Neurodermitis beim Baby

Neurodermitis beim Baby

Synonyme: atopisches Ekzem, endogenes Ekzem, atypische Neurodermitis

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine Erkrankung der Haut. Das Wort Derma bedeutet Haut, bei der Endung –itis handelt es sich meist um eine Entzündung.
Bei einer Dermatitis handelt es sich also um eine Entzündung der Haut, die auch Kinder oder Babys betreffen kann. Wichtig zu wissen ist, dass diese Erkrankung nicht ansteckend ist und andere Babys keinerlei Gefahr haben ebenfalls an Neurodermitis zu erkranken, nur weil in der Krabbelgruppe ein Baby mit dieser Krankheit ist.

Symptome & Diagnose

Die Symptome einer Neurodermitis äußern sich prinzipiell bei Kindern, Erwachsenen und Babys sehr ähnlich. Zunächst fallen die Patienten durch eine sehr trockene Haut auf, die an manchen Stellen auch schuppenweise abfällt. Die Haut ist so trocken, dass auch häufiges Einschmieren nur leichte Abhilfe schafft.

Lesen Sie mehr zum Thema: Trockene Haut beim Baby

Da die Haut sehr rau ist und extrem juckt, versucht das Baby sich häufig an den betroffenen Stellen zu kratzen, was dann schmerzhaft sein kann und deshalb zu Schreien oder Weinen führt. Zusätzlich ist die Haut an den betroffenen Stellen überempfindlich und gerötet. Wichtig ist auch, dass die Symptome meist lokal begrenzt auftreten.
Bei Babys tritt die Neurodermitis meist im Hals- und Kopfbereich als erstes zum Vorschein (Milchschorf). Bei einer stark ausgeprägten Symptomatik kann außerdem der Oberkörper betroffen sein, in manchen Fällen tritt die Neurodermitis auch in den Ellenbeugen und Kniebeugen auf. Hauptsächlich ist bei Babys mit Neurodermitis jedoch der Kopf betroffen.

Neben den geröteten, trockenen und schuppigen Stellen gibt es weitere markante Symptome, die bei Babys auf eine Neurodermitis hindeuten. Hierzu zählen unter anderem eingerissene und stark ausgetrocknete Mundwinkel, sehr trockene Lippen, zusätzlich häufig eingerissene und trockene Ohrläppchen.
Diese auffälligen, stark geröteten Bereiche können auch weiße Vorwölbungen der Haut beinhalten, die sehr stark jucken. Hier spricht man von einem Ekzem, einer entzündlichen Hautpartie, die häufig mit einer kleinen Wassereinlagerung in der Haut (Ödem) verbunden ist. Diese Wassereinlagerungen können auch aufplatzen. Dann kommt es zu nässenden Hautstellen, die verkrusten. Ein häufiges Merkmal der Neurodermitis ist, dass sie schubweise auftritt. Es kann beispielsweise sein, dass ihr Baby allergisch gegen Katzenhaare reagiert. Jedes Mal, wenn ihr Baby dann mit einer Katze in näheren Kontakt kommt, kann durch das Allergen (in diesem Fall die Katzenhaare) ein Schub ausgelöst werden. Deshalb ist es wichtig, nicht nur auf die Symptomatik an sich zu achten, sondern auch festzustellen, wann sich die Symptome verschlimmern (beispielsweise bei Kontakt mit einer Katze) und wann sich die Symptome bessern.

Weitere Informationen finden Sie unter: An diesen Symptomen erkennen Sie Neurodermitis

Die Diagnose Neurodermitis kann von einem Kinderarzt meist anhand der Symptome und der Hautauffälligkeiten gestellt werden.
Zunächst führt der Arzt ein Gespräch mit den Eltern (Anamnese). Hierbei werden mögliche Ursachen, wie erbliche Faktoren oder Umwelteinflüsse wie beispielsweise Allergene, ermittelt. Durch die Anamnese kann der Arzt häufig schon eine Prognose abgeben, ob das Kind dauerhaft unter Neurodermitis leiden wird, oder ob es sich nur um einen kurzen Schub handelt, der vermutlich wieder verschwindet.
Am Wichtigsten ist jedoch die Blickdiagnose. Bei Babys treten die Ekzeme, die die Neurodermitis hervorruft, vor allem an der Wange und an der Kopfhaut (Milchschorf beim Baby) auf. Durch diese Blickdiagnose kann der Kinderarzt meist sehr zutreffend auf die Neurodermitis schließen. Außerdem sind die Symptome, wie das schubweise Auftreten der Krankheit ein wichtiger Hinweis für eine sichere Diagnosestellung.

