Alles rund ums Thema Knochennekrose samt Diagnose, Therapie und Unterformen finden Sie hier.
Eine Knochennekrose bezeichnet den Untergang von Gewebe eines Knochens. Dabei sterben die Knochenzellen ab und hinterlassen eine geschwächte Gewebestruktur.
Dieses Absterben nennt man Nekrose. Die Bezeichnung aseptisch dient der Abgrenzung von der infektiösen Knochennekrose, welche durch Krankheitserreger wir beispielsweise Bakterien ausgelöst wird. Bei der aseptischen Knochennekrose spielen Infektionsgeschehen dagegen keine Rolle.
Die Ursachen der aseptischen Knochennekrose können vielfältig sein. Meist liegen verschiedene Gründe vor, die eine Mangelversorgung der Knochenzellen mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen auslösen.
Dies kann beispielsweise nach einer Verletzung des Knochens entstehen. Dabei werden kleine Blutgefäße verletzt oder Anteile des Knochens so gequetscht, dass kein ausreichender Blutfluss mehr möglich ist.
Die Knochenzellen werden nicht mehr mit Nähstoffen versorgt, zudem können die Abfallprodukte ihres Stoffwechsels nicht abtransportiert werden. Die Kombination daraus führt zur Knochennekrose.
Auch bestimmte Gefäßerkrankungen oder eine mangelnde Ausbildung von Gefäßen kann zur Minderversorgung eines Knochengebiets und dadurch zur Nekrose führen.
Ein ähnlicher Effekt kann bei Bluterkrankungen oder solchen, die die Viskosität des Blutes (also wie flüssig oder zäh das Blut ist) verändern, auftreten.
Weitere Auslöser können Umweltfaktoren wie besonders hohe Drücke (beim Tauchen oder beim Arbeiten) mit Druckluft sein. Das Blut muss gegen diesen erhöhten Druck von außen durch den Körper gepumpt werden. Dabei werden gerade weit vom Herzen entfernte Gebiete wie beispielsweise die Füße oft nicht ausreichend versorgt.
Ein zu hoher Gebrauch verschiedener Medikamente wie Chemotherapeutika und Steroide kann ebenso wie eine Bestrahlung die Stoffwechsellage des Knochens ändern und so trotz einer normalen Durchblutung eine Knochennekrose herbeiführen.
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Einige aseptische Knochennekrosen treten bevorzugt im Rahmen der Pubertät auf.
In dieser Zeit findet ein starkes Knochenwachstum statt, welches die Struktur der Knochen verändert.
Dadurch kann es zwischenzeitlich zu Mangeldurchblutungen bestimmter Knochenareale kommen. Hält diese verminderte Durchblutung länger an, kann daraus eine Knochennekrose entstehen.
Da gerade in der Pubertät oftmals auch Wachstumsschmerzen auftreten, wird Symptomen wie Knochen- und Gelenkschmerzen nicht immer nachgegangen, sodass aseptische Knochennekrosen auch übersehen werden können
Medikamente können durch ihre Wirkstoffe unmittelbar in den Knochenstoffwechsel eingreifen und so den Nährstoffbedarf eines Knochens beeinflussen.
Bisphosphonate sind beispielsweise Medikamente, die den Knochenabbau hemmen sollen und so zu einer stärkeren Knochenstruktur beitragen.Durch diese erhöhte Masse des Knochengewebes ist jedoch eine erhöhte Durchblutung notwendig, um alle Knochenzellen zu versorgen. Ist diese nicht gewährleistet, kommt es zur Knochennekrose.
Cortison dagegen wirkt am Knochenstoffwechsel eher hemmend, sodass es zu einem verstärkten Abbau des Knochens kommt.
