Schmerzen im linken Arm können ein Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Dabei strahlen die Schmerzen aus der Brust in den Arm aus. Gegen einen Herzinfarkt sprechen belastungs- und bewegungsabhängige Schmerzen des linken Armes.
Ein Herzinfarkt ist ein schwerwiegendes und unter Umständen auch lebensbedrohliches Krankheitsbild. Schmerzen im linken Arm können ein Anzeichen dafür sein, kommen aber meist nicht alleine vor. Bei einem Herzinfarkt bestehen meist noch ein Druckgefühl über der Brust oder sogar Schmerzen hinter dem Brustbein und Atemnot.
Durch ein EKG und eine Blutuntersuchung kann man den Verdacht auf einen Herzinfarkt ausschließen oder bestätigen. Sollte ein Herzinfarkt vorliegen, sollte das verschlossene Herzkranzgefäß schnellstmöglich wieder eröffnet werden.
Ein Herzinfarkt ist ein schwerwiegendes und unter Umständen auch lebensbedrohliches Krankheitsbild. Es kommt dadurch zustande, wenn die lebenswichtigen Herzkranzgefäße, die das Herz mit sauerstoffreichem Blut versorgen, verschlossen sind und dadurch keine ausreichende Blutmenge in den Herzmuskel gepumpt werden kann. Mit der damit verbundenen Unterversorgung der Herzmuskelzellen kommt es zu einem Absterben der Herzmuskelzellen in dem betroffenen Bereich. Der Betroffene bemerkt dies anhand von plötzlich auftretenden stärksten Schmerzen in der Brust, die auch in den linken Arm ausstrahlen können. Des Weiteren kann auch ein unangenehmes Druckgefühl im Brustbereich vorangegangen sein. Sehr häufig wird ein sogenannter Vernichtungsschmerz von den Patienten angegeben, der von Schweißausbrüchen begleitet sein kann. Ein fulminanter Herzinfarkt geht auch immer mit einem Gefühl von Todesangst einher. Relativ häufig wird auch eine schmerzhafte Ausstrahlung in den linken Arm angegeben. Etwa von der Hälfte aller Patienten wird im Rahmen einer Herzinfarktentstehung ein schmerzhaftes Ziehen in den Arm oder den Kiefer berichtet.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Symptome eines Herzinfarktes
Heute weiß fast jeder, dass ein ausstrahlender Schmerz in den linken Arm mit einer Herzbeteiligung im Sinne eines Angina Pectoris-Anfalls (Gefäßverengung am Herzen) oder aber eines Herzinfarktes (Gefäßverschluss am Herzen) zusammenhängen kann. Und obwohl in den meisten Fällen einer linksseitigen Schmerzausstrahlung in den Arm eine muskuläre Problematik vorhanden ist und zu diesen Beschwerden führt, muss immer auch das Herz mit untersucht werden, um keinen Herzinfarkt zu übersehen. Ein EKG ist also in jedem Fall bei einem solchen Beschwerdebild durchzuführen.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Diagnose eines Herzinfarktes
Bei einem Herzinfarkt verschließen sich eine oder mehrere Herzkranzarterien und verhindert so eine ausreichende Versorgung des Herzmuskels mit sauerstoffreichem Blut. Die für einen Herzinfarkt typischen Schmerzen in der Brust kommen durch diese Unterversorgung zustande. Die Atemnot und der schnelle Puls meistens durch eine Reaktion des Herzens auf das verminderte Sauerstoffangebot. (s. auch Ursache eines Herzinfarktes)
Wie es zu einer Schmerzausstrahlung in den linken Arm kommt, ist bis heute nicht ganz sicher geklärt. Es wird aber vermutet, dass Nervenbahnen, die im Bereich des linken Armes laufen, verbunden sind mit Nerven, die auch in herznaher Gegend verlaufen. Die Schmerzen in den linken Arm sind somit im Sinne einer unspezifischen Weiterleitung des Schmerzes zu werten. Warum bei einem Herzinfarkt meistens nur der linke und nicht der rechte Arm betroffen ist, könnte daran liegen, weil die Spitze des sonst mittig im Brustkorb liegenden Herzen nach links zeigt und es so zu einer Schmerzweiterleitung in die linke Körperhälfte kommen kann. Schmerzen in den linken Arm werden bei einer sofort eingeleiteten Behandlung sehr schnell auch in Kombination mit den anderen Beschwerden wieder verschwinden.
