Ekzeme im Bereich beim Baby sind Entzündungen der betreffenden Hautareale und können durch unterschiedliche Ursachen bedingt sein. Je nach Ursache werden die Ekzeme auch unterschiedlich behandelt.
Ekzem ist ein Sammelbegriff für verschiedene Hauterkrankungen, deren Kennzeichen eine Rötung, Schwellung, Bläschenbildung und Nässen unter Bildung von Krusten und Schuppen an der betroffenen Hautstelle sind. Ekzeme sind beim Baby eine der häufigsten Hauterkrankungen. Typische Lokalisation von Ekzemen beim Baby sind der behaarte Kopf, das Gesicht, insbesondere Wangen und um den Mund herum (lat.: perioral), sowie die Füße, die Hände und der Po.
Die Auslöser eines Ekzems sind zahlreich. So kann man je nach Ursache verschiedene Formen des Ekzems unterscheiden. Hierzu gehören zum Beispiel das toxische Kontaktekzem, das allergische Kontaktekzem, das atopische Ekzem (Neurodermitis beim Baby) oder das seborrhoisches Ekzem.
Definitionsgemäß liegt dem Ekzem beim Baby jedoch keine Infektion zugrunde, weshalb es sich bei Ekzemen um nicht-ansteckende Hauterkrankungen handelt.
Das typische Leitsymptom von Ekzemen beim Baby, unabhängig von dessen Auslöser, ist zumeist der starke Juckreiz. Seltener findet man auch nicht juckende Ekzeme beim Baby. Da der starke Juckreiz zu ständigem Kratzen an der betroffenen Hautstelle und dies zu Verletzungen, sowie in der Folge zu einer Besiedlung mit Bakterien oder Viren führen kann, sollten Ekzeme beim Baby stets therapiert werden. Hierfür eignen sich insbesondere pflegende Salben, Gels, Lotionen oder Bäder.
Das atopische Ekzem (Neurodermitis) ist ebenfalls bedingt durch eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Stoffe, vor allem Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben. Das atopische Ekzem ist häufig mit anderen Erkrankungen wie Heuschnupfen oder allergischem Asthma vergesellschaftet. Warum diese harmlosen Stoffe, wie Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben bei einigen Personen zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen ist nicht abschließend geklärt. Da häufig auch Familienmitglieder des Betroffenen an einem atopischen Ekzem, Heuschnupfen oder allergischem Asthma leiden, wird vor allem einen genetische Veranlagung vermutet.
Die drei genannten Ekzemformen toxisches und allergisches Kontaktekzem, sowie atopisches Ekzem bilden die Hauptgruppe aller Ekzeme beim Baby. Eine weitere Ekzemform, die ebenfalls häufig beim Baby zu finden ist, ist das seborrhoisches Ekzem. Beim seborrhoischen Ekzem ist die Ursache nicht eindeutig geklärt. Vermutet werden wiederum eine genetische Veranlagung, sowie starkes Schwitzen und ein Feuchtigkeitsstau in der Haut durch falsche Kleidung oder falsche Hautpflegeprodukte.
Den verschiedenen Ekzemformen beim Baby (wie beispielsweise dem toxischen und allergischen Kontaktekzem, dem atopischen Ekzem oder dem seborrhoischen Ekzem) liegen zwar verschiedene Ursachen und Mechanismen der Krankheitsentstehung zugrunde, jedoch münden schließlich alle in einer typischen Ekzemreaktion, welche auf einer Störung der Barrierefunktion der Haut basiert.
Diese Ekzemreaktion äußert sich in einer unscharf begrenzten Hautrötung mit Schwellung und Bläschenbildung. Diese Bläschen sind flüssigkeitsgefüllt und können stark jucken. Durch Kratzen oder spontanes Platzen der Bläschen kommt es zum Nässen der betroffenen Hautstellen. Unter Krusten- oder Schuppenbildung heilt das Ekzem in den meisten Fällen ab.
Typische Lokalisation von Ekzemen beim Baby sind der behaarte Kopf, das Gesicht, insbesondere Wangen und um den Mund herum (lat.: perioral), sowie die Füße, die Hände und der Po.
