Beispiel nach einem Langstreckenflug oder einer Operation. Bei einer entsprechenden Konstellation sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden. Kurzzeitige Schmerzen im hinteren Unterschenkel ohne weitere Symptome oder Risikofaktoren haben dagegen fast immer eine harmlose und selbstlimitierende Ursache.
Bei einer Beinvenenthrombose als Ursache ist die Schmerzlokalisation je nach Ort des Thrombus sehr unterschiedlich es lässt sich aber meist zusätzlich ein Waden- oder Fußsohlenschmerz auslösen. Oft tritt der Schmerz auch erst schleichend ein und ist von einer ziehenden Qualität mit gleichzeitigem Spannungsgefühl. Es gibt gewisse Risikofaktoren für Thromben wie Rauchen, Diabetis, wenig Bewegung, die Anti-Baby-Pille sowie eine Schwangerschaft und Fettleibigkeit. Ursachen sind des öfteren länger dauernde Bettlägerigkeit zum Beispiel nach einer großen OP, Herzerkrankungen, Gefäßerkrankungen, bestimmte Medikamente (Diuretika, Neuroleptika, Pille) sowie Störungen der Blutbildung. Ein Zeichen für Schmerzen im Unterschenkel durch einen Thrombus ist, wenn sich der Schmerz durch Hochlagern des Beines deutlich lindern lässt. Ein Arztbesuch ist in dem Fall unerlässlich.
Weitere Informationen finden Sie unter unserem Thema: Beinvenenthrombose
Schmerzen am vorderen Unterschenkel können zum einen vom Schienbein sowie der den Knochen umgebenden Knochenhaut ausgehen und zum anderen von der vorderen Muskelgruppe des Unterschenkels. Aufgrund ihrer Lage direkt unter der Haut ist die vordere Kante des Schienbeins anfällig für schmerzhafte Verletzungen. Wer sich am Schienbein stößt, erleidet zunächst einen stechend hellen Schmerz am vorderen Unterschenkel, welcher von einem dumpfen, pochenden Schmerz gefolgt wird.
Dieser kann je nach Intensität der Verletzung für einige Tage anhalten. Schmerzen am vorderen Unterschenkel, die erst beim Gehen auftreten, haben dagegen meist eine muskuläre Ursache.
Die vordere Muskelgruppe am Unterschenkel entspringt dem Schienbein und verläuft zur Oberseite des Fußes, wo die Sehnen zum Teil bis zu den Zehen verlaufen. Diese Muskeln dienen dem Heben des Fußes und werden daher bei jeden Schritt beansprucht. Wenn eine Verletzung, Überbeanspruchung oder Entzündung im Bereich dieser Muskeln vorliegt, äußert sich dies typischerweise durch Schmerzen im Bereich des vorderen Unterschenkels. In der Regel lassen die Beschwerden durch Schonen und gegebenenfalls Kühlen nach wenigen Tagen nach. Falls die Schmerzen auch nach zwei Wochen noch bestehen, sollte ein Arzt um Rat gefragt werden.
Als Schienbeinkantensyndrom bezeichnet man einen Symptomkomplex, der insbesondere bei Sportlern auftritt und durch Schmerzen im Unterschenkel geprägt ist.
Typischerweise kommt es nach sportlicher Belastung oder am darauf folgenden Tag zu Schmerzen an der vorderen Innenseite des Unterschenkels direkt an der Kante des Schienbeins. Die Beschwerden lassen in Ruhe meist nach und treten bei Belastung wie beim Gehen wieder auf.
Beim Schienbeinkantensyndrom handelt es sich nicht um ein einheitliches Krankheitsbild sondern um eine typische Symptomkonstellation, der verschiedene medizinische Ursachen zugrunde liegen können. Zum einen kann es sich um die Folge einer sportlichen Überbelastung handeln. Zum anderen können die Schmerzen am Unterschenkel durch falsches Training wie Laufen in nicht zum Fuß passenden Schuhwerk äußern.
Die dritte mögliche Ursache eines Schienbeinkantensyndroms ist eine Entzündung oder Verletzung von Muskelfasern.
