Schmerzen an der Fußsohle

Schmerzen an der Fußsohle können durch viele unterschiedliche Erkrankungen hervorgerufen werden, z.B. durch ein Tarsaltunnelsyndrom, einen Fersensporn oder durch rheumatische Erkrankungen.

Schmerzen an der Fußsohle

Ursachen

Eine Reihe unterschiedlicher Erkrankungen können Schmerzen an der Fußsohle auslösen. Nur wenige Erkrankungen jedoch äußern sich ausschließlich in Schmerzen an der Fußsohle. Hierzu gehören die sogenannte Fasciitis plantaris sowie das hintere Tarsaltunnel-Syndrom. Beide Erkrankungen verursachen bei den betroffenen Personen starke Schmerzen, welche sich an der Fußsohle bemerkbar machen.

Bei der Fasciitis plantaris handelt es sich um eine relativ häufige Erkrankung, welche die Sehnenplatte an der Ferse betrifft. Bei einer Fasciitis plantaris ist diese Sehnenplatte aufgrund einer Überlastung der Struktur entzündet und verursacht Schmerzen. Unterschiedliche Faktoren, wie etwa Übergewicht oder eine verkürzte Beinmuskulatur, können die Entstehung einer solchen Entzündung der Sehnenplatte begünstigen.

Bei dem sogenannten hinteren Tarsaltunnelsydrom handelt es sich um eine Kompression eines bestimmten Nerven im Bereich des Fußes: den Nervus tibialis. Vor allem nach Verletzungen im Bereich des Sprunggelenkes kann es zu einer solchen Kompression des Nerven kommen. In vielen Fällen lässt sich jedoch keine konkrete Ursache für das Auftreten des Syndroms finden. Durch die Kompression des Nerven, welcher unter anderem für die sensible Versorgung der Fußsohle verantwortlich ist, kommt es bei diesem Syndrom in dem Bereich der Fußsohle zu starken Schmerzen und eventuell auch zu sensiblen Ausfällen.

Es existieren noch eine Reihe anderer Erkrankungen, welche eine Schmerzsymptomatik in dem Bereich der Fußsohle auslösen können. Meist treten jedoch neben den Schmerzen auch andere Symptome auf, die meist die unterschiedlichen Ursachen einschränken können.

So kann beispielsweise ein Fersensporn starke Schmerzen beim Auftreten auslösen. Hierbei handelt es sich um das Phänomen, dass sich eine Knochenneubildung am Fersenbein bildet und dort starke Schmerzen verursachen kann.

Auch Vitaminmangel kann Schmerzen an der Fußsohle verursachen. Das Krankheitsbild eines sogenannten Burning-Feet Syndroms wird durch einen Mangel an Vitaminen hervorgerufen, tritt jedoch in der entwickelten Welt nahezu nicht mehr auf. Häufiger ist eine Symptomatik, welche aufgrund von Fehlstellungen der Füße hervorgerufen wird. Besonders Senk- und Knickfüße können Schmerzen verursachen. Wenn solche Fehlstellungen der Füße frühzeitig erkannt werden, kann meist schnell Abhilfe verschafft werden, sodass die Symptomatik der schmerzenden Fußsohle relativ schnell verschwindet.

Auch Hautkrankheiten können Schmerzen an der Fußsohle hervorrufen. So sollte die Haut an der Fußsohle auf Warzen untersucht werden, da diese auch Schmerzen auslösen können. Seltene Hauterkrankungen wie die Erythromelalgie können außerdem zu einem brennendem Gefühl an der Fußsohle führen.

Schlussendlich können natürlich auch Entzündungen, die entweder aufgrund einer bakteriellen Infektion am Fuß, wie sie im Rahmen des diabetischen Fuß Syndroms beispielsweise häufig auftreten, oder aber auch rheumatische Vorgänge in den Gelenken des Fußes, zu Schmerzen an der Fußsohle führen.

Neben den beschriebenen Ursachen existieren noch eine Vielzahl anderer Erkrankungen, die ebenfalls Symptome an der Fußsohle hervorrufen können. Diese sind jedoch zumeist selten oder lassen sich auf eine bestimmte Verletzung zurückführen.

Bei Kinder und Jugendlichen können Schmerzen, die vor allem an der Ferse lokalisiert sein, auch im Rahmen einer Apophysitis calcanei entstehen.

