Die meisten Warzen werden durch das humane Papillomavirus ausgelöst. Es entstehen gutartige Wucherungen an der Hautoberfläche, die an unterschiedlichen Stellen auftreten können. Die Warzen können medikamentös behandelt oder alternativ chirurgisch entfernt werden.
Viruswarzen entstehen durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren. Es existieren über 100 verschiedene Stämme dieses Virus, die vor allem in sogenannte high- und low-risk Typen eingeteilt werden. Die high-risk- Papillomaviren sind maßgeblich an der Entstehung verschiedener Krebserkrankungen, unter anderem des Gebärmutterhalskrebses, beteiligt. Low-risk-Papillomaviren verursachen vor allem Viruswarzen.
Eine Infektion mit humanen Papillomaviren gehört zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen, da sie vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Seltener kann eine Ansteckung auch durch eine Schmierinfektion entstehen. An der Entstehung von Viruswarzen sind unter anderem die HPV-Stämme 1, 2, 4, 6, 10, 11, 16 und 18, aber auch viele weitere beteiligt.
Eine Ausnahme bilden die sogenannten Dellwarzen, die nicht von humanen Papillomaviren, sondern von Pockenviren verursacht werden. Das Molluscum-contagiosum-Virus dringt durch Hautkontakt ein und wird von Mensch zu Mensch übertragen. Von dieser Infektion sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen.
Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Humanes Papillomavirus
Diese Warzenarten gibt es
Die humanen Papillomaviren der low-risk-Gruppe sind die Hauptverursacher der Viruswarzen. Dabei können verschiedene Viren der über 100 low-risk-Virusstämme zu einer Warzenbildung führen. Da eine Infektion vor allem beim Geschlechtsverkehr erfolgt, steigt gerade bei wechselnden Sexualpartnern und ungeschütztem Geschlechtsverkehr das Risiko einer Infektion deutlich an. Kondome bieten gewissen, jedoch nicht vollständigen Schutz, da bereits der Hautkontakt mit einer infizierten Stelle zu einer Übertragung führen kann.
Als Prophylaxe steht die HPV-Impfung zur Verfügung, die je nach Impfstoff vor einer gewissen Anzahl an HPV-Stämmen schützt. Der aktuell neuste verfügbare Impfstoff Gardasil® deckt die Virusstämme 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 ab. Bei den Stämmen 6 und 11 handelt es sich um sogenannte low-risk-Viren, die vor allem Viruswarzen verursachen, wohingegen die restlichen Virusstämme, die durch die Impfung abgedeckt werden zu den krebsverursachenden high-risk-Stämmen gehören.
Humane Papillomaviren infizieren die Basalzellen der Haut- und Schleimhaut und können nach einer Infektion ein Leben lang in diesen Zellen schlummern. Auch nach einer erfolgreichen Behandlung sind Rezidive daher trotzdem sehr häufig.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs.
Bestimmte Viruswarzen finden sich vor allem im Gesicht. Dazu gehören beispielsweise die juvenilen Flachwarzen, die vor allem um die Pubertät herum auftreten. Auch die sogenannten Pinselwarzen (Verrucae filiformes) finden sich vorzugsweise im Gesicht. Dort siedeln sie sich überwiegend an den Augenlidern, dem Kinn und in der Nähe der Lippen an. Sowohl die juvenilen Flachwarzen als auch die Pinselwarzen werden durch humane Papillomaviren verursacht.
Weiterhin finden sich Dellwarzen vorzugsweise im Gesicht, insbesondere an den Augenlidern. Diese Warzen werden von dem Molloscum-contagiosum-Virus verursacht und zählen nicht zu den Viruswarzen im engeren Sinne.
Der Genitalbereich stellt eine häufige Lokalisation für das Auftreten von Viruswarzen dar. Eine Infektion mit humanen Papillomaviren, die die Viruswarzen verursachen, zählt weiterhin auch zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Viruswarzen im Genitalbereich sollten immer auch eine Mitbehandlung des Sexualpartners nach sich ziehen, da sonst immer wieder Krankheitsrückfälle drohen.
