Die Impfung gegen den Gebärmutterhalskrebs erfolgt durch den Impfstoff aus Eiweissen. Die Impfung gegen den Gebärmutterhalskrebs erfolgt im frühen Kindesalter noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr.
Synonyme im weiteren Sinne: Krebs am Gebärmuttereingang, Gebärmutterkebs
Englisch: cervical cancer/ cervix cancer
Der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist eine bösartige Entartung der Zellen im Bereich des Gebärmutterhalses und zählt zu den zweithäufigsten Krebserkrankungen der Frauen (betroffen sind ca. 500.000 Frauen/Jahr weltweit). Als Voraussetzung für die Entstehung dieser Krebserkrankung gilt in erster Linie eine bestehende Infektion mit bestimmten Typen des Humanen Papillomvirus (v.a. HPV Typ 16 und 18), wobei diese in der Regel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die dauerhafte Infektion mit dem Humanen Papillomvirus verursacht zunächst Gebärmutterhalsentzündungen, die über längere Zeit zu Entartungsreaktionen in den Gebärmutterhalszellen führen können.
So liegt in 70% der Gebärmutterhalskrebsfälle eine Infektion mit dem HPV Typ 16 oder 18 vor. Aber auch andere Risikofaktoren, wie Rauchen, die Pilleneinnahme über einen langen Zeitraum, genitale Infektionen anderer Genese (z. B. Chlamydien-Infektion), eine große Anzahl an stattgefundenen Geburten sowie Erkrankungen des Immunsystems, können die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses fördern. Das Hauptmanifestationsalter dieser Erkrankung liegt zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, wobei die Infektion mit dem Humanen Papillomvirus bereits schon Jahre zurückliegen kann und erste Vorstufen des Krebses zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen auffallen können.
Die Gebärmutterhalskrebs-Impfung, als spezieller Impfstoff gegen die krebserregenden HPV-Typen, soll in erster Linie jungen Frauen vor dem ersten Geschlechtsverkehr (also vor einer möglicherweise bereits stattgefundenen Infektion mit dem Virus) vor einer Infektion mit den HP-Viren schützen. Wichtig ist jedoch, dass es dennoch auch weitere humane Papillomvirentypen gibt, die – wenn auch wesentlich seltener – eine Krebserkrankung am Gebärmutterhals auslösen können, gegen welche die derzeitig existierenden Impfstoffe allerdings wirkungslos sind.
Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts empfiehlt seit 2014 für alle Mädchen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr eine Impfung mit dem bi- oder tetravalenten Impfstoff gegen die humanen Papillomaviren. Sollte die Impfung in diesem Alterszeitraum versäumt worden sein, kann diese jedoch bis spätestens zu dem vollendeten 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Auch Frauen aus anderen Altersklassen oder Frauen, die zum Impfzeitpunkt bereits sexuell aktiv gewesen sind, können bei noch nicht stattgefundener Infektion von der Impfung profitieren.
Derzeit sind zwei gängige Gebärmutterhalskrebs-Impfstoffe geprüft im Gebrauch, wobei sie sich in ihrem Wirkungsspektrum unterscheiden. Beide werden mittels gentechnisch veränderter Insekten- oder Hefezellen produziert und enthalten lediglich nicht-infektiöse Virushüllen (Totimpfstoff) und nicht das Virus selbst.
Unterschieden werden der seit 2007 verabreichte, bivalente (zweiwertige) Impfstoff (Cervarix®), der lediglich gegen die zwei Hauptrisiko-HPV-Typen 16 und 18 wirksam ist und der bereits schon seit 2006 verabreichte, tetravalente (vierwertige) Impfstoff (Gardasil®), der darüber hinaus noch eine Infektion mit den HPV-Typen 6 und 11 verhindert (diese beiden Viren verursachen in der Regel Genitalwarzen bei Männern und Frauen, weniger hingegen die Krebsentstehung). Die Impfung wird in der Regel vom Haus- oder Frauenarzt in die Oberarmmuskulatur verabreicht, eine zweite Impfung nach ca. 6 Monaten ist danach obligatorisch. Bei einem Alter von >13 bzw. >14 Jahren oder einem Impfabstand zwischen den beiden Impfungen von >6 Monaten muss eine dritte Nachholdosis verabreicht werden.
