Darmschmerzen

Definition

Schmerzen des Abdomens und damit des Magen-Darm-Traktes inbegriffen können viele verschiedene Facetten aufzeigen.

Die Ursache muss hierbei nicht zwangsläufig auf den Darm zurückführbar sein, denn auch einige andere Ursachen können die Beschwerden des Bauches bedingen.

Im spezifischen können Darmschmerzen, oder besser Bauchschmerzen, in unterschiedlichen Schmerzqualitäten daherkommen. Explizit lässt sich sagen, dass allgemeine Bauchschmerzen nie ausschließlich auf den Darm rückführbar sind, was nicht heißt, dass sie trotzdem vom Darm kommen können.

Die Innervation des Darms, welche sich durch Darmbewegungen kennzeichnet, ist durch das sogenannte Autonomes Nervensystem gesteuert, welches sich in Sympathikus und Parasympathikus gliedert. Eine sensible Innervation besteht im Darm nicht, d.h. eine direkte Schmerzempfindung mit Lokalisation ist nicht möglich.

Jeglicher Darmschmerz kommt zunächst erstmal als Bauchschmerz daher.

Ursachen von Darmschmerzen

Zur einfacheren Gliederung empfiehlt es sich die verschiedenen Ursachen des Bauch- beziehungsweise Darmschmerzes anhand ihrer Schmerzqualitäten aufzuschlüsseln.

Zum einen wäre da der kolikartige Schmerz wie er bei Harnsteinen oder einem Gallengangverschluss auftreten kann. Der Schmerz äußert sich hierbei in kurz aufeinander folgenden Episoden schmerzhaftester Intensität.

Ist ein Dauerschmerz vorhanden der in Wellen jeweils stärker wird, kann die Ursache bei einer Bauchfellentzündung oder einer Entzündung eines Bauchorganes liegen, also zum Beispiel bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), einer Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) oder einer Entzündung des Blinddarms (Appendizitis).

Tritt eine totale Schmerzintensitäts-Spitze auf mit darauffolgender Schmerzabnahme, kann der Durchbruch eines Hohlorgans, wie zum  Beispiel des Darms erfolgt sein.

Eine weitere Ursache, die mit einem eher diffus herkommenden Schmerz assoziiert ist, ist der Darmverschluss. Diffus ist hier so zu verstehen, dass der Darmverschluss verschiedene Ursachen, wie eine Krebserkrankung oder einen Leistenbruch haben kann, welches sich durch unterschiedliche Schmerzempfindungen des einzelnen Patienten schwierig differenzierbar zeigt. Tritt ein linksseitiger Unterbauchschmerz auf, vergesellschaftet zum Beispiel mit Fieber, kann eine sogenannte Sigma-Divertikulitis ursächlich sein. Hier entzünden sich Ausstülpungen der Darmschleimhaut, am häufigsten lokalisiert im Sigma, dem letzten Teil des Dickdarms.

Schmerzen durch Darmkrebs

Das tückische des Darmkrebses ist, wie bei den meisten Arten von Krebs, dass er sich häufig nicht spürbar ausdehnt und weiter wächst bevor überhaupt Symptome auftreten. Aus diesen Gründen wird für jeden Erwachsenen eine Darmkrebs-Screening Untersuchung ab dem 55. Lebensjahr von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Die Schmerzen, welche durch Darmkrebs entstehen sind häufig Zeichen eines fortgeschrittenen Leidens. Frühsymptome gibt es faktisch nicht beziehungsweise selten. Auffällig wird Darmkrebs häufig durch eine Veränderung des Stuhlgangs in Form von Verstopfung oder durch Blutabgänge während oder nach dem Stuhlgang.

Diese Blutungen können sichtbar oder verdeckt sein, der Mediziner benutzt hierfür das Wort „okkult“, wenn Blut in kleineren Mengen nur durch spezielle Tests nachweisbar ist. Weiterhin kann ein Gewichtsverlust, Leistungsabfall oder gelegentliches Fieber ursächlich sein.