Erste Anzeichen einer Neurodermitis beim Baby

Die Neurodermitis, auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichnet, ist die häufigste chronische Hauterkrankung bei Kindern. Etwa 10-12% der Kinder leiden an einer Neurodermitis, bei etwa der Hälfte der Fälle manifestiert sich die Erkrankung bereits im ersten Lebensjahr. Es gibt kaum Anzeichen für eine Neurodermitis vor der Erstmanifestation. Die Babys zeigen großflächige Rötungen der Haut. Im Gesicht und an der behaarten Kopfhaut kommt es häufig zu einem Verkrusten der nässenden Stellen, man spricht dann von sogenanntem Milchschorf. Im Verlauf dehnt sich der Hautausschlag vom Kopf-/Gesichtsbereich auf den Rumpf sowie die Arme und Beine aus. Die Windelregion bleibt hiervon meist ausgespart. Bei etwas größeren Kindern, etwa ab dem 2. Lebensjahr, werden insbesondere die Beugen der großen Gelenke, also Kniegelenke und Ellenbogengelenk vom Ausschlag befallen.  Auch der Hals ist häufig betroffen. Die restliche Haut ist bei den betroffenen Kindern meist deutlich trockener als bei Haut-Gesunden.  

Juckreiz

Die Neurodermitis geht in den meisten Fällen mit starkem Juckreiz einher. Er ist für die Kinder sehr quälend und oftmals schlafraubend da er gerade nachts besonders stark ist. Daher sollten Eltern betroffener Kinder darauf achten, die Fingernägel der Kleinen möglichst kurz zu halten. Nachts sollte überlegt werden, den betroffenen Kindern dünne Baumwollhandschuhe überzuziehen, um ein Wundkratzen der betroffenen Stellen zu vermeiden. Regelmäßiges Eincremen mit sanften Cremes die Feuchtigkeit spenden und fetten ist ausgesprochen wichtig um den Juckreiz zu lindern.

Neurodermitis beim Baby im Gesicht

Gerade im Säuglingsalter tritt die Neurodermitis häufig im Gesicht auf. Doch auch später, zum Beispiel im Erwachsenenalter, können ekzematöse Herde im Gesicht aufflammen.

Neurodermitis beim Baby am Rücken

Während beim Säugling häufig erst das Gesicht und die behaarte Kopfhaut von der Neurodermitis betroffen sind, kann im Verlauf der ersten Lebensmonate bis –jahre der ganze Körper betroffen sein. Ekzem-Herde können sich am Bauch, am Rücken aber auch an Armen und Beinen ausbilden. Oftmals sind aber besonders die Gelenkbeugen befallen, also Kniegelenk, Ellenbogengelenk und Hals. Die Lokalisation der Herde kann im weiteren Verlauf immer wieder wechseln.

Neurodermitis beim Baby an der Kopfhaut

Gerade im Säuglingsalter treten die ersten Symptome einer Neurodermitis häufig im Bereich der behaarten Kopfhaut auf. Hier zeigt sich oft der im Volksmund als Milchschorf bezeichnete Ausschlag. Die nässenden Ekzem-Herde verschorfen, zeigen eine bräunliche Farbe und gleichen daher dann angebrannter Milch in einem Topf. Leiden Babys unter Milchschorf, so kann versucht werden, diesen mit einem in Öl getränkten Lappen vorsichtig zu reinigen und zu behandeln. So lösen sich die verkrusteten Teile langsam ab. Außerdem sollte ein spezielles Shampoo verwendet werden.

