Bei einer Beule am Hals handelt es sich um eine Schwellung oder Verdickung im Bereich des Halses. Diese kann in unterschiedlichen Regionen auftreten und entweder nur auf einer oder auch auf beiden Seiten vorkommen. Das Aussehen variiert ebenfalls und ist abhängig von der Ursache. Da der Hals eine Körperregion mit vielen verschiedenen wichtigen Organen, Muskeln und Nerven ist, kommen viele Ursachen für eine Beule am Hals in Frage.
Im Bereich des Halses sitzen viele verschiedene Organe, die eine mögliche Beule am Hals verursachen können.
Häufig ist die Schwellung auf die am Hals in großen Mengen vorkommenden Lymphknoten zurück zu führen. Diese werden im Rahmen einer Entzündung oder Erkältung meist etwas größer, was ein Zeichen für das aktiv arbeitende Immunsystem ist.
Vergrößerte Lymphknoten sind selten allerdings auch Anzeichen für eine Infektionskrankheit oder eine Tumorerkrankung. Daher ist es sehr wichtig bei weiteren Symptomen, wie beispielsweise Gewichtsverlust, einen Arzt aufzusuchen.
Die Schilddrüse, die vorne am Hals sitzt, kann ebenfalls zu einer Beule am Hals führen. Dabei kommen ebenfalls verschiedene mögliche Ursachen, wie beispielsweise eine Mangel an Jod oder eine Entzündung der Schilddrüse in Frage.
Bei einer Laryngitis, einer Entzündung des Kehlkopfes, beispielsweise bei einer ausgeprägten Grippe, kommt es häufig ebenfalls zu einer Schwellung.
Auch ein Abszess, also eine mit Eiter gefüllte Höhle, kann eine Beule am Hals verursachen. Dieser kann beispielsweise bei nicht behandelten Zahnproblemen bis in den Halsbereich absinken.
Ein sogenanntes Lipom, also eine nicht schmerzhafte Geschwulst aus Fettgewebe, kann ebenfalls am Hals auftreten.
Halszysten, angeborene Höhlen mit Flüssigkeiten, stellen eine eher seltene Ursache dar.
Tritt die Beule hinten am Hals auf, handelt es sich oft um muskuläre Verspannungen.
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Tritt eine Beule am Hals auf der rechten oder linken Seite auf, kann dies verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten kommen Lymphknotenschwellungen in Frage, die auf der rechten oder linken Seite tastbar sind.
Oft sind es aber auch andere lokale Ursachen, wie beispielsweise ein Abszess oder ein Knoten an der Schilddrüse.
Bei einer Beule am rechten oder linken Hals sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Erkrankungen abzuklären.
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Da die Schilddrüse oberflächlich am Hals liegt, kann eine Beule am Hals durch verschiedene Probleme an diesem Organ verursacht werden. Häufig treten auch weitere Symptome, wie Veränderungen des Blutdrucks und des Herzrhythmus oder Schlafstörungen auf.
Eine Vergrößerung kann durch eine Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse oder beispielsweise durch Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung, verursacht werden. Dies wird auch oft als Struma oder als Kropf, also eine Schwellung der Schilddrüse, bezeichnet. Die Vorwölbung kann aber auch durch einen oder mehrere Knoten der Schilddrüse verursacht werden.
Um festzustellen, ob die Beule am Hals durch die Schilddrüse verursacht wird, kann darauf geachtet werden, ob diese beim Schlucken verschieblich ist oder nicht. Falls dies zutrifft, ist die Schilddrüse mit hoher Wahrscheinlichkeit betroffen ist. In allen Fällen sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.
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Als Abszess bezeichnet man eine Höhle, die sich durch eine Infektion bildet und mit Eiter gefüllt ist.
Im Halsbereich sind Abszesse meist durch Bakterien verursacht, kommen aber insgesamt selten vor. Diese können an verschiedenen Stellen entstehen, zum Besispiel an den Mandeln bei einer Mandelentzündung.
Das Mastoid, also der Knochenvorsprung hinter dem Ohr, und der Mundboden sind ebenfalls mögliche Entstehungsorte für einen Abszess. Daher sollte bei einem Verdacht auf weitere Symptome, wie belegte Mandeln, Rötungen oder Schluckbeschwerden, geachtet werden und ein Arzt hinzugezogen werden.