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Buchschmerzen nach Gebärmutterentfernung

Die Entfernung der Gebärmutter kann bedingt durch eine Vielzahl an Ursachen erforderlich werden. Ihre anatomische Lage zwischen Harnblase und Enddarm macht die Entfernung sehr anspruchsvoll und gehört deshalb in erfahrene Hände.

Im Allgemeinen lässt sich feststellen, dass alle operativen Eingriffe an Bauchorganen mit Komplikationen verknüpft sein können. Spezifisch auf Darmschmerzen nach einer Gebärmutterentfernung könnte eine mögliche Komplikation in einer Verstopfung oder einem Darmverschluss münden, welche mit Bauchschmerzen vergesellschaftet sind. Auch bei der Verletzung des Darms während der Operation sind Komplikationen wie Schmerzen möglich.

Wurde die Gebärmutter aufgrund eines Krebsleidens entfernt, welches sich ausgedehnt darstellte, gegebenenfalls übergreifend auf benachbarte Strukturen wie den Enddarm, ist eine Darmresektion erforderlich. Hierbei wird das betroffene Stück Darm entfernt, die Enden jeweils wieder miteinander verknüpft. Komplikationen können sich auch hier als Schmerz bemerkbar machen, wenn die vernähte Stelle beispielsweise nicht gut durchblutet ist und dadurch nur mangelhaft zusammenwächst.

Bauchschmerzen durch Stress

Stressbedingte Schmerzen des Darmes lassen beispielsweise an ein Reizdarmsyndrom denken. Hierbei handelt es sich um ein sehr häufiges Phänomen, unter welchem fast jeder zweite Patient mit Magen-Darm-Beschwerden leidet. Es liegen unspezifische Veränderungen des Stuhlganges vor, daherkommend als Durchfall oder Verstopfung, einhergehend mit Bauchschmerzen.

Stress im Allgemeinen kann Magen-Darm-Beschwerden verstärken. Es findet hierbei eine verstärkte motorische Darmaktivität statt. Dieses Reizdarm-Syndrom muss aber nicht zwingend Stress als Ursache haben. Auch eine Infektion des Darmes kann diese bedingen.

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Bauchschmerzen durch Verwachsungen

Verwachsungen im Magen-Darm-Trakt können Ursachen wie Entzündungen, Infektionen oder auch vorangegangene Operationen haben.

Überall, wo der Körper Infektionen bekämpft, siedeln sich Entzündungszellen an und bilden nach ausgeheilter Entzündung eine Art Narbenstruktur aus.

Am häufigsten sind aber Verwachsungen nach Bauchoperationen, hierbei kann es direkt zu narbigen Verwachsungen kommen, die zum Beispiel einen Darmverschluss bedingen können. Dem sich bewegenden Darm steht dann ein Hindernis in Form der Verwachsung entgegen und kann den Weitertransport des zu verdauenden Nahrungsbreies behindern.

Schmerzen würden dann durch einen möglichen Darmverschluss entstehen, begleitet durch Übelkeit und Erbrechen sowie einem Stuhl-und Windverhalt.

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Rechtsseitige Bauchschmerzen

Die genauere Benennung der Region des plagenden Schmerzes hilft dem Untersucher häufig bei der Stellung einer Verdachtsdiagnose. Treten Schmerzen in der rechten Hälfte des Bauches auf kann es sich ursächlich zum Beispiel um eine Entzündung des Blinddarmes (Appendizitis) handeln.

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Häufig beginnt die Schmerzempfindung hierbei zunächst in Höhe des Bauchnabels und bewegt sich dann in den rechten Unterbauch fort. Dem Untersucher stehen dann verschiedene definierte Punkte zur Untersuchung zur Verfügung.

Weitere zusätzliche Beschwerden können auch Übelkeit und Erbrechen, ein fehlender Appetit und/oder ein Wind-und Stuhlverhalt sein.

Zusätzlich kann Fieber auftreten. Eine weitere mögliche Ursache für Schmerzen des rechtsseitigen Bauches ist die Entzündung des letzten Teils des Dünndarms.

