Feigwarzen werden auch Genitalwarzen oder Kodylome genannt. Der Fachbegriff für diese gutartigen Hautwucherungen im Genital- und Analbereich lautet Condylomata acuminata.
Bei Feigwarzen handelt es sich um gutartige Hautwucherungen im Genital- und Analbereich, die etwa die Größe eines Stecknadelkopfes aufweisen. Sie stellen sich als rötliche, bräunliche oder grau-weißliche Knötchen dar und liegen in der Regel dicht beieinander.
Nicht jede Infektion mit humanen Papillomaviren führt zum Auftreten von Feigwarzen. Ebenfalls ist es möglich, dass die Symptome erst wochen- oder monatelang nach der Infektion auftreten.
Bei der Frau treten die Feigwarzen vorwiegend an den Schamlippen, am Scheideneingang und im Gebärmutterhals auf. Beim Mann können die Eichel, die Vorhaut oder der Hodensack betroffen sein.
In der Regel gehen Feigwarzen nicht mit Schmerzen einher. Sie können allerdings zu Juckreiz oder Brennen in der betroffenen Region führen. Sind die Feigwarzen sehr groß, so kann die Haut an diesen Stellen einreißen und bluten. Unter Umständen können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auftreten.
Aufgrund des Erscheinungsbildes der Feigwarzen leiden viele Betroffene unter psychischen Problemen, wie zum Beispiel Minderwertigkeitsgefühlen.
Am häufigsten sind Feigwarzen im Genitalbereich vorzufinden, wo sie sowohl an der äußeren Haut als auch im Bereich der Schleimhäute auftreten können.
Juckreiz zählt zwar nicht zu den häufigen, aber zu den möglichen Symptomen bei Feigwarzen und kann ziemlich unangenehm sein. In einem solchen Fall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Zur Linderung der Schmerzen können Kälte aber auch verschiedene Salben mit Inhaltsstoffen wie Zink, Arnika, Hamamelis oder Polidocanol eingesetzt werden.
Manchmal kommt es durch Feigwarzen zu Schmerzen, die insbesondere beim Sex (Dyspareunie) auftreten. Solche Schmerzen können mittels örtlichem Betäubungsmittel für die äußere Anwendung behandelt werden. Auch die Behandlung der Feigwarzen kann Schmerzen hervorrufen, weswegen häufig eine Betäubung der Stelle oder sogar eine Vollnarkose notwendig ist.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Fachrichtungen, die sich mit der Entfernung von Feigwarzen befassen. In der Regel werden sie jedoch im genitalen Bereich vorgefunden, weswegen die meisten Frauen anschließend einen Frauenarzt und Männer einen Urologen aufsuchen. Da diese beiden Fachgebiete oftmals die erste Anlaufstelle darstellen, werden viele Patienten auch weiter dort behandelt. Es kann jedoch auch ein Hautarzt aufgesucht werden, da es sich um eine virusbedingte Erkrankung der Haut handelt. Ist die Mundhöhle von den Wucherungen betroffen, sollte ein HNO-Arzt die Behandlung übernehmen, da die Entfernung in diesem Bereich nicht ganz einfach ist.
In den meisten Fällen verschreibt der Arzt zunächst ein Medikament zur Behandlung der Warzen. Dies ist entweder Podophyllotoxin, das zum Absterben der virusinfizierten Zellen führt oder Imiquimod, das das körpereigene Abwehrsystem aktiviert und zu einer vermehrten Bekämpfung der Warzenerreger führt. Falls die medikamentöse Behandlung keine ausreichende Wirkung entfalten kann, müssen invasivere Methoden angewendet werden.
Hier sehen Sie eine Übersicht aller relevanten Möglichkeiten zur Behandlung von Feigwarzen:
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In manchen Fällen ist eine solche Behandlung nicht umsetzbar, etwa wenn die Feigwarzen im Körperinneren auftreten. In solchen Fällen trägt der Arzt in wöchentlichem Abstand Trichloressigsäure mithilfe eines Wattetupfers auf die betroffenen Stellen auf, wodurch die Feigwarzen zugrunde gehen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, die Feigwarze mit flüssigem Stickstoff lokal zu vereisen. Auch dies geschieht, indem der Arzt den Stickstoff mit einem Wattetupfer auf die betroffene Stelle tupft. Diese beiden Verfahren können schmerzhaft sein, deshalb ist es unter Umständen notwendig, dass der Arzt die Stelle vorher örtlich betäubt. Das ist abhängig von der Stelle, der Anzahl und der Größe der Feigwarzen.
