Ein Hautausschlag (Exanthem) am Finger kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Unter anderem kann eine allergische Reaktion, z.B. gegen Pollen, für die Hautreaktion verantwortlich sein. Aber auch ein Hautpilz kann einen Hautausschlag am Finger verursachen. Die Therapie richtet sich nach der Ursache.
Hautausschläge am Finger können viele Ursachen haben. Ein Hautausschlag entsteht in den meisten Fällen durch eine übermäßige Ausschüttung des Hormons Histamin. Das führt zu allergieähnlichen Rötungen und Reizungen inklusive Juckreiz. Ursache für die Histaminausschüttung sind häufig Allergien gegen Umweltstoffe wie Pollen oder Gräser.
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Auch Nahrungsmittel, Getränke, Medikamente und andere dem Körper zugeführte Stoffe können eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen.
Neben Unverträglichkeiten können auch Stoffwechselstörungen zu Hautausschlägen führen. Schilddrüsenentzündungen, sowie Histaminabbaustörungen können die gleichen Symptome herbeiführen.
Ebenso können infektiöse Entzündungen, vor allem des Magen-Darm-Traktes, als begleitendes Symptom einen Hautausschlag am Finger bewirken. Ursächlich sind dabei krankmachende Bakterien oder Viren. Die Hauptinfektion ist oft im Darm zu finden. Die Bläschen an der Haut enthalten jedoch keine krankmachenden Erreger.
Seltener liegt eine physikalische Ursache vor. Dabei reagiert die Hand auf Reize wie Druck, Licht, Wasser, Hitze und Kälte. Der auslösende Faktor sollte so gut es geht vermieden werden.
Es kann auch vorkommen, dass sich der für Neurodermitis typische juckende Hautausschlag nicht an den üblichen Stellen (Beugerseiten der Hand-, Ellenbogen- und Kniegelenke, sowie am Kopf) sondern an den Fingern und Fingerkuppen zeigt.
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Ein Hautausschlag tritt zunächst als Rötung einer bestimmten Hautregion hervor. Das passiert plötzlich und akut. Schnell können sich kleine unregelmäßig verteilte Pickel oder Knötchen bilden. In wenigen Stunden bis Tagen entwickeln sich die kleinen Knötchen zu Papeln, Blasen oder Quaddeln, die mit einer klaren oder milchigen Flüssigkeit gefüllt sein können.
Der Ausschlag kann unangenehm brennen oder jucken. Die Blasen und Quaddeln bilden sich in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst zurück. Bei fortbestehendem Reiz bilden sich an anderer Stelle neue Hautveränderungen.
Bei chronischen Verläufen, die nicht selten sind, bestehen Rötungen, Knötchen und Blasen gleichzeitig.
Durch die Entzündungsreaktion der Haut bilden sich innerhalb weniger Stunde kleine Knoten, die sich anschließend mit Wasser füllen. Dabei lösen sich oberflächliche Hautschichten voneinander ab und es kommt zu einem Flüssigkeitserguss in diesen Hohlraum. Die Bläschen können mit einer klaren oder milchigen Flüssigkeit gefüllt sein, die im Regelfall nicht infektiös und ansteckend ist.
Die Bläschen beim Hautausschlag am Finger bilden sich innerhalb weniger Tage von selbst zurück. Insbesondere bei Kindern sollte darauf geachtet werden, dass die Bläschen nicht aufgekratzt werden. Durch das Aufkratzen wird die oberflächliche Haut beschädigt und bietet eine potentielle Eintrittspforte für krankmachende Erreger. Weitere Entzündungen der Haut können die Folge sein.
Im Anfangsstadium des Hautausschlags am Finger besteht kein Juckreiz.
Erst wenn zusätzlich zur Rötung der betroffenen Hautstelle Blasen, Pusteln oder Quaddeln auftreten beginnt das Juckgefühl. Der Juckreiz macht den Hautausschlag meistens zu einer Qual für den Patienten. Es ist von großer Wichtigkeit, dass die Ausschläge nicht aufgekratzt werden, damit keine Entzündungsgefahr besteht oder Narben entstehen können.