Diese Region kann bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn betroffen sein.

Weiter können entzündete Wandausstülpungen des Blinddarms (Zökum-Divertikulitis) zu Schmerzen im rechten Unterbauch führen. Häufiger treten diese Wandausstülpungen aber im sogenannten Sigma-Darm im linksseitigen Unterbauch auf.

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Linksseitige Bauchschmerzen

Linksseitige Schmerzen zeigen sich am häufigsten durch eine sogenannte Sigma-Divertikulitis.

Hierbei kommt es durch erhöhten Druck im Darminnenraum zur Ausbildung von Ausstülpungen der Darmschleimhaut.

Ursachen hierfür sind eine ballaststoffarme Ernährung, Verstopfung und Bewegungsmangel.

Die Ausstülpungen werden dann zum Problem, wenn sie sich durch verhinderten Weitertransport des Stuhlgangs entzünden. Die Schmerzen sind dann zunehmend im linken Unterbauch lokalisiert und kommen meist mit leicht erhöhtem Fieber einher.

Teilweise zeigen sie sich auch wiederkehrend und zusätzlich in Verbindung mit Veränderungen des Stuhlgangs in Form von Verstopfung oder Durchfall. Weiterhin können vermehrt Flatulenzen, Übelkeit und Erbrechen und eine Abwehrspannung des Bauches vorhanden sein.

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Beidseitige Bauchschmerzen

Beidseitige Bauchschmerzen sind zunächst nicht so einfach zu deuten wie direkt lokalisierbare Schmerzen des Bauches.

Treten Schmerzen im oberen Bereich des Bauches auf und strahlen sie gürtelförmig in den Rücken aus, kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse vorliegen.  Auch ein Darmverschluss kann beidseitig schmerzhaft werden.

Weiter können Erkrankungen der Harnwege, wie Nierenkoliken oder auch eine Blasenentzündung als Ursache der beidseitigen Schmerzen vorliegen.

Explizit bei Frauen können zum Beispiel geplatzte Eierstockzysten oder eine Eierstockentzündung vorliegen. Bei Männern kann eine sogenannte Hodentorsion, eine Verdrehung des Hodens, für beidseitige Schmerzen im Unterbauch sorgen.

Die Ursachen sind vielfältig und müssen sich aber auch nicht immer genau auf beiden Seiten des Bauches befinden, die genannten Ursachen zeigen nur Möglichkeiten auf.

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Diagnosestellung bei Darmschmerzen

Zur Diagnosestellung eignen sich neben einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung auch einige Hilfsmittel wie beispielsweise ein Ultraschallgerät.

Hiermit lassen sich erste Anzeichen von Entzündungen detektieren, wie zum Beispiel Flüssigkeitsansammlungen.

Zusätzlich können Krankheitsbilder wie eine Blinddarmentzündung nachgewiesen werden. Dringend notwendig für die körperliche Untersuchung ist die sogenannte Digital-Rektale- Untersuchung.

Hierbei untersucht der Arzt den Enddarm des Patienten auf Resistenzen oder Blut. Weiter als nicht invasives Mittel kann das herkömmliche Röntgen oder eine Computertomographie wegweisend werden.

Bei Stuhlunregelmäßigkeiten und akuten Schmerzen sollte zunächst auf eine Darmspiegelung verzichtet werden, da die Gefahr eines Darmdurchbruchs zu hoch ist. Darauf sollte im entzündungsfreien Intervall zurückgegriffen werden.

Begleitende Symptome bei Bauchschmerzen

Begleitende Symptome des Bauchschmerzes können so vielfältig wie ihre Ursachen sein. Nach Feststellung der Schmerzqualität und der Lokalisation des Schmerzes kann die körperliche Untersuchung in Form der Vitalzeichen (Puls, Blutdruck) und der Temperatur hilfreich sein.

Fieber äußert sich meist im Anstieg durch ein ausgeprägtes Kältegefühl und im Abfall durch ein vermehrtes Schwitzen.