Aktuellen Studien zufolge haben die derzeit gängigen Impfstoffe eine nahezu 100%ige Wirksamkeit gegen die jeweiligen HPV-Typen, die durch die Impfung abgedeckt wird. Nach der Injektion des Impfstoffes bildet das körpereigene Immunsystem Antikörper gegen die jeweiligen Virushüllen, sodass es bei einer zukünftigen Infektion zur erfolgreichen Erkennung und Bekämpfung der Viren kommt. Die geimpften Frauen zeigen demnach innerhalb der nächsten 5 folgenden Jahren keinerlei Virusnachweis oder bösartige Veränderungen an dem Gebärmutterhals.
Neueren Studien zufolge konnte sogar gezeigt werden, dass die Impfstoffe in einigen Fällen vor anderen krebsauslösenden HPV-Typen (z. B. HPV 45 und 31) schützen, obwohl der Impfstoff nicht direkt auf diese abzielt. Vermutet wird, dass diese übergreifende Schutzreaktion durch den ähnlichen Virusaufbau bedingt ist, der dazu führt, dass der Impfstoff das Immunsystem dazu bringt, neben HPV 6, 11, 16 und 18 auch andere Viren zu erkennen. Ob die Wirkung der Impfung nach 5 Jahren nachlässt und demnach eventuell eine weitere Auffrischung der Impfung nach 5 Jahren notwendig ist, kann derzeit noch nicht mit Sicherheit beurteilt werden. Groß angelegte Studien gehen der Fragestellung nach der Dauer des Schutzes nach.
Sowohl die bivalente, als auch die tetravalente Gebärmutterhalskrebs-Impfung gilt als gut verträglich, sodass schwere Nebenwirkungen eine Seltenheit sind. Zu den häufigeren, unerwünschten Begleiterscheinungen zählen allergische Reaktionen an der Impfnadel-Einstichstelle (Rötung, Schwellung, Juckreiz) und Fieber. Bei Patientinnen mit einer bekannten Allergie gegen die im Impfstoff enthaltenen Inhaltsstoffe, sollte von einer Verabreichung abgeraten werden.
Weitere Nebenwirkungen können Übelkeit und Erbrechen, Schwindel und Ohnmachten sowie Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sein. Weltweit wird lediglich von fünf Fällen berichtet, bei denen es im Rahmen einer Gebärmutterhalsschutzimpfung zu einer Entstehung von entzündlichen Prozessen des Zentralen Nervensystems gekommen ist. Ein direkter Zusammenhang konnte derzeit jedoch nicht nachgewiesen werden, genauso wenig, wie bei den einzigen beiden Todesfällen von Mädchen, die sich einer Schutzimpfung unterzogen hatten.
Impfungen gegen Gebärmutterhalskrebs.
Nach vielversprechenden Ergebnissen im Tierversuch konnten Wissenschaftler jetzt im Rahmen klinischer Studien nachweisen, dass ein neu entwickelter Impfstoff sich durch große Wirksamkeit bei geringen Nebenwirkungen auszeichnet.
Der Impfstoff besteht aus Eiweißen, die jenen aus der Hülle des Humanen Papillomvirus (HPV) entsprechen.
Durch die Impfung wird das Immunsystem angeregt, selbst schützende Eiweißstoffe (sog. Antikörper) gegen die den Krebs auslösenden Viren zu produzieren, vergleichbar mit einem Training.
Verstärkt wird die Wirkung der Impfung durch ein zusätzlich aktivierend auf das Immunsystem wirkenden Hilfsstoff (ein sog. Adjuvans).
Nachgewiesen werden konnte ein effektiver Schutz über 4,5 Jahre für Frauen von 25 bis 55 Jahren.
Studien zeigen, dass der Impfstoff eine fast 100%ige Wirksamkeit gegen die Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses zeigt, falls vor dem ersten Sexualkontakt geimpft wird.
Dennoch ist die Impfung in Deutschland umstritten.
Das liegt an folgenden Streitpunkten. Infiziert sich eine Frau mit einem HPV Virus heißt das nicht gleich, dass sie an Gebämutterhalskrebs erkranken wird.
