Dehnungsstreifen am Bauch

Dehnungsstreifen am Bauch entstehen wenn sich die Haut in einem kurzen Zeitraum sehr stark dehnen muss und es so zu Rissen in der Unterhaut kommt. Beispiele für solche Situationen sich eine schnelle Gewichtszunahme oder starkes Wachstum u.a. in der Pubertät und Schwangerschaft. Die Dehnungsstreifen sind zu Beginn rötlich und hellen mit der Zeit durch den Heilungsprozess und Umbau der Haut auf, sodass sie letztendlich weißlich erscheinen.

Ursachen der Dehnungsstreifen am Bauch

Es gibt mehrere Ursachen für Dehnungsstreifen. Jegliche Art der Strapazierung der Haut kann hierzu führen aber auch eine genetische Veranlagung und die individuellen Eigenschaften der Haut haben einen Einfluss auf die Ausprägung. Am Bauch entstehen Dehnungsstreifen am häufigsten durch folgende Gründe:

Wie es zu einer Narbenbildung kommt, können Sie in unserem Artikel lesen: Wundheilung

Gewichtszunahme

Dehnungsstreifen können bei jeder Art der Überdehnung der Haut entstehen. Insbesondere bei einer schnellen Gewichtszunahme kann die Haut sich nicht ausreichend anpassen und es entstehen Risse und Narben. Aber auch bei längerfristigem Übergewícht mit einem vergrößerten Bauchumfang kommt es häufig zu Dehnungsstreifen.

Zu unterscheiden ist auch, dass es bei einer schnellen Gewichtsabnahme nicht zu Dehnungsstreifen kommt, da die Haut nicht überlastet wird sondern erschlafft. Die Narben werden allerdings vermehrt sichtbar. Deswegen sind Gewichtsschwankungen insbesondere durch radikale Diäten und den darauffolgenden Jojo-Effekt ein Faktor für die Entstehung von Dehnungsstreifen.

Dieses Thema könnte Sie ebenfalls interessieren: Die Folgen von Übergewicht

Schwangerschaft

Typischer Grund für Dehnungsstreifen am Bauch ist bei Frauen die Schwangerschaft. Auch hier kommt es durch das Wachstum des Kindes zu einer Vergrößerung des Bauches innerhalb eines kurzen Zeitraumes, wodurch wiederum die sogenannten Schwangerschaftsstreifen entstehen.
Dies lässt sich leider nicht vermeiden und tritt bei fast jeder Schwangeren auf. Die Ausprägung hängt sehr stark von genetischen Faktoren der Bindegewebsstärke ab. Bei einer Bindegewebsschwäche kann man also damit rechnen, dass es vermehrt zu den narbigen Veränderungen kommt.
Vorbeugend zur Unterstützung der Haut kann das Massieren und Einreiben mit bestimmten Ölen versucht werden.

Lesen Sie auch unsere Themen:

An welchen Körperstellen treten Dehnungsstreifen noch auf?

Bei Frauen treten im Rahmen der Pubertät Wachstumsstreifen neben dem Bauch vor allem auch an Hüfte, Gesäß, Oberschenkeln und den Brüsten auf.
Bei Männern kommt es ebenfalls zu Wachstumsstreifen im Hüft- und Gesäßbereich durch das vermehrte Längenwachstum.
Bei einer schnellen Gewichtszunahme oder einem starken Muskelaufbau kann es es außerdem zu Dehnungsstreifen an Oberarmen, Rücken und Oberschenkeln kommen. Insbesondere beim Body-Building und Verwendung von Dopingmitteln kommt es zu einem schnellen Aufbau von Muskelmasse und einer Überdehnung der Haut.

Lesen Sie auch: 

                         

Begleitende Symptome

Die begleitenden Symptome unterscheiden sich je nach Ursache der Dehnungsstreifen. Meist treten Symptome aber vor oder während der Entstehung der Narben auf, die im frischen Zustand eine rötlich bis bläuliche Verfärbung aufzeigen durch das Durchschimmern der Blutgefäße. Bei den bereits verheilten weißen Dehnungsstreifen kommt es selten zu Symptomen.
Allgemein kann es zu einem Spannungsgefühl und Schmerzen kommen. Bei einem schnellen Wachstum vor allem in der Pubertät sind Knochenschmerzen typisch, die plötzlich und vor allem abends oder nachts auftreten. Außerdem kommt es zu weiteren Anzeichen der Pubertät wie Ausbildung der geschlechtsspezifischen Merkmale.
Der Bauchwachstum in der Schwangerschaft erreicht im dritten Trimenon die maximale Ausprägung. Typische Symptome durch das verdrängende Wachstum des Kindes sind Sodbrennen, Bauchschmerzen, Verstopfungen sowie Rücken- und Hüftschmerzen.
Sollte das Cushing-Syndrom die Ursache sein kommt es durch den erhöhten Cortisol-Spiegel zu Symptomen wie einer Stammfettsucht, Knochenschmerzen durch Osteoporose, hohem Blutdruck, depressiven Verstimmungen und Muskelschwäche.

