Ein Hautausschlag nach Fieber ist nicht ungewöhnlich und kommt häufig bei viralen oder bakteriellen Infektionskrankheiten vor. Es können aber auch andere Ursachen, wie zum Beispiel eine Medikamentenunverträglichkeit für einen Hautausschlag mit vorausgegangenem Fieber verantwortlich sein. Der Hautausschlag kann im Aussehen und in der Lokalisation variieren, meist ist er von roter Farbe und oftmals auf mehreren Hautpartien am Körper zu finden.
Wenn Hautausschlag nach Fieber auftritt, können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. Am häufigsten kommen hierbei Infektionskrankheiten in Betracht.
Das sogenannte Drei Tage Fieber (Exanthema subitum) ist eine durch das Humane Herpesvirus 6 hervorgerufene Infektion, die durch ein plötzlich auftretendes hohes Fieber gekennzeichnet ist. Nach einigen Tagen sinkt das Fieber und es tritt ein eher am Körperstamm aufzufindender, fleckiger Hautausschlag auf. Auch bei den sogenannten Kinderkrankheiten, wie Masern, Ringelröteln und Scharlach, die natürlich auch Erwachsene bekommen können, kommt es zuerst zu einem Fieber, das nach einigen Tagen wieder verschwindet. Anschließend tritt ein Hautausschlag auf, der sich bei den verschiedenen Krankheiten im Aussehen unterscheidet.
Während bei Masern und Scharlach der Hautausschlag eher knotig-fleckig ist, kommt es bei Ringelröteln eher zu einer ungeordneten Rötung, die im Gesicht beginnt und sich anschließend auf den Körper ausbreitet.
Auch kann sich eine Gürtelrose durch vorangehendes Fieber ankündigen. Hierbei ist der schmerzhafte und von Bläschen und Papeln begleitete Hautausschlag nur auf einer Körperseite zu finden.
Eine weitere Möglichkeit für Hautausschlag nach Fieber ist das rheumatische Fieber. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunreaktion des Immunsystems, die 3 Wochen nach einer fieberhaften, bakteriellen Racheninfektion auftritt. Die Infektion wird meist durch Streptokokken-Bakterien ausgelöst. Hierbei kann es allerdings in seltenen Fällen neben dem Hautausschlag auch zu wiederholtem Fieber kommen.
Weiterhin kann eine fälschlicherweise mit Antibiotika,meist Amoxicillin (Ausschlag durch Amoxicillin) behandelte Eppstein-Barr-Virusinfektion einen Hautausschlag verursachen.
Der Hautausschlag nach Fieber kann allerdings auch durch eine Medikamentenallergie ausgelöst werden. Zum Beispiel, wenn der Patient bei einer bakteriellen Infektion Antibiotika wie Penicillin einnehmen muss, kann ein allergischer Hautausschlag am ganzen Körper auftreten.
Da ein Hautausschlag nach Fieber häufig einer Infektionskrankheit Zugrunde liegt, kommt es oftmals zu charakteristischen Begleitsymptomen, die für die einzelnen Krankheiten typisch sind.
Bei den Infektionskrankheiten kommt es generalisiert neben Fieber auch zu anderen Krankheitszeichen wie Husten, Halsschmerzen und Schwellung der Halslymphknoten.
Das Drei Tage Fieber kann von Wassereinlagerungen in den Augenlidern (Ödeme) und Durchfall begleitet sein. Masern können neben einem allgemeinen Krankheitsgefühl auch mit einer Bindehautentzündung oder Lichtscheu einhergehen.
Röteln führen oft zu einem charakteristischen Ausschlag, welchem Fieber vorausgeht.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Hautausschlag bei Röteln
Das Epstein-Barr-Virus ist durch eine Entzündung der Mandeln gekennzeichnet. Hierbei zeigen die vergrößerten Mandeln oftmals einen weißlich-gräulichen Belag.
Beim rheumatischen Fieber kann es neben dem Hautausschlags auch zur Entzündung des Herzens und Gelenkschmerzen kommen.
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Begleitende Symptome wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Mundgeruch und einer sogenannten Himbeerzunge sind bei Scharlach typisch.
Die Medikamentenallergie kann sich nicht nur durch Hautausschlag bemerkbar machen. Auch kann sie mit einer Störung des Magen-Darm-Traktes oder Atembeschwerden einhergehen.
