Wenn sich das Entzündungsgeschehen eher auf das Stütz- und Bindegewebe der Lunge beschränkt spricht man von einer atypischen Lungenentzündung, bei der die klassischen Symptome (Husten, Fieber etc.) weniger bis gar nicht ausgeprägt sind. Eine Lungenentzündung ohne Fieber, auch als kalte Lungenentzündung bezeichnet, kann also durchaus vorkommen. Durch ihren atypischen Verlauf ist es nicht immer leicht, sie direkt ohne weiteres zu erkennen, sodass sie gerade deswegen nicht weniger gefährlich ist, als die klassische Pneumonie.
Unter einer Lungenentzündung versteht man eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung des Lungengewebes (Pneumonie). Die Entzündung kann sich entweder auf die Lungenbläschen (alveoläre Lungenentzündung) oder das Lungenstützgerüst (interstitielle Lungenentzündung) beschränken. Es können natürlich auch Mischformen auftreten.
Spielt sich das Entzündungsgeschehen eher im Stütz- und Bindegewebe der Lunge ab, spricht man hingegen von einer atypischen Lungenentzündung, bei der die klassischen Symptome weniger bis gar nicht ausgeprägt sein können. Eine Lungenentzündung ohne Fieber, auch als "kalte Lungenentzündung" bezeichnet, kann also durchaus vorkommen. Aufgrund ihres atypischen Verlaufs ist es nicht immer leicht, sie direkt ohne Weiteres zu erkennen, sodass sie gerade deswegen nicht weniger gefährlich ist als die klassische Pneumonie.
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Die Symptome unterscheiden sich oftmals stark, je nachdem, ob es sich um eine typische oder atypische Lungenentzündung handelt.
Atypische Lungenentzündungen, bei denen sich der Entzündungsfokus hauptsächlich auf das Lungenstützgewebe konzentriert, haben oftmals weniger stark ausgeprägte Symptome.
Neben Luftnot, die je nach Schwere der Krankheit entweder bei körperlicher Belastung oder sogar in Ruhe auftreten kann, kommt es meist zu einem unproduktiven Husten. Der Husten ist trocken und nicht von Auswurf begleitet. Wenn Fieber auftritt, ist es in der Regel nicht so hoch wie bei den klassischen typischen Lungenentzündungen, also unter <38,5°C. Unter Umständen kann das Fieber auch gänzlich fehlen. Durch die eventuell auftretende Luftnot kann die Atemfrequenz erhöht und die Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein. Die Stärke des subjektiven Krankheitsgefühls kann individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
Ist von der Entzündung auch das Lungenfell betroffen (Pleuritis), können atemabhängige Schmerzen im Brustkorbbereich auftreten.
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Eine Lungenentzündung kann durchaus ohne Fieber und ohne Husten auftreten. In der Regel handelt es sich dann um eine sogenannte atypische Pneumonie mit überwiegendem Befall des Lungenstützgewebes (interstitielle Pneumonie).
Macht sich die Lungenentzündung also lediglich durch mehr oder weniger stark ausgeprägte Luftnot oder durch unspezifische Symptome eines grippalen Infekts bemerkbar, ist es nicht immer leicht, diese direkt zu erkennen und als solche adäquat zu therapieren.
Weitere Informationen zu dem Thema finden sie hier: Lungenentzündung ohne Husten
Besteht der Verdacht auf eine Lungenentzündung, sollte die Diagnose durch eine genaue körperliche Untersuchung erhärtet werden. Dies ist nicht immer ganz leicht, da gerade die atypischen Lungenentzündungen ohne Fieber oft keinen ganz klassischen, ausgeprägten Untersuchungsbefund zeigt. Beim Abhören der Lunge nimmt man typischerweise Rasselgeräusche und verschärfte Atemgeräusche wahr. Zusätzlich kann man oft einen gedämpften Klopfschall beim Abklopfen des Rückens wahrnehmen.
In diesem Fall kann eine Untersuchung des Blutes auf Infektions- und Entzündungszeichen (z.B. weiße Blutkörperchen, C-reaktives Protein) und Erreger (Blutkulturen) weiterhelfen. Zusätzlich kann die Erregerbestimmung durch Speichelproben oder Proben von Lungensekret erfolgen. In besonders unklaren Fällen kann auch eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus dem Lungengewebe notwendig sein, um das genaue Krankheitsbild zu bestimmen. Zudem wird oftmals eine Röntgenaufnahme vom Brustkorb angefertigt, in der z.B. Verschattungen in der Lunge weitere Hinweise auf eine möglicherweise bestehende Lungenentzündung geben können.
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Zu den ersten Therapiemaßnahmen bei einer Lungenentzündung zählt die strenge Bettruhe, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen und zu regenerieren. Zudem ist es wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und dem Körper ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Wenn Fieber auftritt, können fiebersenkende Medikamente verabreicht werden.
Je nach Ausprägungsgrad der Luftnot kann eine Sauerstoffgabe per Nasensonde notwendig sein. In allen Fällen machen Atemübungen und Inhalationen mit Kochsalzlösung Sinn. Ob eine Behandlung durch den Hausarzt oder im Krankenhaus erfolgen sollte, hängt immer von der Schwere der Lungenentzündung und den eventuell bestehenden Vor-/Nebenerkrankungen ab. Handelt es sich um eine Lungenentzündung, die von Bakterien ausgelöst wurde, macht in jedem Fall eine Antibiotikatherapie Sinn, um die Erreger effizient zu bekämpfen. Wenn die Lungenentzündung durch Viren ausgelöst wurde, können Virostatika eingesetzt werden. Um eine zusätzliche Infektion (Superinfektion) durch Bakterien zu verhindern, werden Antibiotika eingesetzt. Antimykotika können bei Pilzinfektionen zur Anwendung kommen.
