Schmerzen in der Achillessehne können sowohl durch eine Entzündung, als auch durch eine Verletzung ausgelöst werden.
Schmerzen im Bereich der Achillessehne sind überaus häufig zu beobachten, nicht nur bei regelmäßig Sporttreibenden. Dem Schmerz können dabei viele verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Generell lassen sich Achillodynien und Entzündungen, die meist Ausdruck einer Überlastung der Achillessehne sind, von Schmerzen in Folge von Verletzungen im Bereich der Achillessehne, z.B. Achillessehnenrissen, abgrenzen. Eine dritte Erkrankung, die Auslöser von Achillessehnenschmerzen sein kann, bildet der Fersensporn.
Lesen Sie mehr zum Thema: Was sind Schmerzen?
Kommt es zu Achillessehnenschmerzen liegt dem meistens eine Entzündung in der Achillessehne zu Grunde. Diese Entzündung, auch Achillodynie genannt, entsteht, gerade bei Sportlern, sehr häufig aufgrund einer Überbelastung. Bei Lauf- und Sprungsportarten wird die Achillessehne um ein Vielfaches mehr belastet als beim Gehen oder Stehen. Dadurch können Mikrorisse entstehen, die eine Entzündungsreaktion verursachen. Diese geht mit Schmerzen an der Achillessehne einher. Bei wiederholt zu starker Belastung kann die Sehne so stark geschädigt werden, dass sie weniger belastbar ist. Dies kann dazu führen, dass es zu einem Riss der Achillessehne kommt.
Die Sehnen im menschlichen Körper liegen in sogenannten Sehnenscheiden, die durch das Absondern von Flüssigkeit ein gutes Gleiten der Sehnen bei Bewegungen garantieren und sie ernähren. Der Stoffwechsel von Sehnen ist wenig aktiv, deshalb heilen Verletzungen nur sehr langsam aus. Überbelastungen und Verletzungen der Achillessehne beim Sport kann vorgebeugt werden, indem ein schonendes Aufwärmen stattfindet. Dann haben die Sehnenscheiden Zeit, vermehrt Flüssigkeit zu bilden und dadurch gleitet die Achillessehne besser bei Bewegungen. Schmerzen an der Achillessehne können auch durch rheumatische Erkrankungen ausgelöst werden. Hierbei entsteht eine Entzündung, bei der sich das eigene Immunsystem gegen Gewebe der Sehnenscheiden richtet. Eine häufige rheumatische Erkrankung, die mit Achillessehnenschmerzen einhergeht, ist der Morbus Bechterew.
Bei Achillessehnenschmerzen können begleitend weitere Symptome auftreten. Die Achillessehne kann sich in ihrer gesamten Länge oder nur Stellenweise verdicken. Liegen die Schmerzen aufgrund eines oberen Fersensporns vor, kann eine Verdickung am Sehnenansatz direkt oberhalb der Ferse vorliegen. Ist die Sehne schon, ganz oder teilweise, gerissen, ist sie möglicherweise dünner zu tasten (Teilriss) oder es ist anstelle der Achillessehne eine Lücke zu tasten, dies ist ein Hinweis für einen kompletten Riss der Achillessehne. In diesem Fall ist das Strecken des Fußes gegen Kraft nicht mehr möglich. Liegen die Schmerzen an der Achillessehne aufgrund einer rheumatischen Erkrankung vor, so können zahlreiche andere begleitende Symptome vorliegen, die auch durch die rheumatische Erkrankung ausgelöst werden. Die sind oftmals Gelenkschwellungen, Rückenschmerzen sowie Rücken- und Gelenksteifigkeit vor allem in den Morgenstunden.
Im Zuge der Entzündungsreaktion kann es zu einer Verdickung der Achillessehne kommen, die dann als Knubbel zu tasten ist. Bei einer akuten Entzündung ist die Achillessehne dann druckschmerzhaft. Außerdem bildet sich unter Umständen eine Rötung und Schwellung um die Sehne. Es ist in diesem Fall wichtig, dass eine Schonung erfolgt bis die Symptome wieder verschwunden sind und eine schmerzfreie Belastung möglich ist. Bei immer wieder kehrenden Entzündungen kann es zu einer chronischen Verdickung der Sehne kommen, die zumeist jedoch nicht oder nur leicht schmerzhaft ist.
