Der Herzinfarkt gehört zu den häufigsten Todesursachen in Industrieländern. Um ihn vorzubeugen reichen schon gewisse Maßnahmen und Verhaltensweisen im Alltag. So sollte auf gesunde Ernährung, Alkohol- und Nikotinverzicht sowie ausreichend Bewegung geachtet werden.
Heutzutage stellen Herzinfarkte und Schlaganfällen in den Industrieländern noch vor jeder Krebserkrankung die häufigsten Todesursache dar. Dies ist vor allem in unserer Lebensweise begründet, welche von mangelnder Bewegung, Stress und schlechter Ernährung geprägt ist. Die wichtigsten Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen und Bewegungsmangel sind dabei eigentlich leicht zu vermeiden, beziehungsweise zu behandeln. Wie genau ein Vorbeugen von Herzinfarkten aussehen kann, soll im folgenden Artikel beschrieben werden.
Aufhören zu Rauchen. Die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs greifen die Herzkranzgefäße direkt an und schädigen sie.
Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks beim Hausarzt oder bei sich zu Hause. Behandlung eines Bluthochdrucks durch Medikamente (s.u.)
Falls man Diabetiker ist, ist das Risiko besonders hoch. Umso wichtiger ist es dann, den Blutzucker richtig einzustellen.
Regelmäßige Kontrolle der Blutfettwerte (Cholesterin, LDL) und Behandlung von zu hohen Werten.
Gewichtsabnahme bei Übergewicht, Vermeidung von übermäßigem Zucker- und Fettkonsum. Empfohlen wird die sogenannte mediterrane Diät.
Alkohol enthält viele Kalorien, die direkt in Fett umgewandelt werden, obwohl auf den Flaschen keine Kalorienanzahl angegeben werden muss!
Stress ist ein bekannter Risikofaktor. Oft ist es nicht einfach, den Stress „auszuschalten“. Man kann jedoch durch Entspannungstechniken, Sport und Hobbys lernen, dem Stress besser zu „widerstehen“.
Regelmäßiger Sport, insbesondere Ausdauersport (s.u.) vermag es ebenfalls, das Herzinfarktrisiko zu senken.
Verzicht auf Medikamente, die das Herzinfarktrisiko erhöhen, beispielweise Schmerzmittel, die mit -coxib enden.
Die wohl wichtigste Möglichkeit, einem Herzinfarkt vorzubeugen, liegt in regelmäßiger sportlicher Betätigung. Vor allem Ausdauersport hat dabei sehr viele positive Effekte auf den Körper. Einerseits werden durch die gleichmäßige langhaltende Belastung, wie sie etwa beim Joggen, Schwimmen oder selbst beim Spazierengehen gegeben ist, die Fettreserven des Körpers aktiviert und somit Übergewicht vorgebeugt, beziehungsweise entgegengewirkt. Dies ist vor allem in Anbetracht dessen sinnvoll, dass Übergewicht einer der stärksten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Herzinfarktes ist. Dies hat mehrere Gründe. Auf der einen Seite stellt das zusätzliche Körpergewicht eine starke Belastung für das Herz dar, da nun hohe Blutdrücke und Herzfrequenzen nötig sind, damit das Herz eine ausreichende Versorgung des Körpers weiterhin gewährleisten kann. Weiterhin zeugt Übergewicht von einem ungesunden Fettstoffwechsel und führt über kurz oder lang zu einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Gefördert wird dies zudem durch einen Diabetes mellitus Typ II, welcher mit Übergewicht in starkem Zusammenhang steht. Schließlich sorgt moderater Ausdauersport auch für ein gutes Training des Herzens, welches auf die gesunde Belastung mit einem Wachstum der Herzmuskelzellen und einer Erweiterung der Gefäße reagiert.
Regelmäßiges Ausdauertraining ist eine wichtige Säule der Herzinfarktvorsorge, selbst wenn man bereits einen Herzinfarkt erlitten hat. Es stärkt die Muskulatur, fördert die Herzdurchblutung, hilft bei der Reduktion des Gewichts und des Blutzuckers und kann im Rahmen von Herzsportgruppen auch zu gemeinsamen Aktivitäten verleiten und Spaß machen!