Wenn die Ursache nicht banal und offensichtlich ist und die Schmerzen nach ein paar Tagen keine Besserung zeigen, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, welcher die Ursache bestimmen kann. Nur mit einer korrekten Diagnose kann auch eine Therapie eingeleitet werden, welche die Schmerzen effektiv bekämpfen und gleichzeitig die Ursache für die Erkrankung behandeln kann.

Abbildung Schmerzen Fußgelenk

Fußschmerzen

  1. Achillessehnenentzündung /
    Achillessehnenruptur
  2. Knochenbruch - Zehen,
    Mittelfuß, Fußwurzelknochen
    (hier Außenknöchelbruch)
  3. Bänderdehnung / Bänderriss
    am Sprunggelenk
  4. Untere und obere Fersensporn
    Calcaneussporn
  5. Hammerzehen und Krallenzehen
    (Deformitäten der Zehenknochen)
    Digitus malleus
  6. Fußsohlenwarzen
    Verrucae plantares
  7. Hallux valgus -
    (Abweichung der Großzehe
    im Grundgelenk)
  8. Hallux rigidus -
    (Gelenkverschleiß des
    Großzehengrundgelenkes)
  9. Entzündete Nägel / Nagelpilz
  10. Arthrose / Arthritis -
    degenerative Veränderung von
    Gelenken / Entzündung der Gelenke

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Weitere Symptome

Nur wenige Erkrankungen äußern sich ausschließlich in Schmerzen an der Fußsohle. Meist treten noch andere Symptome in der betroffenen Region auf, welche einen Hinweis auf die Ursache der zugrunde liegenden Erkrankung geben können.

Auch die empfundenen Schmerzen können individuell ganz unterschiedlich sein. So sind Schmerzen nicht immer gleich Schmerzen. Wichtig ist eine Unterscheidung in den sogenannten Schmerzqualitäten. Hierbei muss zwischen stechenden, dumpfen, drückenden, hellen, oder brennenden Schmerzen unterschieden werden. Die Schmerzqualität kann dem behandelnden Arzt meist schon einen Hinweis liefern, um welche Art Erkrankung es sich handelt.

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Es ist außerdem wichtig zu erörtern, wann die Schmerzen auftreten. So können Schmerzen, welche ausschließlich beim Auftreten wahrnehmbar sind, einen Hinweis auf eine Warze oder einen Fersensporn darstellen. Schmerzen, die auch in Ruhe auftreten, sprechen wiederum für andere Erkrankungen.

Schließlich ist es wichtig zu erörtern, ob andere Symptome im Rahmen der Erkrankung auftreten. Besonders Symptome wie Schwellungen, Rötungen, oder besonders warme Haut an der betroffenen Stelle können einen Hinweis auf einen entzündlichen Vorgang darstellen.

Schmerzen, welche zusammen mit sensiblen oder motorischen Ausfällen des Fußes einhergehen, lassen meist auf ein neurologisches Problem schließen. So können Schmerzen zusammen mit einer herabgesetzten Sensibilität am Fuß ein Zeichen für das Vorliegen eines hinteren Tarsaltunnelsyndroms sein.

Therapie

Die Therapie gegen Schmerzen an der Fußsohle richtet sich prinzipiell nach der zugrunde liegenden Erkrankung. So können Schmerzmedikamente wie NSAIDS zwar das Symptom der Schmerzen lindern, jedoch beseitigen sie meist nicht die Erkrankung, welche die Schmerzen hervor rief. So steht vor jedem Therapiebeginn zunächst die korrekte Diagnose durch einen Arzt.

Die betreffenden Erkrankungen werden nach der Diagnosestellung mit den unterschiedlichsten Methoden therapiert. Bei fast allen Erkrankungen, welche Schmerzen an der Fußsohle auslösen, empfiehlt sich zunächst eine Schonung des betroffenen Gebietes. So ist beispielsweise der erste Schritt bei einer bestehenden Fasciitis plantaris die Schonung des betroffenen Fußes. Da es sich bei der Erkrankung um eine Reaktion auf eine Überbelastung der Sehne handelt, sollte diese zunächst nicht mehr belastet werden. Risikofaktoren wie die Ausübung bestimmter Sportarten sollten vermieden werden und gegebenenfalls langfristig eine Gewichtsreduktion angestrebt werden.

