Beim Herzstolpern kommt es, je nach Art der kurzzeitigen Herzrhythmusveränderung oder –störung, zu verschiedenen durch den Patienten wahrnehmbaren Symptomen. Normalerweise wird der eigene Herzschlag nicht wahrgenommen. Wird er jedoch plötzlich verlangsamt oder beschleunigt, spürt man diese Veränderung.

Symptome von Herzstolpern

Einleitung

Das Herzstolpern als Symptom ist im allgemeinen Sprachgebrauch auch unter den Namen Herzaussetzer oder Herzklopfen bekannt, wird im medizinischen Sprachjargon als eine Form der Herzrhythmusstörung bezeichnet. Genauer gesagt kommt es zu zusätzlichen Schlägen des Herzens außerhalb seines eigentlichen Rhythmuses, auch als Extrasystole bezeichnet, die dann unangenehme Beschwerden verursachen können. Es gibt mehrere Anzeichen für ein Herzstolpern, die auf dieser Seite genauer beschrieben werden.

Symptome

Ein Herzstolpern muss sich nicht immer körperlich äußern. Insofern bemerken viele keinerlei Symptome. Falls jedoch Symptome auftreten, können sie je nach Umständen ganz unterschiedlich ausfallen. Die häufigsten finden Sie hier als Übersicht:

  • Plötzliche Änderung des Herzrhythmuses
  • Atemnot und Schwindel
  • Psychische Symptome
  • Vegetative oder neurologische Symptome
  • Husten oder Halsbeschwerden
  • Magenbeschwerden

Änderung des Herzrhythmuses

Zunächst können Symptome auftreten, die direkt vom Herzen stammen. Dazu gehören ein anfallsartig zu schneller oder langsamer Herzrhythmus, der Aussetzer eines Herzschlages oder ein Pochen des Herzens gegen den Brustkorb. Falls dies selten, isoliert und ohne weitere Beschwerden auftreten, können sie als harmlos und normal bezeichnet werden.
Falls es aber zu länger andauernden Beschwerden, zu zeitlich gehäuften Auftreten und zu weiteren, herzunspezifischeren Beschwerden wie einem Beklommenheitsgefühl in der Brustgegend, Atemnot und Schwindel kommt, sollte ein Arzt zur medizinischen Abklärung aufgesucht werden, um ein organisches Grundleiden auszuschließen. 

Atemnot oder Schwindel

Falls es zu länger andauernden Beschwerden, zu zeitlich gehäuften Auftreten und zu weiteren, herzunspezifischeren Beschwerden wie einem Beklommenheitsgefühl in der Brustgegend, Atemnot und Schwindel kommt, sollte ein Arzt zur medizinischen Abklärung aufgesucht werden, um ein organisches Grundleiden auszuschließen. 

Psychische Symptome

Darüber hinaus kommt es bei vielen Menschen zu psychischen Symptomen wie Angst und Panik, vor allem wenn sich der Herzrhythmus bemerklich verändert. In diesem Fall würden Entspannungsübungen wie Autogenes Training helfen, da viele Fälle von Herzstolpern bei Menschen mit einem nervösen Grundeinstellung auftreten und so in einem Feedback -Mechanismus die Symptome persistieren könnten.

Vegetative oder neurologische Symptome

Meist wird das vegetative Nervensystem ebenfalls stimuliert, sodass es zu Symptomen wie Schweißausbrüchen, Übelkeit und Harndrang kommt. Teils ist dies psychosomatisch bedingt, das heißt dass psychische Auslöser wie Stress und Angst in körperlichen Symptomen resultieren können. 

Wichtig ist zu wissen, dass das Herz eine riesige Arbeit aufbringt und dabei vereinzelte, augenblicklichen Rhythmusstörungen in der Regel harmlos sind.
Da die Psyche über das Nervensystem und damit auch über das sogenannte Vegetative Nervensystem einen starken modulierenden Einfluss auf das autonome d.h. in seiner Tätigkeit grundlegend selbstständige Herz hat, sind Stress, Unruhe und Angst herzschädlich.
Ruhe und innere Ausgeglichenheit haben über den gleichen Weg den gegeteiligen Effekt. Deshalb verschwinden bei vielen Fällen von symptomzeigenden Herzstolpern die Beschwerden bei Entspannung.