Alle Informationen zu diesem Krankheitsbild finden Sie unter: Schienbeinkantensyndrom
Eine Schwellung des Unterschenkels in Kombination mit Schmerzen kann mehrere Ursachen. Wassereinlagerungen in den Unterschenkeln, sogenannte Ödeme, können starke Schwellungen verursachen. Werden dann beispielsweise zu enge Strümpfe getragen, können diese einschnüren und geringfügige und genau lokalisierbare Schmerzen verursachen.
Eine weitere und durchweg wahrscheinlichere Ursache für die Schwellung ist jedoch eine Entzündung, bei der neben Schmerzen auch zu Überwärmung und Rötung des schmerzhaften Bereichs kommen kann. Die Entzündung kann lokal durch das Eindringen von Mikroorganismen hervorgerufen werden – infolge einer Verletzung beispielsweise oder Folge einer Thrombose des Beins sein. Man spricht dann von Thrombophlebitis, bei der sich das Blutgefäß, in welchem ein Gerinnsel steckt, entzündet. Häufig ist dann der gesamte Unterschenkel gerötet, überwärmt und schmerzhaft geschwollen.
Lesen Sie hierzu auch den Artikel: So erkennen Sie eine Thrombose und Thromboseprophylaxe
Ein Brennen im Unterschenkel ist zumeist das Symptom einer Minderversorgung des Unterschenkels mit Blut und dadurch auch mit Sauerstoff. Der Schmerz ist dabei in etwa mit dem Eintauchen in sehr kaltes Wasser vergleichbar. Die zugrundeliegende Erkrankung ist dabei eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK. Sie ist Ausdruck einer arteriosklerotischen Verkalkung der Beinarterien und sorgt dafür, dass betroffene Patienten nach Gehstrecken von mehreren hundert Metern innehalten müssen, um den Blutfluss zu den Unterschenkeln wieder ausreichend zu ermöglichen. Um diesen Umstand zu tarnen, verhielten sich Patienten früher so, als würden sie vor Schaufenstern stehen bleiben, um sich die ausgestellten Produkte genauer anzusehen. Daher trägt die pAVK im Volksmund auch die Bezeichnung „Schaufensterkrankheit“.
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Die Faszien als alleinige Ursache für Schmerzen am Unterschenkel spielen eine eher untergeordnete Rolle. Zwar sind Entzündungen der Faszien möglich, jedoch eher selten. Wahrscheinlicher sind hingegen Ursachen wie Wadenmuskelverhärtungen oder das sogenannte „Joggerschienbein“. Hier kommt es durch eine Verkürzung der Wadenmuskulatur zu einer Zugbelastung der Muskeln, die sich auf der Schienbeinseite befinden und versuchen durch Anspannung den Fuß in einer normalen Position zu halten. Diese dauerhafte Anspannung der Schienbeinmuskulatur führt dann schlussendlich zu Schmerzen der angespannten Muskulatur.
Meist sind die Schmerzen an den betroffenen Muskelgruppen lokalisiert, insbesondere an den Waden, und von einer mittleren bis starken Intensität. Dabei empfinden die Betroffenen den Schmerz überwiegend als ziehend oder bohrend. Muskelkrämpfe und auch Zerrungen betreffen alle Altersgruppen und stehen meist im Zusammenhang mit Sport.
Sie können aber auch durch eine Hohlkreuzhaltung, häufiges und falsches Sitzen, falsches Schuhwerk und allgemeiner Überbelastung der Muskulatur entstehen.
Mehr finden Sie unter unseren Themen: Muskelkrämpfe
Einseitige Muskelverspannungen betreffen ebenfalls bestimmte Muskelgruppen und sind von gleicher Intensität und Qualität wie beidseitige Muskelkrämpfe. Hier sind neben Fehl- und Überbelastung beim Sport, eine Schiefhaltung oder Schonhaltung aufgrund einer Verletzung des anderen Beines ursächlich.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), auch als Schaufensterkrankheit bekannt, lässt sich in unterschiedliche Typen unterteilen, mit denen sich auch die Schmerzlokalisation ändert. Bei einem B-Typ empfindet der Betroffene einen Schmerz im Oberschenkel da sich bereits hier der Gefäßverschluss befindet. Bei dem O-Typ ist meist der Unterschenkel betroffen und bei dem U-Typ der Fuß. Es handelt sich zudem um einen stechenden Schmerz, der meist plötzlich einsetzt. Außerdem sind Männer häufiger als Frauen betroffen und das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Ursachen sind unter anderem Bewegungsmangel, Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und Störungen des Fettstoffwechsels. Linderung lässt sich durch Tieflagerung des Beines oder bei Stehen zwischen Bewegungen erreichen.