Im Genitalbereich finden sich unter anderem die bekannten Feigwarzen. Feigwarzen (Condylomata accuminata), werden insbesondere durch eine Infektion mit den humanen Papillomaviren Typ 6 und 11 verursacht. Diese zählen zu den low-risk-Typen und verursachen überwiegend gutartige Hautveränderungen. Bei der Frau finden sich Feigwarzen unter anderem an der Vulva, am Übergang des Gebärmutterhalses zur Vagina (Portio), an der Harnröhre (seltener) und eventuell im Analbereich. Bei Männern sind die Feigwarzen an der Eichel, der Vorhaut, der Harnröhre und im Analbereich zu finden. Auch Feigwarzen am Hoden können auftreten. Gerade durch das Praktizieren von Oralsex mit Infizierten können Feigwarzen auch in der Mundschleimhaut auftreten (siehe: Feigwarzen auf der Zunge).
Sie wachsen als beetförmig angeordnet und haben eine dunkelbraune Farbe.
Von den Feigwarzen sind die Condylomata plana zu unterscheiden, die sich an denselben Lokalisationen finden, jedoch von den high-risk-Papillomaviren Typ 16 und 18 verursacht werden. Diese grau-weißlichen Warzen haben ein hohes Entartungsrisiko.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Feigwarzen.
Die Hand, insbesondere der Handrücken, stellt eine bevorzugte Lokalisation für das Auftreten von Viruswarzen dar. Die vulgären Warzen, welche auch als gewöhnliche Warzen oder Stachelwarzen bezeichnet werden, treten vor allem im Jugendalter, seltener im Erwachsenenalter auf. Die Warzen werden vor allem durch die Papillomaviren Typ 2 und 4 verursacht, die durch eine Schmierinfektion übertragen werden.
Abgesehen von den Handrücken befallen die vulgären Warzen auch die Finger und die Fußsohlen. Die erhabenen Warzen haben eine grau-gelbe Farbe und eine typisch raue Oberfläche. Auch Flachwarzen finden sich außerhalb des Gesichtes, vor allem an den Handgelenken, Hand- und Fingerrücken.
Hier geht es zu: Warzen an der Hand/am Finger
Die Fußsohle ist sehr anfällig für das Auftreten von Warzen. Das Barfußgehen in Schwimmbädern, Saunen oder auf Sportplätzen, sowie die gemeinsame Benutzung von Sanitäranlagen und Handtüchern fördert eine Infektion mit Papillomaviren und die Entstehung von Viruswarzen.
Es finden sich verschiedene Arten von Warzen an der Fußsohle. Typisch ist der Befall mit Dornwarzen, die zu den vulgären Warzen gehören. Die Dornwarze wächst typischerweise aufgrund der Druckbelastung dornartig in die Fußsohle hinein. Die gelbliche, raue Oberfläche ist üblicherweise durchsetzt von schwarzen Punkten, bei denen es sich um kleine Einblutungen handelt. Sie sind oft druckschmerzhaft und beeinträchtigen dadurch das Laufen. Obwohl die Dornwarzen oft von selbst ausheilen, werden sie daher trotzdem therapiert. Abgesehen von den Dornwarzen existieren auch die Mosaikwarzen an der Fußsohle. Diese breiten sich nur oberflächlich aus und verursachen daher keine Schmerzen.
Häufig ist die Fußsohle von mehreren Warzen befallen. Das kann entweder auf einer oberflächlichen Ausbreitung der bestehenden Warze oder auf einer Neuinfektion mit Viren beruhen.
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: Warzen am Fuß
Auch in der Mundschleimhaut können sich Warzen finden. Dort siedeln sich vor allem Feigwarzen an. Diese Warzen finden sich in der Regel im Genital- und Analbereich und entstehen durch sexuelle Übertragung der humanen Papillomaviren. Prinzipiell können diese Viren jedoch auch Schleimhäute in anderen Körperregionen befallen.
