Das MRT eignet sich sehr gut zur Darstellung von Verletzungen oder Entzündungen der Achillessehne.
Eine Magnetresonanztomographie, kurz MRT, ist ein radiologisches Schnittbildverfahren und macht es möglich, ohne schädliche Strahlung, Organe, Muskeln und Gelenke darzustellen. Dabei werden die Protonen, das sind die positiv geladenen Kerne des Wasserstoffs, die in jeder Zelle des menschlichen Körpers vorkommen, durch einen großen Magneten in Schwingung versetzt und das Signal gemessen, welches sie beim Zurückkehren in ihren ursprünglichen Zustand aussenden. Da so Organe, Sehnen und Muskeln sehr kontrastreich dargestellt werden, eignet sich das MRT besonders gut für die Darstellung der Achillessehne. Auf diese Weise können Verletzungen oder Entzündungen der Achillessehne gesehen werden.
Ein MRT der Achillessehne sollte durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf eine chronische Entzündung der Achillessehne besteht oder um einen möglichen Riss oder Teilriss zu bestätigen. Auch zur Planung einer möglichen Operation kann ein MRT der Achillessehne durchgeführt werden. Eine alternative Methode wäre ein Ultraschall der Achillessehne.
Bei einem MRT der Achillessehne wird der Patient vor der Untersuchung vom zuständigen Radiologen über den Zweck und den Ablauf der Untersuchung einschließlich der Kontraindikationen, wie Herzschrittmacher, Hörimplantate oder sonstige Metallteile im Körper aufgeklärt. Anschließend muss der Patient alle metallischen Gegenstände wie Schmuck ablegen und sich gegebenenfalls ein Patientenhemd anziehen. Anschließend legt sich der Patient auf den Tisch des MRTs, bekommt einen Gehörschutz wegen der lauten Geräusche des MRTs und es werden Quer- und Längsaufnahmen der betroffenen Seite gemacht.
Es wird beim MRT der Achillessehne nicht immer Kontrastmittel gegeben, da sich eine Verletzung durch die Ödembildung, also die Einlagerung von Wasser um die Verletzung herum, oftmals durch spezielle Sequenzen (Einstellungen am Gerät) gut darstellen lässt.
Ein Achillessehnenriss kann sich häufig schon durch eine Unterbrechung der Sehne zeigen, wozu ebenfalls kein Kontrastmittel gebraucht wird. Auch veränderte Konturen oder Verdickungen der Sehne können ohne den Einsatz von Kontrastmittel gut dargestellt werden. Kontrastmittel könnte beispielsweise bei dem Verdacht auf eine chronische Entzündung der Achillessehne eingesetzt werden oder bei der Suche nach Nekrosen, also abgestorbenen Anteilen der Sehne. Falls Kontrastmittel nötig sein sollte, was der untersuchende Arzt vor Ort entscheidet, wird dieses über einen intravenösen Zugang gegeben, welcher vor der Untersuchung gelegt wird und nach der Untersuchung wieder entfernt wird.
Ein MRT der Achillessehne ist eine verhältnismäßig kurze Untersuchung, da das zu untersuchende Gebiet nicht groß ist. Mit der Lagerung des Patienten (damit dieser während der Untersuchung möglichst bequem und still liegt) und abhängig davon, wie viele Aufnahmeserien gemacht werden, sollte die Untersuchung nicht länger als 20-30 Minuten dauern.
Die Kosten für ein MRT der Achillessehne richten sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bei privat versicherten Patienten und dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) für gesetzlich Versicherte. Nach der GOÄ darf eine Untersuchung von Extremitätenabschnitten (Arme oder Beine) mit 139,89 € bis 251,80 € berechnet werden. Es können Zuschläge für spezielle Aufnahmetechniken (58,29-104,92 €), die Verwendung von Kontrastmittel (58,29 €) oder Berechnungen am Computer (46,63 €) hinzukommen. Das MRT der Achillessehne kann für gesetzlich versicherte Patienten nach dem EBM mit 126,59 € abgerechnet werden.