Lesen Sie mehr hierzu:

Schmerzen

Schmerzen bei Dehnungsstreifen sind möglich aber treten nicht zwangläufig auf. Bei frischen Dehnungsstreifen kann es zu einem Spannungsgefühl und erhöhter Sensibilität der frischen Narbe kommen.
Insbesondere bei wachstumsbedingten Dehnungsstreifen kann es zu Knochenschmerzen kommen. Diese Wachstumsschmerzen treten typischerweise plötzlich auf aber verschwinden auch schnell wieder. Häufig treten sie spät abends oder nachts auf, sodass die betroffenen Kinder aus dem Schlaf gerissen werden.
In der Schwangerschaft können ebenfalls Schmerzen auftreten, diese sind aber meist am unteren Rücken oder der Hüfte lokalisiert. Zum einen treten diese durch die zusätzliche Gewichtsbelastung des wachsenden Kindes auf, zum anderen bereitet sich das Becken auf die bevorstehende Geburt vor, weswegen Bänder und Knochen hormonell bedingt weicher werden.

Lesen Sie ebenfalls unser Thema: Schmerzen in der Schwangerschaft

Wie kann man Dehnungsstreifen am Bauch entfernen?

Sobald Dehnungsstreifen entstanden sind, lassen diese sich nicht vollständig zurückbilden. Man kann allerdings mit verschiedenen Maßnahmen eine Abblassung der Streifen herbeiführen, damit diese weniger auffällig sind. Demnach kann man sie nicht vollständig Entfernen nur das Erscheinungsbild verbessern

Ansätze zur Vorbeugung der Dehnungsstreifen sind neben Cremes und Salben auch das Lasern, Ultraschallbehandlungen oder Micro-Needeling. Ziel der Verfahren ist eine Hautregeneration und Umbau des narbigen Gewebes zu erreichen. Dadurch werden die Narben nicht nur blasser sondern auch ebener. Außerdem kann eine Behandlung mit einem Narbenroller zur Massage und bestimmten Narbenölen veruscht werden. Die Öle können außerdem zur Vorbeugung verwendet werden und sollend die Haut weicher und dehnbarer machen.

Lesen Sie auch unser Thema: Schwangerschaftsstreifen entfernen

Cremes

Bei den Cremes gegen Dehnungsstreifen gibt es eine Vielfalt an Produkten. Es eignen sich alle Cremes die auch zur Narbenpflege verwendet werden wie z.B. die Bepanthen Narbencreme. Aber auch Produkte mit Vitamin E, Vitamin A oder Ölen können zur Straffung der Haut beitragen.
Ebenso gibt es Öle die zur Vorbeugung z.B. in der Schwangerschaft empfohlen werden. Neben den zusammengesetzten Pflegeprodukten, kann man auch pures Kokosöl oder Mandelöl verwenden. Den besten Effekt erzielt man, wenn man das Öl einmassiert.
Allerdings können diese Cremes auch bei anderen Arten von Dehnungsstreifen zur Behandlung angewandt werden.

Dieses Thema könnte Sie außerdem interessieren: Narbenpflege

Laserbehandlung

Die Laserbehandlung bei Dehnungsstreifen ist eine häufig angewandte Methode, die zu den effektivsten Behandlungen zählt.
Bei dem Laser handelt es sich um Lichtblitze, welche in die Haut eindringen und dort Heilungsprozesse der Haut aktivieren. Die Narbe wird durch eine Kollagenneubildung und Umstrukturierung blasser und flacher.
Die angewandte Technik ist heutzutage vor allem die fraktionierte Laserbehandlung, da hier das Laser nicht flächendeckend sonder punktuell die Heilung anregt und so bei guten Effekten weniger Nebenwirkungen erzielt. Es kommt nur zu einer leichten Rötung und Schwellung nach der Behandlung, die sich von selbst zurückbildet.

Weitere Informationen zu diesem Thema: Narben lasern

Prognose

Wie bereits erklärt lassen sich Dehnungsstreifen nicht vollständig entfernen. Sie können jedoch mit verschiedenen Behandlungsmethoden weniger sichtbar gemacht werden.
Es handelt sich jedoch nur um ein kosmetisches Problem und hat keine gesundheitlichen Konsequenzen, sofern ein Cushing-Syndrom ausgeschlossen werden kann.

Wenn es sich um ein Cushing-Syndrom handeln sollte, hängt die Prognose wiederum von der zugrundeliegenden Erkrankung ab.

Lesen Sie zusätzlich unser Thema: Bindegewebe stärken - Diese Tipps helfen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.10.2020 - Letzte Änderung: 17.06.2022