Die Ursachen des Eisenmangels können sehr vielfältig sein. Bei den Ursachen für einen Eisenmangel sind ein Mangel durch zu hohen Eisenbedarf, Mangel durch unzureichende Zufuhr, Mangel durch Eisenverlust und Mangel durch ungenügende Resorption zu nennen.
Sideropenie
englisch: iron deficiency
Ein Eisenmangel kann durch verschiedenste Ursachen hervorgerufen werden. Besonders häufig tritt der Eisenmangel durch Blutungen oder Mangelernährung auf. Hierbei können eine Diät oder eine vegane oder vegetarische Ernährung Ursache der Mangelernährung sein.
Des Weiteren kann der Bedarf an Eisen so gesteigert sein, dass die alleinige Ernährung mit eisenhaltigen Lebensmitteln nicht ausreicht und auf Ergänzungen wie Eisentabletten zurückgegriffen werden muss.
Schwangere und Kinder in Wachstumsphasen benötigen mehr Eisen um ihren Bedarf zu decken. Dabei sollten Schwangere ca. 30mg Eisen täglich zu sich nehmen, d.h. der Bedarf Schwangerer ist doppelt so hoch wie der Normalbedarf einer Frau.
Vor allem durch starke Blutungen geht sehr viel Eisen verloren. Mit 1 Liter Blut verliert der Körper ca. 500mg Eisen. Besonders häufig treten Blutungen des Magen- Darm- Traktes auf, die zu einem vermehrten Verlust von Eisen führen. Diese können durch Tumore oder falsche, bzw. überdosierte Medikamenteneinnahme hervorgerufen werden. Auch Nierensteine oder Blasensteine können zu Blutungen und damit zu einem Mangel an Eisen führen. Außerdem können lange Operationen mit einem hohen Blutverlust oder schwere Unfälle zu einem Eisenmangel führen. Auch häufiges Blutspenden kann Mangelerscheinungen nach sich ziehen.
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Durch zu geringe Aufnahme mit der Nahrung kann vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern, Vegetariern und Frauen ein Eisenmangel auftreten. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 12mg für Männer und 15mg für menstruierende Frauen, da Frauen während ihrer Regelblutung Blut und damit Eisen verlieren.
Eine unzureichende Aufnahme von Eisen führt auf lange Sicht zu einem Eisenmangel. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Allen voran kann eine strenge Diät, ohne eisenhaltige Nahrungsmittel oder auch eine unausgewogene vegetarische/vegane Kost zu einer Mangelerscheinung führen.
Weiterhin können Geschwüre des Darms oder chronisch entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes für eine unzureichende Eisenaufnahme verantwortlich sein.
Bei einer operativen Entfernung von Magen- oder Darmabschnitten kann es ebenfalls, durch die verminderte Aufnahme von Eisen, zu einer Unterversorgung des Organismus mit Eisen kommen. Auch bestimmte Medikamente, wie etwa Kalziumtabletten, können die Eisenaufnahme im Darm negativ beeinflussen.
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Eine ungesunde Ernährung hat viele Seiten. Es kann die Aufnahme von zu viel Fleisch und “Fettigem”, genauso wie den täglichen Verzehr von Süßigkeiten oder Fast Food betreffen.
Eine Gefahr einen Eisenmangel zu entwickeln, ergibt sich vor allem für Menschen, die sich ausschließlich von “Fertigprodukten” und Süßigkeiten ernähren. Zwar enthalten diese Produkte teilweise Eisen, allerdings sind diese Menge viel zu gering, um den Regelbedarf des Körpers zu decken.
Durch Antibiotika (Tetrazykline), chronische Magenentzündungen wie Morbus Crohn oder durch Entfernung eines Teils des Magens oder Dünndarms kann es zu einer schlechteren Aufnahme des Eisens aus der Nahrung in den Organismus und damit zu einem Mangel kommen. Auch eine terminale Niereninsuffizienz oder chronische Erkrankungen wie Zöliakie können zu Eisenmangel führen.
Ein Leben ohne Fleisch muss nicht zwingend zu einem Eisenmangel führen.