Behandlung

Die Neurodermitis ist bis heute nicht heilbar, es gibt jedoch verschiedene Optionen die Symptomatik zu lindern.
Außerdem verschwindet bei einem Drittel aller Babys nach Vollendung des 6. Lebensjahres die Symptomatik, und das Baby kann dann als Kind ohne die Hauterkrankung leben.
Obwohl es für die Babys keine Therapie gibt, kann man dennoch mit einigen Maßnahmen die Symptomatik größtenteils verringern. Zunächst sollte man sich im Klaren darüber sein, dass dem Baby der nötige Schutzfilm über der Haut fehlt, da die Talgproduktion stark vermindert ist. Deshalb sollten alle Reize, die der Haut zusätzlich Feuchtigkeit entziehen, vermieden werden. Hierzu zählen zu enge Kleidung, Chlorwasser, Badezusätze oder Duschgele mit Zusätzen und Schweiß. Stattdessen sollte das Baby täglich mit einem Ölbad gewaschen werden und mit einer rückfettenden Creme eingeschmiert werden, denn eine gute Hautpflege beim Baby hilft die Symptome zu lindern.
Die Kleidung sollte aus Baumwolle oder Leinen sein, da diese die Haut nicht unnötig austrocknen. Wenn das Baby unter ständigem Juckreiz leidet, wird es auch versuchen, sich zu kratzen. Deshalb sollten die Fingernägel immer so kurz wie nur möglich sein. Außerdem sollte es vermieden werden, dass das Baby zu stark schwitzt, da es dann zu einer Austrocknung der Haut bzw. trockener Haut kommen kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Therapie einer Neurodermitis

Creme bei Neurodermitis beim Baby

Creme ist ein essentieller Behandlungsbaustein bei der Neurodermitis. Die Haut der betroffenen Kinder ist sehr trocken und bedarf daher einer sorgfältigen Pflege. Als Basistherapie ist daher eine gute Lotion oder Salbe unabdingbar. Es kommen Cremes mit hohem Feuchtigkeitsgehalt und eher niedrigem Fettgehalt oder Salben mit hohem Fettgehalt aber eher niedrigem Feuchtigkeitsgehalt in Frage. Je nach Hautzustand ist die eine oder die andere Variante sinnvoller. Zur Therapie akuter Schübe einer Neurodermitis kommen vor allem Cortisonhaltige Salben zum Einsatz. Cortison wirkt entzündungshemmend. Der behandelnde Kinderarzt wird das für das Kind passendste Präparat auswählen. Cortisonsalben haben keine Auswirkungen auf das Körperinnere, an der Haut bewirken sie bei dauerhafter Anwendung jedoch eine deutliche Verdünnung mit Entwicklung von Pergamenthaut. Auch Dehnungsstreifen können entstehen. Nichtsdestotrotz ist die Cortisonhaltige Salbe bei Kindern mit Neurodermitis ein unverzichtbares Medikament. 

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Hautpflege beim Baby und Hautpflege bei Neurodermitis

Hausmittel bei Neurodermitis

Sehr wichtig bei Neurodermitis ist das Feuchthalten der trockenen Haut. Täglich mehrfaches Eincremen mit fetthaltigen und feuchtigkeitsspenden Lotionen ist ein gutes Hausmittel. Auch bei der Seife kann zu rückfettenden Produkten gegriffen werden. Beim Baden kann ein Badeöl verwendet werden, dass einen Fettfilm auf der Haut hinterlässt. Hinterher sollte das Kind natürlich auch eingecremt werden. Auch bestimmte Verbände können bei akutem quälendem Ausschlag hilfreich sein. Nach Auftragen einer fettenden Pflegecreme kann ein feuchter Verband aufgelegt werden. Es kann beispielsweise ein Verband mit Eichenrinde gemacht werden. 1-2 Teelöffel Eichenrinde sollten mit einer Tasse kaltem Wasser übergossen und für etwa 5 Minuten aufgekocht werden. Etwa 15 Minuten abkühlen lassen, ein Handtuch eintauchen, leicht auswringen und über die betroffene Stelle wickeln.