Oftmals kommt es zu Schmerzen an der Achillessehne vor allem morgens nach dem Aufstehen. Bei Schmerzen aufgrund einer Entzündung ist die Ursache hierfür, dass nachts wenig Flüssigkeit in der Sehnenscheide produziert wird. Da man sich nachts wenig bewegt, ist es für den Körper nicht nötig, Energie hierfür aufzuwenden. Durch die Entzündung kommt es zu Verklebungen im Gewebe. Geht man morgens nach dem Aufstehen die ersten Schritte, muss zunächst neue Flüssigkeit gebildet werden, damit die Sehne gut gleiten kann. Durch die ersten Bewegungen werden die Verklebungen gelöst. Das geht anfangs mit Schmerzen einher, charakteristischerweise verschwinden diese nach einiger Zeit in Bewegung.
Liegen die Schmerzen an der Achillessehne aufgrund einer rheumatischen Erkrankung vor, ist es auch typisch, dass besonders in der zweiten Nachthälfte und morgens Schmerzen auftreten. Dies kommt dadurch zu Stande, dass vor allem in dieser Zeit rheumatische Erkrankungen sehr aktiv sind. Wenn eine rheumatische Erkrankung vorliegt, kommt es neben den Achillessehnenschmerzen außerdem oftmals noch zu einer Gelenksteifigkeit in anderen Körperregionen, Gelenkschwellungen oder Rückenschmerzen. Die Zeit am Morgen, bis die Schmerzen wieder weniger werden ist mit ca. einer Stunde auch deutlich länger als bei einer gewöhnlichen Entzündung.
Oft werden Schmerzen an der Achillessehne erstmals beim Joggen bemerkt. Dies liegt daran, dass die Achillessehne beim Joggen viel höheren Belastungen ausgesetzt ist als beim Gehen. Ist sie beispielsweise durch wiederholte Überlastung angegriffen, kommt es zuerst bei hoher Belastung zu Schmerzen. Schreitet die Schädigung der Sehne weiter fort, können die Schmerzen auch bei leichten Belastungen auftreten. Kommt es beim Joggen zu Schmerzen an der Achillessehne, sollte eine Ruhepause eingelegt werden und eine Schonung erfolgen, bis eine schmerzfreie Belastung wieder möglich ist.
Achillodynien sind insbesondere bei jungen sportlichen Patienten eine häufige Ursache für Schmerzen im Bereich der Achillessehne. Generell werden Achillodynien unterteilt in primäre Achillodynien, bei denen kein expliziter Risikofaktor für das Auftreten von Achillessehnenschmerzen vorliegt und die Ursache somit unbekannt ist, sowie sekundäre Achillodynien, bei denen insbesondere anatomische Zustände vorliegen, die eine erhöhte Belastung der Achillessehne bewirken und damit Schmerzen in der Achillessehne auslösen können. Von einer Achillessehnenentzündung lässt sich die Achillodynie durch das Fehlen von Entzündungszellen in der Sehne selbst abgrenzen. Zum Oberbegriff „Achillodynie“ können dementsprechend sowohl Entzündungen der Sehnenscheide (nicht der Sehne selbst!) und degenerative Veränderungen der Sehne gezählt werden.
Achillodynien machen sich zunächst in Form des sogenannten Anlaufschmerzes bemerkbar. Das bedeutet, dass bei Beginn der belastenden Bewegung örtlich auf die Achillessehne beschränkte Schmerzen auftreten, die im weiteren Belastungsverlauf verschwinden. Zudem lässt sich in frühen Stadien häufig ein Druckschmerz im Bereich der Achillessehne erzeugen. In fortgeschrittenerem Zustand kann schließlich ein Ruheschmerz sowie eine Schwellung bei Belastung auftreten.
Bei der Diagnose einer Achillodynie als Ursache für Schmerzen im Bereich der Achillessehne steht die ausführliche Anamnese, d.h. die Erörterung möglicher Ursachen, im Vordergrund. Wichtige Fragestellungen sind dabei, ob die Schmerzen zu bestimmten Zeitpunkten oder im Zusammenhang mit bestimmten Bewegungen auftreten und ob eine Sportart intensiv ausgeübt wird, die die Schmerzentstehung begünstigen könnte (z.B. Laufsport, Ballsport).
Eine Achillessehnenentzündung unterscheidet sich von einer Achillodynie durch das Vorhandensein von Entzündungszellen in der Sehne selbst. Sie kann allerdings auch Folge einer Achillodynie sein, etwa wenn die degenerativen Veränderungen eine Entzündungsreaktion hervorrufen oder wenn eine Entzündung von der Sehnenscheide ausgehend auf die Sehne übergreift. Auch die Achillessehnenentzündung tritt vermehrt bei Leistungssportlern, insbesondere Läufern, auf.
