Unter einem Lipom am Oberschenkel versteht man einen weichen oder prallelastischen Knoten, der unter der Haut des Oberschenkels liegt. Die Haut, die über dem Knoten liegt ist unauffällig und intakt. Die Größe dieser Knoten ist sehr unterschiedlich. Ein Lipom ist eine gutartige Wucherung, die sich durch ein sehr langsames Wachstum auszeichnet.
Genaue Ursachen für die Entstehung eines Lipoms am Oberschenkel sind bisher nicht bekannt. Genau wie bei anderen gutartigen Neubildungen weiß man auch beim Lipom nicht, welche Faktoren als Auslöser für die Entstehung eines Lipoms am Oberschenkel in Frage kommen. Ein Zusammenhang zwischen einer erhöhten Fettleibigkeit der betroffenen Person und der Entstehung eines Lipoms besteht nicht, da schlanke Menschen genauso häufig erkranken.
Es wird vermutet, dass sich ein Lipom in Folge eines Sturzes oder einer starken Prellung des Oberschenkels entwickeln kann. Ein Zusammenhang zwischen der Entstehung eines Lipoms und einer bestimmten erblichen Veranlagung wird jedoch angenommen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen eines Lipoms
Ein Lipom am Oberschenkel kann in allen Altersklassen auftreten. In den meisten Fällen verursacht ein Lipom am Oberschenkel keine Schmerzen. Ein Lipom am Oberschenkel liegt im Unterhautfettgewebe des betroffenen Beines und wächst in der Regel langsam.
In der Größenausdehnung können deutliche Unterschiede auftreten. Die Größe kann zwischen kleinen runden Knoten, sowie Lipomen in der Größenordnung eines Handballes, variieren. In der Regel sind diese Fettgeschwulste gut verschieblich.
Lipome am Oberschenkel können sowohl auf der Innenseite, als auch der Außenseite des Oberschenkels lokalisiert sein. Ein sehr groß gewachsenes Lipom an der Innenseite des Oberschenkels kann eventuell durch Reibung Einschränkungen beim Laufen verursachen. Je nach Lokalisation kann auch das Hüftgelenk oder Kniegelenk durch die Geschwulst mit betroffen und in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein. Bei sehr tief wachsenden Lipomen, die bis in die Muskelschicht hineinwachsen, können ebenfalls Probleme und Störungen im Bewegungsablauf auftreten. Bei der Lokalisation an der Außenseite des Oberschenkels spielt die Einschränkung im Bewegungsablauf eine geringere Rolle.
Eine mögliche bösartige Veränderung, die ebenfalls von den Fettgewebszellen ausgeht ist das Liposarkom. Dieses tritt vor allem in einem höheren Lebensalter auf, wächst sehr schnell und weist viele entartete Fettgewebszellen auf.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome bei einem Lipom
In den meisten Fällen verursacht das Lipom am Oberschenkel keine Schmerzen oder weitere Beschwerden, sodass eine operative Entfernung nur vorgenommen wird, weil die Lipome ab einer bestimmten Größenzunahme als sehr unästhetisch empfunden werden. Ein Lipom wird meist erst dann bemerkt, wenn die Vermehrung des Fettgewebes als Knoten tastbar und sichtbar wird (siehe dazu: Wann sollte man ein Lipom entfernen lassen?)
Es handelt sich in diesen Fällen vermehrt um ein kosmetisches Problem. Manchmal kann es vorkommen, dass die Lipome auf Nervenbahnen im Bereich des Oberschenkels drücken und diese einengen. Dann kann es zu Gefühlsstörungen oder auch zu einem leichten Kribbeln in den betroffenen Bereichen des Beines kommen. Die Patienten beschreiben diese Symptome als eine „Taubheit“, die sich über das Bein ausbreitet. Ist die Fettgeschwulst am Oberschenkel ziemlich derb, nicht verschieblich oder auch unklar abzugrenzen, sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um andere Tumoren und vor allem bösartige Veränderungen des Gewebes auszuschließen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen bei einem Lipom
Lipome können überall am Oberschenkel auftreten. Besonders lästig ist es allerdings, wenn sich großes Lipom an der Innenseite des Oberschenkels gebildet hat. Das Geschwür kann Probleme beim Gehen und Laufen verursachen. Durch die ständige Reibung scheuert die Haut auf, wird wund und kann schmerzen. In solchen Fällen ist es ratsam, das Lipom chirurgisch entfernen zu lassen.