Die genannten Ekzemformen können aber auch chronifizieren. Das bedeutet, dass Ekzeme beispielsweise durch fortbestehende Reizung durch den Auslöser nicht abheilen, sondern chronisch (lang anhaltend) werden. Wieder sind Rötung, Schwellung und Bläschenbildung die Folge. Zudem können sich Knötchen bilden. Schließlich kommt es zu einer Verdickung, Austrocknung und Schuppung der Haut, was als Lichenifikation bezeichnet wird und typisch für chronische Ekzeme ist.
Das Hauptsymptom eines Ekzems beim Baby ist in der Regel der stark ausgeprägte Juckreiz, seltener finden sich Ekzemformen, welche nicht jucken. Der massive Juckreiz kann zu ständigem Kratzen der betroffenen Hautstelle führen, wodurch sich kleine Wunden bilden können. Probleme entstehen dann, wenn in die aufgekratzten Hautstellen Bakterien oder Viren eindringen. Die Besiedlung der verwundeten Hautstellen mit Bakterien oder Viren wird als Superinfektion oder Sekundärinfektion bezeichnet und beeinträchtigt den Heilungsprozess des Ekzems beim Baby erheblich.
Da das gemeinsame Auftreten von Rötung, Schwellung, sowie nässenden oder verkrusteten Bläschen für ein Ekzem charakteristisch ist, handelt es sich bei einem Ekzem beim Baby um eine Blickdiagnose. Um jedoch die Ursache für das Ekzem beim Baby festzustellen, ist eine ausführliche Befragung der Eltern (die sogenannte Anamnese) erforderlich. Hierbei erfragt der Arzt, ob das Baby möglicherweise mit giftigen Substanzen in Berührung gekommen ist, was auf ein toxisches Kontaktekzem hindeuten könnte.
Ist das Baby mit allergen Stoffen, wie beispielsweise Nickel in Kontakt gewesen, könnte dies ein Hinweis auf das Vorliegen eines allergischen Kontaktekzems sein.
Das Vorliegen von weiteren Erkrankungen des Babys, beispielsweise allergisches Asthma oder Heuschnupfen, können den Verdacht auf ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) lenken. Das Auftreten von Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis in der Familie würden die Verdachtsdiagnose dann zusätzlich erhärten.
Auch die Frage nach verwendeten Hautpflegeprodukten beim Baby kann sinnvoll sein, um beispielsweise das seborrhoische Ekzem zu diagnostizieren.
Insbesondere zur Diagnose eines allergischen Kontaktekzem und eines atopischen Ekzem kommen zusätzlich noch einige Testverfahren wie ein Bluttest oder ein Epikutantest, seltener ein Pricktest zur Anwendung. Mithilfe dieser Testverfahren können Stoffe, die beim Baby zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen (sogenannte Allergene) identifiziert werden.
Die Erstmanifestation des atopischen Ekzems (siehe auch: Neurodermitis beim Baby) beginnt häufig im Säuglingsalter von 3 Monaten. Hierbei ist das Ekzem beim Baby im Gesicht meistens einer der ersten Lokalisationen am Körper. Besonders zeigen sich die erst geröteten, später durch Bläschen und Knötchen charakteristischen Stellen, an Stirn und Wangen. Das komplette seitliche Gesicht und Augenlider sind weitere Ausbreitungsmöglichkeiten. Das ekzematöse Hautbild kann auf das ganze Gesicht übergreifen. Meist treten unter einem Ekzem ein stärkster Juckreiz als Symptom auf, sodass das Kind sich an den betroffenen Stellen manipuliert. Dieser verursacht meist Schlaflosigkeit in der Nacht und bringt durch den übermüdeten Gemütszustand ein unleidliches Verhalten am Tage. Durch die Manipulation kann sich die Haut entzünden und auch anfangen zu nässen. Ein atopisches Ekzem, kann unter dem Begriff der Neurodermitis zusammengefasst werden.
