Lipome, auch Fettgewebsgeschwülste genannt, zählen zu den häufigsten Tumoren des Weichteilgewebes und sind nahezu immer gutartig. Sie treten vor allem am Rumpf, sowie den Armen und Beinen auf.
Wie bereits erwähnt, ist die genaue Ursache weitgehend unbekannt. Neben familiärer Häufung sind zudem Frauen öfters betroffen als Männer. Entgegen der weitläufigen Meinung, hat unser Körpergewicht nichts mit der Lipomentstehung zu tun.
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In der Regel, erkennt Ihr Hautarzt ein Lipom schon per Blick- bzw. Tastdiagnose. Meistens ist es von weicher Konsistenz, gut tastbar, gelappt und leicht verschieblich. Manchmal, können sich die Fettknoten jedoch auch eher derb und hart anfühlen. Ihre Größe reicht von erbsengroß bis zu den Maßen von Dimensionen eines kleinen Fußballes! Zusätzlich liefert die Befragung (Anamnese) des Patienten wertvolle Hinweise. Insbesondere Wachtsumsgeschwindigkeit und Veränderlichkeit des Lipoms sind von großer Bedeutung, da Lipome in der Regel langsam wachsen und wenige Veränderungen aufweisen. Um bösartige Geschehen, wie z.B. ein Liposarkom, ganz sicher auszuschließen, kann Ihr Hautarzt unter Umständen auch auf eine Ultraschalluntersuchung zurück greifen. In sehr seltenen Fällen muss sogar eine MRT-Aufnahme erfolgen.
Da nicht alle Lipome im Armbereich Beschwerden verursachen, ist therapeutisches Eingreifen nicht immer notwendig. Wenn jedoch folgende Kriterien zutreffen, kann eine Entfernung angezeigt sein:
Schmerzen
Missempfindungen
Zweifel an der Gutartigkeit, bei z.B. schneller Wachstumstendenz
Prinzipiell stehen verschiedene Möglichkeiten zur Entfernung des Lipoms zur Verfügung. Ihr Hausarzt entscheidet mit Ihnen gemeinsam, welche Methode am besten für Sie geeignet ist.
Wenn Ihr Lipom keine Beschwerden verursacht und kosmetisch ebenfalls nicht stört, muss keine Therapie erfolgen. Aufmerksames Beobachten („Watchful Waiting“) auf etwaige Veränderungen oder mögliche Einschränkungen, wie z.B. Schmerzen, sind völlig ausreichend.
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Lipome entarten nur äußerst selten zu bösartigen Tumoren. Ab einer gewissen Größe oder ungünstigen Lokalisation, wie z.B. oberhalb eines Hautnervs am Unterarm, können Schmerzen oder funktionelle Beeinträchtigungen beobachtet werden. Durch eine Entfernung ist jedoch in fast allen Fällen Symptomfreiheit zu erreichen.
Bisher ist es nicht möglich Lipomen vorzubeugen, da die genauen verursachenden Faktoren und Auslöser nicht umfassend geklärt sind. Jedoch, wirken sich eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung sowie ausreichend sportliche Betätigung positiv auf die Gesundheit und die Blutfettwerte aus und sind grundsätzlich immer anzustreben.
Wenn Betroffene unter zahlreichen Lipomen leiden, spricht man von „Lipomatose“. Je nach Typ, sind verschiedene Stellen des Körpers mit unzähligen Fettknoten bedeckt. So sind z.B. bei Lipomatose Typ I.I. besonders Schultergürtel und Arme von Lipomen bedeckt. Eine weitere Sonderform, stellt die „Lipomatosis dolorosa“ (Dercum-Krankheit) dar. Charakteristisch sind mitunter sehr schmerzhafte, zahlreiche Fettknötchen. Betroffene leiden schon bei kleinsten Berührungen oder Druck unter extremen Schmerzen, welche im Verlauf der Erkrankung weiter zunehmen. Man findet die Lipome unter anderem am Bauch, Gesäß sowie den Seiten der Oberarme. Äußerst selten, können Lipome entarten und zu bösartigen Weichteiltumoren („Liposarkom“) werden.
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