Auch können schwere unbehandelte Zahnprobleme bei Entzündungen zu Abszessen führen, die bis in den Hals hinunter wandern können.
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In manchen Fällen kann auch der Kehlkopf die Ursache für eine Beule am Hals sein. Dabei ist eine Kehlkopfentzündung, also eine Laryngitis, die meist durch Viren entsteht, die häufigste Erkrankung. Es kommt zu einer Schwellung, die mit Heiserkeit und starken Erkältungssymptomen einhergeht. Diese sollte zügig von einem Arzt behandelt werden, um mögliche Atem- und Schluckbeschwerden zu verhindern.
Andere Erkrankungen des Kehlkopfes werden in der Regel nicht durch eine Beule am Hals, sondern bereits in einem früheren Stadium durch andere Symptome, wie Atembeschwerden, Heiserkeit oder eine Veränderung der Stimme, bemerkt.
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Eine Beule am Hals kann durch verschiedene Merkmale auffallen.
In den meisten Fällen kann sie durch die sichtbare Schwellung am Hals erkannt werden. Diese kann an verschiedenen Bereichen des Halses auftreten, entweder nur auf einer Seite oder auch auf beiden Seiten und unterschiedlich groß sein.
Eine weitere wichtige Rolle spielt das Tasten, bei dem eine Beule am Hals entdeckt werden kann. Es sollte immer hinterfragt werden, ob es sich um einen Lymphknoten handeln kann, der durch die Aktivierung des Immunsystems angeschwollen ist. Die Lymphknoten haben typische Lokalisationen und sind vor allem unter dem Kiefer und am seitlichen Hals, entlang des sogenannten Sternocleidomastoid-Muskels (dem Kopfnicker-Muskel), zu finden.
Beim Tasten können verschiedene Kriterien dazu beitragen, die Ursache zu erkennen. Beispielsweise spricht eine gut verschiebbare Beule eher für eine ungefährliche Ursache und eine schmerzhafte Beule oft für eine akute Entzündung, wie sie beispielsweise bei einer Grippe vorkommt.
Bei einer Beule am Hals treten abhängig von der Ursache oft auch weitere Symptome auf, auf die geachtet werden sollte. Liegt die Ursache z.B. bei der Schilddrüse, kommt es häufig auch zu Veränderungen des Blutdrucks, Herzrhythmusstörungen, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen.
Wenn der Kehlkopf beteiligt ist, treten oft auch Heiserkeit und Erkältungssymptome auf.
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Eine Beule am Hals kann Schmerzen verursachen.
Oft treten diese vor allem beim Tasten auf und werden als Druckschmerz bezeichnet. Eine schmerzhafte Schwellung ist oft ein Zeichen für einen akut stattfindenden Prozess, wie beispielsweise eine Entzündung. Im diesem Zusammenhang sollte auf weitere Entzündungszeichen geachtet werden. Hierzu gehören z.B. eine Erwärmung der Schwellung und eine sichtbare Rötung.
Schmerzen sprechen meist gegen eine bösartige Ursache, sind also kein typisches Zeichen für eine Krebserkrankung. Nichts desto trotz sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.
Bei einer Beule am Hals können gelegentlich auch Kopfschmerzen auftreten. Diese sind jedoch in diesem Zusammenhang kein typisches begleitendes Symptom der häufig vorkommenden Krankheiten. Daher sollte immer auch in Erwägung gezogen werden, dass die Kopfschmerzen unabhängig von der Beule am Hals bestehen und zufällig gleichzeitig auftreten.
Sie können aber auch zusammen mit Abgeschlagenheit und Fieber bei einer Grippe mit geschwollenen Lymphknoten vorkommen.
In seltenen Fällen sind sie ein Begleitsymptom bei Infektionserkrankungen. Hierzu gehört beispielsweise das Pfeiffersche Drüsenfieber, das zu Entzündungen der Mandeln und des Rachens führt und häufig auch Kopfschmerzen verursacht.
Wenn eine Beule am Hals festgestellt wird, sollte zunächst einmal Ruhe bewahrt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine ungefährliche Beule handelt, ist sehr hoch.