Weitere Infotmationen finden Sei unter unserem Thema: peripher arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Wenn es nachts zu Schmerzen am Unterschenkel kommt, von denen der Betroffene aus dem Schlaf gerissen wird, handelt es sich in den meisten Fällen um einen Wadenkrampf.
Dieser hält in der Regel nicht länger als wenige Minuten an und ist trotz der zum Teil starken Beschwerden harmlos. Falls öfter Krämpfe auftreten, kann vorbeugend Magnesium eingenommen. Wenn es jedoch regelmäßig nur nachts zu Schmerzen am Unterschenkel kommt und dabei kein Wadenkrampf besteht, ist dies sehr ungewöhnlich und sollte durch eine ärztliche Untersuchung abgeklärt werden.
Die häufigsten Ursachen für Schmerzen am Unterschenkel werden durch eine Bewegung der Beine ausgelöst oder zumindest verstärkt. Ursachen nächtlicher Schmerzen in Ruhe können zum Beispiel Entzündungen oder rheumatische Erkrankungen sowie in extrem seltenen Fällen bösartige Erkrankungen des Knochens sein.
Bei Schmerzen am Unterschenkel in Ruhe gilt es zu unterscheiden, ob diese ausschließlich in Ruhe auftreten, oder ob sie Ruhe bestehen und Gehen noch verstärkt wird.
Eine Verschlusserkrankung der Blutgefäße an den Beinen führt beispielsweise in den Anfangsstadien zu Schmerzen im Unterschenkel, die erst nach einer längeren Gehstrecke auftreten. Im weiteren Krankheitsverlauf verkürzt sich diese schmerzfreie Gehstrecke meist zunehmend, sodass letztlich bereits Schmerzen am Unterschenkel in Ruhe auftreten.
Wenn jedoch ohne eine solche Vorgeschichte auf einmal Schmerzen in Ruhe bestehen, sind andere Ursachen wahrscheinlicher. Typischerweise äußern sich Entzündungen wie der Rotlauf (Erysipel) durch Schmerzen die bei Belastung und in Ruhe auftreten. Dagegen bereitet eine muskuläre Ursache, die generell häufig für Schmerzen am Unterschenkel verantwortlich ist, in Ruhe typischerweise weniger oder gar keine Beschwerden.
Als Faszien bezeichnet man die Häute aus Bindegewebe, die meist mehrere Muskeln am Körper umgeben.
Am Unterschenkel gibt es gleich vier durch Faszien voneinander abgetrennte Muskelgruppen. In den Muskelhäuten befinden sich Sinneszellen, welche Schmerzreize wahrnehmen und vermitteln. Daher spielen die Faszien eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung und Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn, zum Beispiel wenn es zu einer Verletzung oder Entzündung von Muskelfasern kommt.
Zudem können die Faszien selbst von Schädigungen und Erkrankungen betroffen sein, was ebenfalls Schmerzen im Unterschenkel zur Folge haben kann. Insbesondere durch Bewegungsmangel aber auch durch Überbelastung können die Faszien verkleben, wodurch die Gleitfähigkeit der Muskelfasern beeinträchtigt wird. Die Folge können Schmerzen am Unterschenkel sein.
Die wichtigste Maßnahme, um Schädigungen der Faszien vorzubeugen oder diese zu behandeln ist daher ausreichend gesunde Bewegung.
Gegebenenfalls können zusätzliche Übungen zur Lockerung der Faszien durchgeführt werden.
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Bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule (LWS) kommt es häufig zu Schmerzen, die vom Rücken in das Bein ausstrahlen.
Zusätzlich kann es zu
am Bein kommen. Wenn jedoch nur Schmerzen am Unterschenkel auftreten, ist ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule als Ursache sehr unwahrscheinlich.