Rumpf: Morbus Scheuermann (Knochennekrose der Wirbelsäule)
Arme: Morbus Panner (Knochennekrose am Ellenbogen oder Oberarmknochen)
Beine:
Hüfte: Morbus Perthes (Hüftkopfnekrose)
Knie: Morbus Osgood-Schlatter (Knochennekrose des Schienbeinkopfs), Morbus Sinding-Larsen (Knochennekrose der Kniescheibe), Morbus Blount (Knochennekrose des Schienbeinkopfs)
Fuß: Talusnekrose, Morbus Köhler I (Knochennekrose des Kahnbeins), Morbus Köhler II (Knochennekrose des Mittelfußes), Apophysitis calcanei
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Morbus Köhler
Lunatumnekrose (Morbus Kienböck)
Knochennekrose im Kiefer insbesondere als Nebenwirkung der Bisphosphonate
Aseptische Knochennekrosen sind in ihrer Symptomatik tückisch, da sie sich nicht durch charakteristische Beschwerden bemerkbar machen. So ist der Beginn der Knochennekrose meist sehr unauffällig.
Gerade weil es keine infektiöse Ursache der Nekrose gibt, tauchen keine starken Symptome wie Schmerzen oder Schwellungen auf.
Stattdessen kommt es im Laufe der Zeit an den betroffenen Knochen immer wieder zu leichten Schmerzen. Diese entwickeln sich meist mit der Zeit und treten zunächst eher bei Belastung auf. Nur sehr selten setzen Schmerzen bei aseptischen Knochennekrosen plötzlich ein.
Ab einem gewissen Stadium tritt der Schmerz typischerweise bereits in Ruhe auf und verstärkt sich bei Belastung zusätzlich. Später kommt es meist zusätzlich zu Bewegungseinschränkungen der angrenzenden Gelenke.
Im fortgeschrittenen Stadium kann der Knochen durch die Nekrose instabil werden und brechen.
Eine Heilung des Bruchs ist aufgrund des wenigen Knochenmaterials meist sehr schwierig und langwierig. Folgebeschwerden, die erst nach Jahren eintreten sind Erkrankungen wie die Arthrose.
Ein besonderes Augenmerk sollte den Kleinkindern gelten. Bei ihnen können die Symptome in anderer Reihenfolge auftreten. So werden sie oftmals durch eine mangelnde Beweglichkeit eines Gelenks oder durch Schmerzen auffällig.
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Der Talus verbindet das Fersenbein (Calcaneus) mit dem Schien- und Wadenbein (Tibia und Fibula) und bildet so den Übergang zwischen dem Fuß und dem Bein.
Nekrosen in diesem Bereich sind eher selten. Oftmals sind Gefäßveränderungen die Ursache. Verletzungen liegen der aseptischen Knochennekrose des Talus meist nicht zugrunde.
Die Therapie der Talusnekrose besteht aus einer Entlastung sowie einer Behebung der Ursachen.
Meist ist eine konservative Therapie mit Ruhigstellung ausreichend, selten ist eine Operation notwendig um beispielsweise Fehlstellungen und Brüche zu behandeln.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Talusfraktur
Die aseptische Knochennekrose im Mittelfuß wird auch Morbus Köhler II oder Morbus Köhler-Freiberg genannt.
Am häufigsten sind Mädchen in der Pubertät, also zwischen dem 12. und dem 18. Lebensjahr von der Erkrankung betroffen.
Aufgrund des häufigeren Auftretens bei Mädchen wird das Gehen in hohen Schuhen als möglicher Auslöser diskutiert, eine genaue Ursache ist jedoch nicht bekannt. Wahrscheinlich ist es ein Zusammenspiel aus mangelnder Gefäßversorgung, Fehlhaltung und Wachstum. Kann die Knochennekrose durch Entlastung nicht aufgehalten werden, ist in der Regel eine operative Therapie notwendig um den Prozess zu stoppen.
Weitere Informationen zu diesem Thema: Morbus Köhler I und II
Die Hüftkopfnekrose, auch Morbus Perthes genannt, ist eine Erkrankung, die vorwiegend im Kindesalter auftritt.
Der Altersgipfel der Erkrankung liegt bei fünf bis neun Jahren, Jungs sind häufiger betroffen als Mädchen.
Als Hauptursache vermutet man eine Gefäßfehlbildung am Hüftkopf. Zusätzlich spielen auch genetische Faktoren sowie eine erhöhte Belastungssituation und der Hormonhaushalt eine Rolle.
Die Hüftkopfnekrose ist eine der häufigsten aseptischen Knochennekrosen und macht sich typischerweise durch Hüft- oder Knieschmerzen sowie Bewegungseinschränkungen in der Hüfte bemerkbar. Im Verlauf der Erkrankung entstehen Veränderungen sowohl am Hüftkopf als auch später an der Hüftgelenkspfanne.
