Behandlung eines Fersensporns

Für die Behandlung des Fersensporns stehen verschiedene Methoden zur Wahl. Zu Beginn sollte auf jeden Fall versucht werden, die Fehlbelastung des Fußes auszugleichen. Dabei können Schuheinlagen unterstützen. Außerdem stehen die medikamentöse oder operative Therapie zur Verfügung. Bei Erfolglosigkeit kann auch ein alternativer Behandlungsansatz probiert werden.

Behandlung eines Fersensporns

Synonyme

Kalkaneussporn, Calcaneussporn, unterer Fersensporn, oberer Fersensporn, dorsaler Fersensporn, Fasciitis plantaris

Definition

Da ein Fersensporn in vielen Fällen auch durch eine Über-oder Fehlbelastung des Fußes und des gesamten Skelettapparates zustande kommt, ist es besonders wichtig, neben der Behandlung eines Fersensporns eine körperliche Schonung einzuhalten. Dies hilft dabei, dass die gewählte Therapie besser und schneller wirkt und sich ein Fersensporn nicht so schnell nachbilden kann. Wurden vor Beschwerdebeginn Sport und viel Bewegung durchgeführt, ist diese zumindest für den Beginn der Behandlung zu reduzieren. Extremsportarten, wie z.B. Marathonlauf oder Klettern und Rennradfahren sollten in dieser Zeit komplett unterlassen werden, um die Bänder und die Sehnen im Bereich des Fuß zu schonen und entsprechende Entzündungsreaktionen, die mit einem Fersensporn einhergehen schneller abklingen zu lassen. Das Bein und der Fuß müssen in der Regel nicht bandagiert werden.

Allgemeinmaßnahmen

Neben der körperlichen Schonung sollten weitere unterstützende Maßnahmen ergriffen werden, um den allgemeinen Genesungsprozess voranzutreiben. Zu nennen wären hier die Kühlung des Gelenkes und den Bereich des Fußes. Auch Hochlegen des Fußes kann nicht schaden, muss aber nicht unbedingt sein. Vor allem kurzfristige Schonung sollte durchgeführt werden.

Ausgleich der Fehlbelastung

Neben der Behandlung durch körperlichen Schonung, die vor allem die Überbelastung des Fersenbeins reduziert, sollte auch die Fehlbelastung des Fußes behandelt werden. Eine Maßnahme, dies zu erreichen, wäre die Anpassung und Nutzung von entsprechenden Schuheinlagen. Bei dieser Behandlung sollte zunähst ein Orthopäde aufgesucht werden, der eine eventuell vorhandene Fehlhaltung diagnostiziert und eine Anpassung mit kompensatorischen Einlagen durchführt.
Sind die Einlagen hergestellt, sollten sie konsequent getragen werden. Wird die Außenkante des Fußes zu sehr belastet, werden Einlagen verschrieben, die an der Außenseite erhöht sind. Der Fuß wird somit nach innen gedrückt, was bei konsequentem Tragen zu einer Begradigung und zu einer Entlastung des gesamten Fußgewölbes inklusive der Ferse führt. Wird die Innenkante zu stark belastet, ist es genau anders herum, die Innenseite des Fußes wird durch eine entsprechend gearbeitete Einlage nach oben gedrückt und führt so zu einer Begradigung. Neben den Einlagen können auch entsprechen gearbeitete Schuhe, die die Erhöhung außen an der Schuhsohle haben, getragen werden. Je nach Schweregrad der Fehlstellung können auch beide Maßnahmen miteinander kombiniert werden.

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Um eine Fersenspornbildung von Anfang an zu verhindern, sollten regelmäßige Behandlung durch Dehnübungen der Wade durchgeführt werden, um eine Entlastung der Achillessehne zu erreichen.
In den meisten Fällen sind sich die Betroffenen nicht bewusst, dass sie anatomisch zu einem Fersensporn neigen und werden diese prophylaktischen Übungen unterlassen. Auch nach dem Auftreten eines Fersensporns können entsprechende Dehnübungen helfen, die Achillessehne zu dehnen und entsprechend zu entlasten. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Übungen vorsichtig durchgeführt und langsam gesteigert werden, um eine Überbelastung zu vermeiden. Während der Entstehung eines Fersensporns kommt es meistens auch zu einer begleitenden Entzündung, die durch eine Überdehnung verstärkt werden würde. Aus diesem Grund sind jegliche Dehnübungen vorsichtig durchzuführen. Bei diesen Übungen sollte die Fußspitze leicht nach oben bewegt werden und die Dehnung dann Stück für Stück verstärkt werden. Treten bei den Dehnübungen starke Schmerzen auf, sollte die Dehnstärke reduziert werden.