Die Chance durch eine Infektion mit dem HPV Virus an Krebs zu erkranken liegt bei unter 0,1%. Normalerweise bekämpft das körpereigene Immunsystem das Virus und die Infektion wird durchschnittlich innerhalb von 12-15 Monaten von selbst geheilt.
Selbst wenn es nicht durch das Immunsystem erfolgreich bekämpft wird, entsteht erstmal eine sogenannte Dysplasie, also eine Veränderung der Zellen, lange bevor Krebs entsteht.
Diese Dysplasien können in verschiedene Stufen eingeteilt werden. Bis aus Stufe eins eine Krebserkrankung entsteht vergehen oft bis zu 10 Jahre.
In Deutschland werden Frauen dazu ermutigt ca. einmal pro Jahr einen Frauenarzt/ärztin aufzusuchen, die mithilfe eines Abstriches genau auf diese Zellveränderungen sucht.
Ist also eine Frau mit HPV infiziert und verändern sich die Zellen langsam, so wird dies meist lange vor der Krebsentstehung entdeckt.
Die Durchseuchungsrate von sexuell aktiven Frauen liegt bei Deutschland bei über 50%, daher wird meist nur jungen Patienten zu einer Gebärmutterhalskrebs Impfung geraten.
Oft wird von geimpften Patienten angenommen, dass Sie nicht mehr zur Krebsvorsorge gehen müssen, da sie geimpft worden sind.
Das ist jedoch ein weit verbreitetes Missverständnis. Krebs kann auch ohne HPV entstehen und ist außerdem auch durch andere nicht impfbare HPV Stämme auslösbar. Somit ist es für jede Frau ratsam regelmäßig ihren Arzt aufzusuchen und sich untersuchen zu lassen. Die Impfung wirkt außerdem, wie jede Impfung, nur präventiv, also vorbeugend und nicht wenn Gebärmutterhalskrebs bereits besteht.
Das heißt, dass die HPV Impfung nicht mehr wirkt, wenn die Patientin schon Gebärmutterhalskrebs besteht bzw. sich mit dem HPV Virus angesteckt hat.
Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, kann es ratsam sein sich impfen zu lassen. Wie schon oben erwähnt, ist es ein langer Weg von einer Infektion zu Zellveränderung bis zur Krebsenstehung, trotzdem wurden bei über 50% aller Zellveränderungen des Grades zwei und drei HPV Viren nachgewiesen.
Außerdem können die HPV Viren auch andere Krebserkrankungen, wie:
auslösen. Daher werden momentan viele Studien durchgeführt um zu sehen, ob nicht auch Jungs / Männer von einer HPV Impfung profitieren würden.
Die HPV 6 und HPV 11 sind für über 90% aller Feigwarzen verantwortlich, durch eine Impfung könnte also auch hier die Zahl der Erkrankten deutlich verringert werden.
Denn Studien zeigen auch hier, dass durch eine Impfung fast 100% der Frauen vor einer Infektion geschützt werden können.
Insgesamt sollte bei der Gebärmutterhalskrebs Impfung dreimal geimpft werden.
Geimpft wird in den Muskel, beispielsweise am Arm. Die zweite Impfung erfolgt nach zwei Monaten, die dritte nach drei Monaten. Neue Studiendaten zeigen, dass die Impfung mindestens 5 Jahre anhält, ob danach noch mal geimpft werden sollte steht noch nicht fest.
In Deutschland sind gesetzliche Krankenkassen sind dazu verpflichtet Impfungen zu bezahlen, die von der STIKO empfohlen werden.
Daher werden die Kosten von ca. 170 Euro übernommen.
Private Krankenkassen sind nicht dazu verpflichtet, es hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab, ob die Kosten für die HPV Impfung übernommen werden.
Seit dem Jahr 2014 sind die Krankenkassen dazu verpflichtet, die Impfkosten für Mädchen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr vollständig zu übernehmen. Die Kosten von versäumten Impfungen, die bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden wollen/sollen, werden von vielen Krankenkassen ebenfalls gedeckt. Abweichende Altersgruppen sollten sich vorab bei der jeweiligen Krankenkasse über eine mögliche Kostenübernahme erkundigen, in einigen Fällen werden sogar Kosten bis zum 26. Lebensjahr erstattet.