Die Achillessehnenentzündung äußert sich anhand der typischen Entzündungszeichen: Schmerzen, Rötung, Schwellung, Überwärmung und Funktionseinschränkung. Charakteristisch ist der zeitliche Verlauf des Auftretens der Beschwerden: Sie sind nämlich vor allem zu Beginn und am Ende einer Belastung besonders stark, während der Belastung tritt also eine Linderung auf. Handelt es sich um eine akute Form, treten die Beschwerden über einen Zeitraum von einigen Tagen auf, meist ausgelöst durch eine plötzliche Erhöhung der Belastung (z.B. Intensivierung des Trainings). Bei der chronischen Form der Achillessehnenentzündung bleiben die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, und zwar weitgehend unabhängig von der Intensität der Belastung. Doch inbesondere Treppensteigen oder Bergaufgehen werden häufig als besonders schmerzhaft erlebt.
Ebenfalls typisch für eine Entzündung der Achillessehne sind starke Beschwerden am Morgen nach dem Aufstehen. Der Grund dafür ist, dass die Sehne über Nacht „einsteift“. Auch lassen sich in manchen Fällen kleine Knötchen im Bereich wenige Zentimeter über der Fersenspitze ertasten. Gelegentlich kann bei Bewegung im Sprunggelenk ein Knirschen im Bereich der Achillessehne vernommen werden, was als sogenanntes „Krepitationszeichen“ bezeichnet wird.
Obwohl die Achillessehne die stärkste Sehne des menschlichen Körpers darstellt, kann es zu spontanen Rissen der Sehne kommen. In fast allen Fällen reißt die Sehne im Rahmen hoher sportlicher Belastung, weshalb vor allem junge, sportliche Patienten betroffen sind. Der Grund dafür ist, dass durch die starke und regelmäßige Belastung kleinste Verletzungen in der Struktur der Sehne auftreten, die dafür sorgen können, dass die Sehne schließlich bei einem unglücklichen Bewegungsablauf reißt. Allerdings kann eine Ruptur ebenso bei sportlich inaktiven Patienten auftreten: Durch die „Sport-Abstinenz“ ist bei ihnen die Sehne nicht an Belastung gewöhnt und somit etwa bei Treppenstürzen oder ähnlichem im Alltag stärker rupturgefährdet als die „abgehärteten“ Sehnen von Sportlern.
Weitere Risikofaktoren sind altersbedingte degenerative Veränderungen der Sehnenstruktur sowie die Einnahme bestimmter Medikamente, wie z.B. diverser Antibiotika oder Cortison.
Ein Achillessehnenriss ist von den anderen möglichen Ursachen für Schmerzen im Bereich der Achillessehne meist gut zu unterscheiden, da im Moment des Reißens oft ein als peitschenhiebartiger Knall vernommen werden kann. Unmittelbar darauf setzen starke, stechende Schmerzen ein. Charakteristisch ist, dass dem Patienten ein Zehenstand oder gar ein Zehengang mit dem betroffenen Bein nicht mehr möglich ist. Das hat den Grund, dass die Achillessehne dazu da ist, die Kraft der Wadenmuskulatur (die für die Streckung des Fußes in Richtung Fußsohle zuständig ist), auf den Fuß zu übertragen. Ist die Sehne nun gerissen, kann diese Übertragung nicht mehr stattfinden und der Fuß nicht mehr in Richtung Fußsohle gestreckt werden, wie es für den Zehenstand oder -gang notwendig ist. Die äußerlich sichtbaren Symptome eines Achillessehnenrisses sind eine Schwellung und gegebenenfalls ein Bluterguss im betroffenen Bereich. Zudem kann häufig am Ort der Zerreißung eine Delle ertastet werden.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema "Achillessehnenriss"
Die Diagnose eines Achillessehnenrisses basiert auf den oben genannten Symptomen. Als positiven Thompson-Test bezeichnet man das Phänomen, wenn beim auf dem Bauch liegenden Patienten durch ein Zusammendrücken der Wadenmuskulatur keine Streckbewegung des Fußes in Richtung Fußsohle mehr erreicht werden kann – analog zum nicht mehr möglichen Zehenstand und -gang (s.o.). Ergänzend zur klinischen Inspektion können apparative Verfahren hinzugezogen werden, allen voran die Ultraschalluntersuchung, aber auch das MRT. Sie können die Diagnose bestätigen und zudem Ausmaß und Art der Verletzung deutlich darstellen, was von Relevanz ist für die im Anschluss zu treffende Entscheidung zwischen den bereitstehenden Therapiemöglichkeiten.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema "MRT der Achillessehne"
Ein Fersensporn ist ein knöcherner Auswuchs im Bereich des Fersenknochens. Von Bedeutung bei Schmerzen in der Achillessehne ist dabei der obere Fersensporn, eine Ausziehung im Bereich des Ansatzes der Achillessehne. Betroffen sind vor allem Menschen zwischen 40 und 60 Jahren. Die Ursache liegt in einer erhöhten Belastung des Achillessehnenansatzes, was wiederum unterschiedliche Gründe haben kann: Hierzu gehören Alter, Übergewicht, Fußfehlbildungen und schlechtes Schuhwerk. Im Laufe der Zeit kann ein Fersensporn auch eine Achillessehnenentzündung auslösen.