Vegetarier laufen vor allem dann Gefahr, einen Eisenmangel zu entwickeln, wenn sie nicht genügend eisenhaltige Nahrungsmittel zu sich nehmen. Zu diesen zählen zum Beispiel Linsen, Bohnen, Spinat oder auch Nüsse. Wird bei der Ernährung nicht auf die Inhaltsstoffe geachtet oder gestaltet sich diese sehr einseitig, haben Vegetarier wiederum ein hohes Risiko einen Eisenmangel zu entwickeln.
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Vitamin B12 Mangel kann ebenfalls zu einer Blutarmut führen. Als Ursache für einen Eisenmangel kommt es allerdings nicht in Frage.
Gelegentlich haben Menschen, die einen Vitamin B 12 Mangel haben aber auch einen Eisenmangel, ohne dass dieser sofort im Blutbild erkannt wird. Durch das fehlende Vitamin B12 können nur wenige neue rote Blutzellen gebildet werden.
Demnach werden auch nur kleine Mengen an Eisen verwertet. Bei Menschen mit geringen Eisenvorräten führt diese Konstellation unglücklicherweise zu einem verfälschten Blutbild. Das nicht “verwertete Eisen” lässt den Eisengehalt im Blut normal bis hoch erscheinen. Wichtig bei einem Vitamin B12 Mangel ist nach einer Therapie daher immer die erneute Überprüfung der Eisenwerte.
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Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann diverse Stoffwechselprozesse negativ beeinflussen. So auch die Aufnahme von wichtigen Mineralien oder Spurenelementen wie etwa Eisen.
Die Unterfunktion kann somit zu einer Mangelerscheinung führen. Neben Eisen kommt es im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion häufig auch zu einem Mangel weiterer wichtiger Substanzen (wie etwa Magnesium oder Folsäure) kommen.
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Stress kann einen Eisenmangel begünstigen. Der Körper ist auf eine Eisenzufuhr durch die Nahrung angewiesen, da er Eisen nicht selbst produzieren kann.
Durch Stress kann der Verdauungsprozess des Körpers beeinflusst werden. Als Folge kann die Aufnahme von wichtigen Elementen, wie etwa Eisen gestört oder herabgesetzt sein.
Durch Stress alleine ist ein Eisenmangel allerdings in den seltensten Fällen bedingt. In der Regel kommt es durch die Kombination von Stress mit anderen Risikofaktoren, wie etwa einer starken Regelblutung oder einer unausgewogenen vegetarischen Lebensführung, zu einer Mangelerscheinung von Eisen.
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Bösartige Geschwüre im Magen-Darm-Trakt können zu chronischen Blutungen führen. Ein bekanntestes Beispiel hierfür ist zum Beispiel der Dickdarmkrebs, auch Colonkarzinom genannt.
Auch in der Blase kann es aufgrund einer Tumorerkrankung zu andauernden Blutungen kommen. Der Blutverlust im Rahmen der Tumorerkrankungen kann im Verlauf zu einem Eisenmangel und einer damit einhergehenden Blutarmut führen.
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Für gewöhnlich verlieren Frauen ca. 40 ml Blut pro Menstruationszyklus.
Bei einer starken Regelblutung, auch Hypermenorrhoe genannt, sind es ≥ 80 ml Blut.
Der stärkere Blut-, beziehungsweise damit einhergehende Eisenverlust, erhöht das Risiko, einen Eisenmangel zu entwickeln. Im Gegensatz zu Frauen mit einer “normalen” Regelblutung, leiden Frauen mit einer starken Regelblutung häufiger an einem Eisenmangel.
In der Schwangerschaft werden zur regelrechten Versorgung der Mutter und des Kindes größere Mengen an Eisen benötigt. Das Eisen spielt dabei an vielen Stellen eine wichtige Rolle.
Es ist unter anderem an der vermehrten Blutbildung beteiligt, als auch ein wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung des kindlichen Nervensystems, des Wachstums und der Ausbildung des Immunsystems.