Als Anhaltspunkt kann man damit anfangen, mehrmals die Woche (3 – 5 Mal) eine halbe Stunde Ausdauertraining zu betreiben. Dazu gehört Wandern, Joggen, Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen, Wassergymnastik, Rudern oder Skifahren. Natürlich ist die Wahl der Sportart abhängig von möglicherweise vorliegenden Erkrankungen, etwa einer Arthrose des Kniegelenks. Zahlreiche dieser Aktivitäten können auch bei schlechtem Wetter in Fitnessstudios betrieben werden. Krankenkassen unterstützen solche Vorhaben oft und können bei der Vermittlung geeigneter Trainingsorte helfen. Bevor man ernsthaft und regelmäßig mit dem Training anfängt, ist eine Untersuchung bei Ihrem Arzt empfehlenswert.
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Eine der wichtigsten Maßnahmen, um Herzinfarkte vorzubeugen, ist eine gesunde Ernährung. Einer der Hauptgründe, weshalb Herzinfarkte in der westlichen Gesellschaft so stark verbreitet sind, liegt in unserer fettigen und stark fleischhaltigen Ernährungsweise, welche zu einer Erhöhung der Blutcholesterinwerte beiträgt. Hierbei muss jedoch zwischen dem "guten" HDL-Cholesterin und dem "bösen" LDL-Cholesterin unterschieden werden. Ersteres wirkt sich sehr positiv auf unseren Fettstoffwechsel und den Zustand unserer Blutgefäße aus und kann gezielt erhöht werden, indem man mehr pflanzliche Öle statt tierischen Fetten konsumiert. Vor allem Olivenöl ist hierbei eine wichtige Grundlage für eine herzfreundliche Ernährung, da es reich an ungesättigten Fettsäuren ist. Der bekannteste Vertreter ungesättigter Fettsäuren ist dabei wohl die vielbeworbene Omega-3-Fettsäure. Palm- und Kokosöl sind hingegen, obwohl pflanzlich, nicht zu empfehlen. Auch Fisch enthält viele ungesättigte Fettsäuren.
LDL-Cholesterin hingegen ist meist dann erhöht, wenn viel Fleisch und Eier gegessen werden. Ein dauerhaft erhöhter Blut-LDL-Spiegel hat eine "Gefäßverkalkung" (Arteriosklerose) zur Folge, welche zu einer Verengung des Durchmessers der Blutgefäße führt und dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes steigert. Im Übrigen gelten für eine Herzinfarkt vorbeugende Ernährung die allgemeinen Regeln einer ausgeglichen Ernährung. Dabei ist vor allem der reichliche Konsum ballaststoffreicher Lebensmitteln wie Gemüse und auch Obst zu nennen.
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Die richtige Wahl der Lebensmittel in der eigenen Ernährung ist einer der wichtigsten Schritte zu einer Herzinfarkt vorbeugenden Lebensweise. Wie schon im Abschnitt "Ernährung" beschrieben, ist es vor allem wichtig, Lebensmittel auf den Speiseplan zu bringen, die viele ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe enthalten. Als eine der gesündesten Küchen überhaupt gilt die italienische. Dies liegt hauptsächlich an der reichlichen Verwendung von pflanzlichen Ölen, insbesondere dem Olivenöl. Dieses sorgt, im Gegensatz zur in der deutschen Küche viel genutzten Butter, für einen hohen HDL-Cholesterin-Spiegel im Blut, was sich sehr positiv auf die Gesundheit der Blutgefäße auswirkt. Auch Nüsse und Fisch enthalten viele ungesättigte "gesunde" Fettsäuren. Abgesehen davon ist jedoch eine fettarme Ernährungsweise empfehlenswert.
Vor allem sollte jedoch der häufige Genuss roten Fleisches, wie etwa Rind und Schwein, vermieden werden, da dieses den LDL-Cholesterin-Spiegel ansteigen lässt. Dieses wirkt sich, anders als das HDL-Cholesterin, negativ auf unsere Gefäße aus, indem es Gefäßverkalkungen (Arteriosklerosen) fördert, welche in den meisten Fällen die Grundlage von Herzinfarkten sind.
Auf der Liste der Lebensmittel, die Herzinfarkte vorbeugen, stehen außerdem Gemüse und Obst ganz oben. Diese sind reich an Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen und enthalten kaum Kalorien. Ein reichlicher Verzehr fettarm zubereiteter pflanzlicher Nahrungsmittel kann dadurch Übergewicht vorbeugen und so, durch Entlastung des Herzens, auch Herzinfarkten vorbeugen.
Erwähnenswert ist schließlich noch das Einbauen komplexer Kohlenhydrate in die Ernährung, welche vor allem in Lebensmittel wie Vollkornprodukten enthalten sind. Diese benötigen eine weitaus längere Zeit, um abgebaut zu werden und halten dadurch länger satt. Einfache Zucker, wie sie vor allem in Süßigkeiten enthalten sind fördern hingegen bekanntermaßen Übergewicht und Krankheiten wie den Diabetes mellitus - zwei der größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt.
