Eine Lungenentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Die typische Lungenentzündung (Pneumonie) wird in den meisten Fällen durch Bakterien hervorgerufen. Wenn das Hauptleitsymptom, der Husten, ausbleibt, kann es passieren, dass man die Erkrankung übersieht. Doch auch hier gilt, je früher die Diagnose gestellt wird, umso besser stehen die Heilungsaussichten.
Eine Lungenentzündung wird in der medizinischen Fachsprache auch als Pneumonie bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung des Gewebes in der Lunge.
Die Infektion kann durch Bakterien, Viren oder Pilzen verursacht werden. Auch das Einatmen von toxischen Stoffen und Aerosolen kann eine Lungenentzündung auslösen. Die Infektion geht mit verschiedenen Symptomen einher. Die Beschwerden können typisch für eine Pneumonie sein aber auch atypisch und daher nicht immer auf eine Pneumonie hinweisen.
Bei einer atypischen Lungenentzündung fehlen oftmals Symptome wie Husten. Fieber und Schüttelfrost.
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Es wird zwischen einer primären und sekundären Lungenentzündung unterschieden.
Bei der primären handelt es sich um eine Pneumonie, die einen gesunden Menschen betrifft, bei dem keine Risikofaktoren vorliegen. Dagegen spricht man von einer sekundären Pneumonie, wenn der Betroffene zu der Risikogruppe zählt. Zu den Risikofaktoren zählen grundliegende Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen. Dazu gehört zum Beispiel HIV, Krebs, Diabetes mellitus. Weiterhin sind Menschen, die an einer Grunderkrankung der Lunge leiden, prädisponiert, eine Pneumonie zu entwickeln. Zu diesen Erkrankungen zählen unter anderem COPD, Mukoviszidose und Lungenemphysem. Weiterhin gehören alte Menschen und besonders kleine Kinder (siehe auch: Lungenentzündung beim Kind) zu der Risikogruppe.
Zudem wird zwischen einer ambulanten und einer nosokomialen Pneumonie unterschieden. Die ambulante Pneumonie wird durch Ansteckung außerhalb des Krankenhauses erworben, zum Beispiel auch im Pflege- und Altenheim. Die nosokomiale Lungenentzündung tritt während eines Krankenhausaufenthaltes oder noch 14 Tage danach auf. Hintergrund dieser Unterscheidung ist die unterschiedliche Behandlung aufgrund verschieden verursachende Erreger. Im Falle einer nosokomialen Pneumonie liegen häufig multiresistente Keime vor, die eine Therapie häufig schwierig machen.
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Neben der typischen Lungenentzündung gibt es auch eine atypische, die ein wenig anders verläuft als die erstere. Eine typische Pneumonie setzt meist plötzlich und mit den charakteristischen Symptomen wie Fieber, Husten und Atemnot ein. Sie geht einher mit Schüttelfrost, Schwäche und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Besonders der Husten kann sehr hartnäckig und unangenehm. Die Atypische Pneumonie dagegen kann eher schleichend beginnen und muss nicht zwingend von Fieber und Husten begleitet sein. Auch bei virusbedingten Pneumonien und solchen, die durch Parasiten ausgelöst werden, muss nicht unbedingt ein Husten auftreten. Gefährlich an der atypischen Lungenentzündung sind die Beschwerden, die oftmals schon länger bestehen können und nicht bemerkt werden. Dadurch kann die Pneumonie sich verschlimmern, weil die Symptome nicht deutlich genug sind und eine Lungenentzündung nicht erkannt wird. Der Betroffene kuriert die Infektion nicht richtig aus und es besteht die Gefahr, dass sich eine chronische Entzündung manifestiert und sich die Erreger weiter ausbreiten.
Bei älteren Menschen verläuft die Lungenentzündung häufig sehr viel schwerwiegender als bei jüngeren Menschen. Viele ältere Patienten leiden zusätzlich an Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus. Dadurch ist der Körper bereits geschwächt und kann nicht genug Abwehrkräfte aufbringen um eine weitere Entzündung im Körper, in diesem Fall die des Lungengewebes, abwehren. Oftmals ist eine Behandlung im Krankenhaus unter ständiger Überwachung notwendig, weil die älteren Patienten auch in Verwirrtheitszustände oder Dämmerzustand verfallen können.
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Fieber kann bei einer Lungenentzündung meistens als eines der ersten Anzeichen auftreten. Der Patient fühlt sich zunächst müde und schlapp. Zu der Abgeschlagenheit entwickelt sich dann schließlich oftmals gegen Abend oder über Nacht das Fieber. Dabei beginnt das Fieber mit plötzlich einsetzendem Schüttelfrost. Der Patient friert stark und der Körper versucht sich gegen die Erreger zu wehren. Temperaturen von bis zu 39 oder 40 Grad sind dabei keine Seltenheit. Eine Pneumonie mit hohen Fieber ist häufig bakterielle bedingt. Eine Lungenentzündung, die durch Viren ausgelöst wurde, verläuft oft ohne Schüttelfrost und die Temperatur erreicht maximale Werte von 38,5 Grad. Eine Lungenentzündung, die ohne Fieber verläuft, wird auch kalte Lungenentzündung genannt. Besonders dann besteht die Gefahr, dass eine Pneumonie mit einer gewöhnlichen Erkältung verwechselt wird.