Beim Bandscheibenvorfall wird eine der Nervenwurzeln abgedrückt, welche Empfindungen aus dem Bein an das Gehirn vermitteln. Diese Nerven haben jeweils ein typisches Versorgungsgebiet, sodass es bei einem Bandscheibenvorfall zu einem typischen Verteilungsmuster der Schmerzen am Bein kommt. In den meisten Fällen kommt es zu bandförmigen Schmerzen, die vom äußeren Oberschenkel über den Unterschenkel bis zur inneren Oberseite des Fußes führt.
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Eine Spinalkanalstenose betrifft in den meisten Fällen die Lendenwirbelsäule und äußert sich typischerweise durch Schmerzen in den Beinen, die beim Gehen auftreten.
Dabei können beide Beine oder nur eine Seite betroffen sein. Meist ziehen die Schmerzen vom unteren Rücken ausgehend über das Gesäß in die Beine. Wenn der Schmerz lediglich in den Unterschenkeln auftritt, ist eine Spinalkanalstenose als Ursache eher unwahrscheinlich. Bei Schmerzen am Unterschenkel, die erst beim Gehen nach einer gewissen Strecke auftreten, sollte jedoch auch an eine Gefäßverschlusserkrankung der Beine gedacht werden. Diese kann in den Symptomen einer Spinalkanalstenose ähneln wobei bei dieser Erkrankung es auch vorkommt, dass Schmerzen zunächst nur im Unterschenkel auftreten.
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Wenn ein Tattoo gestochen wird, gibt es einige Körperregionen, an denen dies schmerzhafter ist, als an anderen. Das liegt unter anderem an der unterschiedlichen Dicke der Haut und sowie der Dichte der Schmerzrezeptoren, die sich sehr unterscheiden kann.
Dabei ist ein Tattoo am Unterschenkel zumeist verhältnismäßig wenig schmerzhaft. Ausnahmen bestehen insbesondere dann, wenn beim tätowieren auch das Knie mit erfasst wird.
Manche Menschen berichten auch, dass ein Tattoo auf der vorderen Seite des Unterschenkels im Bereich des Schienbeins sowie an den Knöcheln schmerzhafter ist.
Regionen wie Brust oder Nacken werden jedoch oftmals als deutlich schmerzhafter angegeben. Generell gilt jedoch, dass Schmerz letztlich ein subjektives Erleben ist, das bei jedem Menschen individuell ausgeprägt sein kann.
Manche Personen berichten, dass sie kaum Schmerzen verspürt haben, als ihnen ein Tattoo am Unterschenkel gestochen wurde. Für andere waren die kleinen Nadelstiche dagegen von extremen Schmerzen geprägt. Zumal wird vielfach die Meinung vertreten, dass Frauen Schmerzen besser ertragen können als Männer, da sie die starken Schmerzen bei einer Geburt aushalten müssen. Außerdem wird das Schmerzerleben auch von weiteren Faktoren beeinflusst, zum Beispiel ob man Angst vor dem tätowieren hat und wie gut und erfahren der Tätowierer ist. Letztlich bleibt die eigene erlebte Schmerzintensität beim Stechen eines Tattoos am Unterschenkel daher vorab ungewiss.
Im Allgemeinen lassen sich Schmerzen im Unterschenkel mit den klassischen Schmerzmitteln wie
behandeln. Da oftmal die Schmerzen jedoch eine konkrete Ursache haben, ist es sinnvoller diese zu beseitigen.
Im Falle einer Muskelzerrung gibt es Salben, die nicht nur den Schmerz lindern sondern auch die Heilung des Muskels fördern. Besipiel dafür wäre die Pferdesalbe oder Voltaren® .
Neben der medikamentösen Versorgung wäre in diesem Fall ein sofortiges Kühlen, Hochlegen des Beines und eine Schonungsphase ebenfalls indiziert.
Bei anderen Erkrankungen wie der Thrombose ist eine ärztliche Untersuchung notwendig, um Komplikationen wie eine Lungenembolie zu vermeiden. Dafür werden vom Arzt blutverdünnende Medikamente verschrieben, die das Gerinnsel auflösen.