Lesen Sie mehr zum Thema: Herzstolpern - ist das gefährlich?

Husten und Halsbeschwerden

Das Herzstolpern kann von den Betroffenen unterschiedlich stark wahrgenommen werden, abhängig von der Ausprägung und Art der Rhythmusstörungen und von der individuellen Sensibilität. Herzstolpern, also der unrhythmische Herzschlag und die kurzen Schlagaussetzer des Herzens können mitunter deutlich gespürt werden, so als würde der Herzschlag bis in den Hals, die Halsschlagader oder den Kopf gespürt werden. Dieses Pulsionsgefühl im Hals kann unter Umständen einen Hustenreiz auslösen, sodass Herzstolpern also hin und wieder auch von einem reflektorischen Husten begleitet werden kann. 

Patienten, die an Herzstolpern leiden, berichten oftmals über unterschiedliche Symptome.
Welche Symptome genau bei Herzstolpern auftreten, hängt vor allem von der Häufigkeit und der exakten Form des Herzstolperns ab. Vor allem bei einer ausgeprägten Unregelmäßigkeit der Herzaktion, können die Symptome unter Umständen bis in den Hals ausstrahlen. Patienten, bei denen eine Störung des regelmäßigen Herzschlags ohne Frequenzerhöhung nachgewiesen werden kann, beschreiben die charakteristische Pause zwischen dem Extraschlag und dem nächsten normalen Herzschlag als äußerst beängstigend. Dabei wird nicht der eigentliche Extraschlag, sondern vielmehr der nächste normale Herzschlag häufig wie ein Paukenschlag oder ein starkes Pochen im Hals empfunden.

Diese Form des Herzstolperns, bei der die Symptome oftmals im Hals wahrgenommen werden, stellt die häufigste Form der Herzrhythmusstörungen dar. Für den gesunden Menschen sind die pochenden Symptome im Hals vollkommen harmlos.
Eine medizinische Behandlung ist in der Regel nicht notwendig. Sollten jedoch plötzlich Schmerzen im Hals auftreten, so muss dringend umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch für plötzlich einsetzende, starke Schmerzen in der Brust, die bis in die linke Schulter ausstrahlen. Bei den betroffenen Personen kann unter Umständen ein Herzinfarkt vorliegen.
Dieses Krankheitsbild ist lebensgefährlich und bedarf der dringenden ärztlichen Abklärung.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Begleitende Symptome bei Husten

Magenbeschwerden

Darüber hinaus kann das Herzstolpern auch mit Symptomen im Bereich des Magens einhergehen. Das Herzstolpern kann sich möglicherweise zuerst in Form von leichten, drückenden Beschwerden im Magen verdeutlichen. Aus diesem Grund gehen einige der betroffenen Patienten zuerst davon aus, an einer Erkrankung des Magens zu leiden.
Des weitern können verschiedene Erkrankungen des Magens, oder vielmehr die medikamentösen Behandlungsmaßnahmen dieser Erkrankungen, die Entstehung von Herzstolpern fördern.

Vor allem sogenannte Protonenpumpenhemmer (beispielsweise Omeprazol oder Pantoprazol) können zu Herzrhythmusstörungen in Form von Herzstolpern führen. Protonenpumpenhemmer werden dazu verwendet, die Produktion der Magensäure zu blockieren. Auf diese Weise können schwerwiegende Erkrankungen des Magens, die beispielsweise durch die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln hervorgerufen werden, vermieden werden. Personen, die über einen längeren Zeitraum auf die Einnahme von Protonenpumpenhemmern angewiesen sind und Symptome des Herzstolperns entwickeln, sollten den behandelnden Arzt dringend über die Medikamenteneinnahme in Kenntnis setzen.
Die Symptome können in solchen Fällen zumeist schon durch das Absetzten der Protonenpumpenhemmer deutlich gelindert werden.

Ursachen von Herzstolpern

Die Auslöser sind verschiedenster Natur.
Annregende, psychotrope Mittel wie Nikotin, Kaffee oder auch Alkohol können neben ihren anderen, zahlreichen Wirkungen auch zu den oben genannten Symptomen führen.