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Wenn die Feigwarzen nach der Behandlung erneut auftreten, so kann auf Dauer eine operative Therapie notwendig sein. Die Feigwarzen können entweder mit einem scharfen, kleinen Löffel abgetragen werden (Kürettage) oder aber sie können durch die Anwendung eines Lasers durch Hitze zerstört werden.
Beide Verfahren werden in örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt. Durch diese Verfahren wird das Risiko eines Wiederauftretens der Feigwarzen sehr gering gehalten.
Bei der Therapie der Feigwarzen gibt es seit kurzer Zeit Neuerungen: Das Präparat Imiquimod, das auch bei der Behandlung von Basaliomen und anderen Hautwucherungen Anwendung findet, wird mittlerweile auch bei der Feigwarzen- Therapie eingesetzt. Dieses Mittel sollte jedoch nicht in der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden, da es Auswirkungen auf das Kind haben kann. Imiquimod- Creme wird i.d.R. über Nacht ca. 3x pro Woche für bis zu 16 Wochen aufgetragen.
Alternativ kann man auch Podophyllotoxin verwenden, dass an 3 zusammenhängenden Tagen zweimal täglich aufgetragen wird. Nach einer Pause von 4 Tagen kann der Prozess bis zu viermal wiederholt werden.
Trichloressigsäure ist das einzige Arzneimittel, das nur durch den Arzt aufgetragen werden darf und auch in der Schwangerschaft angewendet werden kann. Insbesondere bei kleinen Bereichen oder Schleimhautbefall ist es sehr geeignet. Jedoch kann hier als Nebenwirkung die Entstehung von Fisteln oder anderen Hautgeschwüren begünstigt werden.
Zuletzt gibt es noch Sinecatechine in Form einer Salbe wie so üblich zur äußeren Anwendung. Die Salbe wird ca. 5x täglich über bis zu 4 Monate aufgetragen.
Als Nebenwirkungen kann grundsätzlich bei jedem dieser Mittel eine unangenehme Hautreaktion mit Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Überwärmung entstehen. Weitere unerwünschte Wirkungen sind selbstverständlich auch möglich und sind alle der Packungsbeilage zu entnehmen.
Diese Behandlungsart gilt als besonders schonend, schnell und effektiv. Die Therapie wird ambulant durchgeführt, sodass meist keine Aufnahme im Krankenhaus notwendig ist. Es wird ein ausreichend großes Areal bestrahlt, um einen Rückfall zu verhindern. Dabei gilt wie so häufig: Je weniger Bereiche betroffen sind, desto erfolgreicher ist die Behandlung meist.
Die Laserbehandlung kostet durchschnittlich 70 Euro pro Sitzung, wobei meist mindestens zwei Sitzungen nötig werden. An sich wird die Behandlung von Feigwarzen von der Krankenkasse übernommen. Bei der Verwendung eines CO2- Lasers, kann es jedoch sein, dass dies als IGEL- Leistung abgerechnet wird und im Vorhinein bei der jeweiligen Krankenkasse abgeklärt werden sollte.
Ein beliebtes pflanzliches Mittel zur Behandlung von Feigwarzen ist Teebaumöl. Mit einem Wattestäbchen wird das ätherische Öl aufgetragen und soll innerhalb weniger Tage bis Wochen bei wiederholter Anwendung die Warzen entfernen. Teebaumöl werden zwar virustatische, also die Vermehrung der Viren verhindernde Fähigkeiten zugeschrieben, jedoch ist der Effekt bei Feigwarzen nicht erwiesen.
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Eine andere Methode Hausmittel zur Bekämpfung von Feigwarzen zu verwenden, bietet Apfelessig. Dieser soll in Kombination mit etwas Salz und ggf. Teebaumöl auf die Wucherungen aufgetragen werden. Zwar wird Essig auch zum Nachweis von Befall durch HPV verwendet, da es durch Auftragen zu einer Austrocknung der Zellen und somit zum Schrumpfen sowie einer weißlichen Verfärbung kommt, jedoch heißt das nicht, dass diese Methode auf Dauer funktioniert. Das Schrumpfen ist leider nur zeitweise und hat keine langfristigen Effekte, da die Viren sich auch in tieferen Schichten der Haut befinden.