Ein nässender Hautausschlag am Finger kann auf Infektionen der Haut oder fortgeschrittene Hautekzeme hindeuten. Bei einem feuchten Hautmilieu und insbesondere in warmen Gegenden oder Sommermonaten kann sich auf der Haut ein Hautpilz ansiedeln. Dieser verursacht einen juckenden und nässenden Hautausschlag. Mit speziellen Salben lässt er sich behandeln. Die Behandlung erfolgt jedoch über lange Zeit, da Pilzinfektionen oft hartnäckig sind.
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Es kann ebenso ein fortgeschrittenes Ekzem vorliegen mit bestehenden Pusteln und Blasen. Öffnen sich die Blasen durch Kratzen oder von selbst, ergießt sich die Flüssigkeit.
Eine Schwellung ist gemeinsam mit Schmerz, Rötung, eingeschränkter Funktion und Überwärmung der Haut ein typisches Entzündungszeichen. Da Hautausschläge ebenfalls in Entzündungsreaktion entstehen, ist eine leichte Schwellung des betroffenen Hautbereichs normal. Bei einer starken Schwellung liegt entweder eine erregerbedingte Infektion oder eine ausgeprägte allergische Reaktion vor.
In selteneren Fällen kann ein sogenanntes Angioödem in Folge eines Hautausschlags am Finger auftreten. Dabei handelt es sich um einen Erguss im Unterhautfettgewebe, der etwa 1-3 Tage nach Beginn des Ausschlags einsetzt. Dabei schwillt die betroffene Hautpartie großflächig an.
Bei einem Ausschlag an den Fingern sollte ein Hausarzt oder ein Dermatologe aufgesucht werden. Durch eine gezielte Anamnese und Inspektion des Ausschlags und der Begleitsymptome lässt sich die Diagnose auf stellen.
Mithilfe der Anamnese können ein potentielles Allergen oder ein Reiz ermittelt werden, die in direktem Bezug zum Hautausschlag am Finger stehen. Über einen Allergietest können Umweltstoffe auf ihre Reaktion an Haut und Blut getestet werden.
In Ausnahmefällen kann auch eine Gewebeprobe der entzündeten Stelle vorgenommen werden. Anschließend wird der Hautausschnitt unter dem Mikroskop analysiert und es kann die Ursache des Hautausschlages festgestellt werden.
Die häufigsten Formen des Hautausschlags am Finger werden durch Unverträglichkeiten, Allergien und externe Reize ausgelöst. Die Behandlung richtet sich in erster Linie danach, den Reiz in Zukunft zu vermeiden. Dazu müssen zunächst in einer detaillierten Anamnese die genauen Gefahrstoffe erkannt werden.
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Bei physikalischen Reizen wie Hitze oder Kälte ist es selten möglich, den Auslöser zu vermeiden. Hier kann ein Antihistaminikum in Tablettenform über Monate hinweg eingenommen werden. Dadurch verringert sich die allergieähnliche Reaktion und der Ausschlag kann abklingen. Muss die Wirkung schnell eintreten oder ist der Hautausschlag am Finger besonders stark, kann zusätzlich Cortison eine schnelle Linderung verschaffen.
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Die Haut zwischen den Fingern ist besonders anfällig für Hautausschläge, die durch physikalische Reize entstehen.
Hitze, Schweiß und Reibung sind zwischen den Fingern häufige Auslöser für einen Hautausschlag. Vor allem in warmen Sommermonaten und bei hoher Feuchtigkeit der Hände, können sich die Schweißdrüsen durch einen Rückstau der Flüssigkeit in den Ausführungsgang entzünden. Dadurch entstehen sogenannte Hitzepickel oder Schweißbläschen, gemeinsam mit dem Hautausschlag zwischen den Fingern.
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