Da das Lipom am Oberschenkel meist keine Schmerzen verursacht, wird es in der Regel auf Grund einer kleinen Verdickung in der Unterhaut entdeckt. Aufgrund von kosmetischen Gründen und in seltenen Fällen aufgrund einer mechanischen Beeinträchtigung beim Laufen oder Sitzen wird der Arzt aufgesucht. Ein sehr kleines Lipom lässt sich nur schwer von der umliegenden Fettschicht abgrenzen und unterscheiden.
Zur Diagnosestellung sollte ein Termin bei einem Hautarzt vereinbart werden. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung kann die Lage und Größe des Lipoms genau beurteilt werden. Ebenfalls kann man erkennen ob Muskelstrukturen oder auch Nervenstränge des Oberschenkels mit betroffen sind oder eingeengt werden.
Um eine genaue Diagnose zu stellen besteht die Möglichkeit, das Lipom zu punktieren. Hierbei wird mit Hilfe einer Punktionsnadel unter Lokalanästhesie eine kleine Probe aus dem betroffenen Bereich des Unterhautfettgewebes am Oberschenkel entnommen. Damit kann eine Unterscheidung gegenüber anderen gutartigen Veränderungen erfolgen.
Besteht ein konkreter Verdacht auf eine bösartige Veränderung in Form eines Liposarkoms oder handelt es sich um sehr große Lipome, die tief in die umliegenden Strukturen des Oberschenkels hineinwachsen, sollte eine Computertomographie zur weiteren Diagnostik und Abklärung durchgeführt werden.
Ein Lipom am Oberschenkel muss in den meisten Fällen nicht behandelt werden, da es keine Schmerzen oder anderweitige Symptome verursacht. Breitet sich dieses jedoch auf Gelenke oder Nerven des betroffenen Beines aus, kann eine operative Therapie notwendig werden. Eine adäquate konservative Therapie zur Behandlung besteht nicht. Bei den meisten operativen Eingriffen zur Entfernung eines Lipoms handelt es sich allerdings um kosmetische Indikationen.
Das Lipom am Oberschenkel kann je nach Größe und Lokalisation unter einer lokalen Betäubung oder in Vollnarkose entfernt werden. Mit Hilfe eines kleinen Messers entfernt der Chirurg das Lipom aus seiner Kapsel. Wichtig ist darauf zu achten, dass Lipome in der Regel sehr gut durchblutet werden. Sind Gefäße vorhanden, die in das Lipom ausstrahlen, müssen diese unterbunden werden, um eine mögliche Nachblutung zu vermeiden. Nach der Entnahme des Fettgeschwulst, verbleibt oftmals ein Defekt an der Stelle des Fettgewebes, wo zuvor das Lipom war. Um diese Delle zu vermeiden, kann man einen sogenannten Fettlappen freisetzen, der an der Entnahmestelle des Lipoms eingepflanzt werden kann. Meist bleibt eine kleine Narbe übrig.
Bei der Entnahme eines großen Lipoms, kann viel überschüssige Haut übrig bleiben, die dann aus kosmetischen Gründen mit entfernt werden kann. Befällt das vorliegende Lipom nicht das Unterhautfettgewebe, sondern auch tiefer liegende Muskelbereiche des Oberschenkels, kann es vorkommen, dass der Operateur den betroffenen Muskel spalten muss.
In seltenen Fällen können Komplikationen auftreten. Es kann zu Verletzungen der umliegenden Hautschichten oder zu Blutungen, Infektionen sowie Störungen im Heilungsprozess der Wundränder kommen. Nicht selten entwickelt sich ein erneutes Lipom an der gleichen Stelle, ein sogenanntes Rezidiv.
Es gibt außerdem noch eine etwas neuere Methode zur Entfernung eines Lipoms am Oberschenkel. Vor allem bei größeren Lipomen am Oberschenkel, kann man eine Fettabsaugung durchführen. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass nur kleine Narben entstehen und meist nach der Entfernung keine Dellen im Fettgewebe übrig bleiben. Bei dieser Methode besteht allerdings die Gefahr, dass nicht alle Fettzellen vollständig abgesaugt werden können, so dass sich aus den übrig bleibenden Zellen erneut ein Lipom am Oberschenkel entwickeln kann. Bei dieser Methode wird der Inhalt der Kapsel, die das Lipom umhüllt, abgesaugt. Die Kapsel selbst und die Reste der Fettgewebszellen, die nicht erwischt wurden, verbleiben im Gewebe.