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Bei einer typischen Lungenentzündung tritt im Krankheitsverlauf Auswurf auf. Der trockene Husten geht schließlich in einen Husten mit Auswurf über. Dieser kann gelblich aber auch mit Blut vermengt sein. Bei einer atypischen Lungenentzündung oder auch einer mild verlaufenden Pneumonie muss nicht unbedingt ein Auswurf vorkommen. Der Auswurf ist oftmals ein Hinweis auf eine Erkrankung der Lunge. Bleibt er schließlich aus, kann es schon mal vorkommen, dass die Pneumonie unentdeckt bleibt und bereits seit Tagen im Körper schlummert. Daher sollte der Betroffenen bei anderen Symptomen, die auf eine Lungenentzündung hinweisen könnten, sich untersuchen lassen und sich dementsprechend richtig auskurieren, wenn es sich tatsächlich um eine Pneumonie handelt.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Trockene Lungenentzündung
Kleine Kinder gehören zu der Risikogruppe, die schneller und häufiger an einer Lungenentzündung erkranken. Kleine Kinder besitzen noch nicht ein vollständig ausgereiftes Abwehrsystem und können daher im Falle einer Ansteckung mit den entsprechenden Erregern, schneller eine Pneumonie entwickeln. Bei kleinen Kinder kann sich eine Infektion der Lunge häufig anders bemerkbar machen als bei Erwachsenen. So treten typische Symptome wie ein aufgeblähter Bauch, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Weitere Anzeichen einer Lungenentzündung können hohes Fieber, Änderungen im Verhalten der Kinder, schnelles Atmen, Trinkunlust, verringerter Appetit und eine erhöhte Herzfrequenz sein. Auch bei Kindern wird eine Pneumonie nicht immer von Husten begleitet. Eltern sollten mit ihrem erkrankten Kind in jedem Fall einen Arzt konsultieren.
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In einem Anamnesegespräch erfragt der behandelnde Arzt zunächst die Symptome. Er geht dabei häufig genauer auf Fieber, ob Husten und Auswurf vorkommen und Atemnot ein. Damit lenkt er die Ursache der Erkrankung bereits auf die Lunge. Schließlich folgt das klassische Abhören mit einem Stethoskop. Bei der Auskultation hört der Arzt typischer Weise während dem Atmen Rasselgeräusche, die auf eine vorliegende Lungenentzündung hinweisen können.
Die Atemgeräusche entstehen, wenn die Lungenbläschen in verschiedenen Bereichen der Lunge durch Schleim verlegt sind. Ebenso klopft der Arzt den Rücken ab. Auch bei der Perkussion kann der Arzt zwischen eine gesunden oder einer kranken Lunge differenzieren. Weiterhin kann eine Röntgenuntersuchung den Verdacht auf eine Pneumonie bestätigen. Im Röntgenbild können helle Schatten erscheinen. Diese Bereiche sich verdichtet und entzündet. So können zudem das Ausmaß und die Lage der Entzündung beurteilt werden. Mittels einer Bronchoskopie, bei der die Lunge mit einer flexiblen Optik untersucht wird, kann schließlich auch noch ein Abstrich direkt aus der Lunge genommen werden.
Hat der Patient einen Auswurf, kann dieser ebenfalls zur Laboranalyse geschickt werden. So kann der genaue Erreger der Entzündung ermittelt werden, was wichtig ist für die anschließende Behandlung mit einem Antibiotikum. Auch bei einer Blutuntersuchung können verschiedene Anzeichen wie die Erhöhung der Leukozyten und dem CRP auf eine Pneumonie hinweisen.
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In den meisten Fällen wird eine Pneumonie mit Antibiotika behandelt, da der Auslöser häufig Bakterien ist. Sowohl die typische als auch die atypische Lungenentzündung wird mit Antibiotika behandelt. Bei der atypischen Pneumonie wird die Therapie bereits begonnen auch wenn der Erreger noch nicht bekannt ist. Nachdem dieser schließlich mittels einer Laboranalyse ermittelt wurde, kann auf ein entsprechendes Medikament umgestellt werden. Neben der medikamentösen Therapie helfen auch alt bewehrte Mittel wie viel Schlaf und Bettruhe. Hat der Patient zudem Fieber, sollte er zusätzlich viel Trinken, weil der Flüssigkeitsbedarf erhöht ist. In der Regel kann eine Lungenentzündung auch zu Hause auskuriert werden. Bei alten Menschen und kleinen Kindern kann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich sein, besonders wenn die Symptome schwer verlaufen. Auch bei einer zugrunde liegenden Immunschwäche oder anderen Grunderkrankungen sowie Komplikationen, ist der Patient im Krankenhaus besser versorgt.
Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Die Therapie einer Lungenentzündung
In nahezu allen Fällen einer richtigen Lungenentzündung ist eine Antibiotikagabe notwendig und sinnvoll, da sie nur selten durch Viren, sondern meist durch Bakterien verursacht werden, die durch die richtigen Antibiotika bekämpft werden können. Selbst bei Lungenentzündungen, die nicht durch Bakterien verursacht wurden, wird in der Regel ein Antibiotikum gegeben, um zu verhindern, dass das angegriffene Lungengewebe zusätzlich durch Bakterien besiedelt wird und es demnach zu einer sogenannten Superinfektion kommt, die den Verlauf verschlimmern könnte.
Auch der Unterschied, ob es sich um eine typische oder untypische Lungenentzündung handelt und in welchem genauen Ausmaß die Symptomatik genau auftritt, spielt bei der Antibiotikagabe an sich keine Rolle, höchstens in der exakten Wahl des Präparates bzw. des Wirkstoffes.
Informieren Sie sich hier rund um das Thema: Antibiotika bei einer Lungenentzündung.
In den meisten Fällen wird eine Lungenentzündung durch verschiedene Erreger ausgelöst. Das Spektrum umfasst Bakterien, Viren, Pilze und im seltenen Fällen auch Parasiten. Jedoch werden die meisten von Bakterien wie Pneumokokken, Streptokokken und Staphylokokken verursacht. Sie lösen meistens eine typische Pneumonie aus.
Dagegen verursachen Chlamydien, Mykoplasmen, Legionellen und interstitielle Erreger eine atypische Pneumonie aus. Bei einer Pneumonie, die durch Chlamydien verursacht wird, handelt es sich um Erreger der Gattung Chlamydia pneumoniae. Sie werden nur von Mensch zu Mensch übertragen. Legionellen befinden sich häufig in Seen, Duschen, Klimaanlagen und Heizungen. Besonders in alten Häusern und Leitungen können sie sich im Wasser befinden. Dabei ist die Einatmung von verdampften Wasser besonders gefährlich, weil die Erreger sich schließlich in den Aerosolen befinden.
Neben den typischen Erregern können auch reizenden und giftige Stoffe, die über die Luft eingeatmet werden eine Lungenentzündung hervorrufen. Die Stoffe setzen sich im Lungengewebe fest und lösen dort eine Entzündungsreaktion aus. In manchen Fällen kann auch aspirierten Essen oder Magensäure eine Infektion verursachen. Diese Gefahr ist besonders bei kleinen Kindern erhöht. Kleine Kinder, ältere Menschen sowie chronisch kranke Menschen sind erhöht dem Risiko ausgesetzt eine Pneumonie zu entwickeln, weil sie entweder noch ein nicht vollständig entwickeltes Immunsystem besitzen oder aber durch eine chronische Erkrankung dieses sehr geschwächt ist. So kann besonders bei Krebspatienten im Rahmen der Strahlentherapie gehäuft eine Infektion der Lunge auftreten. Patienten, die zudem immunsupprimierende Medikamente einnehmen, sind ebenfalls besonders gefährdet.
Weitere Risikofaktoren sind:
Lesen Sie mehr zum Thema: Ursachen einer Lungenentzündung
Nur weil eine Lungenentzündung nicht von Husten begleitet wird, heißt es nicht auch gleich, dass diese nicht trotzdem ansteckend ist. Viral oder bakteriell verursachte Lungenentzündungen sind prinzipiell ansteckend. Die Verbreitung der Erreger von Mensch zu Mensch findet durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion statt, wobei kleinste Flüssigkeitspartikeln über die Atemwege aufgenommen werden, die zuvor nicht nur durch Husten, sondern auch durch z. B. Niesen oder Sprechen in die Luft gelangt sind.
Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, sich nach Einatmen von Krankheitserreger tatsächlich anzustecken, eher gering, da ein intaktes Immunsystem in den meisten Fällen eine ausreichende Barriere gegen diese bildet und eine Infektion abwenden kann.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Wie ansteckend ist eine Lungenentzündung?
Eine Lungenentzündung – sowohl die typische als auch die atypische mit fehlenden klassischen Symptomen wie Husten und Fieber – klingt unter korrekter antibiotischer Therapie in der Regel innerhalb von einer Woche ab. Nach spätestens zwei bis drei Wochen sollten jegliche Symptome der Lungenentzündung vollständig zurückgegangen sein.
Über diese Zeit hinaus, kann es mitunter vorkommen, dass eine noch etwas länger anhaltende Müdigkeit und Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit auffällt. Die Ursache hierfür ist die Mehrarbeit des körpereigenen Immunsystems, das während der Lungenentzündung auf Hochtouren lief und es zu einem hohen Kräfteverzehr kam.
Halten die Symptome länger an, spricht man von einer verschleppten (nach 6-8 Wochen auch von einer chronischen) Lungenentzündung, dessen Ursachen eine zu späte, verkehrte oder fehlende Antibiotikagabe oder ein nicht ausreichendes Auskurieren sein können.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Wie lange dauert eine Lungenentzündung?
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