Schmerzen bei einem Herzinfarkt können nicht nur in den linken Arm weitergeleitet werden, sondern auch in den Kiefer, den Nacken, den Rücken und sogar in den Oberbauch.
Hat der Patient seinen linken Arm einige Tage vor Beginn der Schmerzen einer ungewohnten Bewegung ausgesetzt oder überlastet, ist auch eher eine Herzkrankheit als Ursache unwahrscheinlich. In einigen Fällen kann auch eine Sehnenscheidenentzündung des Unterarmes zu einer Ausstrahlung bis in die Schulter führen, was ebenfalls einen Verdacht auf einen Herzinfarkt auslösen kann.. Hierbei ist aber zu beachten, dass die Schmerzen bei einer Sehnenscheidenentzündung in fast allen Fällen über dem Handgelenk starten und dann nach oben ziehen.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk.
Würden die Beschwerden von einer Herzbeteiligung ausgelöst werden, sind die Schmerzen fast immer im oberen Oberarmdrittel lokalisiert. Der Arm ist mit zahlreichen, meistens gut durchgängigen Blutgefäßen versorgt. Manchmal kann es durch eine Verkalkung der Gefäßwände zu einer Verengung der Blutgefäße kommen, was dann eine Durchblutungsstörung im Bereich des Oberarms zur Folge hat. Die Symptome dieser so genannten Arteriosklerose der Blutgefäße können ein unangenehmes Ziehen in den linken Arm und auch Taubheitsgefühle im Bereich des Oberarms und der Schulter sein. Eine Durchblutungsstörung des Armes kann also mit eine Ursache sein, dass es zu Schmerzen im Bereich des linken Arms kommt und keine Herzproblematik dahinter steht. Nachdem diagnostisch ein Herzinfarkt ausgeschlossen wurde, sollte zur Ursachenfindung auch immer die Durchgängigkeit der Blutgefäße des Oberarmes überprüft werden. Hierzu kommt eine Ultraschalluntersuchung zum Einsatz. Die auch als Gefäßdoppler bezeichnete Untersuchungsmethode stellt den Gefäßfluss des Oberarmes dar und kann Engstellen im Bereich der Schulter und des Oberarms darstellen. Handelt es sich um eine Gefäßverengung, kann entweder konservativ mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt werden, oder aber ein Stent in das betroffene Gefäß gesetzt werden.
Es gibt noch zahlreiche neurologische Ursachen, die zu Schmerzen in den linken Arm führen können. In aller Regel findet man aber die genaue Ursache nur sehr selten heraus. Als Untersuchungsmethode würde man auf jeden Fall die sogenannte Nervenleitgeschwindigkeit messen. Hierbei wird nachgeschaut, wie schnell die Nervenimpulse bestimmte Nervenbahnen durchqueren. Kommt es zu einer Verzögerung der Reizweiterleitung, ist meistens eine Engstelle oder eine Nervenschädigung im Bereich des Oberarms zu finden. Manchmal kann die Engstelle auch im Ellenbogenbereich liegen. Durch Nervenengpasssyndrome kann zu einer Schmerzausstrahlung in die Hand und in die Schulter aber auch zu einem Taubheitsgefühl in den Fingern der betroffenen Hand kommen. Eine Behandlung erfolgt in erster Linie konservativ, d.h. durch Physiotherapie, kann aber auch durch eine operative Entlastungsoperation erfolgen.
Schmerzen des linken Armes, die bei Bewegung verstärkt werden können, sowie andere fehlende Begleitsymptome, deuten auf eine eher muskuläre Ursache für die Schmerzen hin oder aber auf ein Problem, das im Schulter- oder Oberarmgelenk vorhanden ist. Treten die Schmerzen im Bereich des linken Armes nach einer körperlichen Belastung und Anstrengung auf, war die sportliche Aktivität aber ohne weitere Einschränkung durchzuführen, deutet das ebenfalls auf eine Ursache im Bereich des Gelenks oder der Muskeln, im Sinne eines Muskelkaters, hin. Lange andauernde Schmerzen im Bereich der linken Schulter, die aber in ihrer Häufigkeit und Intensität nicht zunehmen, kommen höchst wahrscheinlich auch nicht durch einen Herzinfarkt zustande. Ebenfalls in die Entscheidungsfindung, ob es sich um einen Herzinfarkt gehandelt hat, oder nicht, sollte einfließen, wie alt der Patient ist, ob es schon einmal Herzprobleme bei ihm oder in der Familie gegeben hat, und ob es noch Begleiterkrankungen bei dem Patienten gibt.