Sie können medikamentös bedingt sein. So können bestimmte Schildrüsenmedikamente und Hormonpräparate, das schon für Rhythmusstörungen empfindliche Herz weiter negativ beeinflussen .

Desweiteren werden oft Kaliumpräparate empfohlen, da eine sogenannte Hypokaliämie ( die Konzentration von Kalium im Blut ist unter dem Normalwert) auch zu Herzstolpern bzw. Herzrhythmusstörungen führen kann. Desweiteren ist das Herzstolpern auch eine der potentiellen Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, wie beispielsweise der Herzglykosid-Präparate, sowie auch einiger anderer.

In selten Fällen können sich hinter diesen Symptomen auch schwerwiegende Herzerkrankungen wie eine koronare Herzerkrankung ( die Koronararterien können das Herz selber nicht mehr mit ausreichend Blut versorgen) oder eine Entzündung des Herzmuskels verbergen.

Lesen Sie zu diesem Thema auch: Ursachen von Herzstolpern

Herzstolpern als Folge von Eisenmangel

Ein Eisenmangel kann mit eine der Ursachen für Herzstolpern sein: Eisen als wichtiger Mineralstoff für den Körper, wird essentiell für die Bildung der roten Blutkörperchen gebraucht. Mangelt es an diesem Mineral, kommt es folglich zu einer Blutarmut (Anämie), was wiederum zu einer Unterversorgung des Blutes und des Körpers mit Sauerstoff führt, da die roten Blutkörperchen für den Sauerstofftransport zuständig sind.
Die verringerte Transportkapazität des Blutes für Sauerstoff wird schließlich durch ein schnelleres Schlagen des Herzens und damit durch ein schnelleres Zirkulieren des Bluts im Kreislauf kompensiert, was wiederum unter anderem zu Rhythmusstörungen und spürbarem Herzstolpern führen kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen von Eisenmangel

Wie kann ich gefährliches Herzstolpern erkennen?

Nicht jedes verspürte Herzstolpern ist gleich gefährlich, oftmals handelt es sich um harmlose Extraschläge, die bei ansonsten herzgesunden Patienten keinen Krankheitswert haben. Nur weil Herzrhythmusstörungen als Herzstolpern verspürt wird heißt es nicht, dass diese auch prinzipiell bedrohlich sind - ob und wie stark ein Herzstolpern spürbar ist, kann individuell sehr unterschiedlich sein: für den einen Patienten sind ausgeprägte Rhythmusstörungen nicht spürbar, für den anderen machen sich leichte schon als sehr unangenehmes Herzstolpern bemerkbar.

Wird das Herzstolpern jedoch durch andere Symptome wie Schwindel, Atemnot, Brustschmerz, Übelkeit oder Schweißausbruch begleitet, sollte der/die Betroffene aufmerksam werden und einen Arzt aufsuchen, da eine gefährliche Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System bestehen kann.

Treten eben solche Begleitsymptome auf, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Herz durch die Rhythmusstörungen zum einen nicht mehr ausreichend Pumpen und den Rest des Körpers nicht mehr genug mit Blut versorgen kann oder zum anderen selbst nicht mehr ausreichend durchblutet wird.

Homöopathie bei Herzstolpern

Auch wenn Herzrhythmusstörungen und Herzstolpern, sofern sie behandlungsbedürftig sind, schulmedizinisch therapiert werden sollten, können homöopathische Maßnahmen unterstützend angewendet werden. Zu den gängigen homöopathischen Mitteln gehören unter anderem Lachesis (Buschmeisterschlange), Aconitum (Eisenhut), Naja tripudians (Brillenschlange) sowie Aurum muriaticum (Goldchlorid), Digitalis purpurea (roter Fingerhut), Glonoinum (Nitroglycin) oder Kalium carbonicum (Pottasche).

Ebenso können auch Schüßler-Salze, insbesondere Nr. 6 (Kalium sulfuricum), Nr. 4 (Kalium chloratum) oder Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) versucht werden.
Anwendungen wie Akkupunktur, Fußreflexzonenmassage und entspannende Massagen im Allgemeinen sind ebenfalls mögliche homöopathische Therapiemöglichkeiten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Homöopathie bei Herzstolpern

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.04.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024