Lipome sind Fettgeschwülste, die aus dem Unterhautgewebe entstehen. Sie sind in der Regel ungefährlich und verursachen keine Beschwerden. Andernfalls oder aus kosmetischen Gründen können sie aber auch vergleichsweise einfach entfernt werden.
Die Ursachen des Lipoms am Bauch und an der Bauchdecke sind noch nicht hinreichend geklärt. Es muss zu einer übermäßigen Aktivierung der Wachstumsfaktoren der Fettzellen an einer bestimmten Stelle kommen, die die Fettgewebszunahme erklärt. Weitere Hinweise zu den Ursachen gibt es jedoch noch nicht. Es scheint allerdings bei Verwandten ein gehäuftes Auftreten von Lipomen zu geben, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet.
Meist tritt das Lipom am Bauch im Alter von 40 bis 60 Jahren auf, kann sich jedoch auch schon früher oder erst später entwickeln, zum Beispiel im Rahmen einer Lipomatose im Kindesalter. Da es vom Unterhautfettgewebe ausgeht, liegt es relativ oberflächlich unter der Haut.
Das Lipom zeichnet sich vor allem durch seine scharfe Begrenzung, sowie die weiche bis prall elastische Konsistenz aus und dadurch, dass es sich unter der Haut gut verschieben lässt. Es kann einzeln oder mehrfach auftreten und sich an verschiedenen Stellen des Bauches oder aber an anderen Körperstellen, wie den Armen, manifestieren.
Das Lipom am Bauch ist im Normalfall nicht schmerzhaft, kann jedoch in manchen Fällen auch Schmerzen verursachen, je nachdem wo genau es lokalisiert ist. Da es in der Regel sehr langsam wächst, wird es erst ab einer gewissen Größe wahrgenommen. Die Größe des Lipoms kann sehr variieren, jedoch ist es im Endeffekt häufig etwas größer als es von außen durch die Haut zu tasten ist.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome bei einem Lipom
Ein Lipom am Bauch/an der Bauchdecke kann in manchen Fällen Schmerzen verursachen. Gründe dafür sind entweder, dass es in der Nähe eines Nervs liegt und diesen reizt, dass es so groß ist, dass es auf andere Organe drückt und die Organkapsel spannt oder dass es an stark beanspruchten Stellen liegt und durch die Scherkräfte an der Stelle Schmerzen verursacht werden. Diese Schmerzen lassen sich medikamentös nur begrenzt lindern. Eine chirurgische Entfernung des Lipoms am Bauch kann dann helfen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen bei einem Lipom
Das Vorkommen von Lipomen im Bauchraum zählt eher zu den selteneren Lokalisationen der Lipome. Da man so tiefliegende Lipome schwer ertasten und somit einschätzen kann, muss von dem entnommenen Gewebe unbedingt eine Probe unter einem Mikroskop untersucht werden. Damit ist es möglich sicher auszuschließen, dass es sich nicht doch um eine bösartige Gewebsvermehrung handelt.
Für die Operation muss der Operateur natürlich in den Bauchraum gelangen und je nach Lage des Lipoms benötigt man dafür einen kleinen oder auch größeren Bauchschnitt. Werden zum Beispiel lebenswichtige Gefäße oder auch Nerven von dem Lipom umgeben muss man sehr vorsichtig operieren und braucht dafür eine gute Einsicht in das Operationsgebiet, dies wird durch einen größeren Hautschnitt ermöglicht.
Das Lipom am Bauch und an der Bauchdecke weist häufig wenig Beschwerden auf. Manchmal kann es dennoch zu Schmerzen kommen oder aber es wird von den Betroffenen als störend oder gar entstellend empfunden. Gegen die Schmerzen kann man mit Medikamenten nur begrenzt ankämpfen.
In diesem Fall und auch aus kosmetischen Gründen kann man das Lipom beziehungsweise die Lipome am Bauch dann unter lokaler Betäubung chirurgisch entfernen. Bei einer höheren Anzahl an Lipomen oder tieferem Wachstum kann auch eine Vollnarkose nötig werden.
Dabei wird das komplette Lipom entfernt und anschließend aus Gründen der Gewebssicherung histologisch untersucht. Hierbei wird das entfernte Gewebe beispielsweise angefärbt und unter dem Mikroskop genauer beurteilt. Nach dem Vernähen der Wunde wird ein steriler Verband angelegt und regelmäßig kontrolliert. Ist die Wunde erfolgreich verheilt, kann eine Narbe zurückbleiben. Durch diese Therapie kann der durch das Lipom entstandene Druck auf das umliegende Gewebe, wie zum Beispiel Nerven, herabgesetzt werden und dadurch entstandene Schmerzen behoben werden.