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Die Achillessehne bildet das Ende des Wadenmuskels (Triceps surae) und setzt am Fersenbein an. Kommt es aufgrund eines Traumas oder einer andauernden Beanspruchung zu einem kompletten oder inkompletten Riss (Ruptur) der Achillessehne, geht dies mit starken, plötzlich einschießenden Schmerzen einher und dem typischen Geräusch eines „Peitschenschlags“. Des Weiteren kann der Bereich um die Sehne geschwollen und gerötet sein. Eine unaufwändige Methode, um einen Achillessehnenriss oder –teilriss darzustellen, ist der Ultraschall. Ist der Befund jedoch unklar oder die Sehne kann nicht ausreichend dargestellt werden, ist ein MRT die Methode der Wahl. Diese bietet sich insbesondere an, weil hier die Qualität der Sehne beurteilt und eine mögliche OP geplant werden kann. Im MRT-Bild stellt sich die Achillessehne als schwarzer, glatt begrenzter Strang dar. Ein Riss würde sich in einer hellen Unterbrechung dieser Sehne zeigen. Auch die umgebenden Strukturen können im MRT dargestellt und beurteilt werden. Ein Teilriss ist nicht immer gut von einer Reizung der Achillessehne (Tendinose) im MRT zu unterscheiden, Ausdünnung und Unregelmäßigkeiten der Sehne würden eher für einen Achillessehnenteilriss sprechen.
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Die Achillodynie beschreibt einen Schmerz im Bereich der Achillessehne, welcher durch eine Reizung bei ständiger Überanspruchung der Sehne entsteht. Zu Beginn liegt oftmals eine Achillessehnenentzündung vor. Bei der Achillodynie kommt es zu einer entzündlichen Schwellung der Sehne, welche im MRT dargestellt werden kann, ebenso wie typische knotige Verdickungen. Bei fortgeschrittener Achillodynie kann es auch zu Nekrosen, also dem Absterben von Teilen der Sehne, kommen. Diese Nekrosen können im MRT als helle Flecken in der sonst dunklen Sehne auftauchen, sie können mit der Zeit aber auch verkalken, was sich im MRT dann von der Sehne nicht unterscheiden lassen würde. Um diese dann besser zu beurteilen, kann der Ultraschall verwendet werden. Das MRT hilft zu beurteilen, ob das Risiko einer Achillessehnenruptur besteht, welches mit zunehmenden Verkalkungen und in der Folge dem Verlust der Dehnbarkeit steigt.
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Die Nekrose der Achillessehne ist eine Folge einer chronischen Entzündung der Sehne, die mit kleinen Rissen und einem Umbau der Sehne einhergeht. Hierbei sterben Teile der Achillessehne ab. Im MRT ist die Sehne aufgrund der chronischen Entzündung aufgetrieben und verdickt und die hellen Nekrosen liegen zwischen den dunklen Sehnenfasern. Diese Nekrosen können mit der Zeit verkalken und wären dann wiederum im Ultraschall besser sichtbar, da diese im MRT nur dunkel dargestellt werden. Durch die Gabe von Kontrastmittel können diese Nekrosehöhlen ebenfalls beurteilt werden, da das umgebende entzündete Gewebe das Kontrastmittel gut aufnimmt.
Die Achillessehnentendinose ist eine chronische Entzündung der Achillessehne mit kleinen Rissen in der Sehne und Umbau des Muskels zu Bindegewebe. Im MRT können selbst kleinste Verletzungen der Achillessehne sichtbar gemacht werden. Diese würden sich durch kleine Aufhellungen in der sonst schwarzen Sehne zeigen. Es wird außerdem die Dicke der Achillessehne beurteilt, welche normalerweise nicht mehr als 6 mm beträgt. Zwischen 6-8 mm ist die Tendinose gering ausgeprägt, zwischen 8-10 mm mäßig und bei mehr als 10 mm wird von einer hochgradigen Tendinose gesprochen.
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