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Grundsätzlich richtet sich der Impfstoff Gardasil gegen neun verschiedene HPV-Typen, die Gebärmutterhalskrebs aber auch Feigwarzen verhindern sollen. Leider wirkt der Impfstoff nur dann richtig, wenn der Körper noch keinen Kontakt mit dem Virus hatte. Daher wird empfohlen Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren zu impfen. Auch zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Impfung natürlich möglich, jedoch sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Wirksamkeit mit jedem Sexualkontakt, da unklar ist, ob eine sexuelle Übertragung stattgefunden hat oder nicht. Die Impfung kann unglücklicherweise bei bestehenden Feigwarzen nicht mehr helfen, da die Viren zu fest im Gewebe und den Zellen des Körpers verankert haben. Die Impfung ist also eher eine präventive Maßnahme.
Feigwarzen werden auch als Genitalwarzen bezeichnet und treten typischerweise im Genital- und Analbereich auf. Bei Frauen sind vorwiegend die Schamlippen, der Scheideneingang und der Gebärmutterhals betroffen. Bei Männern betreffen sie in der Regel die Vorhaut, die Eichel und den Penisschaft. Auch Feigwarzen am Hoden können vorkommen.
Da Feigwarzen durch Schmierinfektion übertragen werden, können sie auch an anderen Körperstellen auftreten. Mundschleimhaut, Rachen oder die Brustwarzenregion sind dann vorzugsweise betroffen.
Werden die humanen Papillomaviren während der Geburt vom Genitalbereich der Mutter auf den Säugling übertragen, so kann sich dies bei dem Baby in Feigwarzen-ähnlichen Knötchen im Bereich der Luftröhre und des Kehlkopfes.
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Kommt der Mund im Rahmen von Oralsex in Kontakt mit den Viren, kann es zu einer Übertragung kommen. Da die Viren nicht zwischen Genitalregion und Mundhöhle unterscheiden können, kann es auch hier zur Feigwarzenbildung an Schleimhaut und Mundwinkel kommen. Ein Vorkommen der Wucherungen im Mund- Rachen-Bereich ist jedoch relativ selten. Im Vergleich zu den genitalen Warzen jucken sie im Mundbereich nicht so schnell und bleiben häufig lange unerkannt.
Bei fast einem Drittel der Betroffenen heilen die Feigwarzen ohne irgendwelche Behandlungsmaßnahmen aus. Bei den verbleibenden zwei Drittel sollte eine Therapie eingeleitet werden. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die Optionen sehr viel eingeschränkter sind als im Genital- und Analbereich, da Salben und Cremes nicht angewendet werden können. Daher muss man bei Feigwarzen in der Mundhöhle auf eine operative, elektrische oder laser- unterstützte Entfernungsmethode zurückgreifen. Da HNO- Ärzte besonders viel Erfahrung beim operieren im Mund- und Hals- Bereich haben, sollte der Eingriff von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt durchgeführt werden.
Kommen Feigwarzen im Mund- und Rachenraum vor, treten sie gehäuft auf bzw. unter der Zunge auf. Dies kann im Alltag sehr störend sein. Es besteht jedoch insbesondere im Mundbereich die Chance, dass die Wucherungen von alleine abheilen.
Da HPV durch Rauchen, Alkoholgenuss und ein abgeschwächtes Immunsystem begünstigt wird, sollten Risikofaktoren nach Möglichkeit beseitigt werden. Oftmals sind an HIV erkrankte Personen oder infizierte Neugeborene von Feigwarzen im Mundbereich betroffen, da bei beiden Patientengruppen das Immunsystem nicht mehr bzw. noch nicht ausreichend gut arbeitet.
Viele Weitere Informationen finden Sie unter: Feigwarzen auf der Zunge
Feigwarzen im Analbereich können nach einer Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) auftreten und machen sich durch ihr Wachstum oder ein unangenehmes Brennen und Jucken im Genital- und Analbereich bemerkbar. Grundsätzlich können sie vereinzelt oder großflächig auftreten und machen ca. ⅓ der Orte aus, an denen Männer von Feigwarzen betroffen sind. Besonders häufig betroffen sind insbesondere homosexuelle Männer und Leute, die häufig Analverkehr haben.