Tritt der Hautausschlag nach dem Fieber gleichzeitig mit Durchfall auf, handelt es sich meist um eine Medikamentenallergie, da diese oftmals auch Störungen im Darm verursacht. So kann sich eine Medikamentenallergie auch durch Hautausschlag und Durchfall äußern.
Die meisten Kinderkrankheiten und auch das Drei Tage Fieber können mit Durchfall einhergehen. Hierbei tritt der Durchfall allerdings zumeist nicht zur gleichen Zeit wie der Hautausschlag auf, sondern davor – zeitgleich mit dem Fieber und den anderen Symptomen wie Husten, Halsschmerzen oder Lymphknotenschwellung.
Nach einem ausführlichen Gespräch über begleitende Symptome mit dem Arzt, kann dieser meist die möglichen Ursachen schon eingrenzen.
Auch bei den Kinderkrankheiten wie Masern, kommt es zu Beginn zu einer typischen Lokalisation des Hautausschlags.
Bei Masern beginnt dieser zum Beispiel meist hinter den Ohren und breitet sich dann weiter über den Körper aus. Nach dem Gespräch wird der Arzt den Hautausschlag näher betrachten und kann durch Farbe, Form und eventuell begleitende Eigenschaften wie Pusteln oder Bläschen der Ursache näher kommen. Bei den Infektionskrankheiten kann der Verdacht über den Nachweis von Antikörpern gegen den jeweiligen Erreger erhärtet werden.
Handelt es sich bei der möglichen Ursache um eine Medikamentenunverträglichkeit, sollte das Medikament abgesetzt werden, wobei der Hautausschlag dann verschwinden sollte.
Die Behandlung erfolgt je nach Krankheitsursache. Generell kann der Hautausschlag bei starkem Juckreiz mit Fenistil® Salbe oder wenn nötig mit einer vom Arzt verschriebenen Glukokortikoid-Creme behandelt werden.
In den meisten Fällen, besonders bei den Kinderkrankheiten, muss keine Therapie erfolgen, da der Hautausschlag von selbst wieder verschwindet.
Ist der Hautausschlag durch eine Medikamentenallergie ausgelöst, sollte das Medikament abgesetzt und wenn nötig, durch ein anderes ersetzt werden.
Bei Scharlach erfolgt eine Antibiotikagabe, die das die Erkrankung auslösende Bakterium abtötet und somit auch der Hautausschlag wieder verschwindet. Bei der Behandlung des Hautausschlags bei der Gürtelrose kann eine sogenannte Zinkschüttelmixtur aufgetragen werden, die entzündungshemmend und juckreizlindernd wirkt.
Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, die man bei den frühen, allgemeinen Krankheitszeichen wie Fieber und Halsschmerzen einsetzen kann und die gegen den Hautausschlag wirken. So wird empfohlen beim Dreitagefieber, bei Masern und Ringelröteln Belladonna einzunehmen.
Den Hautausschlag bei Scharlach kann mit Rhus toxicodendron behandelt werden.
Bei der Gürtelrose werden Apis mellifica und Mezereum empfohlen.
Die Therapie des Rheumatischen Fiebers kann mit Phytolacca unterstützt werden.
Bei Hautausschlag, der durch eine Medikamentenallergie ausgelöst wird, kann Cardiospermum eingenommen werden.
Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Hausmittel bei einem Hautausschlag
Während der Hautausschlag bei einer Medikamentenallergie keine Ansteckungsgefahr bietet, sind die sogenannten Kinderkrankheiten teilweise hochansteckend.
Masern zum Beispiel können schon bei nur kurzem Kontakt übertragen werden. Hat man die Erkrankung allerdings schon einmal durchlebt, hat man eine lebenslängliche Immunität und kann sich nicht wieder anstecken.
Mit einer Scharlachinfektion hingegen kann man sich öfter anstecken, selbst, wenn man an Scharlach schon einmal erkrankt war.
Bei der Gürtelrose handelt es sich um die Reaktivierung von im Körper persistierender Windpockenviren. Die Gürtelrose an sich ist zwar nicht so stark ansteckend, wie die Windpockenerkrankung selbst. Allerdings können sich Menschen, die nicht gegen Windpocken geimpft sind oder die Erkrankung noch nicht durchgemacht haben, durch die Bläschenflüssigkeit anstecken. In dieser befindet sich nämlich das Virus (Ist Gürtelrose ansteckend?).
Lesen Sie mehr zum Thema: Ist mein Hautausschlag ansteckend?
Der durch virale oder bakterielle Infektion ausgelöste Hautausschlag nach Fieber verschwindet meist nach einigen Tagen wieder.