Zusätzlich können Übelkeit und Erbrechen auftreten. Eine Abwehrspannung des Bauches entsteht meist bei akuten Krankheitsverläufen und sollte immer als Warnsignal wahrgenommen werden. Durchfall oder Verstopfung sind häufig Begleiter des Bauchschmerzes und können in ihrer jeweiligen Ausprägung belastend für den Betroffenen werden.

Als Begleitsymptom des Darmverschlusses wird auch von einem Koterbrechen berichtet. Durch einen verhinderten Magen-Darm-Durchtritt des Nahrungsbreis kommt es zum Rückstau und schließlich zum Erbrechen. Dies stellt sich sicherlich als das ausdrücklich unangenehmste der Symptome dar.

Durchfall als Begleitsymptom

Durchfall, in der medizinischen Fachsprache auch als Diarrhoe bezeichnet, kann in Verbindung mit Schmerzen des Magen-Darm-Traktes auftreten.

Hierbei ist zunächst die Definition wegweisend, denn nur ein flüssiger Stuhlgang wird noch nicht als Durchfall bezeichnet.

Ist eines der folgenden Kriterien erfüllt, spricht man von Durchfall: vermehrte Stuhlentleerungen, mehr als 3-mal pro Tag, Verminderung der Stuhlkonsistenz mit mehr als dreiviertel Wasseranteil oder mehr als 200-250g pro Tag ungeformte Stuhlmenge.

Wichtig ist, im akuten Fall des Schmerzes mit begleitendem Durchfall, genau auf Farbe, Geruch und eventuelle Beimengungen von Blut zu achten. Diese Angaben können wegweisend auf die Ursache sein.

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Blähungen als Begleitsymptom

Blähungen als Ursache von Bauchschmerzen sind gar nicht so selten.

Nach dem Genuss von besonders blähenden Nahrungsmitteln wie Kohl, Zwiebeln oder Hülsenfrüchten können sensible Personen auch über begleitende Schmerzen klagen. Bei Menschen mit einer Laktoseintoleranz sind Flatulenzen (=Darmwinde, Blähungen) in Kombination mit Bauchkrämpfen und Durchfall nach dem Genuss von Milchprodukten ebenfalls möglich.

Bei einem Darmverschluss können Betroffene anfangs auch über einen Windabgang klagen, später dreht sich dies dann um in einen Stuhl- und Windverhalt. Wichtig ist es die Winde nicht zurückzuhalten, sondern ihnen Raum zu geben, was häufig als entlastend wahrgenommen wird.

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Rückenschmerzen als Begleitsymptom

Eine Vielzahl von Rückenschmerzen ist zunächst einmal nicht auf den Darm zurückführbar sondern ursächlich bei Verspannungen der Muskeln oder Blockierungen im Skelettbereich zu suchen.

Um vermeidbar gefährliche Verläufe zu erkennen bedarf es einer sorgfältigen Anamnese des behandelnden Arztes, welcher die schlimmsten Fälle ausschließen kann beziehungsweise Gegenmaßnahmen einleiten kann.

Bauchschmerzen im Allgemeinen können in ihrem Schmerzverlauf und ihrer Schmerzqualität aber schon in den Rücken wandern und einen gewissen Leidensdruck des Betroffenen verstärken. Gerade die Schmerzen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung werden vom Patienten häufig als gürtelförmig, in den Rücken wandernd beschrieben. Diese Entzündung gilt als sehr schmerzhaft und bedarf einer engmaschigen, ja häufig einer stationären Therapie.

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Übelkeit als Begleitsymptom

Übelkeit, als eines der wichtigsten Begleitsymptome von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, kann häufig als eine der ersten Beschwerden auftreten, die dem Betroffenen zu schaffen machen.

In einigen Fällen tritt neben Übelkeit auch Erbrechen auf, was das Krankheitsgefühl häufig deutlich verstärkt. Auch Patienten mit starkem Bauch- beziehungsweise Darmschmerz können Übelkeit erfahren, was charakteristisch ist.

Übelkeit zeigt als sogenanntes vegetatives Symptom, dass der Körper in einer Stresssituation ist.