Dies führt zu Deformierungen der beiden Gelenkanteile, was ohne Therapie Folgeschäden wie eine Arthrose bereits im jungen Alter mit sich bringen kann.
Die Hüftkopfnekrose kann in der Regel mithilfe eines Röntgenbildes diagnostiziert werden, auch der Ultraschall der Hüfte kann bereit erste Hinweise auf die Erkrankung liefern.
Da es sich bei der Hüfte um ein stark belastetes Gelenk handelt, ist meist eine Operation notwendig. Dabei werden die Beckenknochen sowie der Oberschenkelknochen durchtrennt. Nur so kann wieder eine normale Positionierung der Gelenkanteile erreicht werden.
Auch nach dem Ausheilen des Morbus Perthes besteht jedoch eine erhöhte Arthrosegefahr.
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Morbus Osgood-Schlatter bezeichnet eine aseptische Knochennekrose am Schienbeinkopf.
Dabei befindet sich die Nekrose genau an der Stelle, an der die Kniescheibensehne (Patellarsehne) am Schienbeinkopf eingewachsen ist. Durch eine erhöhte Belastung der Patellarsehne lösen sich kleine Knochenstückchen aus dem Schienbeinkopf. Dadurch sind sie nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und sterben ab.
Die Folge sind eine Knochennekrose sowie eine Reizung des umliegenden Gewebes durch die abgestorbenen Knochenanteile. Typischerweise tritt diese Erkrankung in der Pubertät auf.
Sie betrifft vor allem sportlich aktive Jugendliche.
Aufgrund der früher einsetzenden Pubertät sind Mädchen meist etwas früher betroffen als Jungs. Bei etwa einem Viertel bis zu der Hälfte der betroffenen kommt es zu Veränderungen an beiden Beinen, diese setzen jedoch meist nacheinander ein.
Die Diagnose kann in der Regel bereits aufgrund der Symptomatik gestellt werden, um andere Verletzungen auszuschließen, macht man jedoch oftmals zusätzlich noch ein Röntgenbild und eine MRT Aufnahme.
Die Therapie des Morbus Osgood-Schlatter besteht aus einer langen Sportpause von bis zu mehreren Monaten.
Die Heilungsaussichten sind bei frühzeitigem Erkennen und konsequenter Belastungspause sehr gut. Bei einigen bilden sich dennoch sogenannte Ossikel, kleine Knochenkörperchen innerhalb der Patellarsehne, die bei Beschwerden operativ entfernt werden müssen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Therapie des Morbus Osgood-Schlatter
Bei der Apophysitis calcanei handelt es sich um eine Erkrankung des Fersenbeins (Os calcaneus).
Bei der Apophysitis verknöchert der Ansatzpunkt der Achillessehne am Fersenbein. Typischerweise tritt dies bei Kindern auf, bei denen die Apophyse (also dieser Ansatzpunkt) beispielsweise durch zu kleine Schuhe stark gereizt wird. Durch den starken Reiz hat der Körper das Gefühl, die Sehne verstärken zu müssen.
Bei Kindern hat der Knochen noch genug Wachstumsenergie, um diese quasi auf die Sehne zu übertragen.
Zur Therapie der Erkrankung genügt meist eine Entlastung der betroffenen Ferse. Eventuell müssen verknöcherte Anteile entfernt werden, dies sollte jedoch erst nach Abschluss des Wachstums erfolgen.
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Morbus Sinding Larsen bezeichnet die aseptische Knochennekrose an der Spitze der Kniescheibe (Patella).
Aufgrund einer hohen Belastung des Knies in der Pubertät wird der Ansatzpunkt der Patellarsehne an der Kniescheibe gereizt. Ähnlich wie beim Morbus Osgood-Schlatter können sich kleine Knochenstückchen aus der Kniescheibe lösen und in die Patellarsehne einwandern. Dort verknöchern sie und machen eventuell Probleme.