Lesen Sie mehr zu den Risikofaktoren eines Herzinfarktes hier: Ursachen eines Herzinfarktes
Im Falle eines Herzinfarktes kommt es selten nur zu alleinigen Schmerzen im Bereich des linken Armes. Meistens damit vergesellschaftet sind andere Beschwerden, die entweder zeitgleich oder etwas versetzt auftreten und die linksseitigen Armschmerzen begleiten könnten. Zu nennen wäre fast immer ein begleitendes druckähnliches Gefühl im Bereich des Brustkorbes. Der Druck, der bei fast allen Herzinfarkten vorhanden ist, kann entweder in Ruhe oder aber bei Belastung auftreten und liefert Hinweise auf die Schwere der Gefäßverengung. Bei fast verschlossenen Gefäßen des Herzens kommt es bereits in Ruhe zu druckähnlichen Beschwerden. Bei einem noch ausreichend durchblutetem Herz aber mit verengten Herzkrangefäßen kommt es erst bei längerer körperlichen Belastung zu druckähnlichen Beschwerden. Weiterhin deutet ein schneller und unregelmäßiger Puls, der das linksseitige Ziehen in den Arm begleitet, auf eine Herzbeteiligung hin. Weiterhin sind meistens starke Schweißausbrüche mit einem verengten Herzkranzgefäß oder mit einem Herzinfarkt kombiniert. Sehr starke Schmerzen im Bereich der mittigen Brust, die auch als Vernichtungsschmerzen bezeichnet werden, runden das symptomatische Vollbild eines Herzinfarktes ab. Die wichtigste diagnostische Entscheidung, ob es sich bei dem Beschwerdebild des linksseitigen Armschmerz um ein Herzinfarkt handelt, ist der Zeitpunkt des Auftretens. So würden in den linken Arm ziehenden Schmerzen, die von einer Herzbeteiligung herrühren nicht einfach verschwinden, sondern sich an Intensität eher sogar verstärken. Die Schmerzen wären nicht bewegungsabhängig, wenn sie von einem Herzinfarkt herrühren und umgekehrt wären die Schmerzen durch bestimmte Bewegungen eher provozierbar, wenn es sich um eine muskuläre oder eine Gelenkproblematik handeln würde. Beschwerden jeglicher Art würden bei einem Herzinfarkt oder einer massiven Gefäßverengung des Herzmuskels bei Belastung immer stärker werden. Werden sie sogar schwächer, ist eine Herzbeteiligung eher fraglich. Betroffene sollten aber dennoch bei Beschwerden wie Druck auf der Brust, Luftnot, Herzrasen oder Brustschmerz keinen Belastungstest selbst durchführen, um zu sehen, ob die Beschwerden verschwinden oder nicht. Das einzige, was man tun kann, ist bei isolierten, in den linken Arm ziehenden Schmerzen ohne Begleitbeschwerden, die Armbewegung nach oben, vorne und hinten zu forcieren, um zu sehen, ob die Schmerzen dadurch stärker werden. Können durch vermehrte Bewegungsabläufe die Schmerzen im linken Arm verstärkt werden, ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Herzbeteiligung als Ursache eher niedrig, wenn auch nicht ausgeschlossen. Auch wenn der Untersucher auf den Gelenkspalt der Schulter drückt oder den Arm gegen einen Widerstand heben lässt, und es daraufhin zu vermehrten Schmerzen kommt, deutet dies eher auf eine muskuläre Ursache hin.