Leidet jemand beispielsweise an einer Blinddarmentzündung, werden vermehrt Botenstoffe ausgeschüttet, die neben Schmerzen auch Übelkeit und Erbrechen auslösen können. Dies gehört zur allgemeinen Entzündungsreaktion des Körpers.

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Therapie von Darmschmerzen

Zunächst lässt sich festhalten, dass die Symptomatik eines akuten Bauch-beziehungsweise Darmschmerzes in die Hände eines Arztes übergeben werden sollte.

Es gibt einfach Komplikationen wie beispielsweise Darmdurchbrüche, die wenn sie rechtzeitig erkannt werden, weniger Schaden anrichten können.

Die Therapie des Darmschmerzes in Form von Bauchschmerzen lässt sich nur einleiten, wenn eine zielgerichtete Anamnese erfolgt ist, welche die Ursache der Schmerzen herausfindet.

Leidet der Betroffene an einer Blinddarmentzündung, kann eine konservative Therapie mit engmaschiger Überwachung und gegebenenfalls einer Antibiotikatherapie hilfreich sein.

In der Regel lässt sich aber sagen, dass eine Blinddarmentzündung im Regelfall immer eine operative Therapie rechtfertigt.

Liegt beim betroffenen Menschen ein Darmverschluss vor gilt es abzuwägen, ob konservativ oder operativ vorgegangen werden sollte. Häufig können beim kreislaufstabilen Patienten abführende Maßnahmen in engmaschiger Überwachung gerechtfertigt sein. Ist allerdings eine Verwachsung, wie sie nach einer vorangegangenen Operation entstanden sein kann, die Ursache, sollte eine Operation zur Wiederherstellung der Darmpassage durchgeführt werden. Im Allgemeinen muss vor Therapie hier auch die Ursache klar sein.

Generell sollte man sich nicht scheuen einen ärztlichen Rat einzuholen, denn mit einigen Verläufen kann es schwerwiegendste Komplikationen auftreten.

Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Mesenterialarterienverschluss. Hierbei kommt es, analog zum Schlaganfall im Hirn, zur Blutgerinnsel-bedingten Verstopfung von wichtigen darmversorgenden Blutgefäßen. Dies äußert sich dann in einer Minderdurchblutung des jeweiligen Darmabschnittes. Die Symptomatik zeigt sich häufig in stärksten Schmerzen, die nach ein paar Stunden besser werden- in der Medizin als „fauler Frieden“ bezeichnet. Dann flammen die Schmerzen häufig wieder auf. Tritt so eine Symptomatik auf, muss sofort eine Darm-Operation erfolgen, da sonst schwerwiegendste Komplikationen bis hin zum Versterben des Betroffenen auftreten können.

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Hausmittel zur Bekämpfung von Darmschmerzen

Hausmittel zur Bekämpfung von leichten Bauchschmerzen können zum Beispiel wärmende Kissen, wie Kirschkernkissen sein.

Diese lassen sich einfach in der Mikrowelle erwärmen und können lindernd auf Bauchschmerzen wirken. Zusätzlich werden Tees und pflanzliche Präparate zur darmkrampflösenden Therapie empfohlen.

Hierfür sind Kräutertees wie Pfefferminz-, Fenchel-, Kümmel- oder Anis Tee zu nennen. Begleitend kann es helfen die Trinkmenge zu steigern, gerade wenn Begleitsymptome wie Fieber auftreten.

Zusätzlich kann bei leichten Verläufen auch etwas körperliche Bewegung angezeigt sein. Zusätzlich sollte eine schwere, fettreiche Kost vermieden werden und potentiell blähende Nahrungsmittel gemieden werden.

Grundsätzlich kann bei leichten Beschwerden immer mit einer Hausmittel basierten Therapie begonnen werden, bei Verschlimmerung oder Ausdehnung der Schmerzen und Beschwerden, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.

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Welche Medikamente helfen am besten?