Als vorbeugende Maßnahme ist es also ratsam Safer Sex zu betreiben und mittels Kondomen beim Geschlechtsverkehr die Verbreitung von HPV zu verhindern. Wichtig ist es auch den Genital- und Analbereich hygienisch sauber zu halten und sich häufig die Hände zu waschen, um eine Verbreitung über Händeschütteln o.ä. zu vermeiden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Feigwarzen am After
Auch wenn mittels Kondomen verhütet wird, kann es trotzdem zu einer Infektion des Hodensacks beim Mann kommen, weswegen diese Methode keinen 100%igen Schutz bietet. Daher ist dieser Bereich sehr anfällig uns nur durch eine Abstinenz bzw. eine präventive Impfung zu schützen.
Lesen Sie hierzu auch den Hauptartikel: Feigwarzen am Hoden
Die Ursachen für das Auftreten von Feigwarzen sind humane Papillomaviren (HPV). Diese können vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Dies geschieht über kleinste Verletzungen im Genital- oder Analbereich, über die die Viren in die Haut eindringen können und sich dort einnisten können.
Es gibt viele verschiedene HPV-Typen, von denen in der Regel HPV 6 und 11 zum Auftreten von Feigwarzen führen. In seltenen Fällen führen die Typen 16 oder 18 zu Feigwarzen. Diese gehen mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterhalskrebs einher.
Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt das Entstehen von Feigwarzen bei einer Infektion mit humanen Papillomaviren. Deshalb kommen sie gehäuft bei Menschen vor, die HIV-infiziert sind oder Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva).
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Viruswarze.
Ähnlich wie mit anderen Viruserkrankungen wie Herpes, HIV oder Hepatitis, kann man sich auch mit HPV, dem Erreger der Feigwarzen, durch sexuellen Kontakt anstecken. Das Virus wird beim ungeschützten Geschlechtsverkehr über den Schleimhautkontakt auf den Partner übertragen. Im Körper befällt das Virus die Körperzellen und versucht sich zu vermehren. Der Körper ist in der Lage ca. 99% der Viren zu zerstören, bevor sie menschliche Zellen infizieren können. Jedoch ist es dennoch möglich, dass die verbleibenden Viruspartikel sich vermehren und Feigwarzen hervorrufen können.
Doch nicht nur sexueller Kontakt jedweder Art sondern auch die Übertragung während des Geburtsvorgangs auf ein Neugeborenes kann bei einer vaginalen Entbindung auftreten. Hierbei werden die Erreger der Feigwarzen vom Intimbereich der Mutter auf den Säugling übertragen. Dieser kann als Folge an der sogenannten juvenilen Laryxpapillomatose erkranken. Diese äußert sich in Feigwarzen-ähnlichen Hautwucherungen im Bereich des Kehlkopfes und der Luftröhre, die zu Schluckbeschwerden, Husten und Atemgeräuschen führen können.
Aber auch durch andere Formen des Hautkontaktes können die Viren übertragen werden. Gemeinsames Baden oder der Besuch einer Sauna gehören zu den möglichen Übertragungsquellen, sind aber höchst selten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Sind Feigwarzen ansteckend?
Ja, grundsätzlich können die unschönen Wucherungen entarten und sich zu einem bösartigen Tumor entwickeln. Man muss jedoch dazu sagen, dass dies nicht sehr häufig vorkommt. Es wird bei Feigwarzen zwischen low-risk und high-risk unterschieden, wobei low-risk von den Virustypen 6 oder 11 und high- risk durch die Typen 16 oder 18 hervorgerufen wird. Es gibt jedoch zahlreiche Virustypen innerhalb der Gruppe der HP- Viren.
Im Zweifelsfall kann eine Untersuchung der Warzen zu einer Klärung des Risikos führen. High-risk Feigwarzen sind jedoch glücklicherweise sehr selten und low-risk Warzen entarten ebenfalls so gut wie nie. Trotzdem ist eine Entfernung der Wucherungen sinnvoll, da sie nicht nur sehr unangenehm sondern auch infektiös für Sexualpartner sind.
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