Die Zaubernuss hat auch den lateinischen Namen Hamamelis Virginia. Man kennt sie noch unter dem Namen Hexenhasel, Virginische Zaubernuss, Zauberhasel und Virginischer Zauberstrauch. Hamamelis wird gegen Durchfall, Hämorhoiden, Krampadern, aber uch Neurodermitis eingesetzt.

Hamamelis oder Zaubernuss

Lesen Sie auch den Einsatz von Hamamelis in der Homöopathie in unserem Thema:

Synonyme

Die Zaubernuss hat den lateinischen Namen Hamamelis virginia.
Außerdem kennt man sie noch unter dem Namen:

  • Hexenhasel
  • Virginische Zaubernuss
  • Zauberhasel
    und
  • Virginischer Zauberstrauch

Hamamelis virginiana in der Homöopathie

Hamamelis virginiana (Zaubernuss) wird in der Homöopathie auch häufig bei Krampfadern und vergrößerter Hämorhoiden angewendet.
Hierzu haben wir ein vollständig eigenes Thema verfasst: Mehr hierzu finden Sie unter unserem Thema: Hamamelis virginiana

Definition

Die Heilpflanze Hamamelis gehört zu der Familie der Hamamelis Gewächse.

Die Virginische Zaubernuss ist ein baumartiger Strauch, der bis zu 10 Meter hoch wachsen kann. Man findet ihn in den Laubwäldern Nordamerikas. Aber auch bei uns in Europa ist er in Gärten und Parks anzutreffen. Die angenehmen duftenden Blüten stehen in hell gelben, korallenartig geformten Büscheln an unbelaubten Zweigen, nach dem Blätterabwurf im Spätherbst oder Winter. Die Früchte der Heilpflanze Hamamelis bildet im nächsten Sommer eine haselnussähnliche, behaarte Kapsel, die bei der Reife aufspringen und ihre Samen meterweit wegschleudert.
Zur medizinischen Anwendung kommen die Rinde und die Blätter. Die Blätter der Virginischen Zaubernuss werden im Herbst gesammelt, die Rinde der Äste und Zweige erst im Frühjahr.

 

Historie

Der Name Hamamelis stammt aus dem griechischen "hama" (gleichzeitig) und "melon" (Frucht), weil der Strauch innerhalb eines Jahres zuerst die Früchte trägt und erst später blüht. Die Indianer in Nordamerika nutzten die Zaubernuss schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze. Sie schätzten die Zaubernuss wegen ihrer heilkräftigen und schönheitsfördernden Wirkung. Aber erst im 18. Jahrhundert gelangte der Strauch nach Europa, aber zunächst nur als Zierstrauch.

Im 19. Jahrhundert wurde dann der alkoholische Auszug aus den Hamamelisblättern in der medizinischen Praxis angewendet. Bis heute wird die Hamamelis in der Naturkosmetik häufig eingesetzt.

Zusammenfassung

die Heilpflanze Hamamelis virginiana oder auch Zaubernuss genannt, ist ein 8 bis 10 Meter hoher Strauch, der seine Heimat in Nordamerika hat. Aber hier in Europa findet man die Hamamelis meist als Zierstrauch. Die nordamerikanischen Indianer kannten die Zaubernuss schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze. Arzneiliche Verwendung finden die getrockneten Laubblätter, die Rinde und das durch Destillation der Zweige gewonnene Hamameliswasser. Die Blüten und die Früchte werden zur Arzneiherstellung nicht verwendet.

Herstellung

Die verwendeten Pflanzenteile der Hamamelis wie Blätter, Zweige und Rinde werden zur Arzneiherstellung verarbeitet. Wichtige pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Tannine (Catechine), Proanthocyanidine und ätherische Öle.
Die Zusammensetzung der Wirkstoffe ist je nach Pflanzenteil unterschiedlich. Die Rinde hat zum Beispiel einen höheren Gerbstoffanteil und weniger Flavonoide und ätherisches Öl, als die Blätter. Hamameliswasser ist eine Extraktion, oder Destillation aus Blättern und Zweigen, in dem Alkohol zugesetzt wird.
Die Gerbstoffe findet man allerdings nur in den Hamamelisextrakten nicht in der Destillation. Deshalb werden meist die Hamamelisextrakte in der Naturkosmetik bevorzugt. Das Wasserdampfdestillat aus den Zweigen der Virginischen Zaubernuss enthält nur ätherische Öle, keine Tannine und keine Gerbstoffe. Eine höhere Wirksamkeit hat das wässerig-alkoholische Hamamelisextrakt.

Therapie-Anwendung-Wirkung

Die Heilpflanze Hamamelis enthält man pharmakologischen Inhaltsstoffen ätherische Öle, Gerbstoffe, Tannine und Proanthocyanidine.

