Warzen sind ein weit verbreitetes Problem. Sie können Schmerzen bereiten und unangenehm sein. Warzen können zu Hause vereist werden oder chirurgisch beim Arzt entfernt werden.
Warzen sind ein weit verbreitetes Problem und meist sehr hartnäckig. Der häufigste Warzentyp, der bei Menschen auftritt, wird durch das humane Papillomvirus (HPV) verursacht. Diese Viren verursachen zum einen die sogenannte Stachelwarze (gewöhnliche Warze) oder auch die Dornwarzen, die sich vorwiegend an den Fußsohlen befinden. Viele betroffene Personen empfinden Warzen als ästhetisch störend oder in einigen Fällen als schmerzhaft.
Oftmals können sich die Warzen von alleine wieder zurückbilden, es gibt jedoch auch Möglichkeiten gegen Warzen vorzugehen. Diese Möglichkeiten reichen von dem Vereisen der Warzen im eigenen Haus bis zum chirurgischen Entfernen in der Arztpraxis.
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Das Vereisen von Warzen wird in der Fachsprache Kryotherapie genannt, denn „Kryo-“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Kälte“. Bei dieser Form der Behandlung wird die betroffene Hautstelle mit großer Kälte behandelt, um ein Absterben der Warze zu erreichen und die Viren abzutöten. In der Arztpraxis werden hier meist Temperaturen um -196 °C gewählt. Der Vorteil dieser Therapie ist, dass das umliegende Gewebe wenig bis gar nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Um die tiefe Temperatur zu erreichen wird meist flüssiger Stickstoff eingesetzt, aber auch Trockeneis oder flüssiges Lachgas kann Verwendung finden. Die Applikationsart ist meistens eine Art Spray oder auch eine Sonde.
Die Behandlung mit der Sonde hat den Vorteil, dass sie ein noch gezielteres Vereisen der Warze als das Spray ermöglicht und so noch weniger gesundes Gewebe geschädigt wird.
Der Vorteil der Vereisung von Warzen im Vergleich zu einem chirurgischen Entfernen der Warzen ist, dass im Regelfall beim Vereisen keine Narbe an der Stelle der Warze entsteht.
Nicht jede Warze kann durch das Vereisen behandelt werden.Besonders an den Fußsohlen, an denen sich meist die tiefergehenden Dornwarzen befinden, bringt das Vereisen meist nicht den gehofften Erfolg. Denn das Vereisen hilft oft nur bei oberflächlichen Warzen.
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In bestimmten Situationen sollte ebenso auf das Vereisen der Warze verzichtet werden. Generell sollte man bei Wundheilungsstörungen vom Vereisen der Warze absehen. Denn durch den Prozess entsteht eine Wunde, die auch Eintrittspforte für Erreger sein kann. Auch bei Durchblutungsstörungen, wie zum Beispiel bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder auch bei einem diabetischen Fuß, wird im Allgemeinen von der Behandlung abgeraten, denn diese kann zu schlecht heilenden Wunden oder zu Verletzungen an Nerven führen.
Auch bei dem Raynaud-Syndrom, einer Krankheit, bei der sich zum Beispiel bei Kälte die kleinen Gefäße in den Fingern in den Zehen zusammenziehen und zu Schmerzen führen, wird das Vereisen von Warzen nicht empfohlen.
Es gibt auch alternative Behandlungsmöglichkeiten von Warzen. Erfahren Sie mehr dazu unter:
Während der Vereisung kann es zu Schmerzen kommen. Viele Personen beschreiben dies als ein Stechen, das in den meisten Fällen jedoch erträglich ist. Sollte die Behandlung jedoch so schmerzhaft sein, dass es nicht erträglich ist, so gibt es beim Arzt die Möglichkeit der lokalen Betäubung durch eine Spritze. Besonders an empfindlichen Stellen ist dies eine gute Alternative. Doch in der Regel ist eine Betäubung nicht erforderlich.
Auch kann es passieren, dass die Warze nicht sofort bei der ersten Behandlung verschwindet, weil zum Beispiel nur ein Teil der Warze vereist wurde und so weitere Behandlungen nötig werden. Ein erneutes Vereisen sollte dann in einem Zeitraum von ca. 2 bis 3 Wochen nach dem letzten Vereisen erfolgen.
Sehr selten kann an der vereisten Stelle eine kleine Narbe auftreten oder die Haut kann nach dem Vereisen an der Stelle verfärbt sein.
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In vielen Fällen bildet sich einige Minuten nach der Vereisung eine Blase, die meist eine orangene Farbe hat. Sollte es bei dem Vereisen der Warze zur Verletzung von Blutgefäßen kommen, kann die enstehende Blase sich mit Blut füllen. Dies ist nicht ungewöhnlich und sollte sich binnen einiger Tage von alleine wieder zurückbilden. Dennoch sollte die Blase im Auge behalten und gegebenenfalls ärztlich kontrolliert werden. Man sollte die Blase auf keinen Fall aufstechen, da somit Keime in die nun offene Wunde geraten können und die betroffene Hautstelle sich entzünden kann.