Sollte der behandelnde Arzt ein hinteres Tarsaltunnelsyndrom feststellen, wird zunächst mit einer konservativen Therapie begonnen. Dies bedeutet in den meisten Fällen die Anlage von orthopädischen Einlagen, die eine Verbesserung der Symptomatik versprechen. Sollte eine konservative Therapie keinen Erfolg haben, kann ein Tarsaltunnelsyndrom auch chirurgisch versorgt werden.

Bei einem schmerzenden Fersensporn kann, neben einer adäquaten Schmerztherapie durch Medikamente, eine Entlastung des Fußes, Kältetherapien, und Krankengymnastik helfen. In einigen Fällen ist es außerdem nötig, einen Fersensporn zu operieren und zu entfernen.

Entzündliche Prozesse, welche neben Schmerzen auch Rötungen, Schwellungen und Wärme an der betroffenen Stelle auslösen, sollten so schnell wie möglich adäquat behandelt werden. Bakterielle Infekte sollten antibiotisch behandelt werden, wogegen bei degenerativen Erkrankungen Medikamente wie Cortison zu einer Linderung der Symptome führen kann. Bei Warzen, welche häufig auf der Fußsohle auftreten, kann eine sogenannte Vereisung der Warzen schnell Besserung erreichen.

Fehlstellungen der Füße können mit orthopädischen Einlagen versorgt werden, womit auch langfristig eine Verbesserung der Stellung erreicht werden kann. In besonders schweren Fällen kann es außerdem ratsam sein, eine Operation durchzuführen und die Stellung intraoperativ zu korrigieren. Individuelle Therapieoptionen bei Fehlstellungen der Füße sollten mit dem behandelnden Facharzt für Orthopädie besprochen werden.

Sollten chronische Schmerzen der Fußsohle bestehen, kommen unterschiedliche Therapiekonzepte infrage. Hierbei ist es zu empfehlen, einen Spezialisten aufzusuchen, welcher sich mit der Behandlung chronischer Schmerzen auskennt.

Tape

Zur Behandlung einer Plantarfasciitis kann die Anwendung eines Kinesio-Tapes helfen. Die elastischen Tapes werden auf die Haut geklebt und erzeugen eine Spannung in der Haut, den Sehnen und den Muskeln. Durch die Spannung wird die Durchblutung gefördert und dadurch die Regenerationsfähigkeit erhöht. Zudem reduziert das Tape Schmerzen und Verspannungen. Die Tapes können dabei Tag und Nacht sowie beim Sport getragen werden. Des Weiteren sorgen sie für eine zusätzliche Stabilität im Sprunggelenk.

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Diagnose

Die Diagnose bei Schmerzen in der Fußsohle kann sehr unterschiedlich ablaufen. Jede ordentliche Diagnosestellung beginnt jedoch mit der Erörterung der Patientengeschichte, auch Anamnese genannt. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die akuten Symptome und deren Qualitäten, sowie auf eventuell vorliegende Vorerkrankungen und auf die eingenommenen Medikamente gelegt. Schon bei der Anamnese können meist eine Reihe von Erkrankungen ausgeschlossen werden, beziehungsweise eine Idee entstehen, welche Erkrankungen für das Verursachen der Symptome infrage kommen.

Nach der gründlichen Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung. Hierbei wird der behandelnde Arzt die Hautoberfläche der betroffenen Stelle auf Unregelmäßigkeiten, Rötungen sowie Schwellungen untersuchen. Auch die Beweglichkeit des Fußes kann einen Hinweis auf die zugrundeliegende Erkrankung geben. Um neurologische Ursachen ausschließen zu können, kann außerdem die Sensibilität an der Fußsohle getestet werden.

Wenn eine solche einfache körperliche Untersuchung zusammen mit der Patientengeschichte noch keine eindeutige Diagnose liefern konnte, folgen meist moderne diagnostische Hilfsmittel. So können bildgebende Verfahren wie die Durchführung eines MRTs, CTs, Röntgen oder Ultraschall, je nach individueller Lage durchzuführen sein. So muss, um die Diagnose eines vorliegenden Fersensporns eindeutig stellen zu können, ein Röntgen durchgeführt werden. Auf dem in diesem Verfahren entstandenen Bild kann der Knochenvorsprung meist zweifelsfrei erkannt werden.