Die Kosten pro verabreichten Impfstoff belaufen sich auf ca. 160 Euro, was zu einem Gesamtpreis von ca. 320 Euro für eine vollständigen Impfschutz durch zwei Impfdosen führt. Die jährlichen Gesamtkosten betragen für Deutschland ca. zwischen 130 und 200 Millionen Euro.
Nebenwirkungen: An sich ist die Impfung gut verträglich und zeigt nur geringe Nebenwirkungen. Es kann an der Einstichstelle zu Rötungen und leichten Schmerzen kommen. Außerdem können noch Grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Übelkeit und Muskelschmerzen auftreten.
Müdigkeit und eine Magen-Darm Probleme wurden ebenfalls als unerwünschte Nebenwirkungen angegeben. Todesfälle gab es in direkter Verbindung mit der HPV Impfung nicht. Ein Zusammenhang mit Thrombosen und dem Guillan-Barre Syndrom konnte nicht bewiesen werden. Gebärmutterhalskrebs kann nicht durch die Impfung ausgelöst werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen nach einer Impfung
Die Gebärmutterhalskrebs Impfung ist eine Impfung gegen Viren, die Feigwarzen und Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
Sie wird von der STIKO, der Impfkommission Deutschlands, für Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren empfohlen. Sie kann jedoch auch schon früher durchgeführt werden.
Die Impfung wird auch HPV Impfung genannt. HPV steht für Humanes Papillomavirus. Dieses Virus kann sexuell übertragen werden und daher sollte vor dem ersten Sexualkontakt geimpft werden.
Es gibt hunderte verschiedene HPV Typen, davon sind HPV Typ 16 und 18 jedoch für über 70% der Krebserkrankungen verantwortlich.
Insgesamt gibt es zwei verschiedene Gebärmutterhalskrebs Impfungen.
Einmal ein zweier Kombinationsstoff der gegen Typ 16 und 18 impft und dann noch eine vierer Kombi, die zusätzlich noch den Typ 6 und 11 enthält.
Die HPV Typen 6 und 11 sollen primär an der Feigwarzenentstehung beteiligt sein.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Sind Feigwarzen ansteckend? und Humanes Papillomavirus (HPV)
Da die Gebärmutterhalskrebs Impfung (HPV Impfung) keinen 100%igen Schutz bietet, kann sie keine vorsorgenden Abstrichuntersuchungen ersetzen (Der Impfstoff wirkt bisher nur gegen die zwei gefährlichsten, für etwa 70% aller Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses verantwortlichen Hoch-Risiko-Typen des Virus).
Geplant sind breit angelegte Impfprogramme in der Bevölkerung, da die Durchseuchung mit Humanem Papillomvirus hoch ist: Zwischen 70% und 80% aller Frauen in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden im Laufe ihres Lebens mit HPV infiziert.
In der Regel heilt die Infektion von selbst innerhalb von 12 bis 18 Monaten aus, so dass beispielsweise ein positiver Test auf das Virus auf keinen Fall mit einer bestehenden oder später entstehenden Krebserkrankung verknüpft ist.
Dabei ist es jedoch wichtig zu beachten, dass eine Impfung lediglich vorbeugenden Charakter hat: Eine erfolgte Infektion mit dem Virus kann dadurch nicht geheilt werden.
Deshalb ist geplant, vor allem die Altersgruppe der 12 bis 14 - jährigen (Pubertät) vor dem erstem Sexualkontakt zu impfen.
Von der Impfung profitieren würden nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen.
Der HPV-Impfstoff soll auch vor den gutartige Warzen der Geschlechtsorgane verursachenden Viren schützen (die bezogen auf den Gebärmutterhalskrebs aber harmlos sind und daher als low - risk Typen bezeichnet werden).
Zukünftiges Ziel ist es, durch die Impfungen den Gebärmutterhalskrebs mitsamt allen Vorstufen auf ein nicht mehr weiter reduzierbares Minimum zu begrenzen.
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