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Ursächlich für Lungenentzündungen sind im Allgemeinen verschiedene Krankheitserreger, wobei es sich sowohl um Bakterien, Viren als auch um Pilze handeln kann. Welcher Erreger am ehesten in Frage komm,t hängt davon ab, wo die Lungenentzündung erworben wurde, also ambulant in häuslicher Umgebung oder nosokomial im Krankenhaus, z.B. im Rahmen einer anderen Behandlungsmaßnahme, bei der ein stationärer Aufenthalt notwendig war. Außerdem weisen die typischen Erreger unterschiedliche Entzündungsorte auf. Einige Erreger lösen eher eine Entzündung in den Lungenbläschen, andere eher im Lungenstützgewebe aus.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Nosokomiale Infektion
Der häufigste Erreger einer ambulanten Lungenbläschenentzündung ist das Bakterium Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken). Die häufigsten Erreger der nosokomialen Lungenbläschenentzündung sind die Bakterien Escherichia coli, Staphylococcus aureus oder Pseudomonas aeruginosa.
Ambulant erworbene atypische Lungenentzündungen werden klassischerweise von Bakterien wie Mykoplasmen, Chlamydien oder Viren (z.B. Influenza) ausgelöst. Nosokomiale atypische Lungenentzündungen werden am häufigsten durch Bakterien wie Legionellen (Legionella pneumoniae) oder Pilze (Aspergillus fumigatus, Pneumocystis jirovecii). Weitere Ursachen für Lungenentzündungen können auch Parasiten, eingeatmete Gifte oder die Aspiration (Einatmung) von Magensaft/-säure sein.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen einer Lungenentzündung
Die Dauer einer Lungenentzündung kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Sie ist häufig abhängig von dem jeweiligen Erreger, dem Verlauf, der Therapie und der Art der Lungenentzündung (typisch oder atypisch).
Unter richtiger, zeitgerechter Therapie klingen die Symptome einer Lungenentzündung in der Regel innerhalb von 2-3 Wochen ab. Nur in schweren Verläufen oder bei fehlender, falscher oder zu später Therapie können die Symptome auch noch bis zu 12 Wochen anhalten. Man spricht dann von einer chronischen Lungenentzündung. Auch eventuell bereits bestehende Vor- und Nebenerkrankungen und der allgemeine Zustand des Immunsystems bzw. der Abwehrkräfte tragen zu der Dauer der Erkrankung bei, sodass die Heilung einer Lungenentzündung individuell sehr stark schwanken kann.
Wird die Lungenentzündung adäquat mit dem richtigen Antibiotikum behandelt, kommt es bereits innerhalb von 3-4 Tagen zu einer deutlichen Besserung der Symptome. Die Genesung sollte sich nach einer minimalen Gabedauer von 10 Tagen bei unkomplizierten Verläufen einstellen.
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Wie lange genau eine Lungenentzündung ansteckend ist, kann nicht pauschal gesagt werden, da der Verlauf individuell sehr unterschiedlich sein kann und von vielen verschiedenen Faktoren, wie der Art der Lungenentzündung, dem Verlauf, der Schwere, der Effektivität der Medikamente und von der Kraft des Immunsystems abhängt.
Prinzipiell sind die Erreger einer Lungenentzündung bis zur vollständigen Eradikation ansteckend und können über Speicheltröpfchen beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen werden und andere Personen anstecken. Doch nicht jeder, der diese Erreger aufnimmt, wird auch krank und erleidet gleichermaßen eine Lungenentzündung. Das intakte Immunsystem eines Gesunden kann in der Regel die Krankheitserreger abwehren.
Generell kann grob gesagt werden, dass nach Beginn einer adäquaten Antibiotikatherapie die Lungenentzündung innerhalb von 3-4 Tagen an Ansteckungsfähigkeit verliert. Spätestens nach Beendigung der Therapie und dem völligen Verschwinden aller Symptome sollte die Ansteckungsgefahr nicht mehr gegeben sein.
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Das Immunsystem von Kindern ist in der Regel noch nicht voll ausgereift. Daher sind sie im Allgemeinen anfälliger für Infekte, Erreger und somit auch für Lungenentzündungen.
Lungenentzündungen gehören zu den häufigsten Atemwegserkrankungen bei Kindern und Kleinkindern. Sie können unbehandelt und unentdeckt sogar lebensbedrohlich werden und zum Tod des Kindes führen.
Gerade bei Kindern und Kleinkindern lässt sich häufig eine atypische Lungenentzündung feststellen, bei der die üblichen Symptome oft nicht auftreten, sodass eine Diagnosestellung nicht immer einfach ist. Hohes Fieber und Husten mit Auswurf können fehlen oder nur gering ausgeprägt sein.
Typische Symptome bei Kindern mit Lungenentzündung ohne Fieber sind Nasenflügeln, beschleunigte Atmung, apathisches Verhalten sowie eine erhöhte Pulsfrequenz.
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