Prophylaxe und Risikofaktoren

Je nach zugrundeliegender Erkrankung, welche für die Schmerzen an der Fußsohle verantwortlich ist, existieren eine Reihe unterschiedlicher Risikofaktoren für die Entstehung von Schmerzen der Fußsohle. Da eine Reihe der mögliche Erkrankungen, welche für die Symptomatik infrage kommen, von einer Überbelastung unterschiedlicher Strukturen hervorgerufen werden kann, überschneiden sich die Risikofaktoren dahingehend.

So ist besonders Übergewicht ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung der Schmerzen. Da Übergewicht außerdem ein Risikofaktor für eine Reihe anderer Erkrankungen darstellt, die ebenfalls die Fußsohle betreffen können, wie beispielsweise Diabetes mellitus Typ II, hilft eine Reduktion des Gewichts bei der Vermeidung mehrerer Erkrankungen.

Aber auch bestimmte Sportarten wie beispielsweise Basketball, Volleyball oder Handball, welche mit schnellen Sprints und schnellem Abstoppen ausgeübt werden, verursachen eine große Belastung der Strukturen des Fußes. Auch die Verkürzung der Wadenmuskulatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einiger Krankheiten der Fußsohle. Hierbei kann häufiges Dehnen helfen, das Auftreten der Schmerzen der Fußsohle zu mindern.

Prognose

Die Anzahl der unterschiedlichen Erkrankungen, welche für die Schmerzen der Fußsohle verantwortlich sein können, macht es unmöglich, eine allgemeine Prognose bei Schmerzen der Fußsohle abzugeben. So können Schmerzen, welche aufgrund von Warzen entstehen, schon nach der Kältebehandlung der Warzen verschwunden sein, wohingegen die Therapie bei einem diabetischen Fußsyndrom Wochen andauern kann.

Dennoch gilt, dass bei den meisten Erkrankungen, welche zu Schmerzen der Fußsohle führen, die Prognose günstig ist. In den meisten Fällen dauert zwar die komplette Heilung und damit auch die Dauer der Schmerzfreiheit ohne Medikamente einige Wochen, es bleiben jedoch in den meisten Fällen keine bleibenden Schäden zurück.

Schmerzen, welche über 6 Monate andauern und damit als chronische Schmerzen klassifizieren, haben eine schlechtere Prognose. Doch auch hier können unterschiedliche Therapieansätze helfen, zumindest eine Schmerzreduktion zu erhalten.

In jedem Fall gilt, dass bei Schmerzen der Fußsohle ein Arzt aufgesucht werden sollte, damit möglichst früh eine Therapie eingeleitet werden kann. In fast allen Fällen gilt, dass, je früher eine Diagnose gestellt und mit einer Therapie begonnen wird, die Prognose für eine vollständige, symptomfreie Abheilung deutlich besser ist.

Woran erkenne ich eine Plantarfasciitis?

Die Plantarfaszie stellt eine bindegewebige Schicht dar, dessen Funktion in der Führung der Muskelsehnen des Fußes sowie in dem Aufbau der Stabilität des Quer- und Längsgewölbes besteht. Bei einer Fascitiis besteht eine chronische Reizung dieser Faszie, die in Schmerzen im Fußbereich resultiert. Insbesondere Laufsportler und Menschen, die im Beruf viel stehen müssen, sind betroffen. Die Schmerzen äußern sich vor allem auf der inneren Fußsohlenseite bis zur Ferse, die besonders bei Belastung nach längeren Ruhephasen zeigen. Die Patienten berichten häufig über Schmerzen bei der Fußhebung. Zur Schmerzreduktion laufen die betroffenen Patienten oft auf den Zehen, da Druck auf die Ferse starke Schmerzen auslöst.

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Können Dehnübungen helfen?

Dehnübungen können helfen Muskelverkürzungen zu verringern und die Stabilität im Sprunggelenk und in der Plantarfaszie zu steigern. Dehnübungen lösen zudem Verspannungen und erhöhen die Regenerationsfähigkeit.
Bestehen bereits Schmerzen in der Fußsohle kann der Fuß auf einem Tischtennisball oder einem ähnlichen Ball für 2-3 Minuten gerollt werden. Dies lockert die Faszie an der Fußsohle. Zudem kann durch Anziehen der Zehen eine Dehnung in der Fußsohle auslösen. Die Zuhilfenahme eines Terrabandes oder das Aufsuchen eines Physiotherapeuten kann zudem hilfreich sein die richtigen Übungen für eine Plantarfaszie zu finden.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Orthopädie finden Sie unter: Orthopädie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.06.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024