Wird der Hautausschlag durch eine Medikamentenallergie ausgelöst, klingt dieser auch nach wenigen Tagen nach Absetzen des Medikamentes wieder ab.
Bei der Gürtelrose kann die Dauer des Ausschlags stark variieren, da er vom Immunsystem des Betroffenen abhängig ist. So kann bei starkem Immunsystem der Ausschlag schon nach ein bis drei Tagen verschwinden. Handelt es sich allerdings um einen älteren Menschen, dessen Immunsystem sehr schwach ist, kann sich der Hautausschlag auch über einige Wochen hinziehen.
Der Hautausschlag bei rheumatischem Fieber kann durchgängig oder in Schüben auftreten. Er verschwindet nach Wochen bis Monaten wieder.
Erwachsene können theoretisch durch alle bereits genannten Erkrankungen Hautausschlag nach Fieber bekommen. Häufig wird der schmerzhafte mit Bläschen und nur einseitig auftretende Hautausschlag durch die Reaktivierung der Windpockenviren ausgelöst. Dies führt zum Krankheitsbild der Gürtelrose. Diese Reaktivierung ist besonders bei Immunschwäche, die auch durch Stress ausgelöst werden kann, wahrscheinlich.
Eine Medikamentenunverträglichkeit muss nicht zwangsläufig schon im Kindesalter auftreten und ist daher auch bei erneuter Einnahme eines Medikamentes, auf das vorher nicht reagiert wurde, im Erwachsenenalter möglich.
Der Hautausschlag nach Fieber, der durch die Einnahme von Antibiotika (Hautausschlag nach Antibiotika) ausgelöst wird, tritt meist im jungen Erwachsenenalter auf.
Drei Tage Fieber, Scharlach und Masern treten zwar gehäuft bei Kindern auf, es können sich aber auch Erwachsene mit diesen Erkrankungen anstecken.
Auch das rheumatische Fieber tritt im Erwachsenenalter äußerst selten auf und hat seinen Erkrankungsgipfel eher zwischen dem 3. und 16. Lebensjahr.
Kinder können auch durch fast alle bisher genannten Erkrankungen Hautausschlag nach Fieber entwickeln. Doch auch bei Kindern sind bestimmte Erkrankungen häufiger und deshalb wahrscheinlicher. Findet zum Beispiel keine empfohlene Masernimpfung im Kleinkindesalter statt bzw. wird diese nicht ausreichend oft verabreicht, können Kinder in jedem Alter an Masern erkranken.
Da es allerdings üblich ist, diese Standardimpfung zusammen mit den Impfungen gegen Röteln, Mumps und Windpocken zu verabreichen, tritt die Erkrankung nicht so häufig auf.
Scharlach hat seinen Erkrankungsgipfel bei Kindern im Alter zwischen vier bis zehn Jahren. Auch Ringelröteln treten gehäuft bei Kindern zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr auf. Der Hautausschlag, der bei rheumatischem Fieber auftritt, findet sich gehäuft bei Kindern zwischen dem dritten und zehnten Lebensjahr.
Eine Medikamentenallergie kann natürlich in jedem Alter in Erscheinung treten.
Eine Gürtelrose kann auch direkt nach einer durchgemachten Windpockeninfektion auftreten. Der Verlauf ist allerdings bei Kindern, obwohl die gleichen Symptome auftreten, meist harmloser als bei Erwachsenen.
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Wie bei Kindern können auch Babys an den typischen Kinderkrankheiten wie Masern erkranken und einen Hautausschlag entwickeln. Hierbei muss man allerdings erwähnen, dass die Ursache für einen Hautausschlag nach Fieber bei Säuglingen fast nie Scharlach ist, da Babys hieran sehr selten erkranken. Das Drei Tage Fieber und damit der Hautausschlag nach Fieber betrifft häufig Babys und Kleinkinder im Alter zwischen dem sechsten Monat und zweiten Lebensjahr. Es kommt hierbei zu einem plötzlichen hohen Fieber, das ungefähr 3-5 Tage anhält. Dann fällt die Temperatur ab und das Baby entwickelt einen feinfleckigen Hautausschlag, der zumeist am Körperstamm zu finden ist.
Begleitsymptome wie Husten, Wassereinlagerungen in den Lidern und Durchfall können einen weiteren Hinweis auf die Krankheit geben. Die Erkrankung tritt sehr häufig auf. Fast alle Kinder haben sich bis zum 3. Lebensjahr mit dem Virus infiziert.
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