Ein Fersensporn, auch Exostose genannt, ist ein dornartiger Knochenauswuchs am hinteren Fußteil. Durch Tapen kann eine Reizung der Sehne vermieden werden. Die Haut wird durch die Anwendung besser durchblutet, und es werden positive Effekte auf die Schmerzrezeptoren und auf den Muskel erzielt.
Bei einem Fersensporn handelt es sich um einen pathologischen dornartigen Knochenauswuchs am hinteren Fußteil. In der medizinischen Fachsprache wird die Erkrankung auch als Exostose bezeichnet. Der Fersensporn wird meistens durch eine Überbelastung und den dadurch erzeugten Druck und Zug auf die Ferse verursacht. Die Ausbildung eines solchen Fersensporns zieht sich über mehrere Monate und wird unter anderem durch ein schlecht sitzendes Schuhwerk gefördert.
Als Folge des neu gebildeten Knochenvorsprungs entstehen unangenehme Schmerzen. Diese Schmerzen verschlimmern sich häufig bei Belastung. Zudem können viele Patienten bestimmtes Schuhwerk nicht mehr tragen, da je nach Form der Schuhe ebenfalls die Schmerzen deutlich zunehmen.
Reicht die Exostose bis in die Achillessehne oder in die umliegenden Sehnen der dort entlang laufenden Muskulatur, kann die Sehne zunehmende gereizt werden und in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
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Die Therapie eines Fersensporns mit einem Tape ist noch relativ neuartig und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Fuß wird so getaped, dass eine Reizung der Sehne vermieden wird. Dafür ist ein sachgemäßes und fachkundiges Tapen erforderlich, damit die Beschwerden des Fersensporns nicht verschlimmert werden. Weiterhin sollte die Haut durch das Tapen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Tapen ist ebenfalls die Auswahl eines guten Tapes. Von Experten werden zum Beispiel Sporttapes empfohlen, dagegen wird von der Benutzung eines Duct-Tapes abgeraten. Zunehmend werden die medizinischen Tapes, die auch unter Kinesiologietapes bekannt sind, zur Therapie eines Fersensporns angewendet. Für das Tapen werden 4 Streifen des Kinesiologietapes mit einer Breite von 2cm und einer Länge von 8cm benötigt. Bei breiteren Tapes reichen auch 2 Streifen aus. Unter Spannung werden sie zum Beispiel von einem geschulten Physiotherapeuten aufgeklebt.
Damit das Tapen als therapeutische Maßnahme zur optimalen Symptomreduktion des Fersensporns beiträgt, ist es essenziell, die Vorgehensweise für das Anbringen des Tapes genau zu beherrschen. Die Variante, die am häufigsten Anwendung findet, bedient sich zwei Tape-Bändern mit unterschiedlicher Länge.
Bevor das Tape angebracht wird, sollte der Patient den Fuß in maximaler Dorsalextension halten. Das bedeutet, dass die Zehenspitzen so stark wie möglich in Richtung Knie gezogen werden sollen. Am besten legt sich der Patient dafür auf den Bauch, da er die Zehen dann aufstellen kann, um die entsprechende Fußhaltung einzunehmen.
Dann wird zuerst das längere Tape auf der Unterseite des Fußes im Bereich der Zehenballen angedrückt. Anschließend wird das Tape unter Zug entlang des Fußgewölbes über die Ferse hinweg im Verlauf der Achillessehne auf die Rückseite der Wade gezogen. Das Festkleben des Endes auf der Wade sollte wieder ohne Spannung auf dem Tape erfolgen. Damit das Tape gut haftet, empfiehlt es sich vor dem Anbringen des zweiten Tapes, über den kompletten Verlauf des Tapes entlang zu streichen und es an die Haut zu drücken.
Das kürzere Tape muss das Lange kreuzen. Daher hat es seinen Ursprung an der Innenseite der Wade und muss dann am Innenknöchel entlang bis auf die Fußsohle und dann zur Fußaußenkante unter leichtem Zug nach unten geführt und festgeklebt werden. Die Kreuzungsstelle der beiden Tapes liegt somit also auf der Fußsohlenseite kurz vor dem Fersenbein. Auch dieses Band sollte wieder leicht angedrückt werden.
Damit das Tape mehrere Tage hält, empfiehlt es sich die Füße vorher gründlich zu reinigen und keine Bodylotion oder sonstiges aufzutragen.
Eine weitere Variante sieht die Option vor, ein drittes Tape zur Verstärkung anzubringen. Falls dies notwendig ist, muss das Band ebenfalls wie das zweite von der Wade aus entlang des Innenknöchels bis an die Fußaußenseite über die Fußsohle hinweg angebracht werden, jedoch leicht versetzt zu dem zweiten Tape-Band.
Generell gilt es die Technik zu berücksichtigen, den Anfang des Tapes ohne Zug auf der Haut anzudrücken, den mittleren Teil unter Zug entsprechend anzubringen und das Ende wieder ohne Spannung zu fixieren. Diese Anleitung für das Tapen eines Fersensporn kann übrigens eins zu eins auf die therapeutische Versorgung einer Plantarsehnenentzündung Anwendung finden.
Die Dauer der Anwendung bei einem Fersensporn kann individuell variieren. Sie ist abhängig von dem Ausmaß des Fersensporns und inwieweit er umliegende Strukturen penetriert und beeinträchtigt. Demnach können die Tapes einige Tage bis zu Wochen auf der Haut verbleiben.
Bei einer erfolglosen Therapie mit Kinesiotape sollte erneut ein Arzt zur Beratung aufgesucht werden.
Die Kinesiotapes wurden durch einen japanischen Chiropraktiker entwickelt und sind spezielle Hautpflaster. Sie sind sehr elastisch, atmungsaktiv und gut verträglich auf der Haut. Durch die enorme Elastizität passt es sich der Haut und den darunterliegenden Strukturen sehr gut an. Es dehnt sich und zieht sich wieder zusammen, ohne dabei die Bewegung einzuschränken.
Bisher ist die Wirksamkeit der Tapes noch nicht wissenschaftlich bewiesen, aber in der praktischen Anwendung erhalten sie viel Zustimmung und zeigen Erfolge. Der Wirkmechanismus beruht auf der Dehnbarkeit und der dadurch bedingten Massage der betroffenen Region. Der Muskel wird durch den Zug des Tapes gelockert und gedehnt. Dadurch wird die Durchblutung gefördert, gleichzeitig werden Nährstoffe und Abwehrzellen angespült und Abbauprodukte, Entzündungs- und Schmerzmediatoren abtransportiert. Die Tapes unterstützen damit den körpereigenen Heilungsprozess und lindern Schmerzen.
Zudem kann ein gut angelegter Tapeverband eine stützende Funktion für einen geschwächten Muskel sein. So muss ein überdehnter oder gezerrter Muskel nicht zwangsläufig ruhiggestellt werden, sondern kann dank des Tapes schonend belastet werden, wodurch der Muskel nicht atrophiert, was bei einer völligen Ruhigstellung der Fall wäre.
Die Bänder verbleiben einige Tage oder sogar Wochen auf der Haut. Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Schweregrad der zugrunde liegenden Erkrankung.
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