Das Sprungbein ist neben dem Fersenbein, Kahnbein, den Keilbeinen und dem Würfelbein Teil der Fußwurzel. Das Sprungbein bildet mit seiner Oberseite, der Gelenkrolle, einen Teil des oberen Sprunggelenkes. Da der Talus (Sprungbein) im Stand das gesamte Gewicht des Körpers trägt, lastet auf ihm eine große Kraft, die dazu führt, dass seine knöcherne Struktur sehr stabil gebaut ist. Er leitet das Gewicht über seine Gelenkverbindungen auf den Vorfuß und den Rückfuß ab.
Der Talus (Sprungbein) ist neben dem Calcaneus (Fersenbein), Os naviculare (Kahnbein), Ossa cuneiformia (Keilbeine und dem Os cuboidem (Würfelbein) Teil des Tarsus (Fußwurzel). Der Talus bildet mit seiner Oberseite, der Trochlea tali (Gelenkrolle), einen Teil des oberen Sprunggelenkes.
Da der Talus im Stand das gesamte Gewicht des Körpers trägt, lastet auf ihm eine große Kraft, die dazu führt, daas seine knöcherne Struktur sehr stabil gebaut ist. Er leitet das Gewicht über seine Gelenkverbindungen auf den Vorfuß und den Rückfuß ab.
Aufgrund der großen knöchernen Stabilität entsteht eine Talusfraktur meistens nur im Zusammenhang mit stärkerer Gewalteinwirkung. Je nach Richtung, der auf den Talus wirkenden Kraft bzw. der Stellung des Talus, entstehen unterschiedliche Frakturen, welche sich nach Hawkins einteilen lassen.
Das Zentrum des Talus wird als Corpus tali bezeichnet. Nach kranial (oben) liegt dem Corpus die Trochlea tali (Gelenkrolle) auf. Sie steht über eine knorpelige, gekrümmte Gelenkfläche mit der Unterseite der Tibia (Schienenbein), dem Rollendach (Facies artiucularis inferioir tibiae), in Verbindung und bildet den distalen (weiter entfernten, weiter unten gelegenen) Gelenkkörper des Oberen Sprunggelenkes (OSG).
Hinter der Trochlea tali besitzt der Talus einen knöchernen Vorsprung, den Processus posterior tali.
Nach vorne geht das Corpus tali über das Collum tali (Hals) in das Caput tali (Kopf) über. Das Caput tali ist über eine knorpelige Gelenkfläche an der Bildung des unteren Sprunggelenkes (USG) beteiligt.
Nach unten bildet der Corpus tali drei Gelenkverbindungen mit dem Calcaneus (Fersenbein) aus.
Eine Talusfraktur bedarf starker Gewalteinwirkung, wie sie z.B. bei einem Verkehrsunfall oder einem Sturz aus größerer Höhe auftritt – also wenn starke Kräfte auf das Spunggelenk und den Talus wirkt. Die Fraktur des Processus lateralis tali wird vermehrt bei Snowboardern diagnostiziert, woher auch die Namensgebung dieser Talusfraktur herrührt: Snowboarders ankle.
Ein wichtiger Anhaltspunkt für den Arzt liegt in der Anamnese, also der Beschreibung der Situation, in der die Verletzung aufgetreten ist. Weiterhin wird auf Bewegungsfähigkeit des Fußes (Motorik) geachtet und ob Sensibilitätsausfälle (dem Empfinden im und auf dem Fuß) vorliegen.
Röntgenaufnahmen in mehreren Ebenen (seitlich und vorne-hinten) können genaueren Aufschluss über die Talusfraktur geben. Weiterhin kann eine weitere Diagnostik im Computertomographen (CT) angebracht sein um eine mögliche Fraktur noch genauer darstellen zu können.
Als weitere Maßnahmen in der Nachsorge können das MRT und die Knochenszintigraphie ein entscheidendes Mittel sein um mögliche Schäden in den betroffenen Knochenteilen auszuschließen bzw. zu erkennen.
Die Talusfraktur ist eher eine der selteneren Frakturen. Im Anteil an allen Frakturen im Fußbereich macht sie weniger als 5% aus. Oft entsteht eine Talusfrakturen in Kombination mit anderen Frakturen im Fußbereich, z.B. der Malleolen (Knöchel) oder des Calcaneus (Fersenbein).
In der Hälfte aller Fälle ist bei einer Talusfraktur der Hals des Sprungbeins betroffen. Frakturen des Sprungbeinkörpers machen ca. ein Viertel aus, während Frakturen an den knöchernen Vorsprüngen des Talus (Processus) etwas ein Fünftel aller Fälle betreffen.
