Die Symptome vom Cushing Syndrom sind vielfältig. Man unterscheidet bei den Symptomen des Cushing Syndrom zwischen Männer, Frauen und Kindern. Typische Symptome für das Cushing Syndrom sind dünne Arme und Beine und ein kräftiger Nacken und rundlicher Kopf.
Oftmals sind die Patienten mit einem Cushing Syndrom auch schon in jungem Alter an Osteoporose erkrankt und klagen über Knochenschmerzen. Ebenso sind eine Muskelschwäche und Muskelschmerzen häufige Beschwerden bei einem Cushing-Syndrom. Die Patienten fühlen sich kraftlos und antriebsarm. An der Haut zeigen sich folgende Krankheitszeichen:
Die Wundheilung bei Verletzungen ist schlecht und die Haut verdünnt sich, was man besonders am Handrücken sehen kann. Die Patienten haben des Weiteren rote Dehnungsstreifen der Haut (Striae).
Es kommt bei Patienten mit Hyperkortisolismus (zu viel Cortisol) häufig zu einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), da Cortisol die Freisetzung von Zucker in die Blutbahn bewirkt und somit hohe Blutzuckerspiegel auftreten können.
In 85% der Fälle haben Cushing-Patienten einen hohen Blutdruck.
Die Entwicklung einer Depression ist ein nicht seltenes Symptom beim Cushing-Syndrom.
Veränderungen im Blutbild können ebenfalls beim Cushing Syndrom festgestellt werden: Die Werte für die Blutplättchen und roten Blutkörperchen sowie die Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen sind erhöht, während für spezielle Formen der weiße Blutkörperchen, die Eosinophilen und Lymphozyten, erniedrigte Werte vorliegen.
Bei Frauen kann es beim Cushing Syndrom zu Symptomen wie Menstruationsstörungen und Aknebildung kommen. Auch kann es zu einer Vermännlichung kommen (Androgenisierung). In 80% der Fälle haben Männer mit Cushing-Syndrom Erektionsstörungen und bei beiden Geschlechtern kommt es zum Libidoverlust. Wenn Kinder von einem Cushing-Syndrom betroffen, treten Wachstumsstörungen und eine Entwicklungsverzögerung auf.
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Die starke Gewichtszunahme unter einer Therapie mit Glucocorticoiden ist nicht unbedingt nur einer vermehrten Ansammlung von Fettgewebe geschuldet. Die scheinbare Gewichtszunahme erklärt sich vor allem durch die optische Veränderung des Körpers durch die Glucocorticoide. Cortison steigert nämlich rein punktuell den Fettabbau an den Extremitäten. Zusätzlich sorgt es für einen gesteigerten Abbau von Proteinen, der sich in einem Muskelschwund zeigt. Dadurch nimmt das Volumen an Armen und Beinen ab, wogegen der Oberkörper den Betroffenen oft subjektiv eher dicker als zuvor erscheint. Eine „Stammfettsucht“ wird also suggeriert. Es ist dabei jedoch nicht unbedingt vermehrt Fett, dass sich an Brust, Bauch und Rücken anlagert. Vielmehr ist es eine Wassereinlagerung im Gewebe, die ein Zunehmen vortäuscht. Sie ist der zusätzlichen Wirkung von Glucocorticoiden auf den Elektrolythaushalt geschuldet. Eine vermehrte Fettansammlung findet sich erst bei einem länger bestehenden Cushing-Syndrom durch eine zusätzliche Beeinflussung des Zuckerstoffwechsels.
Ein rundes Vollmondgesicht ist ein häufiges Symptom bei einem Cushing-Syndrom. Die deutliche Veränderung der Gesichtsform und der Gesichtszüge steht dabei im Vordergrund und belastet Betroffene vor allem psychisch. Das typische rundliche Gesicht fällt neben deutlichen Pausbäckchen und einem angedeuteten Doppelkinn durch gerötete Wangen auf. Die Volumenzunahme begründet sich durch die Nebenwirkungen von Glucocorticoiden. Neben ihrem Effekt auf die Immunzellen wirken sie nämlich auch auf den Elektrolythaushalt, der in einem Zusammenspiel mit dem Wasserhaushalt steht. Das Ungleichgewicht der Komponenten sorgt dabei dafür, dass sich mehr Flüssigkeit im Gewebe anlagert. Der optische Effekt ist ein „aufgedunsen“ wirkendes Gesicht.
Dünne Arme und Beine sind den Nebenwirkungen von Glucocorticoiden auf den Stoffwechsel geschuldet. Sie beeinflussen nämlich auch die Verstoffwechselung von Proteinen. Proteine sind dabei nichts anderes als Eiweiße und kommen vor allem in Muskelgewebe vor. Glucocorticoide haben als Nebeneffekt den Abbau von Proteinen zu steigern. Somit nimmt die Muskelmasse mit dem Fortführen der Therapie ab bis sie sich in dünnen Armen und Beinen zeigt. Zu einem vollständigen Verlust der Muskelkraft führen Glucocorticoide jedoch nicht.
Die Muskelschwäche im Rahmen eines Cushing-Syndroms begründet sich durch den vermehrten Muskelabbau unter der Therapie. Je nach Einzelfall kann dabei sowohl die Zahl der Muskelzellen abnehmen als auch ihre Zellstruktur sich verändern. Im genauen bedeutet dies, dass vorhandene Muskelzellen sich auch in ihrer Leistungsfähigkeit verschlechtern. Betroffene bemerken dies in einem schnelleren Ermüden in Belastungssituationen und gegebenenfalls in einem Schwächegefühl. Der Leistungsabfall kann je nach vorherigem Trainingszustand dabei unterschiedlich ausfallen. Eine fortwährende Physiotherapie oder eigenständige Trainingseinheiten können den Muskelabbau dabei in seinem Ausmaß positiv beeinflussen. Den Muskelschwund komplett vermeiden können körperliche Aktivitäten jedoch nicht.
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Die Veränderung der Knochenstruktur ist ein sehr spät auftretendes Phänomen bei einem Cushing-Syndrom. Zudem ist es ein Symptom, dass nicht immer in seinen Folgen reversibel durch ein Absetzen der Medikamente ist. Die Entwicklung einer Osteoporose unter einer Glucocorticoidtherapie begründet sich dabei durch die Beeinflussung der Filterfunktion der Nieren. Glucocorticoide wirken nämlich auf die Kanäle und Transporter in den Zellmembranen der Niere und führen so zu einer erhöhten Ausscheidung von Calcium. Um den Verlust auszugleichen, wird Calcium aus dem Knochen mobilisiert. Da hierbei der Abbau der Regeneration überwiegt, kommt es zu einem Schwund der gesunden Knochenstruktur. Bis sich allerdings skelettale Auffälligkeiten zeigen, dauert es oft Jahre.
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Bläulich-rote Streifen am Körperstamm lassen sich bei einem Cushing-Syndrom oft bevorzugt an den Flanken und um den Bauchnabel herum finden. Das liegt daran, dass in diesen Bereichen normalerweise die Haut am meisten beansprucht wird. Es ist dabei egal ob die Belastung dabei im Rahmen von Bewegungen, Berührungen oder dem Aufliegen von Kleidung erfolgt. Zudem sind diese Bereiche prädestiniert für eine vermehrte Ansammlung von Fettgewebe, das die Elastizität der Haut zusätzlich beansprucht. Werden Glucocorticoide in höherer Dosierung verabreicht, bewirken sie dauerhaft eine Atrophie der Haut. Die Elastizität der Haut nimmt also ab und sowohl ihre Struktur als auch ihre Dicke verändert sich. Optisch zeigt sich dies in bläulich-roten Streifen, die ihre Farbe durch die unmittelbar unter der Haut liegenden Blutgefäße haben. Eine Rückbildung kann nach Beendigung der Therapie nicht erwartetet werden.
Gravierende Veränderungen im Blutbild sind eher selten im Rahmen eines Cushing-Syndroms. Vielmehr sind Veränderungen von Laborwerten zu Anfang einer Glucocorticoidtherapie festzustellen. Da sie in der Regel aufgrund einer überschießenden Immunreaktion des Körpers mit Entzündungssymptomen angesetzt wird, kann eine deutliche Senkung der Entzündungsparameter beobachtet werden. Im Einzelfall und je nach Erkrankung kann dazu eine Reduktion spezifischer Immunzellen beobachtet werden.
Es ist durchaus möglich, dass sich ein Bluthochdruck unter einer Therapie mit Cortison entwickelt. Dies ist der Wirkung der Glucocorticoide auf die Niere geschuldet. Sie führen nämlich in dem Organ zu einer vermehrten Rückresorption von Wasser und Natrium. Dadurch wird weniger Volumen ausgeschieden. Es verbleibt im Gefäßsystem und führt dort zu einem erhöhten Druck auf die Gefäßwände. Objektiv lässt sich dieses Phänomen in erhöhten Blutdruckwerten messen. Wie stark jedoch die Ausprägung des Bluthochdruckes ist, hängt vom Einzelfall ab.
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Eine Vermännlichung ist eher selten bei einem Cushing-Syndrom zu beobachten. Betroffene klagen dabei vor allem über einen Verlust der typisch weiblichen Rundungen und der Ausbildung einer männlichen Körperbehaarung. Die Zunahme von männlichen Körperzügen ist durch ein Ungleichgewicht der Steroidproduktion zu erklären. Steroidhormone sind Mineralocorticoide, Glucocorticoide und Sexualhormone. Alle werden aus der gleichen Ausgangssubstanz- dem Cholesterin- hergestellt. Wird ein Endprodukt der Synthesekette wie Glucocorticoide in Form von Medikamenten dem Körper zugeführt, kann die Syntheserate der anderen Steroidhormone wie die der Sexualhormone ggf. körpereigen gesteigert werden. Ein Zuviel von männlichen Hormonen, zeigt sich dann in einer Vermännlichung.
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Wachstumsstörungen bei Kindern können bei einer langfristigen Therapie mit hoch dosierten Glucocorticoiden auftreten. Das Wachstum ist dabei vor allem durch den veränderten Knochenstoffwechsel bedingt. Kindliche Knochen wachsen sehr schnell und benötigen viel Substrat in Form von Mineralien. Glucocorticoide können jedoch bewirken, dass vermehrt Calcium über die Nieren ausgeschieden wird. Dieser Verlust wird durch die Mobilisation von körpereigenem Calcium aus den Knochen ausgeglichen. Die Knochenstruktur verliert also ihr Gleichgewicht an Zellen und Inhaltsstoffen. Eine Folge hiervon kann ein verzögertes Wachstum bis hin zu einer Ausprägung von Knochendeformitäten sein.
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Psychische Veränderungen sind recht häufige Nebenwirkungen von Glucocorticoiden. Es ist jedoch stark vom Einzelfall abhängig wie sich die Wirkung auf die Psyche im Genauen äußert. Am häufigsten ist die Entwicklung von einer depressiven Stimmung bis hin zu einer manifesten Depression. Es müssen aber nicht immer eine eher traurige Stimmung und eine Antriebslosigkeit im Vordergrund stehen. In einigen Fällen sind es auch Stimmungsschwankungen bis hin zur Launigkeit, die vor allem Angehörigen des Betroffenen auffallen. Eine Besonderheit bei Kindern ist ein übermäßig oft auftretendes aggressives Verhalten. Hier fallen die betroffenen Kinder nicht selten durch ein verändertes Verhalten in der Schule auf.
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Eine Dauertherapie mit Glucocorticoiden sollte unter einer Dosis von 0,1 mg pro Kilogramm Körpergewicht bei Erwachsenen liegen, um schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine Ausbildung eines Cushing-Syndroms zu vermeiden. Fachleute sprechen daher bei dieser Dosierung von der sogenannten „Cushing-Schwelle“. Liegt die verabreichte Dosis unter dieser Grenze, ist jedoch noch immer mit vereinzelten Nebenwirkungen zu rechnen. Ein Syndrom bildet sich dann jedoch nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit aus.
Nähere Informationen zu dem Thema finden Sie unter: Was ist die Cushing Schwelle?
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