Operation eines Fersensporn

Sind alle konservativen Maßnahmen der Fersensporntherapie ausgereizt, kommt die Operation des Fersensporn in Frage.

Operation eines Fersensporns

Operative Therapie des Fersensporn

Bei den allermeisten Patienten lässt sich durch die konservative Therapie des Fersensporn eine deutliche Beschwerdelinderung bis Beschwerdefreiheit erzielen. Häufiges Problem bzgl. des Therapieerfolges ist die kontinuierliche Belastung/ Überlastung im Beruf, die oftmals nicht reduziert werden kann und einer erfolgreichen Therapie im Wege steht.

Nur bei vollständig ausgereizter konservativer Therapie kommt die operative Intervention zum Zuge. Das Ziel der operativen Therapie unterscheidet sich nicht von dem der konservativen Therapie. Zur Zugentlastung wird bei einer Fersensporn- Operation die Plantaraponeurose (ansetzende Sehnenplatte) knochennah am Fersenbein abgelöst.

Die Entfernung des Fersensporns selbst wird nicht generell empfohlen. Sehr große Fersensporne sollten hingegen mittels einer Operation entfernt werden.
Eine Weichbettung der Ferse nach dem Eingriff ist notwendig. Die Erfolgsrate der Operation beträgt 80-90%. Die Nachbehandlungsphase erstreckt sich über Monate.
In dieser Zeit kommt es zu einer allmählichen Beruhigung der entzündlichen Region, bemerkbar an den nachlassenden Belastungsschmerzen.
Als Komplikation dieser Operation werden Ermüdungsbrüche des Fersenbeins (Calcaneus) durch das abruptes Fehlen der Spannung auf das Fersenbein durch die sogenannte Platarapeunorose als Gegengewicht für die Körperbelastung beschrieben.

Wie lange ist man krank nach einer Fersenspornoperation

Nach der Operation eines Fersensporns sollte der betroffene Fuß etwa zwei bis drei Wochen nicht mit dem vollen Körpergewicht belastet werden, damit die Wundheilung erfolgen kann. Soweit der Schmerz durch die Operationswunde es zulässt, ist eine Teilbelastung des Fußes jedoch durchaus möglich. Die Wunde sollte regelmäßig kontrolliert werden, um mögliche Infektionen frühzeitig erkennen zu können. Eine volle Belastung des Fußes ist nach Abschluss der Wundheilung wieder möglich, allerdings ist das Endergebnis unter Umständen erst nach Monaten zu beurteilen.
Um eine vollständige Heilung des Fersensporns zu erreichen und zu verhindern, dass die Fersenschmerzen nach der Operation wieder auftreten, sollte schon in den ersten Tagen nach dem Eingriff mit einer krankengymnastischen Therapie begonnen werden. Nach der abgeschlossenen Wundheilung und Entfernung der Operationsnähte sollte ein Training zur Stärkung der Fußmuskulatur begonnen werden und die entsprechenden Sehnen gedehnt werden. In der Regel dauert die Zeit nach der Operation mit den genannten Maßnahmen etwa 12 Wochen, bis der Fuß wieder uneingeschränkt belastbar ist, allerdings kann die Krankheitsphase in seltenen Fällen auch bis zu einem Jahr dauern.

Risiken einer Fersenspornoperation

Grundsätzlich gelten für eine Operation eines Fersensporns die allgemeinen Risiken wie bei Operationen im Allgemeinen. Dazu gehören Risiken wie Infektionen und Wundheilungsstörungen, Blutungen, Embolien oder Thrombose.
Die Risiken bei einer Fersensporn Operation unterscheiden sich, je nachdem wie die Operation durchgeführt wird. Eine standardmäßige Operation wird „offen“ durchgeführt, die Operationswunde und die Narbe sind etwas größer. Wird der Fersensporn in minimal-invasiver „Schlüsselloch“-Technik durchgeführt, ist die Narbe zwar sehr klein, jedoch besteht aufgrund der eingeschränkten Übersicht die Gefahr, dass beispielsweise eine Sehne, die bei der Operation gespalten werden muss, die sogenannte Fußfaszie (Plantaraponeurose) Schaden davonträgt.
Die Risiken, die mit der Operation einhergehen, sind bei starkem Übergewicht des Betroffenen grundsätzlich als höher einzuschätzen als bei normalgewichtigen Patienten. Wie bei allen Operationen können auch bestimmte Vorerkrankungen wie beispielsweise Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen bei oder nach der Fersensporn-Operation einhergehen.

Abbildung Fersensporn

Fersensporn - Calcaneussporn
(knöcherner Auswuchs)

  1. Unterer (plantare) Fersensporn
  2. Oberer (dorsale) Fersensporn
  3. Fersenbeinhöcker -
    Tuber calcanei
  4. Fersenbein - Calcaneus
  5. Achillessehne -
    Tendo calcaneus
  6. Äußerer Wadenmuskel -
    M. gastrocnemius,
    Caput laterale
  7. Schienbein - Tibia
  8. Wadenbein - Fibula
  9. Sprungbein - Talus
  10. Kahnbein - Os naviculare
  11. Äußeres Keilbein -
    Os cuneiforme laterale
  12. Würfelbein - Os cuboideum
  13. Fußsohlensehnenplatte -
    Aponeurosis plantaris

    A - Bild von Ferse mit einem unteren
    und oberen Fersensporn
    B - Linker Fuß von der Außenseite

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Komplikation

Es gelten die üblichen operativen Komplikationsmöglichkeiten:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.12.2011 - Letzte Änderung: 30.03.2024