Medikamentöse Behandlung

Es gibt keine Medikamente, die einen Fersensporn verschwinden lassen können. Sehr wohl kann man aber den Heilungsprozess mit einigen Medikamenten beschleunigen. Die Medikamente zielen alle auf die Verminderung der Schmerzen und der stattfindenden Entzündung ab. Gerne genommen werden Medikamente, die beides gleichzeitig erreichen können.

Die sogenannten Antiphlogistika, wie z.B. Voltaren oder Ibuprofen werden hierbei immer gerne eingesetzt. Aufgrund der magenschädigenden Wirkung sollten sie aber nur für einen gewissen Zeitraum eingenommen werden. Langzeiteinnahmen sind eher nicht zu empfehlen und wenn doch, dann sollte ein Magenschutz durch die Einnahme von Pantozol® erfolgen.

Auch kann bei schweren Verläufen das Medikament als Spritze in die betroffene Region appliziert werden. Meistens wird ein Schmerzmittel in die Nähe des Fersenbeins gespritzt. Auch kann versucht werden, die Entzündungsreaktion mithilfe von Kortison zu hemmen. Medikamentöse Gels und Lotionen, die eine kühlende Wirkung auf die Haut haben, können genauso eingesetzt werden, wie auch pflanzliche Salben, die auf die Haut über der Ferse gegeben werden können, um die Beschwerden zu lindern. Manchmal kann die Verwendung von Kytta-Salbe sinnvoll sein und wird als schmerz- und entzündungslindernd beschrieben.

Operative Behandlung

In Fällen, wo konservative Therapieansätze erfolglos verlaufen, sollte eine operative Maßnahme in Betracht gezogen werden. Diese kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn es zu schweren Verläufen und zu starken Symptomen eines Fersensporns kommt, die den Patienten und seinen Alltag sowie seine Mobilität stark einschränken.

Das operative Verfahren kann entweder in Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt werden. Bei der Operation wird ein ca. 5 cm langer Schnitt auf Höhe des Fersenbeines auf der Fußsohle durchgeführt und ein Zugang zu der sogenannten Plantaraponeurose, die sehnige Platte, die die eigentliche Fußsohle bildet, hergestellt. Danach wird entweder diese sehnige Platte gespalten oder ein Stück davon herausgetrennt. Dies sollte in Höhe des knöchernen Fersensporns erfolgen. Der knöcherne Vorsprung bekommt durch diesen Eingriff Platz gemacht, damit er nicht in direkten Kontakt mit der Sehne kommt, was letztendlich zu den beschriebenen Beschwerden führt. In einigen Fällen wird der eigentliche Fersensporn bei der Operation mit entfernt. Danach wird die Ferse wieder verschlossen. Nach der Operation sollte auf jeden Fall eine zeitlich konsequente Schonung des Fußes erfolgen, um ein sofortiges Wiederauftreten eines Fersensporns zu vermeiden. Im Anschluss daran knüpft sich die regelmäßige Physiotherapie, die aus Dehnübungen und aus Kraftaufbau besteht.

Nach ca. 3 Monaten sollte der Patient wieder in der Lage sein, den Fuß voll zu belasten und uneingeschränkt alltägliche Bewegungen durchführen zu können.

Alternative Behandlungsmethode

Es gibt noch zahlreiche alternativ-medizinische Verfahren, die bei der Behandlung eines Fersensporns zum Einsatz kommen. Die Wirksamkeit ist umstritten, sollte aber vor allem bei Erfolglosigkeit nicht unbedingt unversucht gelassen werden. Es wird beschrieben, dass ein homöopathisches Präparat aus Lavasubstanz eines bestimmten Vulkans bei regelmäßiger Einnahme zu einer Verkleinerung des Fersensporn führt. Die Wirksamkeit ist genauso unbekannt, wie der dazu führende Mechanismus.
Des Weiteren beschäftigt sich die traditionell chinesische Medizin mit der Behandlung des Fersensporns. Hierbei kommen vor allem akupunktur-therapeutische Maßnahmen zum Einsatz. Nadeln werden sowohl an die Stelle des Fersensporns als auch im Bereich der Hände und der Ohren gesetzt. Die Wirksamkeit hierbei ist bereits besser belegt. Auch bestehen gute Chancen, dass diese Behandlungsmethode von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird.
Bei der sogenannten Kryotherapie, die auch eher zur alternativ-medizinischen Behandlung gezählt wird, wird durch starke Temperaturverminderung im Bereich der Ferse versucht, die Nervenempfindlichkeit des Fußes zu reduzieren. Ähnlich einer Vereisung bei einem Sportunfall, werden die Beschwerden bei einem Fersensporn subjektiv weniger wahrgenommen. Der Nachteil ist, dass die Schmerzen in der Regel wieder beginnen, sobald die Eisbehandlung unterbrochen wird. Eine regelmäßige Anbehandlung ist meistens wichtig, sollte aber nicht auf Dauer durchgeführt werden.