Durch die Ausübung von oralem Geschlechtsverkehr mit Infizierten können Viren auch in den Mund gelangen und sich dort in den Basalzellen der Schleimhaut ansiedeln. Diese Feigwarzen (Condylomata accuminata) wachsen dort beetförmig und können sich beispielsweise hinter den Zahnreihen befinden. Von den Feigwarzen kann ein unangenehmer Juckreiz ausgehen.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Humane Papillomaviren
Feigwarzen auf der Zunge
Warzen können je nach Lokalisation und Art der Warze zu lästigen Begleitsymptomen führen. Feigwarzen führen vor allem zu Juckreiz und stellen weiterhin ein kosmetisches Problem für viele Betroffene dar. Ebenso gilt dies auch für vulgäre Warzen. Der Juckreiz kann jedoch auch fehlen.
Warzen der Fußsohle können zu Schmerzen und dadurch auch zu einer Beeinträchtigung des Laufens führen. Das ist vor allem bei Dornwarzen der Fall, die dornartig in das Gewebe hineinwachsen und dadurch verdrängend auf das Gewebe wirken.
Ansonsten stellen sich Warzen eher symptomarm dar. Sie verursachen keine Allgemeinsymptome und Beschwerden. Gelegentlich finden sich auf der Oberfläche von Fußsohlenwarzen kleine schwarze Pünktchen. Dabei handelt es sich um kleine Einblutungen.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Feigwarzen.
Die Diagnose können sowohl Haus- als auch Hautärzte stellen. Im Vordergrund steht vor allem die Inspektion der Haut und der Hautveränderungen dar. In vielen Fällen ist die Inspektion der Warzen aufgrund des charakteristischen Aussehens und typischer Verteilungsmuster bereits ausreichend für die Diagnose.
Gerade bei einem Befall der Genitalregion, sollten bei Männern und Frauen jedoch auch spezielle HPV-Abstriche erfolgen. Bei Frauen sollte zusätzlich eine vaginale Untersuchung (Kolposkopie) durchgeführt werden, da eine Infektion mit humanen Papillomaviren auch zu Gebärmutterhalskrebs führen kann. Mittels eines Virusabstrichs aus dem Gebärmutterhals und eines Zell-Abstrichs können sich Veränderungen und Infektionen nachweisen lassen.
Sollte die Diagnose einer Viruswarze nicht eindeutig sein, kann zusätzlich eine Probe aus der verdächtigen Hautveränderung entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden. Das ist in der Regel jedoch nicht nötig.
Lesen Sie auch den Artikel: Gebärmutterhalskrebs.
Es stehen viele verschiedene Möglichkeiten zur Entfernung von Viruswarzen zur Verfügung. Je nach Lokalisation und Art der Warze werden gewisse Verfahren anderen vorgezogen. Es gibt daher nicht die eine empfehlenswerte Maßnahme. Im Allgemeinen unterscheidet man konservative von invasiven Behandlungsmöglichkeiten.
Bei den konservativen Therapien werden verschiedene Medikamente auf die Warze aufgetragen, um diese zu entfernen. Dabei handelt es sich um keratolytische, zytostatische, virustatische oder immunmodulatorische Wirkstoffe. Sogenannte Keratolytika, wie Salicylsäure oder Monochloressigsäure, weichen die Hornschichten der Warze auf und werden mehrmals täglich als Tinkturen, Salben oder auch als Pflaster aufgetragen. Eine Anwendung sollte nicht im Gesicht und auf der gesunden Haut erfolgen.
Als zytostatischer Wirkstoff wird 5-Fluoruracil häufig verwendet. Der Wirkstoff tötet die Zellen der Warze ab. Virustatische Wirkstoffe bekämpfen die Papillomaviren. Als Salbe lässt sich der Wirkstoff Cidofovir in der Behandlung der Feigwarzen oder der therapierefraktären vuglären und plantaren Warzen einsetzen. Der immunmodulatorische Wirkstoff Imiquimod wird vor allem zur lokalen Anwendung bei Feigwarzen eingesetzt. Mit Hilfe von flüssigem Stickstoff können Warzen außerdem vereist werden.
Abgesehen von konservativen Maßnahmen existieren auch invasive Behandlungsmöglichkeiten. Sehr tief ins Gewebe wachsende Dornwarzen können unter lokaler Betäubung mit einem sogenannten scharfen Löffel ausgeschabt werden. Auch für die Behandlung anderer Warzen kommt die chirurgische Entfernung in Frage.