Medizinische Anwendungen der Hamamelis bei:

  • leichten Hautverletzungen
  • Entzündungen von Haut und Schleimhaut
  • sowie bei Hämorrhoiden
  • und Krampfadern,

wurde wissenschaftlich belegt. Die enthaltenen Gerbstoffe (Hamanelitanum und Gallotanin) ziehen das Gewebe zusammen, fördern die Blutgerinnung und hemmen Entzündungen.
Die Tannine schützen die Zellen vor der Schädigung durch freie Radikale und die Proanthocyamidina reduzieren den Wasserverlust der Haut. Bei einer äußerlichen Anwendung wird meist ein Wasserdampfdestillat eingesetzt, das keine Gerbstoffe enthält.
Bei leichten Hautverletzungen, Krampfadern oder lokalen Entzündungen der Haut, helfen Umschläge und Spülungen aus Abkochungen von Hamamelisblättern. Auch Tee aus Hamamelisblättern findet in der Volksheilkunde Anwendung.

Außerdem wird die Zaubernuss in der Volksheilkunde eingesetzt bei:

  • Durchfall
  • Menstruationsbeschwerden
  • schlecht heilenden Wunden
  • bei Hämorrhoiden
  • Krampfadern und
  • zur Behandlung von Neurodermitis.

Die Naturkosmetik setzt die Hamamelis vielfältig ein. Sie findet Verwendung in den verschiedensten Kosmetika wie Cremes zur Behandlung von Entzündungen, Rasierwasser, Deodorants und Gesichtswasser.

Nebenwirkung und Wechselwirkung

Bei der äußerlichen Anwendung der Hamamelis oder deren Zubereitungen sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei der innerlichen Einnahme, in Form von Tees, können bei empfindlichen Personen Magenbeschwerden oder eventuell auch Schäden der Leber auftreten.

Bitte fragen Sie immer vor der Einnahme der Heilpflanze Hamamelis ihren Arzt!!!

Außerdem können empfindliche Personen bei einer äußerlichen Anwendung durch Hamamelisprodukte, allergisch reagieren.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung von Hamamelispräparaten nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden!!

Darreichung und Dosierung

Verwendet werden Fertigpräparate mit Hamameliswasser und flüssig Extrakten aus den Blättern oder der Rinde der Heilpflanze Hammelis, wie Salben und Tinkturen zur äußerlichen Anwendung. Außerdem gibt es Teeabkochungen aus Rinde und Blättern.

Empfohlene Tagesdosis:

  • Gurgel-oder Spül Lösung: 2 bis 10 g Rinde oder dreimal täglich 2 bis 4 ml Rindentinktur.
  • Tee: 2 bis 3 g Rinde-oder Hamamelisblätter

Tee Zubereitungen
1 Teelöffel Rinde oder 2-4 Teelöffel Blätter werden mit 150 ml kochendem Wasser übergossen. Der Tee muss 10 bis 15 Minuten ziehen. Man kann den Tee mehrmals am Tag trinken oder zum Spülen oder Gurgeln verwenden.

Umschläge
zwei bis vier Teelöffel Hamamelisrinde oder 3-6 Esslöffel Hamamelis Blätter werden mit 250 ml Wasser aufgekocht. Den Sud lässt man 15 Minuten ziehen. Später wird er abgeseiht und abgekühlt verwendet. Das Wasserdampfdestillat der Hamamelis kann verdünnt im Verhältnis 1:3 mit abgekochtem Wasser verdünnt für Umschläge, mehrmals täglich, angewendet werden.

Hersteller

  • Repha Gmbh (Rephastasansalbe)
  • Dr. Gustav Klein (Venacton)
  • Salbe und Zäpfchen

Phytopharmaka in Deutschland

Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:

  1. Ginkgo
  2. Johanniskraut
  3. Teufelskralle
  4. Rosskastanien
  5. Artischocke
  6. Mariendistel
  7. Brennnessel
  8. Umckaloabo
  9. Weißdorn
  10. Efeu

Eine Liste aller Heilkräuter / Heilpflanzen, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Medikamente A-Z.

Disclaimer / Haftungsausschluss

Bitte beachten Sie, dass wir in allen unseren Texten keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erheben. Durch aktuelle Entwicklungen können die Angaben ggf. veraltet sein.
Alle Angaben stellen nur Auszüge dar, daher können wichtige Informationen nicht genannt sein.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Medikamente nie selbständig und ohne Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt abgesetzt, angesetzt oder verändert werden dürfen.

Weiterführende Informationen

Folgende Themen könnten weiterhin von Interesse für Sie sein:

Disclaimer / Haftungsausschluss

Bitte beachten Sie, dass wir in allen unseren Texten keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erheben. Durch aktuelle Entwicklungen können die Angaben ggf. veraltet sein.
Alle Angaben stellen nur Auszüge dar, daher können wichtige Informationen nicht genannt sein.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Medikamente nie selbständig und ohne Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt abgesetzt, angesetzt oder verändert werden dürfen.

Autor: Dr. Nicoals M. Gumpert Veröffentlicht: 23.05.2007 - Letzte Änderung: 18.09.2024