Der erhöhte Bedarf kann auch bei den größten Bemühungen der Mutter, sich gesünder zu ernähren, nicht immer durch die Nahrungsmittel gedeckt werden. Aufgrund dessen ist ein Eisenmangel in der Schwangerschaft ein recht weitverbreitetes Phänomen. Um eine optimale Versorgung mit Eisen zu gewähren, wird schwangeren Frauen daher häufig die Einnahme von Eisenpräparaten empfohlen.
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Im Rahmen einer Geburt kann es zu einem beträchtlichen Blutverlust kommen. Mit der Blutung geht dem Körper auch eine gewisse Menge an Eisen verloren.
Bei guten Eisenreserven kann der Mangel schnell ausgeglichen werden. Anders verhält es sich bei Frauen, die bereits im Vorfeld über knappe Eisenreserven verfügen. Hier deckt sich der Bedarf des Körpers nicht mit den bestehenden Eisenressourcen und es kommt in Folge zu einem Eisenmangel.
Eine Blutspende umfasst in der Regel ein Volumen von 500 ml Blut. Die darin enthaltende Eisenmenge beträgt dabei ca. 250 mg. Das hört sich zuerst viel an, der Körper ist bei gesunden Menschen aber in der Lage den Verlust auszugleichen.
Für Personen, die nur gelegentlich zum Blutspenden gehen, ergibt sich erst einmal kein Risiko einen Eisenmangel zu entwickeln.
Anders kann es sich bei Personen verhalten, die zur Eisenmangel-Risikogruppe oder zu den Dauerblutspendern zählen.
Zu der Risikogruppe gehören unter anderem Menschen mit chronisch entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen, Glutenunverträglichkeit oder auch Veganer. Häufig verfügen diese Risikogruppen bereits über “spärliche” Eisenvorräte und sind durch einen weiteren Verlust schneller von einem Eisenmangel bedroht.
Bei Dauerspendern kann es durch die mehrmaligen Blutabnahmen im Jahr zum Eisenmangel kommen. Vor allem Frauen, mit einer starken Regelblutung, tragen beim Dauerblutspenden ein erhöhtes Risiko einen Eisenmangel zu entwickeln.
Leistungssport kann zu einem Eisenmangel führen. Sportler benötigen für ihre Leistungen größere Mengen an Energie und Sauerstoff.
Um den Sauerstoff regelrecht transportieren zu können, bildet der Körper größere Mengen des roten Blutfarbstoffes und erhöht seine Blutzellproduktion. Der Organismus ist bei diesen Prozessen auf Eisen angewiesen. Durch die erhöhte Produktion an Blutzellen und dem damit einhergehenden Mehrverbrauch an Eisen kann es bei Sportlern zu einem Mangel kommen.
Weiterhin kann die Schweißbildung beim Sport zu einem Eisenmangel führen. Durch starkes Schwitzen gehen nämlich auch immer kleine Mengen an Eisen verloren.
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Vor Operationen werden in der Regel die Blut- und damit auch Eisenwerte geprüft.
Menschen die bereist präoperativ, das heißt vor einem operativen Eingriff über knappe Eisenspeicher verfügen, laufen schneller Gefahr einen Eisenmangel zu entwickeln. Insbesondere ein starker Blutverlust im Rahmen einer Operation erhöht das Risiko für einen Eisenmangel.
Für gewöhnlich ist der Körper in der Lage, nach der Operation den Blutverlust und Eisenmangel auszugleichen, in dem er auf seine Eisenreserven zurückgreift. Bei Menschen mit geringen Eisenspeichern ist dieser Ausgleich, aufgrund der mangelnden Reserven, schlichtweg nicht möglich.
Eine Operation stellt eine Belastung für einen Menschen dar und kann die bestehenden präoperativen Beschwerden verstärken. Lesen Sie mehr hierzu unter: Postoperative Anämie
Es gibt eine Reihe an Medikamenten, die die Eisenaufnahme beeinflussen und demnach auch zu einem Eisenmangel führen können.
Zu diesen Mitteln zählen unter anderem bestimmte Cholesterinsenker. Auch der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (Aspirin), welcher mitunter in Kopfschmerztabletten enthalten ist, kann die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Zur Abklärung eines Eisenmangels gehört daher auch immer eine gründliche Medikamentenabklärung.