Fersensporn mit Hausmitteln behandeln

Die Schmerzen und Beschwerden bei einem Fersensporn sind in erster Linie Ausdruck der Entzündung. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln, die grundsätzlich bei Entzündungen angewendet werden können.

Das einfachste Hausmittel ist Kühlung in jeder Form. Ob mit Eis- oder Coolpacks, mit Quarkwickeln oder einem kalten Fußbad, Kühlung hilft gegen die Entzündung und lindert die Beschwerden beim Fersensporn. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es nicht zu Unterkühlung oder Schädigung der Haut kommt.

Um gleichzeitig die Fußmuskulatur zu trainieren kann beispielsweise nebenbei während Büroarbeiten eine gekühlte Wärmflasche unter dem Fuß hin und her gerollt werden. Auch ein gezielter Hitzereiz kann bei einem Fersensporn helfen, beispielsweise indem ein Handtuch mit heißem Wasser angefeuchtet wird und die Ferse nun mehrmals kurz das erhitzte Tuch antippt. Dies kann die Durchblutung fördern und entspannend auf die schmerzende Zone wirken.

Des Weiteren kommen Behandlungsmöglichkeiten aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) in Betracht, beispielsweise kann Akupunktur in manchen Fällen sehr gut gegen den Fersensporn helfen. Eine Besserung der Entzündungsbeschwerden kann auch durch das Hausmittel Murmeltierfett erreicht werden. Das Fett der Murmeltiere soll sich positiv auf die Gelenke und Muskeln auswirken und gilt als natürlicher Cortisonersatz. Es handelt sich um eine Salbe, die wenig Wasser und reichlich Vitamine enthält und die regelmäßig zweimal täglich auf die Ferse aufgebracht werden soll. Manche Betroffene berichten von guten Erfahrungen mit Salben aus Rhododendron, die mehrmals am Tag aufgetragen werden muss, jedoch relativ schnell zu einer Besserung der Beschwerden durch den Fersensporn führen soll.

Eine weitere Methode gegen Fersensporn stellt das “Tapen“ dar. Mithilfe von korrekt durchgeführten Medi-Tape Anwendungen sollen Schmerzrezeptoren direkt beeinflusst, die Entzündung rascher abheilen und Wassereinlagerungen schneller abtransportiert werden. Eine weitere Hausmittel-Methode stellt die Behandlung mit Stimmgabeln dar. Die Theorie dahinter ist, dass die vibrierenden Stimmgabeln die Auflösung der Kalkansammlungen des Fersensporns beschleunigen soll.

Auch Auflagen aus Heilkräutern wie Beinwell oder Zinnkraut gelten als Hausmittel gegen Fersensporn. Grundsätzlich sollte der Fuß soviel wie möglich entlastet werden. Sportpausen, wenig gehen oder stehen und häufiges Hochlegen des betroffenen Beins sind empfehlenswert.

Homöopathie und Globuli gegen Fersensporn

Die Grundlage der Lehre der Homöopathie bildet der sogenannte Ähnlichkeitsgrundsatz. Gleiches mit Gleichem und Ähnliches mit Ähnlichem zu behandeln ist das Ziel einer homöopathischen Behandlung. Beim Fersensporn sind es homöopathische Mittel wie Hekla lava, Solanum malacoxylon und Kalium bichromicum, die eingesetzt werden.

Das bekannteste Hekla lava wurde entwickelt aufgrund der Beobachtung, dass Schafe, die am Fuße des isländischen Vulkans Hekla weiden, vermehrt Knochenauswüchse der Kieferknochen bilden. Ein Fersensporn ist ebenfalls ein Knochenauswuchs und so soll die Asche des Vulkans in homöopatischer Verarbeitung ebenfalls gegen den Fersensporn helfen. Meist wird es in der Potenz C4 verschrieben, was bedeutet, dass es vier Mal einen Verdünnungprozess mit Wasser durchlaufen hat. Die Empfehlung dazu lautet, dass das Mittel vier Tage lang in dreistündigem Abstand genommen werden soll und nach einem Tag Pause erneut durchgeführt werden soll. Zu dem homöopathischen Mittel Solanum malacoxylon wird geraten, wenn der Fersensporn aufgrund von Übergewicht oder intensiver sportlicher Aktivität entstanden ist. Dies wird zunächst in der Potenz C4, nach einiger Zeit in C9 und über einen Zeitraum von vier Wochen eingenommen.

Als weniger wirksam gegen den Fersensporn gilt in der Homöopathie das Mittel Kalium bichromicum, welches dreimal täglich eingenommen wird. Das Schüssler-Salz Calcium fluoratum D12 wird bei allen Arten von Knochenauswüchsen eingesetzt, vor allem, wenn sie sich nach einer Verletzung ausbilden. Davon werden 6 Globuli morgens eingenommen.

Ein weiteres Mittel ist Silicea D12, welches bei überschießenden Knochengewebeneubildungen angewendet werden soll. Silicea soll bei einem Fersensporn helfen, wenn es zu sehr ausgeprägten Schmerzen in der Ferse kommt, die das Gehen erschweren. Außerdem sei es für Menschen geeignet, die eine Neigung zu schwachen Knöcheln und stark riechendem Fußschweiß haben. Meist soll Silicea abends eingenommen werden (6 Globuli), da die Beschwerden zur Nacht schlimmer werden.

Im Zweifelsfall oder wenn sich keine baldige Besserung der Beschwerden einstellt, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Auch eine homöopathische Behandlung sollte nicht in Eigenregie durchgeführt werden.

Abbildung Fersensporn

Fersensporn - Calcaneussporn
(knöcherner Auswuchs)

  1. Unterer (plantare) Fersensporn
  2. Oberer (dorsale) Fersensporn
  3. Fersenbeinhöcker -
    Tuber calcanei
  4. Fersenbein - Calcaneus
  5. Achillessehne -
    Tendo calcaneus
  6. Äußerer Wadenmuskel -
    M. gastrocnemius,
    Caput laterale
  7. Schienbein - Tibia
  8. Wadenbein - Fibula
  9. Sprungbein - Talus
  10. Kahnbein - Os naviculare
  11. Äußeres Keilbein -
    Os cuneiforme laterale
  12. Würfelbein - Os cuboideum
  13. Fußsohlensehnenplatte -
    Aponeurosis plantaris

    A - Bild von Ferse mit einem unteren
    und oberen Fersensporn
    B - Linker Fuß von der Außenseite

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Bestrahlung bei Fersensporn

Eine Behandlung mit Röntgenstrahlen sollte bei einem Fersensporn erst durchgeführt werden, wenn bereits alle anderen Maßnahmen versucht wurden, ohne dass eine Besserung eingetroffen ist und eine Fersensporn-Operation dennoch vermieden werden soll. Innerhalb von wenigen Wochen wird der Fuß jeweils für wenige Minuten in einer Röntgenröhre bestrahlt. Röntgenstrahlung ist zellschädigend und je höher die Strahlendosis ist, desto größere Schäden kann die Strahlung am Körpergewebe hervorrufen. Die Strahlendosis ist geringer als beispielsweise in der Krebstherapie, sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Die Strahlendosis geht nach bisherigem Kenntnisstand mit sehr wenigen akuten Nebenwirkungen oder Strahlenspätfolgen einher. Durch die Bestrahlung wird die Durchblutung und der Stoffwechsel der Zellen im entzündeten Gewebe um den Fersensporn verbessert.

Durch die Bestrahlung sollen vor allem die Schmerzen beim Fersensporn gelindert werden, was in den meisten Fällen auch gut gelingt. Entzündliche Weichteil- oder Bindegewebserkrankungen wie der Fersensporn aber auch Arthrose, Tennisellenbogen oder gutartige Gefäßgeschwülste können mit guten Behandlungserfolgen durch Bestrahlung therapiert werden. In etwa 70 bis 100 Prozent der Fälle können die Schmerzen, die mit dem Fersensporn einhergehen, erfolgreich durch die Bestrahlung gelindert werden.

Grundsätzlich sollte die Bestrahlung eines Fersensporns erst erwogen werden, wenn die konventionelle Therapie und auch die Gabe von Schmerzmitteln nicht erfolgreich war. Allerdings ist der Behandlungserfolg durch Bestrahlung größer, je früher der Fersensporn bestrahlt wird. Die Behandlung selbst dauert jeweils nur wenige Minuten und ist schmerzfrei. Meist wird der Fersensporn über einen Zeitraum von fünf Wochen je zwei mal wöchentlich mit der niedrig dosierten, radioaktiven Strahlung behandelt. Es ist zu beachten, dass die Bestrahlung nicht die Ursache der Beschwerden beheben kann, also nicht den Fersensporn zerstört, sondern nur die Entzündung im umgebenden Gewebe behandelt.

Weitere Informationen finden Sie unter: Fersensporn Bestrahlung

Stoßwellentherapie gegen Fersensporn

Die sogenannte Stoßwellentherapie gehört zu den alternativen Behandlungsmethoden bei einem Fersensporn. Dabei sollen gebündelte Schallwellen auf das entzündete Gewebe rund um den Fersensporn wirken. Eine Zertrümmerung des Fersensporns findet durch die Stoßwellen nicht statt. Die Theorie dahinter bezieht sich darauf, dass der Fersensporn selbst nicht der Grund, sondern nur Ausdruck der Beschwerden ist und durch die Behandlung mit Stoßwellen eine Hemmung der Schmerzentstehung und -ausbreitung erreicht werden kann. Durch die Stoßwellentherapie sollen Stoffwechselvorgänge angeregt und der Heilungsprozess gestartet werden.

Derzeit wird die Stoßwellentherapie bei Fersensporn noch sehr kontrovers diskutiert. Einige Erfolge bei Betroffenen, deren Schmerzen vollständig beseitigt werden konnten, stehen der relativ schmerzhaften und über mehrere Sitzungen verteilten Behandlung gegenüber. Pro Sitzung werden etwa 2000 Stoßwellen abgegeben und es sind etwa drei bis fünf Behandlungen im Abstand von ein bis zwei Wochen notwendig. Das Prinzip beruht auf Ultraschallwellen und wird auch bei der Behandlung von Nierensteinen eingesetzt.

Nebenwirkungen der Stoßwellentherapie sind beispielsweise Reizungen des Gewebes, was sich durch kleine Rötungen, Blutergussbildung oder Nervenreizungen mit Taubheitsgefühl oder Kribbeln bemerkbar machen können. In der Regel verschwinden diese Beschwerden schon kurze Zeit nach der Behandlung.

Weitere Informationen finden Sie unter: Soßwellentherapie bei einem Fersensporn

Übungen

Krankengymnastik und Dehnübungen können bei einem Fersensporn die Beschwerden lindern. Dabei kommt es vor allem auf eine Kräftigung und Dehnung des Fußgewölbes an. Die Fuß- und Wadenmuskulatur steuert bei einem Fersensporn so lange wie möglich gegen die Fehlbelastungen an. Gegen diese Überlastung sollten beispielsweise Lockerungsübungen durchgeführt werden. Mit der Fußsohle langsam über einen Tennis- oder Igelball zu rollen kann dem Fuß seine muskuläre Stabilität zurück geben und die Bänder entlasten. Eine weitere typische Übung zur Kräftigung der Fußmuskulatur wird im Sitzen durchgeführt, während vor dem Fuß ein Handtuch liegt. Dieses Handtuch sollte nun mehrfach mit den Zehen gegriffen, hochgehoben und wieder fallen gelassen werden. Das Fußlängsgewölbe kann ebenfalls trainiert werden. Dafür stellt man die Fußsohle im Sitzen fest auf und Zehen und Ferse bleiben während der Übung fest am Boden. Nun wird der Fußaußenrand etwas mehr belastet und das Fußlängsgewölbe langsam nach oben gezogen.

Die Wadenmuskulatur erfährt durch einen Fersensporn meist eine Verkürzung, die als schmerzhaft empfunden werden kann. Mit krankengymnastischen Massagen können die verkürzten Bänder gelockert werden. Außerdem können spezielle Übungen zur Dehnung der Wadenmuskulatur durchgeführt werden. Beispielsweise kann im Sitzen ein Handtuch oder etwas Ähnliches um den Fuß gewickelt werden. Daraufhin werden die Enden des Tuches mit beiden Händen gehalten und in Richtung Körper gezogen werden, bis eine Dehnung in der Wade zu spüren ist. Diese Stellung sollte etwa eine halbe Minute gehalten werden und nach einer Pause wiederholt werden. Führt man die Übung bei gebeugtem Knie durch, wird zusätzlich die Achillessehne gedehnt.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.02.2013 - Letzte Änderung: 30.03.2024