Da Warzen jedoch häufig auch nach erfolgreicher Therapie zu Rezidiven neigen, geht man eher zurückhaltend mit invasiven Therapiemaßnahmen um. Abgesehen von der chirurgischen Entfernung können Warzen auch mithilfe einer Laserbehandlung oder einer Elektrokoagulation entfernt werden. Bei der Elektrokoagulation werden die Zellen durch Strom verschmort.
Eine andere Alternative wäre die Verwendung von Hausmitteln. Jedoch gibt es bisher keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit dieser Hausmittel. Welche Hausmittel gegen Warzen verwendet werden könnten, erfahren Sie unter: Hausmittel gegen Warzen
Mehr Informationen finden Sie unter: Die Entfernung von Warzen.
Viruswarzen sind unglücklicherweise sehr hartnäckig. Sie heilen in der Regel nicht von selbst aus und müssen hautärztlich behandelt werden. Da humane Papillomaviren jedoch ein Leben lang in den Basalzellen der Haut und Schleimhäute persistieren, also vorhanden sind, können sie von dort aus immer wieder zur Warzenbildung führen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Krankheitsrückfall ist also sogar nach erfolgreicher Therapie relativ hoch. Man spricht auch von einer hohen Rezidivrate.
Viruswarzen sind sehr ansteckend. Bereits Berührungen der Warzen und der infizierten Haut kann zu einer Übertragung der humanen Papillomaviren führen. Viele Virentypen werden weiterhin über ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Es gibt jedoch einige Dinge, die man tun kann, um sich vor einer Infektion zu schützen.
Gegen eine gewisse Anzahl von Viren kann heutzutage mit der HPV-Impfung geimpft werden. Da jedoch hunderte von Virusstämmen existieren, bietet die Impfung keinen 100%igen Schutz gegen Papillomaviren. Geschützter Geschlechtsverkehr verringert die Wahrscheinlichkeit für eine Übertragung, bietet jedoch ebenfalls keinen 100%igen Schutz, da die Viren auch über Hautkontakt übertragen werden.
Man sollte Berührungen mit Warzen vermeiden und gegebenenfalls den Geschlechtsverkehr unterlassen, wenn der Genitalbereich gerade von Feigwarzen befallen ist. In Schwimmbädern, Sporthallen, Fitnessstudios und öffentlichen Sanitäranlagen sollte man es vermeiden barfuß zu gehen und stets ein eigenes, sauberes Handtuch benutzen.
Lesen Sie auch den Artikel: Sind Feigwarzen ansteckend?
Viruswarzen können bereits im Kindesalter auftreten. Eine häufige Form dieser Viruswarzen stellen die sogenannten Verrucae planae juveniles dar. Sie sind eine Sonderform der Verrucae planae (Flachwarzen), die vor allem bei Kindern um die Pubertät herum auftreten. Sie finden sich meist im Gesicht, aber auch an den Handrücken oder Waden. Ursächlich sind vor allem die humanen Papillomaviren Typ 3 und 10, die durch eine Schmierinfektion übertragen werden.
Die hautfarbenen, weichen Hautveränderungen, stellen vor allem im Gesicht ein kosmetisches Problem dar, können aber auch von störendem Juckreiz begleitet werden. Sie heilen häufig spontan ohne Therapie aus. Es stehen jedoch auch verschiedene Möglichkeiten zur therapeutischen Entfernung zur Verfügung.
Lesen Sie auch: Warzen bei Kindern
Abgesehen von der juvenilen Flachwarzen, treten auch die sogenannten Dellwarzen vor allem im Kindesalter auf. Diese, auch Molluscum contagiosum bezeichneten Warzen, werden durch Pockenviren verursacht und finden sich bevorzugt an den Augenlidern, am Rumpf, den Beugen und den Genitalien. Die harten Hautveränderungen weisen eine zentrale Delle auf und entleeren auf Druck hin eine talgähnliche Masse, die als Molloscumbrei bezeichnet wird und ansteckend ist. Dellwarzen können vereist oder lokal abgetragen (kürettiert) werden.
Nähere Information zu folgendem Thema finden Sie hier: