Das Lipom an sich macht keine Schmerzen und ist gutartig. Deshalb muss es meistens auch nicht entfernt werden. Jedoch kann es auf Nerven oder Sehnen drücken und dadurch Schmerzen auslösen. In diesem Fall kann es sinnvoll sein das Lipom zu entfernen. Außerdem sollte bei einem schmerzhaften Lipom ein bösartiges Liposarkom ausgeschlossen werden.
Als Lipom bezeichnet man einen gutartigen Tumor, der durch die Wucherung von Fettgewebszellen (Adipozyten) zustande kommt. Normalerweise bereitet diese Neubildung keinerlei Beschwerden, da die meisten der Lipome oberflächlich im subkutanen Fettgewebe liegen. Wenn sich ein Lipom jedoch an einer ungünstigen Position befindet, kann es in manchen Fällen zu Schmerzen führen.
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So zum Beispiel, wenn ein Lipom auf Sehnen drückt, die gut innerviert sind und daraufhin ein Schmerzsignal ausgelöst wird. Auch wenn ein Nerv direkt vom Lipom komprimiert wird, kann es zu Schmerzen kommen, die häufig auch mit einem Taubheits- oder Kribbelgefühl des entsprechenden Hautgebietes einhergehen.
Wenn so starke Schmerzen bestehen, dass sie den Patienten in seinem Alltag beeinträchtigen, kann man gemeinsam mit einem Arzt überlegen, ob es sinnvoll ist, das Lipom chirurgisch entfernen zu lassen. Dies ist normalerweise nicht notwendig, da eine Fettgeschwulst keine Bedrohung für einen Betroffenen darstellt und wenn überhaupt, dann nur ein kosmetisches Problem ist.
Wenn man jedoch ein Lipom besitzt, das über einen längeren Zeitraum hinweg Schmerzen bereitet, sollte man am besten einen Arzt aufsuchen. Es könnte sich dann nämlich auch nicht um ein Lipom, sondern um ein Liposarkom handeln, welches zwar zunächst einmal einem Lipom stark ähnelt, aber eine bösartige Wucherung der Fettgewebszellen ist. Dieses gibt es zwar sehr viel seltener als ein Lipom (das Verhältnis beträgt etwa 1: 100), sollte aber aufgrund seiner weitaus schlechteren Prognose unbedingt ausgeschlossen werden.
Typisch für ein Liposarkom im Vergleich zum Lipom sind neben den Schmerzen, die vor allem auf die Ausübung von Druck hin entstehen, die fehlende Verschieblichkeit des Knotens (da ein Liposarkom im Regelfall mit seinem umliegenden Gewebe verwächst), das schnellere Wachstum und das Erscheinen vor allem im fortgeschrittenen Lebensalter.
Um eine sichere Diagnose zu stellen, empfiehlt sich hier immer die histologische Untersuchung des Gewebes, das zum Beispiel durch eine Biopsie oder auch eine vollständige Entfernung gewonnen werden kann.
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Lipom - Fettgewebsgeschwulst
a - Oberhaut (2 + 3 + 4) -
Epidermis
b - Lederhaut (5 + 6) -
Dermis
c - Unterhaut (7) -
Tela subcutanea
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Ein Lipom am Bauch verursacht im Regelfall keine Schmerzen. Auf Grund der anatomischen Lage lässt sich ein Lipom im Bauch- oder Flankenbereich jedoch ein Stück weit schwerer tasten, als über knöchernen Strukturen, wie der Schulter. Ein Lipom (zu Deutsch: Fettgeschwulst) ist im Fettgewebe, also dem Bauchfett logischerweise schwer zu ertasten.
Da ein Lipom meist keine Schmerzen verursacht, erkennt der Patient das Geschwulst in den häufigsten Fällen nur durch Zufall. Ein Lipom lässt sich leicht verschieben, und fühlt sich wie ein kleiner Knubbel an. Es liegt im Normalfall subkutan, also direkt unter der Haut. In Einzelfällen kann es auch auf der Muskulatur des Bauches - dem Musculus rectus abdominis wachsen.
Der Bauch und die Flanken gehören zu den häufigsten Auftrittsorten eines Lipoms. Eine Sonderform bilden sogenannte Angiolipome, also Lipom die mit Blutgefäßen durchzogen sind. Diese haben eine kritischere Prognose, da sie einerseits Schmerzen verursachen, andererseits thrombosiert - also verstopft sind. Die Verstopfung kann sich allerdings lösen, und durch die Blutgefäße bis ins Herz oder die Lunge gelangen, und die dortigen lebensnotwendigen Gefäße verstopfen. Man spricht dann von einer Lungen- oder Koronarembolie.
Weitere Komplikationen bestehen, wenn das Lipom mit zunehmender Größe auf große Nervenbahnen im Bauchbereich drückt – zum Beispiel den Nervus ischiadicus („Ischiasnerv“). In der Folge kommt es zu Sensibilitätsausfällen an der unteren Extremität und Schmerzen im Rückenbereich. Allerdings muss das Lipom bereits ein sehr weit fortgeschrittenes Stadium erreicht haben, um eine solche Symptomatik hervorzurufen.
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Auch am Rücken kann ein Lipom auftreten. Anatomisch gesehen ist dies eine besonders ungünstige Stelle, da diese relativ spät bis gar nicht durch den Patienten entdeckt werden – schließlich tastet man nicht allzu oft den eigenen Rücken ab. Klinisch ist ein Auftreten am Rücken allerdings auch nicht gefährlicher als am Bauch.
Meist wird ein Lipom am Rücken durch den Lebenspartner oder bei einer ärztlichen Routineuntersuchung entdeckt. Wie auch an den übrigen Körperstellen bleibt das Lipom im Normalfall symptomlos, es sei denn es wird durchblutet (Angiolipom), was oft Schmerzen verursacht.
Bei übergewichtigen Patienten kann es im Liegen zu einer Druckbelastung und in Folge dessen auch bei gewöhnlichen Lipomen zu Schmerzen kommen. Das knotenartige Wachstum eines Lipoms kann sich über Jahre hinziehen, und dabei regelrecht in Vergessenheit geraten, besonders an Stellen wie dem Rücken, die der Patient selbst nicht sieht. Dabei reichen die knötchenartigen Strukturen meist tiefer in den Körper hinein, als es durch Abtastung den Anschein hat. Deswegen ist neben dem Betasten auch eine ärztliche sonographische Abklärung notwendig.
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An der Schulter wird das Lipom meist recht schnell bemerkt, da es sich einerseits um eine gut zugängliche Körperstelle handelt, andererseits wenig Fettgewebe über den knöchernen Strukturen liegt.
Dies hat zur Folge, dass das Lipom schneller an die Oberfläche tritt, bzw. sich gegen einen knöchernen Hintergrund abgrenzen lässt. Auch wird beim Sport, oder beim Rucksack- bzw. Handtasche tragen Druck auf die Schulter ausgeübt. Da Druck mit Schmerzen behaftet ist, fällt das Lipom relativ schnell auf
In den Anfangsstadien kann es gegebenenfalls mit einem Mitesser verwechselt werden, welche in der Schulterregion ebenfalls vermehrt auftreten. Allerdings sind Lipome in der Regel leicht verschieblich, und liegen unter der Haut, während Mitesser direkten Kontakt zur Hautoberfläche haben und eine eher feste Struktur besitzen. Zu beachten ist auch, dass ein Lipom sehr langsam wächst – oft über Monate bis Jahre hinweg. Dies ist für Mitesser ungewöhnlich, und sollte daher vom Hausarzt abgeklärt werden.
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Ein Lipom kann mit zunehmender Größe auf anliegende Nerven drücken, und so nicht nur Schmerzen sondern auch Gefühlsempfindungsstörungen verursachen. Diese äußern sich beispielsweise durch Kribbeln oder fehlende Sensitivität. Spätestens jetzt ist eine Entfernung absolut notwendig, da der Nerv Gefahr läuft, eine dauerhafte Schädigung zu erleiden.
Auch können Lipome in Einzelfällen bis zu 20 cm groß werden, und Druck auf andere Organe und Gefäße ausüben. Diese können im Ernstfall in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Der Schmerz entsteht, wenn der Nerv dauerhaft innerviert, also gereizt wird. Durch den Druck werden dauerhaft Schmerzreize ans Gehirn ausgesendet, man empfindet Schmerz. Es ist im Übrigen davon abzuraten, ein Lipom wie einen Mitesser „auszudrücken“. Dies würde nicht nur starke Schmerzen verursachen, Lipome gehen zudem vom tief-liegenden Unterhautfettgewebe aus. Es besteht die Gefahr, nicht alle entarteten Fettzellen zu „erwischen“. In der Folge bildet sich das Lipom neu. Daher sollte die Entfernung operativ unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
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