Herzrasen tritt bei fast allen Patienten mit einem akuten Herzinfarkt auf. Ebenfalls sehr häufig ist ein stark erhöhter Blutdruck. Beide Symptome sind Ausdruck des Körpers auf die neue und lebensbedrohliche Stoffwechsellage. Weiterhin ist das Herzrasen auch ein vegetatives Zeichen, denn ein Patient mit einem akuten Herzinfarkt hat Angst und ist in Panik, da er merkt, dass etwas nicht stimmt. Der Körper reagiert dann mit einer Art Stressreaktion mit Pulsanstieg (Herzrasen) und einer Blutdruckerhöhung.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema Anzeichen eines Herzinfarktes
Es gibt neben einem Herzinfarkt auch noch zahlreiche andere Grunderkrankungen, die mit einem Ziehen in den linken Arm vergesellschaftet sein können. Die häufigste Ursache von ziehenden Schmerzen in den linken Arm ist muskulärer Natur. Besonders im Schulter-Arm Bereich kann es im Laufe der Zeit zu starken Verspannungen kommen. Da der Oberarm und die Schulter stark mit Muskeln besetzt ist, würden diese Verspannungen dann auch durch ziehende Schmerzen im linken oder rechten Oberarm wahrgenommen werden. Falls nur der linke Arm betroffen ist, müsste man auch immer ein Herzleiden im Sinne eines Herzinfarktes ausschließen. Degenerative Veränderungen des Schultergelenkes können ebenfalls zu starken ziehenden Schmerzen im Bereich des linken Arms führen, so kann z.B. auch die Arthrose in der Schulter kann bei Bewegung zu Schmerzen im Bereich der Schulter und des Oberarms führen. Eine weitere Ursache von ziehenden Schmerzen im Bereich der linken Schulter und des linken Armes sind Reizungen von Nervensträngen, die im Bereich der Schulter verlaufen. Manchmal können Verkalkungen von Sehnenansätzen oder auch muskuläre Verhärtungen (Myogelosen) zu einem erhöhten Druck im Bereich eines vorbeiführenden Nerven führen.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Schmerzen im linken Arm
Die Herzmuskelentzündung ist eine gefürchtete Erkrankung, die es in jedem Fall zu vermeiden gilt. Oftmals sind junge Menschen von dieser Erkrankung betroffen und in aller Regel ist es einige Wochen zuvor zu einem schweren grippalen Infekt gekommen, der aber nicht ausreichend behandelt oder auskuriert wurde. Menschen, die noch bei einem Infekt Sport treiben und sich ausbelasten, können an einer Herzmuskelentzündung erkranken. Die ersten Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung sind eine starke Leistungsminderung, unregelmäßiger Puls, manchmal auch Fieber, Appetitlosigkeit und Übelkeit. Die für einen Herzinfarkt typischen Symptome, wie Druck auf der Brust oder Vernichtungsschmerz fehlen bei einer Herzmuskelentzündung meistens völlig. Auch treten keine Schmerzen im Bereich der Arme auf, da die Herzmuskelentzündung meist schmerzlos verläuft.
Mehr Informationen dazu können Sie hier nachlesen: Symptome einer Herzmuskelentzündung
Die Diagnose einer Herzmuskelentzündung wird mittels EKG gestellt, sowie nach einer Durchführung eines Ultraschalls des Herzens. Auch eine Blutuntersuchung kann Hinweise für das Vorhandensein einer Herzmuskelentzündung geben. So sind Entzündungswerte zum einen aber auch wichtige Herzenzyme bei einer Herzmuskelentzündung deutlich erhöht.
Durch Schonung und manchmal auch durch eine begleitende antibiotische Behandlung kann eine Herzmuskelentzündung in aller Regel adäquat behandelt werden. Wird die Diagnose aber zu spät gestellt oder handelt es sich um eine schwere und fulminante Herzmuskelentzündung, besteht die Gefahr, dass die Herzkraft für immer stark eingeschränkt ist, es entsteht das Krankheitsbild der Kardiomyopathie. Patienten mit einer Kardiomyopathie sind auf Dauer nicht mehr leistungsfähig, haben ein stark erhöhtes Risiko an einem plötzlichen Herztod zu versterben und haben, je nach Stärke und Ausprägung der Kardiomyopathie auch eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. Das aller wichtigste ist eine Kardiomyopathie auf jeden Fall zu verhindern, da es keine Behandlung dieses schweren Krankheitsbildes gibt.