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Einem gemäßigten Genuss von Rotwein wird häufig allgemein eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Speziell auf das Herz-Kreislaufsystem soll Rotwein eine schützende Wirkung entfalten und so auch Herzinfarkten vorbeugen. Dies ist nach aktuellem Stand der Forschung am ehesten den in einigen Rotweinsorten enthaltenen Polyphenolen zu verdanken, welche zur Gruppe der Antioxidantien gehören. Vor allem in der Sorte Tannat sind hohe Polyphenolgehalte zu finden. Daneben sind in Rotwein noch andere Antioxidantien, wie etwa das Resveratrol enthalten. Antioxidantien tragen neben ihrer präventiven Wirkung auf Herzinfarkte gleichsam zur Vorbeugung von Krebs bei.
Auch dem Alkohol an sich wird von manchen Studien eine gesund Wirkung auf den Körper bescheinigt, solange sich der Alkoholkonsum auf eine sehr geringe Menge am Tag beschränkt. Beim Genuss von Alkohol, egal zu welchem Zweck, sollten jedoch stets seine negativen Folgen im Hinterkopf behalten werden. Alkoholkonsum, selbst in geringen Mengen, erhöht die Wahrscheinlichkeit an einer ganzen Reihe von Erkrankungen zu leiden. Hierzu gehören vor allem Krebserkrankungen wie der Kehlkopf- und der Mundbodenkrebs. Eine kritische Betrachtung des eigenen Rotwein- und generell des Alkoholgenusses ist also durchaus angebracht.
Die Entstehung der im Volksmund als „Verkalkung“ genannten Atherosklerose ist noch nicht vollständig geklärt. Ein entscheidender Schritt ist jedoch die Einlagerung von Cholesterinkristallen in die bereits geschädigte Gefäßwand. Fresszellen (Makrophagen) versuchen, diese Einlagerungen zu beseitigen, schaffen es jedoch nicht und gehen bei dem Versuch zugrunde. Es bildet sich eine chronische Entzündung der Gefäße, die das Gefäß nach und nach als Plaque verengt, oder aber „abgeschilfert“ wird und dann den dahinterliegenden Gefäßabschnitt verstopft. Ein hohes Angebot von Cholesterin, das als Lipoproteine (z.B. low density lipoprotein, LDL) im Blut vorliegt, führt folglich zu mehr Ablagerungen.
Aus großen wissenschaftlichen Studien weiß man, dass zu hohe Cholesterinwerte mit dem Auftreten von Herzinfarkten und der Überlebenszeit zusammenhängen. Medikamente wie Statine, die den Cholesterinwert senken, senken auch das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Neben der Cholesterinsenkung spielt eventuell auch die entzündungshemmende Wirkung der Statine eine Rolle bei der Verhütung von Herzinfarkten.
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Zur Vorbeugung eines Herzinfarktes gehört die Einstellung des Blutdrucks, des Blutzuckers und der Blutfette. Oft muss man dafür Medikamente einsetzen. Dies wird empfohlen, falls eine Umstellung der Lebensgewohnheiten und der Ernährung nicht zum Ziel führt.
Falls die Herzkranzgefäße schon verengt sind (koronare Herzkrankheit, KHK), empfiehlt es sich, regelmäßig Aspirin® in kleiner Dosis (100 mg pro Tag) zur Hemmung der Plättchenverklumpung sowie ein Statin zur Reduktion der Blutfette und „Stabilisierung“ der Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen zu nehmen. Brustschmerzen (Angina pectoris) werden durch die langfristige Einnahme von Betablockern behandelt. Diese sorgen dafür, dass das Herz weniger Sauerstoff verbraucht und seltener nach Sauerstoff „hungert“. Gegen akute Schmerzen werden oft Nitrate verschrieben. Diese Medikamente weiten die Herzkranzgefäße und erhöhen das Sauerstoffangebot. Ein Beispiel ist das Glizeroltrinitrat, das es als Spray gibt. Dieses darf auf keinen Fall mit Potenzmitteln wie Sildenafil (Viagra) eingenommen werden, da in Kombination gefährliche Blutdruckabfälle vorkommen können.
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Acetylsalicylsäure (ASS) ist ein weit verbreitetes Schmerzmittel, welches zudem auch noch fiebersenkende, entzündungshemmende und blutgerinnungshemmende Eigenschaften besitzt. Umgangssprachlich wird es häufig als Aspirin® bezeichnet, wobei dies genau genommen nur einer von vielen Markennamen ASS-haltiger Medikamente ist. Neben seiner Verwendung zur Schmerzstillung in Dosen von 0,5 bis 2g wird es in niedrigeren Dosen von normalerweise 100mg zum Vorbeugen von Herzinfarkten und Schlaganfällen eingesetzt.