Typisch für den Fersensporn ist ein stechender Bewegungs- und Druckschmerz am Achillessehnenansatz, der vor allem bei Belastung auftritt und nach längeren Ruhepausen besonders stark ausgeprägt ist. Gelegentlich wird der Schmerz auch eher als brennend beschrieben. Eine Abgrenzung zu den anderen möglichen Ursachen für Schmerzen in der Achillessehne gelingt am ehesten dadurch, dass der Schmerz beim Fersensporn oft genau auf eine relativ kleine Stelle lokalisiert werden kann.
Die genaue Erörterung der Art und Lokalisation der Beschwerden sowie der Risikofaktoren (s.o.) liefert den Verdacht auf einen Fersensporn. Bestätigt werden kann der Verdacht anschließend mithilfe einer Röntgenaufnahme, da es sich beim Fersensporn um eine knöcherne Struktur handelt. Ergibt das Röntgenbild trotz Beschwerden, die stark auf einen Fersensporn hindeuten, keine eindeutige Diagnose, kann im Anschluss noch eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden, mit der auch Frühstadien eines Fersensporns erkannt werden können.
Da die Achillessehne nicht durch Blutgefäße versorgt wird, sondern nur über Diffusion der Gewebs- und Sehnenscheidenflüssigkeit, ist der Stoffwechsel langsam. Folglich dauert es lange, bis Verletzungen der Achillessehne ausgeheilt sind. Bei einer Entzündung der Achillessehne durch Überlastung sollte man sich schonen. Bis die Entzündung zurückgegangen ist, vergehen in der Regel vier bis sechs Wochen. In diesem Zeitraum sollte von schmerzhafter Belastung abgesehen werden, damit sich das Gewebe gut regenerieren kann. Bei schwerwiegenderen Erkrankungen wie einer Ruptur oder Teilruptur dauert der Heilungsverlauf länger, in der Regel ca. 3 Monate.
Treten Schmerzen an der Achillessehne auf, können Patienten zunächst mit Hausmitteln die Beschwerden lindern. Da die Schmerzen durch eine Entzündung entstehen helfen Kühlen und entzündungshemmende Salben. Auf sportliche Aktivitäten, die die Achillessehne belasten und schmerzhaft sind, beispielsweise Joggen, sollte verzichtet werden.
Eine antientzündliche Medikation kann ebenso Erleichterung bringen, sollte jedoch unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Bei Achillessehnenschmerzen kann auch eine extrakorporale Stoßwellentherapie einen Heilungserfolg bringen. Cortisoninjektionen sollten bei Schmerzen an der Achillessehne zurückhaltend verwendet werden, da sie die Sehne schädigen können und zudem mit einem Infektionsrisiko einhergehen. Es sollte zudem abgeklärt werden, ob Begleiterkrankungen wie eine rheumatische Erkrankung vorliegen, die die Schmerzen auslösen. Oftmals kommt es zu Schmerzen an der Achillessehne, da eine Fußfehlstellung wie die Überpronation vorliegt. Hierbei knickt der Fuß beim Abrollen zu sehr nach innen ab, wodurch sich die Belastung der Achillessehne erhöht. Liegt eine solche Fehlstellung vor, können Einlagen oftmals Abhilfe schaffen. Bei schweren Verläufen kann eine Operation, bei der zerstörtes Sehnengewebe abgetragen wird, nötig sein.