Therapiert wird der Morbus Sinding Larsen meist konservativ, also mit einer Sportpause, Schmerzmitteln und Kühlung des betroffenen Knies. Selten ist ein operativer Eingriff nötig um die eingewanderten Knochenstückchen zu entfernen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Morbus Sinding-Larsen
Beim Morbus Panner handelt es sich um die aseptische Knochennekrose am Ellenbogen. Betroffen ist der Oberarmknochen. Typischerweise tritt er bei Kindern und Jugendlichen auf und ist auf eine zu geringe Durchblutung des Knochens zurückzuführen.
Es treten dabei Symptome wie eine Steifigkeit des betroffenen Ellenbogengelenks sowie Schmerzen, die in Ruhe besser und bei Belastung schlechter werden, auf.#
Normalerweise beginnt der Morbus Panner schleichend und hält sich über mehrere Jahre.
Meist ist als Therapie eine Vermeidung von Belastung (beispielsweise Wurfsportarten) ausreichend, gelegentlich muss der Arm für einige Wochen mit einer Schiene ruhiggestellt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Morbus Panner
Beim Morbus König ist die sogenannte untere - mittlere Femurepiphyse von der Knochennekrose betroffen.
Die Epiphyse bezeichnet die Wachstumsfuge, beim Femur handelt es sich um den Oberschenkelknochen. Daher betrifft der Morbus König die Wachstumsfuge des Oberschenkelknochens im Bereich des Kniegelenks.
Die aseptische Knochennekrose tritt dabei im Bereich des Knies auf, der nach innen zeigt.
Auch hier sind Prozesse wie das Wachstum, hormonelle Schwankungen und Veränderungen der Durchblutung die Ursachen für die Erkrankung.
Morbus Kienböck ist eine aseptische Knochennekrose des Os lunatum, des sogenannten Mondbeins. Dieser Knochen befindet sich im Handgelenk und ist einer der Handwurzelknochen.
Eine häufige Ursache der Lunatumnekrose sind Stürze, die mit den Händen aufgefangen werden, bei Erwachsenen kann der Grund auch die Arbeit beispielsweise mit einem Presslufthammer sein.
Dabei kann es auch ohne einen Knochenbruch zu sogenannten Mikrotraumata kommen. Dabei wird der Knochen nur minimal verletzt, dennoch ist die Durchblutung anschließend nicht mehr vollständig gewährleistet. Deshalb kommt es zum Absterben des Knochengewebes und somit zur Nekrose des Os lunatum.
Beim Morbus Renander ist das sogenannte Sesambein der großen Fußzehe von der aseptischen Knochennekrose betroffen.
Das Sesambein sitzt unter der Großzehe und dient dort als Umlenkpunkt für den Muskel, der die Großzehe bewegt. Da die große Zehe beim Laufen eine wichtige Rolle spielt, kommt es insbesondere bei Laufsportarten zu einer Überbelastung des Sesambeins, wodurch sich eine Knochennekrose bilden kann.
Die Therapie des Morbus Renander besteht in erster Linie aus Schonung und der Vermeidung von hohen Lauf-Belastungen. Eine Operation ist in den meisten Fällen nicht notwendig.
Mehr hierzu: Morbus Renander
Die Erkrankung Morbus Köhler wird unterteilt in Morbus Köhler I und II.
Beim Typ II handelt es sich um eine aseptische Knochennekrose der Mittelfußknochen. Beim Morbus Köhler I ist das Kahnbein am Fuß betroffen.
Aufgrund einer verminderten Durchblutung beispielsweise nach einem Trauma kommt es zum Absterben der Knochenzellen. Dabei entstehen vor allem belastungsabhängige Schmerzen im Bereich des Mittelfußes.
Typischerweise sind Kinder von dieser Erkrankung betroffen. Die Therapie besteht in der Regel aus Schmerzmitteln und einer Entlastung des betroffenen Fußes.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Morbus Köhler I und II
Eine aseptische Knochennekrose im Kiefer ist oftmals auf die Medikamentengruppe der Bisphosphonate zurückzuführen.
Diese hemmen die Osteoklasten, also Zellen die am Knochenabbau beteiligt sind, und sollen so zu einer stabileren Knochenstruktur beitragen.
Man hat jedoch in Studien nachgewiesen, dass die Wirkstoffe Etidronat, Alendronat und Risedronat mit einem erhöhten Risiko einer aseptischen Knochennekrose im Kiefer einhergehen.