Es wirkt dabei über die Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase-1 (COX-1), welches in den Blutplättchen (Thrombozyten) enthalten ist, hemmend auf die Gerinnung. Diese Wirkung hält für mehrere Tage an. Dadurch beugt Aspririn der Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) vor. Diese sind in Kombination mit Gefäßverkalkungen zumeist ursächlich für die Entstehung von Herzinfarkten, indem sie die Herzkranzgefäße verschließen und so eine Mangeldurchblutung des Herzmuskelgewebes verursachen können, was letztlich unweigerlich zu einem Absterben des Muskels führt.
Eine regelmäßige Einnahme von ASS über einen längeren Zeitraum geht jedoch mit einer Reihe von Nebenwirkungen einher. Zu den häufigsten Beschwerden gehört dabei seine schlechte Magenverträglichkeit. Da Aspirin fördernd auf die Magensäureproduktion wirkt, provoziert es längerfristig eine Reizung der Magenschleimhaut und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Magengeschwürs erheblich. Aus diesem Grund wird Aspirin üblicherweise zusammen mit einem "Magenschutz"-Medikament, beispielsweise dem weitverbreiteten Pantoprazol, verschrieben. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion, sowie logischerweise eine erhöhte Neigung zu Blutungen.
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Ein Herzinfarkt ist eine ernste Gefahr und sollte nie ausschließlich mit Hausmitteln und naturheilkundlichen Methoden behandelt werden. Jedoch können beispielweise beruhigende Tees zum Wohlbefinden und gesundem Schlaf beitragen und damit Stress reduzieren.
Oft werden auch einzelne Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, etwa Omega-3-Fettsäuren-haltiges Fischöl, das entzündungshemmend wirken soll. Auch Vitamine und Spurenelemente sollten in ausreichender Menge zugeführt werden. In anderen Quellen wird wiederum auf ganz bestimmte Nahrungsmittel, etwa Knoblauch geschworen. Entscheidend ist, nicht auf eine Karte zu setzen, sondern ein Gesamtkonzept aus vielseitiger, an der mediterranen Diät orientierter Ernährung uns ausreichend Bewegung zu entwickeln.
Als Elektrokardiogramm (EKG) wird eine Ableitung der elektrischen Aktivität aller Herzmuskelfasern bezeichnet. Es stellt dabei ein sehr unkompliziertes, schnelles und nicht-invasives Diagnoseverfahren dar, mit welchem die Herzaktivität und mögliche Störungen dieser erkannt werden können. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt gehört es zu den Standardverfahren, um diesen zu diagnostizieren. Ebenso können Herzrhythmusstörungen, welche einen Risikofaktor für die Entstehung eines Herzinfarktes darstellen, diagnostiziert und Durchblutungsstörungen im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit (KHK) erkannt werden.
Eine KHK stellt eine Verengung von Herzkranzgefäßen dar und kann als Vorstufe eines Herzinfarktes betrachtet werden. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, kann zusätzlich zu einem einfachen Ruhe-EKG ein Belastungs-EKG geschrieben werden. Bei diesem wird die Herzaktivität während körperlicher Belastung beobachtet. In der Regel erfolgt dies auf einem Ergometer, also einem stationären Fahrrad, an welchem nach und nach der Tretwiderstand erhöht wird. Unter dieser Belastung zeigen sich Durchblutungsstörungen des Herzens noch deutlicher als in einem Elektrokardiogramm. Eine weitere Möglichkeit, eine genauere Untersuchung der Herzaktivität vorzunehmen, ist schließlich noch das Anlegen eines Langzeit-EKGs, bei welchem ein EKG über 24 Stunden geschrieben wird. Die dafür benötigte Apparatur ist recht klein und kann um den Hals getragen werden, sodass der Patient nicht in seinen Alltagsaktivitäten eingeschränkt wird.
Die Therapie eines akuten Herzinfarktes ist umfangreich und beinhaltet eine Reihe von Medikamenten, sowie oft auch die Verwendung eines Herzkatheters, um das verschlossene Gefäß wieder eröffnen zu können. Die wichtigste Voraussetzung für ein Ausheilen der geschädigten Herzmuskelzellen ist und bleibt jedoch ein rechtzeitiges Erkennen der Symptome eines Herzinfarktes. Dabei ist jede Minute von Bedeutung; umso schneller eine Behandlung beginnen kann, umso geringer sind die Folgeschäden des Infarktes.