Es gibt einige Kriterien, die für eine Krebserkrankung typisch sind und auf die geachtet werden sollte. Wenn die Beule über mehrere Wochen vorhanden ist, spricht dies eher gegen eine akute Entzündung und für einen bösartigen Vorgang.
Die Lymphknoten sollten ebenfalls regelmäßig getastet werden. Hierbei können unter anderem ein fehlender Druckschmerz, eine schlechte Verschieblichkeit und eine über längere Zeit bestehende Größenzunahme.
Bestehen Angst und Unklarheit, sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden.
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Eine Beule am Hals sollte zunächst immer erst einmal abgetastet werden.
Dabei sind Kriterien wie die Größe, Form und eine eventuelle äußerliche Rötung wichtig. Aber auch die Verschieblichkeit, ggf. auch mit dem Schlucken einhergehend, und die Abgrenzbarkeit der Beule zu umliegendem Gewebe sind wesentliche Kriterien. Dadurch können verschiedene Ursachen als wahrscheinlich oder weniger wahrscheinlich eingestuft werden.
Je nach Auslöser sind weitere diagnostische Mittel wichtig. Bei einem Problem der Schilddrüse kann durch den behandelnden Arzt beispielsweise ein Ultraschall und eine Kontrolle der Blutwerte durchgeführt werden, um die Erkrankung genauer zu untersuchen.
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Die Behandlung einer Beule am Hals ist abhängig von der Lokalisation und damit verbundenen Ursache.
Wenn Unklarheit über die Ursache besteht oder die Beule bereits seit einigen Wochen vorhanden ist, sollte zur Abklärung immer ein Arzt aufgesucht werden.
In vielen Fällen handelt es sich bei einer Beule am Hals um geschwollene Lymphknoten, wie es zum Beispiel bei einer Grippe oder einem Infekt der Atemwege der Fall ist. Als Therapie stehen hier bei einer bakteriellen Infektion Antibiotika im Vordergrund, körperliche Schonung und Wärme sind ebenfalls sehr wichtig.
Handelt es sich bei der Schwellung am Hals um eine vergrößerte Schilddrüse, muss diese Erkrankung in Absprache mit einem Arzt behandelt werden. Oft reicht bereits eine bewusstere und konsequente Zufuhr von Jod aus. Es kann sich aber auch beispielsweise um eine Autoimmunerkrankung, wie bei Morbus Basedow, handeln, die mit sogenannten Thyreostatika behandelt wird. Dies sind Medikamente, die eine übermäßige Produktion von Hormonen der Schilddrüse hemmen.
Ein Lipom, als eine Geschwulst aus Fettgewebe, das gelegentlich seitlich oder am hinteren Hals auftritt, kann durch eine risikoarme kleine Operation entfernt werden.
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Verschiedene Hausmittel können bei einer Beule am Hals helfen die Schwellung zu lindern. Hierzu gehört neben körperlicher Schonung Wärme, in Form von warmen Kompressen oder Tee.
Auch Honig und Knoblauch wirken hemmend bei Entzündungen und helfen somit auch dabei, die Beule am Hals zu verkleinern. Beispielsweise kann Honig in den Tee eingerührt werden und beim Kochen vermehrt Knoblauch verwendet werden.
Bei Unklarheiten über die Ursache sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, da viele Hausmittel nur abschwellend wirken, jedoch nicht eine möglicherweise vorliegende Erkrankung heilen.
Bei einer Beule am Hals ist die Bandbreite der möglichen homöopathischen Mittel groß, da es abhängig von der Ursache verschiedene Möglichkeiten gibt.
Allgemein eignen sich bei Schwellungen besonders gut Apis mellifica, Bellis perennis und Apisinum. Auch Kalium carbonicum und Agaricus muscarius können abschwellend wirken.
Wenn die Beule am Hals durch geschwollene Lymphknoten verursacht wird, ist Hepar sulfuris ebenfalls ein wirksames homöopathisches Mittel.
Die Dauer einer Beule am Hals kann abhängig von der Ursache unterschiedlich lang sein.
Bei einer akuten Grippe oder Kehlkopfentzündung dauert die Schwellung der Lymphknoten häufig ein paar Tage bis wenige Wochen. Eine durch die Schilddrüse verursachte Beule kann unter Therapie wieder abschwellen.
Wenn eine Beule am Hals mehrere Wochen besteht, sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.