Ob ein Hautausschlag ansteckend ist oder nicht kann oft nicht eindeutig auf den ersten Blick herausgefunden werden. Wird der Ausschlag von Bakterien, Viren oder Pilzen verursacht, ist er meist ansteckend. Spezifische Symptome, die auf die jeweilige Krankheit hindeuten, können dann ein Anhaltspunkt sein. Wird der Ausschlag durch eine allergische Reaktion ausgelöst, ist er nicht ansteckend.
Häufig sind Hautausschläge in der Nähe des Intimbereichs ansteckend. Lesen Sie mehr zum Thema Hautausschlag im Intimbereich
Einige Anzeichen können für eine mögliche Ansteckungsgefahr sprechen:
Pilzerkrankungen der Haut sind keine einheitliche Gruppe, sondern ein Sammelbegriff verschiedener Krankheitsbilder. Dennoch ist der von ihnen verursachte Hautausschlag in vielen Fällen ansteckend.
Zum häufigsten Hautpilz zählt die Tinea corporis. Sie erkennen die Erkrankung an rundlichen Hautveränderungen mit Schuppung, Rötung oder kleinen Pusteln (siehe: Hautausschlag mit Pusteln). Der Hautausschlag kann am ganzen Körper auftreten und starken Juckreiz verursachen. Oft erfolgt die Übertragung von Haustieren auf den Menschen. Prinzipiell kann der Hautausschlag jedoch auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Besondere Vorsicht ist bei der gemeinsamen Nutzung von Handtüchern, Bürsten oder Kämmen geboten. Denn auch über diesen Weg kann sich der Hautpilz ausbreiten und andere Menschen anstecken. Therapeutisch lässt sich der ansteckende Hautausschlag mit einer sogenannten antimykotischen Salbe oder Lösung gut in den Griff bekommen.
Außerordentlich häufig verbreitet ist die Tinea pedis, besser bekannt als Fußpilz. Er ist die häufigste Pilzerkrankung des Menschen. Besonders zwischen den Zehen, aber auch an der Fußsohle lässt sich dann Hautausschlag beobachten. Typischerweise ist der Fußpilz durch Rötungen, Schuppungen und Juckreiz charakterisiert. Besonders in Schwimmbädern, öffentlichen Duschen oder Saunen, ist es relativ leicht sich mit dem Pilz anzustecken. Tragen Sie daher immer Badeschuhe.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Hautpilz
Syphilis ist vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragbar (siehe: Übertragung der Syphilis). In Deutschland nimmt die Anzahl gemeldeter Fälle seit einigen Jahren kontinuierlich zu, so dass momentan etwa 3000-3500 Menschen pro Jahr in Deutschland erkranken. Unbehandelt verläuft Syphilis in drei Stadien. Alle drei Stadien werden von typischem Hautausschlag begleitet:
Stadium 1:
Zwei bis drei Wochen nach der Infektion entsteht ein sogenannter Primäraffekt an der Eintrittsstelle der Bakterien. Zumeist lässt sich eine kleine, schmerzlose Wunde im Bereich des Penis oder Schamlippen beobachten. Seltener befindet sich der Hautausschlag an den Fingern, Anus oder im Mundraum. Die austretende, klare Flüssigkeit ist hochansteckend.
Stadium 2:
Beschwerden sind u.a. Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Lymphknotenschwellung. Typisch ist jedoch ein nicht juckender Hautausschlag an Rumpf, Handinnenflächen und Fußsohlen. Zusätzlich können feigwarzenähnliche Hauterscheinungen im Genitalbereich auftreten. Der Hautausschlag im Stadium 2 der Syphilis ist sehr ansteckend.
Stadium 3:
Die Erreger haben sich nun im Ganzen Körper ausgebreitet. Charakteristisch sind gummiartige, verhärtete Knoten im und am Körper. Platzen sie auf, tritt ein entzündliches Sekret aus.
Mehr zu diesem Thema finden sie unter: Symptome der Syphilis.
Beim Dreitagefieber handelt es sich um eine hochansteckende, aber prinzipiell eher ungefährliche Erstinfektion mit dem Herpesvirus 6 oder 7. Sie betrifft hauptsächlich Säuglinge und kleine Kinder. Namensgebend ist etwa 3-5 Tage anhaltendes hohes und abrupt endendes Fieber. Im Anschluss leiden betroffene Kinder unter einem feinfleckigen Hautausschlag (siehe: Ausschlag beim Drei Tage Fieber). Oft ist der Hautausschlag für nur wenige Stunden, maximal jedoch 3 Tage sichtbar. Dennoch ist das Dreitagefieber auch noch danach ansteckend.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Drei Tage Fieber - Wie ansteckend ist es?