Die dem Herzinfarkt zugrundeliegenden Probleme und Erkrankungen zu heilen ist jedoch eine komplizierte Angelegenheit. Ein Herzinfarkt ist in der Regel die Folge unwiderruflich geschädigter Herzkranzgefäße. Durch Bypass-Operationen, bei welchen die Blutversorgung des Herzmuskels durch das Einbringen neuer Blutefäße gesichert wird, oder durch das Einbringen von Stents, kann in einigen Fällen das Wiederauftreten von Herzinfarkten vermieden werden. Damit dies jedoch auch zukünftig gewährleistet ist, ist eine Umstellung der eigenen schlechten Lebensgewohnheiten nötig. Nur so ist eine gewisse Sicherheit gegeben, nicht erneut einen Herzinfarkt zu erleiden.
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Wird bei einer Herzkatheteruntersuchung eine relevante Verengung festgestellt, sei es während einer Untersuchung wegen einer koronaren Herzkrankheit oder während eines Herzinfarktes, kann der Kardiologe durch einen dünnen Draht die Enge auffinden und mit einem Ballon aufdehnen. Damit die aufgedehnte Stelle offenbleibt, wird ein kleiner Drahtzylinder (Stent) eingesetzt. Durch die käfigartigen Öffnungen des Zylinders kann die innerste Schicht der Blutgefäße wieder hineinwachsen und den Stent auskleiden. Bis dies geschieht, müssen Hemmstoffe der Blutplättchenfunktion eingenommen werden, weil diese sonst durch den „nackten“ Käfig aktiviert werden und den Stent verstopfen könnten. Wie lange die Plättchenhemmstoffe eingenommen werden müssen, entscheidet der Kardiologe anhand der Art des eingesetzten Stents.
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Zur Einschätzung des Herzinfaktrisikos stehen Risikorechner (sogenannte Scores) zur Verfügung, die über das Internet erreichbar sind. Beispiele dafür sind der PROCAM-Score, der ESC-Score oder der Framingham-Score. Diese sind wissenschaftlich begründet und damit anderen, weniger seriösen Risikorechnern zu bevorzugen. Zur Berechnung sind meistens Blutdruck- und Blutfettwerte notwendig, sodass die Berechnung dieser Scores meist im Rahmen eines Arztbesuchs, etwa beim Hausarzt während des Check-Ups geschieht. Anhand des PROCAM-Scores kann man etwa errechnen, wie hoch das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls innerhalb der nächsten 10 Jahre sein wird. Das bestimmt wiederum, mit welcher Behandlung das Risiko reduziert wird. Gehört man zur Hochrisikogruppe (über 20% Risiko in den nächsten 10 Jahren) ist eine Verschreibung von Medikamenten notwendig, während man bei geringerem Risiko abwarten kann und erstmal versucht, die Lebensgewohnheiten zu ändern und die Ernährung umzustellen.
Im Allgemeinen sind Frauen deutlich seltener von Herzinfarkten betroffen als Männer. Dies hängt vor allem mit der ungesünderen Lebensweise des männlichen Geschlechts zusammen, welches stärker zu Nikotin- und Alkoholkonsum, sowie dem Genuss fettiger Nahrung neigt. Nichtsdestotrotz gehört der Herzinfarkt auch bei Frauen in den Industrieländern neben Schlaganfällen zu den häufigsten Todesursachen.
Wichtig ist dabei zu beachten, dass sich die Symptome eines Herzinfarkts zwischen Frauen und Männern unterscheiden können. Neben klassischen Frühwarnzeichen wie Schmerzen im Brustbereich und an der Innenseite des linken Arms treten bei Frauen vermehrt auch unspezifische Beschwerden wie Atemnot, Übelkeit und Erbrechen auf. Selbst die Schmerzen im Brustbereich können einen anderen Charakter haben und sich weniger als starke Schmerzen, als vielmehr eine Art Druck- und Entgegenfühl auszeichnen.
Zu erwähnen ist außerdem, dass die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes bei Frauen mit dem Einsetzen der Wechseljahre steigt, da die Produktion der gefäßschützenden weiblichen Hormone in diesem Zeitraum nicht mehr in vollem Maße gewährleistet ist. Eine Einnahme von Hormonpräparaten erscheint dadurch durchaus sinnvoll. Leider sind Studien hierzu jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Hormongabe aus ungeklärten Gründen keinerlei Schutz vor Herzinfarkten bietet.
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