Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung zeigt sich zu Beginn häufig mit Auftreten von plötzlich auftretenden heftigen Schmerzen im gesamten Oberbauch. Diese Schmerzen strahlen in vielen Fällen gürtelförmig bis in den Rücken aus und nehmen unter Druck enorm zu. Darüber hinaus leiden viele Patienten unter starker Übelkeit, sowie Erbrechen und hohem Fieber.

Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung

Bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse unterscheidet man zwei Verlaufsformen:

Auslöser dieser Erkrankungen sind häufig der langfristige Genuss von Alkohol und/oder Nikotin. Oftmals liegen jedoch auch andere Ursachen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung zu Grunde.

Symptome & Diagnose

Symptome bei akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die akute Form der Bauchspeicheldrüsenentzündung zeigt sich zu Beginn durch das Auftreten von plötzlichen heftigen Schmerzen im gesamten Oberbauch. Diese Schmerzen strahlen in vielen Fällen gürtelförmig bis in den Rücken aus (insbesondere in Richtung Brustwirbelsäule) und nehmen unter Druck enorm zu. Beim Anziehen der Knie an den Körper gehen die wahrgenommenen Schmerzen in der Regel zurück.

Darüber hinaus berichten viele Patienten über starke Übelkeit mit Erbrechen und hohem Fieber. Die Darmtätigkeit kommt während eines akuten Schubs fast vollständig zum Erliegen, man spricht in diesem Zusammenhang von einer Lähmung der Darmtätigkeit. Es kann zu Fettstühlen kommen.

Symptome bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung

Auch im Zuge der chronischen Form der Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis) gilt das Auftreten von starken Schmerzen als Hauptsymptom. Die Schmerzen sind in diesem Fall jedoch nicht kolikartig und können über mehrere Stunden bis Tage andauern.

Die Lokalisation der Schmerzen liegt auch hier vor allem im Oberbauch und im Bereich der Flanken. Ähnlich wie bei der akuten Form, strahlen die Schmerzen bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung gürtelförmig bis in den Rücken aus, vor allem betroffen ist der Bereich der Brustwirbelsäule.

Viele Patienten berichten außerdem über starke Übelkeit mit Erbrechen und hohem Fieber. Aufgrund der Angst vor erneut auftretenden und/oder stärker werdenden Schmerzen verweigern die meisten Betroffenen die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit, dies hat zumeist eine starke Gewichtsabnahme zur Folge.

Da die Bauchspeicheldrüse im Verlauf der chronischen Entzündung zunehmend an Funktionsfähigkeit verliert, werden immer weniger der für die normalen Verdauungsvorgänge wichtigen Pankreasenzyme in den Dünndarm freigesetzt. Daraus resultiert oftmals eine mangelnde Verdauungs- und Nährstoffaufnahmefähigkeit, es kommt zur Fettablagerung im Stuhl (Fettstuhl).

Da diese vermehrte Konzentration von Fettmolekülen im Darmlumen den Einstrom von Wasser aus den Darmzellen auslöst, klagen viele Patienten über starke Durchfälle und Blähungen.

Außerdem muss bedacht werden, dass die Bauchspeicheldrüse neben den schon erwähnten Verdauungsenzymen auch für die Produktion von Insulin und Glukagon verantwortlich ist.
Insulin ist essenziell für die Zuckeraufnahme und –verwertung im Organismus. Eine chronische Pankreatitis geht also in aller Regel mit einer Minderproduktion von Insulin einher und dadurch mit einer auf Insulinmangel beruhenden Form des Diabetes (sekundärer Diabetes).

Diagnose der Bauchspeicheldrüsenentzündung

Da es bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse auch zur Verengung der Gallenwege kommen kann, tritt bei manchen Betroffenen ein sogenannter Ikterus (Gelbsucht; Gelbfärbung der Haut) auf. Auch das sogenannte Pfortadersystem, also die Ab- und Zuflusswege der Leber, können im Zuge einer Bauchspeicheldrüsenentzündung eingeengt werden. Infolgedessen entsteht häufig eine Wassereinlagerung (Aszites) im Bauchraum, die mit auffälligen Reizergüssen einhergeht.

Während starker Verlaufsformen kann es zu Schock- und Vergiftungszeichen kommen, welche die Gabe von Blutkonserven und/oder Infusionen notwendig machen.
Bei vielen Patienten entstehen zusätzlich blau-grüne Flecken (Ekchymosen) im Bereich um den Bauchnabel herum. In der Fachsprache nennt man das Auftreten dieser Flecken „Cullen- Zeichen“. Treten diese „Blutergüsse“ vor allem im Bereich der Flanken auf so spricht man vom „Grey-Turner- Zeichen“.

In einer Blutprobe lassen sich stark erhöhte Konzentrationen der in der Bauchspeicheldrüse produzierten Enzyme (Pankreasenzyme)

  • Trypsin,
  • Amylase und
  • Pankreaslipase nachweisen (Enzymentgleisung).

Darüber hinaus können viele Ionen (Magnesium, Natrium, Kalium und Bikarbonat) sowie die Zucker- und Fettwerte erhöht sein. Als Zeichen einer Entzündung innerhalb des Organismus wird in der Regel auch die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) erhöht sein, es kommt zu einer sogenannten Leukozytose.

Erfahren Sie mehr unter: Trypsin

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 23.01.2013 - Letzte Änderung: 12.01.2023