Grundsätzlich können bei leichten Verläufen gegen Schmerzen frei im Handel verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol hilfreich sein. Für Empfehlungen kann der Apotheker zunächst auch hilfreiche Tipps geben.

Bei Fortbestehen oder Verschlimmerung der Symptomatik wird die Situation also akut, sollte auf die ärztliche Therapie gewartet werden und weiter nichts eingenommen werden, um die Anamnese nicht zu beeinträchtigen. Bei akuten Verläufen können dann in einem klinischen Rahmen potente Medikamente eine Besserung der Schmerzen bewirken.

Dauer der Beschwerden

Die Dauer eines Beschwerdebildes mit Darm- oder Bauchschmerzen lässt sich individuell nur schwer voraussagen. Was aber nicht oft genug wiederholt werden kann ist, dass wenn die Dauer des Schmerzes sich länger ausdehnt, sich gegebenenfalls verstärkt, sollte der Notdienst informiert werden.

Prognose bei Darmschmerzen

Eine individuelle Prognose sollte generell vermieden werden, da sich die Verläufe der einzelnen Patienten doch zum Teil erheblich unterscheiden. Generell lässt sich sagen, dass bei schnellem Eingreifen in die Schmerzsymptomatik und die zugrunde liegende Erkrankung, ein längerer Verlauf mit Komplikationen abgewendet werden kann.

Bauchschmerzen nach Kaiserschnitt

Wie oben bereits erwähnt, können Bauchschmerzen nach einer Bauchoperation durchaus noch für einige Zeit verbleiben. Ist es notwendig, zum Beispiel bei entsprechendem Geburtsstillstand oder geburtsunmöglicher Lage des Kindes, einen Kaiserschnitt durchzuführen, kann es darauffolgend zu Schmerzen im Bauch kommen.

Explizit Schmerzen des Darmes sind hierbei nicht auf diesen zurückführbar.

Dennoch können auch während der Operation benachbarte Strukturen oder Organe wie der Darm unabsichtlich verletzt werden, sodass Schmerzen hierauf folgend plagend sein können. Diese sind nach Lösung der jeweiligen Ursache gut durch Schmerzmittel behandelbar.

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Bauchschmerzen während der Periode

Die monatliche Regelblutung der Frau kommt nicht selten mit Beschwerden in Form von Bauchschmerzen einher. Da der Zyklus hormongesteuert verläuft und einem komplexen Zusammenspiel der einzelnen Hormone unterworfen ist, können kleine Abweichungen schon zu Beschwerden führen.

Diese können zum Beispiel stressbedingt aber auch durch Medikamente verursacht sein. Weiterhin können auch mechanische Verhütungsmittel wie die Spirale während der Menstruation zu Beschwerden führen. Zysten der Eierstöcke sowie Myome (gutartige, hormonabhängig wachsende Tumore der Gebärmutter) können ebenfalls Zyklusabhängige Schmerzen verursachen.

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Bauchschmerzen nach Geburt

Nach der Geburt eines Kindes, welche ja auf zwei Wegen erfolgen kann, vaginal oder per Kaiserschnitt, können auch Unregelmäßigkeiten des Magen-Darm-Traktes auffällig werden.

Jede Art der Operation kann zunächst bedeuten, dass der Operierte mit Stuhlunregelmäßigkeiten rechnen kann. Diese treten häufig in Form von Verstopfung auf, welche sich unangenehm als Bauchschmerz zeigen kann.

Auch die vaginale Geburt kann der Mutter zunächst noch schmerzhaft mit sogenannten Nach-Wehen zu schaffen machen. Hierbei kommt es zum Zusammenzug der Gebärmutter und damit zu krampfartigen Schmerzen des Bauches.

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Bauchschmerzen nach Alkohol

Bauchschmerzen nach Alkoholgenuss sind kein unübliches Phänomen, gerade wenn der Genuss übertrieben worden ist. Auch leichte Mengen können bei einigen, eine Überproduktion an Magensäure bedingen und dem Betroffenen somit Schmerzen bereiten.