Alternativ dazu kann eine Fettabsaugung (Liposektion) zur Therapie bei Lipomen eingesetzt werden, was jedoch nicht in allen Fällen möglich ist und daher von einem Arzt beurteilt werden sollte.
Lesen Sie mehr zum Thema: Lipom entfernen und Lipom Op und Lipom Behandlung
Ein Lipom kann operativ entfernt werden. Dies wird vor allem dann nötig, wenn es Beschwerden verursacht, zu groß wird oder auch aus ästhetischen Gründen. Das Entfernen des Lipoms kann ohne Narkose, also nur mit lokaler Betäubung, stattfinden, sodass die Operation zwar wahrgenommen, aber als nicht schmerzhaft empfunden wird.
Um an das Lipom zu gelangen ist ein Hautschnitt bis zur Kapsel des Fettgeschwulstes nötig. Dann wird das Lipom inklusive Kapsel herausgeschnitten oder „herausgepult“. Anschließend wird die Wunde vernäht und mit einem sterilen Verband versorgt. Je nach Größe des Lipoms kann das Einlegen einer Drainage nötig werden, damit die Wundflüssigkeit abfließen kann.
Das operative Entfernen eines Lipoms birgt wie jede OP seine Risiken, wie etwa Blutungen, Wundinfektion, Wundheilungsstörungen, Verletzung von umliegenden Strukturen und ähnlichem. Im Anschluss wird der entnommene Gewebsmaterial histologisch untersucht, um einen bösartigen Befund auszuschließen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Lipom entfernen
Zur Sicherung der Diagnose des Lipoms am Bauch/ an der Bauchdecke ist es zunächst hilfreich, eine Anamnese zu erheben, um vom Betroffenen Informationen über Wachstumsbeginn und -geschwindigkeit des Lipoms und sonstige in diesem Zusammenhang entstandene Symptome zu erhalten.
Des Weiteren sollte bei einer körperlichen Untersuchung das Lipom am Bauch genauer betrachtet und abgetastet werden, sodass Lokalisation, Größe, Verschiebbarkeit zur Haut und Konsistenz beurteilt werden können. Eine Untersuchung mit dem Ultraschall kann die Diagnose ebenso in hohem Maß ergänzen, da hier das Ausmaß des Lipoms gut dargestellt werden kann und sogar die Grenze zum umliegenden Gewebe und die grobe innere Struktur im Idealfall zu erkennen ist.
Entschließt man sich zur Entnahme einer Gewebsprobe aus dem Lipom oder gar zur kompletten Entfernung, so wird das Lipom immer auch histologisch untersucht. Dies hat zum Ziel die Dignität des Gewebes zu bestimmen, das heißt ob es gut- oder gar bösartig ist und von welchem Gewebe es letztendlich abstammt. Das bedeutet, dass durch die histologische Untersuchung des Lipoms am Bauch die Diagnose endgültig gestellt werden kann.
Die Prognose eines Lipoms am Bauch ist in der Regel recht gut. Man sollte es als Betroffener allerdings trotzdem abklären lassen und beobachten, um bei einer Veränderung, welche selten vorkommt, rechtzeitig eingreifen zu können. Da Lipome selten Beschwerden bereiten, lässt es sich damit gut leben und auch nach Entfernung eines Lipoms bestehen bis auf eine Narbe und das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Infektion kaum weitere Probleme.
Es kann jedoch immer mal wieder zu Rezidiven kommen, das heißt zur erneuten Ausbildung eines Lipoms.
Da die Ursachen zur Entstehung eines Lipoms am Bauch/an der Bauchdecke unbekannt sind und sich bisher nur eine genetische Veranlagung zeigt, ist eine Prophylaxe derzeit nicht bekannt.
Bei Frauen mit Lipomen am Bauch/an der Bauchdecke kann es während der Schwangerschaft zu Beschwerden und Schmerzen kommen, da die Bauchhaut durch die Größenzunahme der Gebärmutter stark gedehnt wird. Außerdem kann das Lipom am Bauch je nach Größe auf die Gebärmutter und das gedeihende Kind drücken. Um derartigen Beschwerden vorzubeugen wäre es von Vorteil, das Lipom vor oder bei Beginn der Schwangerschaft von einem Arzt abklären und gegebenenfalls entfernen zu lassen.
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