Voltarenpräparate enthalten den Wirkstoff Diclofenac. Sie können bei Schmerzen an der Achillessehne als Tabletten oder lokal als Salbe angewendet werden. Der Wirkstoff Diclofenac ist ein entzündungshemmendes Schmerzmedikament, ähnlich wie Ibuprofen. Die Wirkung entfaltet sich lokal durch die Hemmung eines Enzyms, der Cyclooxygenase, welches eine Entzündungsreaktion und damit verbundene Schmerzen auslöst und aufrechterhält. Die Anwendung mit Tabletten bringt eine höhere Konzentration des Wirkstoffs in das Gewebe, sodass eine bessere Wirkung erzielt werden kann. Allerdings sind auch die Nebenwirkungen stärker ausgeprägt. Bei Voltaren ist das häufig eine Entzündung der Magenschleimhaut, die zu Magenschmerzen führt und die Magengeschwüre und -blutungen verursachen kann. Eine Therapie mit der Salbe ist nebenwirkungsärmer, jedoch muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu lokalen Hautreaktionen oder Allergien kommt.
Ein Taping kann bei Schmerzen an der Achillessehne Linderung verschaffen. Stabilisierende Tapeverbände aus festem Tape können die Achillessehne entlasten und so zu einer Reduktion der Beschwerden führen. Für solche Verbände können Tapes wie Leukotape verwendet werden. Sie sollten von fachkundigem Personal, Physiotherapeuten oder Ärzten, angebracht werden. Weniger stabilisierend wirkt das Taping mit Kinesiotape. Kinesiotape soll durch einen Reiz auf das Gewebe den Lymphabfluss verbessern und zu einer Heilung anregen. Bei Schmerzen an der Achillessehne kann Kinesiotaping hilfreich sein, jedoch gibt es keine wissenschaftliche Evidenz über dessen Wirkung.
Es gibt zahlreiche Salben zur lokalen Anwendung bei Achillessehnenschmerzen. Salben mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen und Diclofenac können durch lokales einwirken eine Reduktion der Entzündung erwirken. Problematisch bei allen Salben im Vergleich zu einer Medikation mit Tabletten ist, dass ein großer Teil des Wirkstoffs nicht an den Ort der Entzündung gelangt, sondern beim Einziehen in die Haut von dieser schon resorbiert wird. Neben chemischen Wirkstoffen gibt es auch zahlreiche Salben auf pflanzlicher Basis, die Schmerzen und Entzündung verringern können. Sie haben oftmals auch eine wärmende oder kühlende Komponente, die Linderung verschafft. Beispielhaft sind hierbei Arnika- oder Pferdesalbe, Teebaumöl sowie Tigerbalsam zu nennen.
Hausmittel können bei Schmerzen an der Achillessehne hilfreich sein und die Schmerzen verringern. Gerade bei akuten Entzündungen wird die Anwendung von Kälte, Quarkumschlägen oder kühlenden Salben als angenehm empfunden. Bei chronischen Schmerzen kann die Verwendung von Wärme die Durchblutung der Sehnenscheiden verbessern und damit eine Schmerzreduktion bei Bewegung erwirken.
Um die Schmerzen an der Achillessehne behandeln zu können, ist es wichtig eine möglichst genaue Diagnose zu stellen. Hierfür ist eine eingehende Befragung durch den Arzt wichtig. Es ist unter anderem relevant zu wissen, bei welchen Belastungen die Schmerzen auftreten, wo sie genau lokalisiert sind und ob weitere Symptome vorliegen. Nach der Anamnese erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Sehne ertastet wird und mit Funktionstests mögliche schmerzhafte Bewegungen und Belastungen auslösen. Eine Ultraschalluntersuchung kann neben dem Tastbefund genauere Informationen über den Zustand der Achillessehne geben. Ist eine genauere Bildgebung notwendig, kommt ein MRT zu Einsatz, bei der die Sehne genau in ihrem Verlauf beurteilbar ist und mögliche Entzündungen sichtbar gemacht werden können. Weitere Untersuchungen der Fußstellung und gegebenenfalls Blutuntersuchungen komplettieren die Diagnostik bei Achillessehnenschmerzen.
Eine MRT-Untersuchung der Achillessehne ist vor allem bei chronischen Schmerzen an der Achillessehne zu empfehlen. Mithilfe einer MRT können nämlich Entzündungen nachgewiesen werden. Auch kann der Zustand der Sehne beurteilt werden. Dies kann nötig sein um zu entscheiden ob eine Operation nötig ist.
Beim Verdacht auf einen Riss oder Teilriss der Achillessehne kann die MRT-Bildgebung die genaue Diagnose liefern, wenn klinische Tests keine eindeutige Diagnose zulassen.
Viele weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: MRT der Achillessehne
Weitere allgemeine Informationen zu diesem Thema:
Eine Übersicht immer unter: Orthopädie A-Z.