Homöopathie bei Neurodermitis

Es gibt zahlreiche Homöopathika, denen eine lindernde Wirkung bei Neurodermitis nachgesagt wird. Hierzu zählen: Zinkum metallicum (Zink), Silizea (Kieselsäure/ Kieselerde), Thuja (Lebensbaum), Graphites (Graphit), Dolichos pruriens (Juckbohne), Taraxacum (Löwenzahn), Mezereum (Seidelbast), Natrium muriaticum (Kochsalz), Arsenicum album (weißes Arsenik), Psorinum (Krätzensode), Sarsaparilla (Schlumpfbeeren) und Sulfur (Schwefel). Die meisten dieser homöopathischen Mittel haben jedoch keine Wirkvorteile gegenüber Placebos. Eltern von Kindern mit Neurodermitis können einen Homöopathen hinzuziehen, um homöopathische Mittel ergänzend anzuwenden. Sie ersetzen jedoch die ärztliche Therapie nicht.

Ernährung bei Neurodermitis

Viele Kinder, die an einer Neurodermitis leiden, reagieren überempfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel. Nehmen sie diese zu sich, kann dies zu einem Aufflammen der Hautsymptome führen. Welche Nahrungsmittel der Auslöser für derartige Überempfindlichkeitsreaktionen sein können, ist jedoch von Kind zu Kind unterschiedlich. Um einen Zusammenhang zwischen der Nahrung und dem Hautbefund entdecken zu können, bietet es sich beispielsweise an, eine Art Tagebuch zu führen, in dem aufgeführt wird was das Kind wann gegessen hat und wann die Neurodermitis stärker geworden ist. Fertigprodukte sollten bei empfindlichen Kindern soweit wie möglich vermieden werden, da sie Konservierungsmittel und Zusatzstoffe enthalten, auf die die Kinder überempfindlich reagieren können. Wenn Beobachtung und Tagebuch Hinweise darauf ergeben, dass ein bestimmtes Nahrungsmittel nicht vertragen wird, sollte es zunächst vom Speiseplan des Kindes gestrichen werden.

Eine wichtige Bedeutung bei Neugeborenen kommt bezüglich der Ernährung bei Neurodermitis vor allem dem Stillen zu. Bei Kindern die gefährdet sind, an einer Neurodermitis zu erkranken, beispielsweise weil die Mutter selbst eine Neurodermitis hat, spielt das Stillen eine noch wichtigere Rolle als bei gesunden Kindern. Das Kind sollte über mindestens 5-6 Monate voll gestillt werden. Eine spezielle Diät, die bei Vorliegen einer Neurodermitis eingehalten werden sollte, gibt es nicht. Mögliche Nahrungsmittel auf die Neurodermitiker überempfindlich reagieren sind Milchprodukte, Eier, Weizenprodukte, Nüsse sowie einige Obst- (Apfel, Pfirsiche; Bananen) und Gemüsesorten (Tomaten, Kartoffen, Sellerie, Mohrrüben). Nur genaues Beobachten kann sichere Hinweise darauf geben, welche Nahrungsmittel vom Kind nicht vertragen werden.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Ernährung bei einer Neurodermitis.

Ursachen & Prophylaxe

Neurodermitis kann vielerlei Ursachen haben, meist sind diese jedoch nicht genau geklärt.
Man weiß, dass es bei Neurodermitis einen genetischen Einfluss gibt. Hat der Vater oder die Mutter in der Kindheit unter Neurodermitis gelitten, kann es mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 50% sein, dass auch ihr Baby an Neurodermitis erkranket. Hatten beide Eltern Neurodermitis oder haben es sogar immer noch, besteht eine Wahrscheinlichkeit von nahezu 70%. Dieser genetische Faktor ist vermutlich eine der Hauptursachen, es kann jedoch auch sein, dass ein Baby an Neurodermitis erkrankt ohne dass die Elternteile oder sonstige Verwandte je an Neurodermitis erkrankten.
Zusätzlich geht man deshalb davon aus, dass Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle als Ursache bei der Entstehung bei Neurodermitis bei Babys spielen. Es gibt gewisse Faktoren, die mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit zum Ausbruch von Neurodermitis führen. Zu solchen Faktoren, die die Ausbruchswahrscheinlichkeit der Krankheit erhöhen, zählen beispielsweise zu hohe mechanische Beanspruchung der Haut beispielsweise durch Spielzeug, Allergene wie Lebensmittel, Hausmilben oder Pollen, Infekte oder zu starke körperliche aber auch psychische (seelische) Belastungen.
Die psychische Belastung ist meist nicht die einzige Ursache, die zum Ausbruch der Neurodermitis beim Baby führt, es kann jedoch sein, dass durch ein hervorgegangenes Ereignis, wie beispielsweise der Biss eines Hundes, der das Baby in großen Schrecken versetzte, ein Schub verstärkt wird.

