Die Legionärskrankheit ist eine Folge der Infektion mit Legionella pneumophila. Jedes Jahr erkranken 400 Menschen an der Legionärskrankheit. Behandelt wird die Legionärskrankheit mit Antibiotikum.
Die Legionärskrankheit ist Folge einer Infektion mit Legionella pneumophila, einem aerob (mit Sauerstoff) lebenden, gramnegativen Stäbchenbakterium, das in großen Warmwassersystemen lebend seine Krankheitsbedeutung für den Menschen hat.
Nach 2 bis 10 Tagen Inkubationszeit kommt es zu rasch auftretenden, grippeartigen Symptomen (siehe Grippe), wie Muskelschmerzen, Fieber von zum Teil über 40°C, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Ein trockener bis leicht blutiger Husten, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall treten auf. Bei gleichzeitiger Entzündung des Hirns ist auch mit Bewusstseinsstörungen zu rechnen.
Beim Pontiac-Fieber stehen die reinen grippeähnlichen Symptome im Vordergrund, aber es kommt nicht zur Lungenentzündung. Hierbei entstehen die Symptome bereits nach ein bis zwei Tagen und halten etwa eine Woche an.
Als nicht häufige Erkrankung ist die Legionärskrankheit zum Teil eine diagnostische Herausforderung. Wegweisend ist die Anamnese von Risikofaktoren, wie dem kürzlichen Benutzen wenig genutzter Duschen oder Klimaanlagen in älteren Großgebäuden, aber auch Whirlpools, Zimmerbrunnen und Aquarien sind mögliche Ansteckungsquellen. Neben den unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen ist die interstitielle Pneumonie, welche durch eine Röntgenaufnahme festgestellt werden kann, ein Hinweis, der den Kreis der Krankheitsursachen weiter einschränkt.
Die Anlage einer Blutkultur ist nicht erfolgreich, jedoch können Legionellen im Auswurf direkt mittels einer fluoreszierenden Antikörpermarkierung mikroskopisch nachgewiesen werden, oder nach Anzucht auf einem speziellen Nährboden. Da jedoch nicht alle Patienten Auswurf haben, müsste eine Probe hierfür über eine Spülung der Lunge genommen werden. Alternativ können Legionellen-Antikörper im Harn gesucht werden, oder man weist das Legionellen-Erbgut aus Blut, Harn oder Sputum per Polymerase-Kettenreaktion nach, wobei der Nachweis aus Sputum am aussagekräftigsten ist. Bei Nachweis ist die Legionärskrankheit meldepflichtig.
Mit Antibiotika ist die Legionärskrankheit gut zu behandeln. Zur Anwendung kommen Chinolone oder Makrolide. In schweren Fällen kann ein Chinolon mit einem Makrolid, oder ein Makrolid mit Rifampicin für zwei bis drei Wochen miteinander kombiniert werden.
Legionella pneumophila/ Legionärskrankheit ist ein allseits in der Umwelt in Boden und Gewässern vorkommender Keim, der in warmen, stehenden Gewässern günstige Lebensbedingungen findet. Bedeutsam sind hierfür schwach genutzte Warmwassersysteme größerer Gebäude, Klimaanlagen, aber auch Luftbefeuchter, bei deren Benutzung ein infektiöses Aerosol entstehen kann, das für die der Legionärskrankheit typischen Lungenentzündung des Lungenstütz- und zwischengewebes (interstitielle/atypische Pneumonie) verantwortlich ist. Bei größeren Gebäuden, wie z.B. auch Krankenhäusern, sind Mechanismen geschaffen, um das Heißwasser zu desinfizieren, wie durch abschnittweises Erhitzen des Systems auf über 70°C für wenige Minuten, durch chemische Zusätze wie Chlor, Filtersysteme oder aber durch ultraviolettes Licht.
Eine Impfung gegen Legionella pneumophila gibt es nicht. Die Gefahr einer Ansteckung in modernen, europäischen Großgebäuden ist aufgrund der Desifektionssysteme unwahrscheinlich, auch wenn beispielsweise eine lange nicht genutzte Dusche oder der bereits erwähnte Whirlpool bei unzureichender Wasserhygiene ein Gesundheitsrisiko darstellen kann, dass sich jedoch nicht nur auf den Keim Legionella pneumophila beschränkt.
In Ländern mit geringeren Hygienestandards kann man zur Verringerung eines Erkrankungsrisikos in einer Hotelanlage das Warmwasser der Dusche für fünf bis zehn Minuten laufen lassen, währenddessen der Raum zu verlassen ist, um nicht potentiell infektiöses Aerosol einzuatmen.
Besonders gefährdete Personen mit verringerter Abwehrfähigkeit des Immunsystems, wie ältere Menschen, AIDS -Erkrankten, anderweitig Immunsupprimierten wie z.B. Chemotherapie - Patienten, sowie Patienten mit einer chronischen Lungenerkrankung haben bei Kontakt mit Legionellen ein erhöhtes Risiko, das Vollbild einer Legionärskrankheit, anstelle des milderen Pontiac-Fiebers zu entwickeln. Dieser Personenkreis sollte entsprechende Orte mit Ansteckungsrisiko meiden.
Mit Antibiotika ist die Legionärskrankheit gut zu behandeln. Zur Anwendung kommen Chinolone oder Makrolide. In schweren Fällen kann ein Chinolon mit einem Makrolid, oder ein Makrolid mit Rifampicin für zwei bis drei Wochen miteinander kombiniert werden.
In Deutschland kommt es pro Jahr zu etwa 400 Erkrankungsfällen. In den USA, wo die Legionärskrankheit erstmals beschrieben wurde, geht man von 90.000 Erkrankungen pro Jahr aus. Bei Gesunden verlaufen ca. 20% der Erkrankung tödlich, während bei Patienten mit einer Schwäche des Immunsystems ca. 70% tödlich verlaufen können. Das Pontiac-Fieber verläuft nicht tödlich.
Nachdem es 1976 beim jährlichen Treffen in einem Hotel in Phiadelphia von Mitgliedern einer US-amerikanischen Kriegsveteranenvereinigung zu gut 180 Fällen einer schweren Lungenentzündung kam, an der knapp 30 Menschen verstarben, wurden Nachforschungen bezüglich der Krankheitsursache angestellt, denen die Entdeckung des bis dato unbekannten Bakteriums Legionella pneumophila folgte.
Die Namensgebung „Legionärskrankheit“ erfolgte, da überwiegend US-Veteranen, jedoch auch ein paar weitere Hotelgäste betroffen waren. Das milder verlaufende Pontiac-Fieber ist bereits nach einem Ausbruch in 1968 in der Stadt Pontiac beschrieben worden, ohne dass damals ein Erreger nachgewiesen wurde.