Symptome:
Bei einer Talusfraktur bestehen starke Schmerzen im Bereich der Sprunggelenke. Außerdem entsteht eine starke Schwellung mit Hämatom (Bluterguss). Zudem ist die Bewegungsfähigkeit in den Sprunggelenken eingeschränkt.
Die Klassifikation einer Talusfraktur am Sprungbeinhals erfolgt nach den Richtlinien von Hawkins.
Bei Typ 1 findet keine Verschiebung des Collum tali statt.
Typ 2 liegt vor, wenn sich der gebrochenen Sprungbeinhals im unteren Sprunggelenk nach vorne verschiebt.
Typ 3 beschreibt einen Zustand in dem der Sprungbeinkörper im oberen und im unteren Sprunggelenk verschoben ist.
Bei Typ 4 liegt der Status wie bei Typ 3 und zusätzlich eine Verschiebung in der Articulatio talonavicluare vor. Das Talonaviculargelenk ist das Gelenk zwischen dem Caput tali und dem Os naviculare (Kahnbein).
Eine Talusfraktur mit Verschiebung ist möglichst schnell zu reponieren (wieder in die richtige Position bringen), um das Risiko für Osteonekrosen (Absterben des Knochens) möglichst gering zu halten.
Bei Frakturen an den Processus lateralis tali und posterior tali wird zwischen verschobenen und nicht dislozierten Frakturen unterschieden. Sollte eine Dislokation der Knochenbruchstücke vorliegen, dann werden diese mit Schrauben wieder in die richtige Position gerückt. Falls die Fraktur keinerlei Verschiebung zeigt, reicht die Behandlung mit einem Gipsverband, der das Fußgelenk immobilisiert (unbeweglich macht).
Talusfrakturen am Taluskopf werden meistens mit Schrauben fixiert. Wobei hier eine Spongosiaplastik indiziert sein kann. Dabei handelt es sich um einen Vorgang bei dem gesundes Knochengewebe (Spongosia) des Patienten in die Fraktur mit dem Ziel eingebracht wird, durch Verwachsung mit dem dortigen Knochengewebe stabile Knochensubstanz entstehen zu lassen. Das gesunde Knochengewebe wird meist aus Knochen entnommen, der leicht zugängig ist (z.B. Teile des Beckenkamms).
Bei Frakturen des Collum Tali kann ebenfalls mit Gips gearbeitet werden, wenn keine Dislokation der Frakturstücke vorliegt. Sollte eine Dislokation stattgefunden haben, wie bei Hawkins 3 und 4, sowie oft auch bei Hawkins 2, findet eine Wiederherstellung mit Schrauben statt.
Wenn bei einer Fraktur kleine Knochenfragmente entstehen, was oft an den kleinen Knochenvorsprüngen passiert, die nicht von Schrauben gehalten und daher nicht reponiert werden können, dann besteht die Möglichkeit in der arthroskopischen Entfernung eben dieser Fragmente.
Eine komplette Belastung des betroffenen Fußes sollte bis zur 8. – 12. Woche verhindert werden. Eine Teilbelastung kann auch vorher möglich sein, wenn mit Schrauben gearbeitet wurde.
Nach der Operation ist eine radiologische Verlaufskontrolle der Fraktur indiziert um den Verlauf der Heilung zu kontrollieren und Komplikationen zu erkennen. Lymphdrainage und Physiotherapie können hilfreich sein um den Heilungsvorgang zu beschleunigen.
Die Blutversorgung des Talus erfolgt über mehrere kleine auf engem Raum liegende Gefäße. Durch Dislokationen können diese leicht verletzt werden. Dies ist einer der Gründe, warum bei einer Talusfraktur das Risiko für eine Osteonekrose (Absterben des Knochens) sehr hoch ist. Bei Hawkins I liegt das Risiko bei etwa 10%, während bei Hawkins 4 schon von einer Risikorate von 80-100% gesprochen wird.
Weitere Komplikationen liegen in der Entstehung von Arthrosen im oberen und unteren Sprunggelenk. Dadurch, dass der Talus zu einem Großteil aus Gelenkflächen besteht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Fraktur eine Gelenkfläche und damit Knorpel beschädigt wird, sehr hoch. An dem Beschädigten Knorpel ist der Verschleiß im Gelenk deutlich erhöht und die Entstehung einer Arthrose wahrscheinlicher.
Weiterhin kann im Zuge einer Talusfraktur ein Tarsaltunnelsyndrom entstehen. Dabei handelt es sich um einen Engpass, der am Fuß verlaufende Nerven komprimiert und ihre Funktion einschränkt – das äußert sich oft in einem Taubheitsgefühl an den Fußsohlen.
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