Nach Alkoholexzess kann es auch in nicht so seltenen Fällen zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen, welche mit dem bereits beschriebenen gürtelförmigen Schmerz einhergehen kann. Dieses Bild der Bauchspeicheldrüsenentzündung sollte dann definitiv in ärztlicher Hand ausreichend schnell therapiert werden.

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auffälliger Stuhlgang bei Bauchschmerzen

Der Stuhlgang kann im Allgemeinen in Verbindung mit Darm-besser Bauchschmerzen wegweisend für die Diagnose sein.

Eine ausführliche Anamnese in Bezug auf Häufigkeit, Farbe, Konsistenz, eventuelle Blutbeimengungen und Geruch kann durchaus hilfreich für den Untersucher sein.

Auch eine sogenannte Digital Rektale Untersuchung, die manuelle Untersuchung des Enddarms mit den Finger kann häufig aufschlussreich sein.

Bei vermehrtem Stuhl- und Windverhalt oder Durchfall lassen sich ebenfalls für den Arzt gewisse Schlüsse ziehen. Ersteres lässt auf Verstopfung bis hin zum Darmverschluss vermuten, letzteres kann eine sogenannte Gastroenteritis zur Ursache haben, eine durch Keime verursachte Entzündung des Magen-Darm-Traktes.

Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Darmschmerzen, besser Bauchschmerzen, können auch in der Schwangerschaft auftreten. Das wachsende Kind im Bauch der Mutter wird zunehmend beanspruchender, was den begrenzten Platz angeht.

Somit können Darmschlingen verlegt oder andere Organe in der Blutversorgung eingeschränkt werden. Dies kann sich dann in Schmerzen äußern.

Zusätzlich können Kindsbewegungen zu Schmerzen im Mutterleib führen.

All diese Möglichkeiten legen dar, wie unterschiedlich die Ursachen für Schmerzen im Bauch der Schwangeren sein können. Grundsätzlich sollten Begleitsymptome wie Blutungen oder übermäßig starke Schmerzen hellhörig werden lassen. Es lässt sich festhalten, dass die Schwangere übervorsichtig sein sollte und lieber einmal öfter ihren behandelnden Arzt aufsuchen sollte um schwerwiegende Verläufe abzuwehren, welche ihr und dem Ungeborenen schaden könnten.

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Bauchschmerzen nach dem Essen

Eine eintretende Schmerzsymptomatik des Darmes- oder Bauches nach dem Essen kann zunächst einmal ganz banale Gründe wie ein Völlegefühl bei zu üppiger oder fettreicher Mahlzeit zur Ursache haben.

Dennoch lenkt die Beschreibung des schmerzenden Magens- oder Darmes auf die Vermutung einer Ulcus Erkrankung. Leidet ein Betroffener an einem Magengeschwür   (Ulcus ventriculi), können die Schmerzen charakteristisch nach der Nahrungsaufnahme auftreten.

Aber auch Schmerzen unabhängig von der Nahrungsaufnahme können begleitend den Leidensdruck verstärken. Im Vergleich dazu werden Schmerzen eines Geschwüres im Zwölffingerdarm häufig mit einer Linderung des Schmerzes nach Nahrungsaufnahme beschrieben, hierbei wird parallel dazu ein Nüchternschmerz angegeben, welcher insbesondere nachts zur Beschwerdesymptomatik passt.

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Bauchschmerzen beim Sitzen

Bauchschmerzen, die nur beim Sitzen auftreten, lassen sich wie alle anderen Ursachen, nicht ohne eine entsprechende Diagnostik feststellen.

Häufig finden Betroffene mit leichten Verläufen Besserung bei Lageänderungen des Körpers, aber auch Bewegung kann Besserung bringen. Grundsätzlich sind keine ursächlichen Erkrankungen bekannt, die nur Bauchschmerzen im Sitzen verursachen. Allenfalls lässt sich eine muskuläre Ursache der Bauchmuskulatur in Erwägung ziehen, die zum Beispiel bei ungewöhnlichen Bewegungen oder beim Sport entstehen können.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.08.2017 - Letzte Änderung: 12.01.2023