Die entnommenen Fettzellen werden nach der Entnahme immer einem Pathologen zugeschickt, der die Zellen genau analysiert und feststellt, ob es sich wirklich um ein Lipom, eine andere gutartige oder doch um eine bösartige Veränderung handelt. Bei der Methode der Fettabsaugung, ist es für den Pathologen allerdings schwerer die Zellen zu beurteilen, da diese während des Absaugens zum Teil zerstört oder mechanisch stark beansprucht wurden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Operation eines Lipoms
Aus medizinischen Gründen ist es nicht notwendig ein Lipom am Oberschenkel, welches keine Schmerzen oder andere Beschwerden verursacht, operativ zu entfernen. Trotzdem sollte das Lipom regelmäßig durch einen Arzt kontrolliert werden, um eine krankhafte Entartung zu einem Tumor ausschließen zu können. Manche Patienten entschließen sich auch aus ästhetischen Gründen dazu, sehr große Lipome am Oberschenkel chirurgisch entfernen zu lassen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Wann sollte man ein Lipom entfernen lassen
Das Lipom am Oberschenkel kann auch ungünstig liegen und auf Gefäße oder Nervenäste drücken, wodurch sie Schmerzen verursachen. Manche Lipome enthalten auch selbst Nerven und Blutgefäße. Diese sogenannten Angiolipome können äußert schmerzhaft sein und werden üblicherweise herausoperiert. Lipome am Oberschenkel, die Schmerzen verursachen, lassen sich durch einen operativen Eingriff problemlos entfernen und die Wunde verheilt gut. Manchmal kommt es aber vor, dass sich an der gleichen Stelle erneut ein Lipom bildet.
In der Regel hat ein Lipom am Oberschenkel eine sehr gute Prognose. Es kommt nur selten vor, dass diese Neubildung im Bereich des Unterhautfettgewebes entartet und sich ein bösartiges Liposarkom entwickelt. Handelt es ich um einen kleinen Knoten, kann er an Ort und Stelle belassen werden und muss nicht dringend entfernt werden. Stört das Lipom am Oberschenkel aus kosmetischen Gründen, oder weil es durch eine starke Größenzunahme Symptome verursacht, kann es beseitigt werden. Allerdings sollte man beachten, dass in einigen Fällen an der selben Stelle des Oberschenkels sich wieder erneut ein Lipom bilden kann. Es entsteht ein sogenanntes Rezidiv, welches in den meisten Fällen ebenfalls als gutartig einzustufen ist.
Ein Lipom am Oberschenkel ist in der Regel ungefährlich und kein Grund zur Sorge. Dabei handelt es sich lediglich um einen unter der Haut oder im Muskelgewebe liegenden Knoten, der mit Fettzellen gefüllt ist. Diese Wucherungen sind gutartig. Normalerweise verursacht ein Lipom am Oberschenkel keine Beschwerden und muss deshalb nicht behandelt werden. Manchmal kann das Lipom aber auf Nerven oder Gefäße drücken und dadurch Schmerzen verursachen. In solchen Fällen sollte eine operative Entfernung in Betracht gezogen werden.
Da die Ursachen für die Entstehung eines Lipom am Oberschenkel bis heute noch nicht wirklich bekannt sind und lediglich eine gewisse genetisch bedingte Komponente von Bedeutung sein soll, ist eine effektive Prophylaxe zur Verhinderung des Auftretens eines Lipoms nicht möglich.
Eine wichtige Maßnahme, um das Eintreten von vielen verschiedenen Erkrankungen zu verhindern oder zu minimieren, ist die Reduktion von Übergewicht. Obwohl Lipome Veränderungen des Fettgewebes sind, ist als Ursache ihrer Entstehung kein nachgewiesener Zusammenhang mit Übergewicht bekannt. Schlanke Menschen haben ein genauso hohes Risiko im Laufe ihres Lebens ein Lipom am Oberschenkel zu entwickeln wie Menschen mit einem erhöhten Fettgewebsanteil. Trotzdem kann eine Reduktion des körperlichen Fettanteils, sowie eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung nie von Nachteil sein.
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