Da diese Präparate bei Frauen in der Menopause (Aufhören der Monatsblutung) gegen Osteoporose (Knochenabbau) gegeben werden, sind oftmals Frauen ab dem 50. bis 60. Lebensjahr betroffen.
Morbus Ahlbäck bezeichnet eine aseptische Knochennekrose am Kniegelenk. Diese ist am medialen (inneren) Anteil des Kniegelenks lokalisiert und liegt dort am Oberschenkelknochen.
In der Regel sind Frauen über 60 Jahren betroffen. Diese Personengruppe ist aufgrund von hormonellen Umstellungen am stärksten von Osteoporose (Knochenabbau im Alter) betroffen, weshalb man einen Zusammenhang des Morbus Ahlbäck mit der Hormonumstellung vermutet.
Eine gute therapeutische Möglichkeit wurde bisher noch nicht entdeckt. Man beginnt meist mit einer schmerzstillenden und entzündungshemmenden Therapie. Ist diese nicht ausreichend, wird in der Regel eine Knieprothese eingesetzt.
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Beim Morbus Blount ist das Kniegelenk von der aseptischen Knochennekrose betroffen.
Das Zentrum der Beschwerden liegt an der medialen (inneren) Gelenkfläche des Knies.
Dabei ist der kniegelenksbildende Anteil des Schienbeinknochens von der Nekrose betroffen. Der Morbus Blount tritt oftmals bereits im Grundschulalter auf und betrifft in der Regel beide Beine. Sind Jugendliche von der Erkrankung betroffen, ist meist jedoch nur ein Bein erkrankt.
Typischerweise fallen die Kinder durch O-Beine und Knieschmerzen auf. Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht und eine Überbelastung der Kniegelenke.
Morbus Perthes ist ein Synonym für die Hüftkopfnekrose und eine typische Kinderkrankheit.
Aufgrund von Durchblutungsstörungen und Veränderungen im Hormonhaushalt kommt es zur Knochennekrose (Absterben des Knochengewebes) im Hüftkopf.
Dies führt in erster Linie zu Schmerzen an den Hüften und im Knie. Da Kinder oftmals bereits in einem Alter betroffen sind, in welchem sie diese Beschwerden noch nicht genau äußern können, fällt oftmals als erstes Anzeichen ein Hinken des Kindes auf.
Weitere Informationen zu diesem Thema: Symptome der Hüftkopfnekrose
Morbus Scheuermann ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, die in der Regel in der Pubertät auftritt.
Durch eine fehlerhafte Knochenbildung kommt es zur Instabilität der einzelnen Wirbelknochen. Diese sind durch eine aseptische Osteochondrose (Erkrankung des Knorpels und des Knochens) so geschwächt, dass sie einbrechen können.
Durch diese Fehlentwicklung der Knochen kann es zu starken Fehlhaltungen der Wirbelsäule und somit des gesamten Oberkörpers kommen.
Typischerweise tritt der Morbus Scheuermann erst im Rahmen des Wachstumsschubes in der Pubertät auf. Die Erkrankung bildet sich meist während des gesamten pubertären Wachstums aus, ihr Fortschreiten ist jedoch mit dem Ende der Wachstumsphase ebenfalls beendet.
Die betroffenen Jugendlichen haben in der Regel wenig Beschwerden, obwohl ein deutlicher Buckel sichtbar sein kann. Nur bei besonders stark ausgeprägten Krankheitsbildern kann die Verformung der Wirbelsäule so groß sein, dass auch die inneren Organe betroffen sind.
Ist beispielsweise der Brustkorb durch den Morbus Scheuermann stark verkleinert, kann es zu Atemproblemen kommen.
Im Erwachsenenalter leiden erkrankte Personen oftmals früher an degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen.
Zur Vorbeugung dient hier ein gesunder Lebensstil, der rückenschonende körperliche Aktivität sowie einen gezielten Aufbau der Rumpfmuskulatur vorsieht.
Die Diagnose einer aseptischen Knochennekrose kann meist aufgrund der spezifischen Symptomkonstellation gestellt werden.
Die Beschwerden treten dabei aufgrund einer verstärkten Belastung auf oder speziell im Kindesalter. Typisch sind Schmerzen in Ruhe, die sich durch Belastung verstärken.