Das Vereisen von Warzen muss nicht immer ärztlich erfolgen. Mittlerweile gibt es Sets für Zuhause, mit denen man eigenständig Warzen vereisen kann. Diese Sets sind rezeptfrei in Drogeriemärkten oder Apotheken erhätlich. Die leichte Erreichbarkeit macht diese Methode für viele Menschen zu einer interessanten Alternative zu dem Vereisen in der Hautarztpraxis.
Sollte man sich entscheiden, seine Warze im Alleingang zu vereisen, so sollte man sich sicher sein, dass es sich bei der betroffenen Hautstelle auch wirklich um eine Warze handelt. Auch empfiehlt es sich, die Warzen zu Hause nur an gut erreichbaren Stellen, die nicht allzu empfindlich sind zu vereisen.
An empfindlichen Stellen, an denen die Haut sehr dünn ist, wie zum Beispiel um die Augen herum oder auch im Genitalbereich, sollte man einen Arzt zu Rate ziehen. Auch bei kleinen Kindern sollte zur Sicherheit ein Arzt aufgesucht werden.
Da bei dem Vereisen der Warzen zu Hause nicht ganz so tiefe Temperaturen erreicht werden können wie beim Hautarzt, kommt es häufiger vor, dass das Prozedere mehr als einmal durchgeführt werden muss.
Bei dem eigenständigen Vereisen von Warzen sollten die Anwendungshinweise in der Packungsbeilage beachtet werden. So sollte man darauf achten, die Hautstellen um die Warze vor dem Vereisen gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Außerdem ist es wichtig, die angegebene Zeit der Vereisung einzuhalten, denn ein zu langes Vereisen kann zur Mitschädigung des umliegenden Gewebes führen.
Sollte das Gewebe um die Warze schon bereits vor dem Vereisen gerötet oder geschwollen sein, sollte auf das Vereisen von Zuhause verzichtet und ein Mediziner aufgesucht werden.
Die Warze sollte nach dem Vereisen für 1 bis 2 Wochen in Ruhe gelassen werden. Man sollte auf keinen Fall an der Warze kratzen, denn durch die Manipulation können Entzündungen oder auch Narben entstehen. Sollte sich bei dem ersten Versuch nicht der erhoffte Erfolg zeigen, so kann nach 2 bis 3 Wochen ein erneuter Versuch vorgenommen werden. So in etwa nach dem dritten erfolglosen Versuch sollte jedoch ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Eine weitere Möglichkeit Warzen von zu Hause aus zu behandeln, ist das Verwenden von Warzenpflaster. Lesen Sie mehr dazu unter: Die Entfernung der Warzen mittels Warzenpflaster
Der Erfolg der Behandlung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Besonders die Temperatur, die Art der Warze, sowie die Länge der Vereisung spielen hier eine Rolle. In vielen Fällen reicht es aus, die Warze einmal für einige Sekunden zu vereisen. Besonders aber im Hausgebrauch hat es sich gezeigt, dass es nötig ist, die Warze noch einige Male mehr zu behandeln. Denn im Hausgebrauch können nicht so tiefe Temperaturen wie beim Arzt erreicht werden. Es kann passieren, dass die Warze dann nur zu Teilen vereist worden ist und so eine erneute Vereisung ein paar Wochen später notwendig ist.
Einige Minuten nach dem Vereisen sollte die Warze eine weißliche Farbe annehmen. In den nachfolgenden Tagen kann sich eine orangefarbene Blase bilden. Innerhalb einiger Tage flacht diese Blase ab und darunter bildet sich neue Haut. Fällt nun die vereiste Warze ab, weil die Zellen der Warze abgestorben sind, so kommt darunter die neue, gesunde Haut zum Vorschein. Insgesamt dauert dieser Prozess bis sich die neue Haut gebildet hat ca. 10-14 Tage.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass das Vereisen von Warzen eine schnelle und verhältnismäßig schmerzfreie und ungefährlich Methode ist, um die meisten Warzen innerhalb kürzester Zeit zu entfernen. Auch Zuhause kann diese Methode sehr wirksam sein. Sollten jedoch Unsicherheiten bezüglich der Art der Warze, der Durchführung der Methode oder auch der zu vereisenden Stelle bestehen, so ist es ratsam sich bei einem Hautarzt abzusichern oder dort die Vereisung durchführen zu lassen.
Zur Behandlung von Warzen gibt es neben der Vereisung noch weitere Medikamente mit denen sich Warzen erfolgreich behandeln lassen. Lesen Sie mehr dazu unter:
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