Bei Neurodermitis gibt es eine sehr einfach Prophylaxe: die Muttermilch. Stillt eine Mutter ihr Baby konsequent bis zur Vollendung des 6. Monats, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baby Neurodermitis entwickelt signifikant. Zusätzlich kann danach auf eine Allergen-arme Kost umgestiegen werden, um das Baby nicht zusätzlich zu belasten. Außerdem sollte ein Allergietest gemacht werden. Hat das Baby eine Allergie, sollte das Allergen (beispielsweise Pollen) so gut es geht vermieden werden, um einen Ausbruch der Neurodermitis zu verhindern. Außerdem ist es wichtig, dass die Eltern in der Gegenwart ihres Babys nicht rauchen, und dass Stress so gut es geht vermieden wird, beispielsweise auch der akustische Stress einer stark befahrenen Straße.
Ebenfalls entscheidend ist die richtige Körperpflege. Das Baby sollte nicht zu heiß und zu lange gebadet werden da dies die Haut austrocknet, außerdem sollten Zusatzstoffe in Pflegeprodukten für das Baby vermieden werden.

Verlauf & Prognose

Bei einem Drittel aller Kinder verschwindet die Krankheit bis zum 6. Lebensjahr komplett, einige Studien sprechen sogar von 50%. Allgemein ist zu sagen, dass bei der Beachtung einiger Leitlinien, wie dem Verwenden von rückfettenden Cremes, die Neurodermitis eine Krankheit ist, mit der es sich gut leben lässt. Oft treten im Erwachsenenalter nur noch schubweise unter Stress die Symptome auf.
Zwar ist Neurodermitis eine Erkrankung für die es keine Therapie gibt, dennoch ist die Prognose bei Säuglingen gut, solange die Symptome behandelt werden und das Baby nicht weiter Allergenen ausgesetzt wird.

Weitere Informationen

Was ist der Unterschied zwischen Neurodermitis und Milchschorf?

Als Milchschorf werden zwei verschiedene Dinge bezeichnet. Eigentlich bezeichnet das Wort Milchschorf eine Verschorfung nässender Ekzem- Stellen an Gesicht und behaarter Kopfhaut, wie sie im Rahmen einer Neurodermitis auftreten. Es gibt also keinen Unterschied zwischen Milchschorf und Neurodermitis, sondern der Milchschorf ist eine Erscheinungsform der Neurodermitis. Die Bezeichnung Milchschorf kommt daher, dass der ekzematöse Bereich in seinem Aussehen verbrannter Milch ähnelt. Vom Laien wird jedoch noch etwas anderes häufig als Milchschorf bezeichnet, nämlich der Kopfgneis. Dieser tritt bei einem seborrhoischen Ekzem auf, das sich ebenfalls oft im Säuglingsalter manifestiert.

Dauer der Neurodermitis beim Baby

Die Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung. Sie lässt sich nicht heilen. Ihr Verlauf ist nicht vorhersagbar und von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Oftmals wird eine Neurodermitis, die bereits im jungen Kindesalter aufgetreten ist, im Laufe des Lebens deutlich besser. Bei einem Drittel der Kinder verschwindet sie bis zum sechsten Lebensjahr. Ein Wiederaufflammen ist aber immer möglich.

Häufigkeitsverteilung

Neurodermitis ist eine immer häufiger auftretende Erkrankung. War früher nur jedes 12. Kind betroffen, so ist mittlerweile jedes 6.-9. Baby von der Hauterkrankung betroffen. Bei circa ein drittel aller Kinder bleiben die Symptome jedoch nur vom 0.-6. Lebensjahr bestehen, danach sind die Kinder häufig komplett symptomfrei, selten wird aus der Neurodermitis dann eine andere chronische Erkrankung wie Heuschnupfen oder eine andere Allergie.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.01.2015 - Letzte Änderung: 18.09.2024