Typischerweise erkranken Kinder zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr an den meist harmlosen Ringelröteln. In einer Vielzahl an Fällen verläuft die Infektion mit dem Parvovirus B19 ohne Symptome. Tritt die Erkrankung dennoch zutage, leiden betroffene Kinder unter einem typischen Hautausschlag. Er beginnt mit einer Rötung des Gesichts unter Aussparung der Wangen. Im Volksmund spricht man deshalb gelegentlich auch vom „Ohrfeigenausschlag“.
Im Verlauf breiten sich rote Flecken und Papeln girlandenförmig über den gesamten Körper aus. Interessanterweise, sind die Ringelröteln zum Zeitpunkt des Hautausschlages schon nicht mehr ansteckend. Einmal durchlitten, besteht lebenslange Immunität, so dass die Erkrankung nur einmal im Leben auftritt.
Auch hier können einige Beobachtungen Hinweise auf nicht ansteckende Hautausschläge liefern. Beobachten Sie genau, in welchem Zusammenhang Ihr Hautausschlag auftritt. Saisonale Häufungen können auf eine allergische und somit nicht ansteckende Herkunft deuten. Auch bei Lebensmittelallergie kann eine Allergie in Form von nicht ansteckendem Hautausschlag sichtbar werden.
Mehr zu diesem Thema finden sie unter: Hautausschlag durch eine Allergie.
Auch nach Kontakt mit z.B. Reinigungsmitteln, Chemikalien oder Seife lässt sich an den Händen oft Ausschlag beobachten. Dann spricht man von einem „Kontaktekzem“. Das Kontaktekzem zählt ebenfalls zu den nicht ansteckenden Hautausschlägen.
Mehr zu diesem Thema finden sie unter: Hautausschlag an den Händen oder Ekzeme
Auch Allergien auf Antibiotika, wie z.B. Penicilline, können nicht ansteckende Hautausschläge verursachen.
Mehr zu diesem Thema finden sie unter: Hautausschlag nach Antibiotika
Dennoch gilt: Nur ein Arzt bzw. eine Ärztin kann die klare Unterscheidung zwischen „ansteckend“ und „nicht ansteckend“ fällen.
Verschiedene Milbenarten sind in der Lage Hautausschlag zu verursachen. Am bekanntesten ist die Skabiesmilbe. Sie verursacht die im Volksmund als Krätze bekannte parasitäre Hautkrankheit. Sie wird durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen und ist damit hochansteckend. Die kleine Milbe gräbt sich hierzu in die oberste Hautschicht. Vor allem nachts verursacht sie einen starken Juckreiz. Durch Kratzen entstehen viele kleine Hautverletzungen. Betroffene leiden unter brennendem, roten Hautausschlag mit kleinen Papeln.
Zur Behandlung müssen in erste Linie konsequente hygienische Maßnahmen durchgeführt werden (u.a. tägliches Wäsche wechseln). Zur Unterstützung können lokal verwendete Medikamente (Permethrin) zum Einsatz kommen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wie ansteckend ist Krätze?
Im Gegensatz dazu verursacht die Hausstaubmilbe keinen ansteckenden Hautausschlag. Vielmehr reagieren empfindliche Menschen allergisch auf Bestandteile des Hausmilbenkotes. Begleitend können z.B. Schnupfen oder Augentränen auftreten. Besonders typisch, sind ganzjährige Beschwerden, welche sich v.a. nachts verschlimmern. Dann spricht man von einer Hausstaubmilbenallergie.
Wichtigste Säule der Behandlung ist die Vermeidung von „Staubfängern“ im Schlafzimmer. So gibt es z.B. spezielle Kissenbezüge für Hausstaubmilbenallergiker.
Lesen Sie mehr zum Thema: Hautausschlag durch Milben.
Pauschal lässt sich diesbezüglich leider keine genaue Aussage fällen. Sowohl juckender, als auch nicht juckender Hautausschlag kann ansteckend sein. Hautausschläge durch Allergien verursachen z.B. oft hartnäckigen Juckreiz, sind jedoch nicht ansteckend. Umgekehrt verursacht Scharlach einen schuppigen, nicht juckenden Ausschlag der Fingerkuppen und dennoch besteht hohe Ansteckungsgefahr.
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