Nur wenige der Knochennekrosen können durch bestimmte Tests in der körperlichen Untersuchung identifiziert werden. In der Regel macht man ein Röntgenbild des betroffenen Körperteils um die Knochenstrukturen beurteilen zu können.
Ein Röntgenbild ist immer das bildgebende Verfahren der Wahl, wenn es darum geht Knochenstrukturen zu beurteilen.
Da es sich bei der aseptischen Knochennekrose um ein Absterben des Knochengewebes handelt, sind dabei meist charakteristische Veränderungen auf dem Röntgenbild zu sehen.
Allerdings kann man darauf die Erkrankung nur erkennen, wenn bereits ein Knochenumbau oder eine Knochenzerstörung stattgefunden hat. In früheren Stadien ist das Röntgenbild meist vollkommen normal.
Die Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) wird in der Regel dazu genutzt, Strukturen wie Weichteile, also Muskeln, Sehnen und Bänder zu beurteilen.
Da eine aseptische Knochennekrose im Röntgenbild erst zu erkennen ist, wenn schon erste Umbauprozesse stattgefunden haben, wird jedoch bei dieser Erkrankung auf ein MRT zurückgegriffen.
Mithilfe von Kontrastmittel können ungewöhnliche Stoffwechselaktivitäten des Knochens bereits erkannt werden, bevor es zu ausgeprägten Schädigungen kommt.
Die Therapie der aseptischen Knochennekrose besteht meist aus einem eher abwartenden konservativen Verhalten.
Meist ist die Ursache der Knochennekrose in einer zu hohen Belastung des betroffenen Körperteils zu finden. Daher gilt als Therapie der Wahl in der Regel ein Sport- und Belastungsverbot. Dies kann bis zu mehreren Monaten andauern, um ein Wiederauftreten der Beschwerden zu verhindern.
Um Symptome wie Schmerzen zu lindern, können zusätzlich Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente genommen werden. Auch das Kühlen und Hochlagern des betroffenen Körperteils kann eine Linderung verschaffen.
Werden die Beschwerden durch diese konservativen Maßnahmen nicht besser oder treten sie nach einer langen Pause erneut auf, sollte über eine Operation nachgedacht werden.
Diese kann beispielsweise darin bestehen, kleine Knochenstückchen, die sich aufgrund der aseptischen Nekrose abgelöst haben, zu entfernen.
So wird dem betroffenen Körperteil ein Reizfaktor genommen und die Beschwerden können sich zurückbilden.
Eine aseptische Knochennekrose tritt meist zunächst an einem Körperteil auf nur einer Seite auf. Aufgrund der Belastung ist jedoch kurze Zeit später oftmals auch die andere Körperseite betroffen.
Die Heilung der aseptischen Knochennekrose ist stark vom Stadium, in dem sich die Nekrose befindet, abhängig.
Gerade bei Knochennekrosen, die aufgrund einer hohen Belastung auftreten, ist mit einer Belastungspause von mehreren Monaten zu rechnen. Erst dann kann sich der Knochen vollständig regeneriert haben. Zudem sollte man auch danach vorsichtig sein, da die Durchblutungssituation des Knochens sich innerhalb der Monate nicht zwangsläufig ebenfalls regeneriert.
Die Folge einer nicht ausgeheilten aseptischen Knochennekrose kann beispielsweise die Arthrose sein, die ein Leben lang Probleme bereitet.
Lesen Sie auch: Stadien der Hüftkopfnekrose
Die Prognose der aseptischen Knochennekrose ist gut, sofern die Nekrose in einem eher frühen Stadium erkannt wird.
Durch eine ausreichende Belastungspause kann sich der Knochen meist vollständig regenerieren. Auch danach sollte man jedoch hellhörig werden, wenn der betroffene Körperteil wieder Schmerzen verursacht, da die Durchblutungssituation möglicherweise noch nicht vollständig verbessert ist.
Wer jedoch Durchblutungswiederherstellung und Knochenheilung abwartet, kann von einer guten Prognose ausgehen. Prognostisch ist ebenfalls wichtig, dass Körperteile oftmals auf beiden Seiten betroffen sind.