Neben dem atopischen, kann es sich auch um ein seborrhoisches Säuglingsekzem (entzündlicher Hautausschlag) handeln. Dieses tritt bereits im 1. Säuglingsmonat auf und manifestiert sich primär im Bereich des Gesichtes und des Kopfes, an Wangen, Augenbrauen, Nase und Stirn.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Seborrhoisches Ekzem und atopische Dermatitis
Allgemeine Informationen zum Thema finden Sie hier: Ekzem im Gesicht
Eine prädisponierte Stelle eines Ekzems beim Baby ist der Hals. Hierbei treten wie beim Gesicht Rötungen bis hin zu knötchenartigen oder bläschenartigen Hautveränderungen auf. Diese Stellen im gesamten Halsbereich zeigen in den meisten Fällen eine Neurodermitis als Ursache. Erste sichtbare Hautveränderungen treten meist im Bereich des Gesichts, oder des Kopfes auf, und können sich über den Hals auf den Rumpf ausbreiten. Der Hals ist als Manifestationsort bei Babies allerdings eher selten betroffen. Das Hautbild erscheint bei Beteiligung eher trocken und glanzlos, aufgrund einer Unterfunktion von Talg- und Schweißdrüsen. Es empfiehlt sich die Manipulationsneigung des Babys zu kontrollieren und deren Stärke mittels Handschuhen abzumildern, um in der Folge auftretende Infektionskrankheiten der Haut zu vermeiden.
Die Kopfhaut als talgdrüsen- und schweißdrüsenreiches Milieu ist bei Babies eine Körperstelle bei der ein Ekzem häufig beobachtet werden kann. Eine charakteristische Erscheinung ist hier das seborrhoische Ekzem, welches sich mittels gelblich-fettigen Schuppen auf geröteter Kopfhaut darstellt. Die Grenzen der Rötung sind scharf begrenzt. Das Auftreten ist gehäuft im Säuglingsalter zu verzeichnen.
Mehrere Gründe für das Ekzem sind denkbar. Es ist noch nicht eindeutig belegt, ob es sich um eine erhöhte Talgproduktion, eine Infektion der Haarfollikel oder hormonelle Faktoren handelt. Auch ist zu beachten, dass ein atopisches Ekzem (Neurodermitis) in circa ein Drittel der Fällen der Grund für den Ausbruch eines seborrhoischen Ekzems sein kann. Auffällig ist, dass in aller Regel kein Juckreiz besteht.
In der Regel stellt sich der Heilungsverlauf von selbst ein und ist innerhalb von wenigen Wochen bis Monaten beendet. Unterstützend können viel frische Luft und Ölbäder eine Milderung bewirken, sowie bei schweren Formen eine Glucocorticoidtherapie (meist Cortison), sowie eine Antimykotikatherapie (Therapie gegen Pilzinfektionen). Pilzinfektionen können aufgrund reduzierter Abwehrfunktion im Bereich des Ekzems als Sekundärerkrankung auftreten und eine Heilung verzögern.
Rötungen im Bereich der Wangen können als Folge des Zahnens eines Babies auftreten. Zahnen tritt im Alter ab 6 Monaten auf und kann bis zum Alter von drei Jahren dauern, bis das vollständige Gebiss ausgebildet ist.
Bei Rötungen im Wangenbereich sollte darauf geachtet werden, ob es lediglich eine Folge des Zahnens darstellt. Hierbei ist eine Rötung von einer Ekzembildung abzugrenzen. Ein Ekzem im Bereich der Wangen zeigt in der Regel andere Ursachen. Hierbei ist eher an das atopische Ekzem eines Säuglings zu denken, welche in diesem Alter ohne große Risiken auftreten kann. Charakteristisch ist hier ein häufig zu beobachtender Juckreiz. Ein atopisches Ekzem wird unter dem Begriff der Neurodermitis zusammengefasst. Jedoch tragen nur wenige Menschen, die im Säuglingsalter ein ausgeprägtes Ekzem hatten, später Folgen der Symptome. Das heißt, dass beim Großteil im Erwachsenenalter Symptomarmut oder -freiheit herrscht. Zu beachten ist, dass Wangen eine prädisponierte Stelle für die frühkindliche Neurodermitis darstellen.
Zahnen bezeichnet den Durchbruch der bereits lange angelegten Zähne im Kieferknochen durch das Zahnfleisch. Hierbei entsteht bei einigen Babies ein ausgeprägter negativer Stress, da der mechanische Druck beziehungsweise die Spannung des Zahnfleisches häufig mit Schmerzen einhergehen kann. Zu beobachten ist, dass an der Stelle, an der ein Zahn durchbricht, Rötungen an der Haut auftauchen können. Diese zeigen sich häufig im Bereich der Wangen. So sind auch Reizungen bis zu leichten Entzündugnen an gleicher Stelle am Zahnfleisch zu erkennen.
Die Rötungen der Haut, ausschließlich als Folge des Zahnen ist eher nicht als Ekzem zu betrachten. Beim Zahnen wird vermehrt Speichel produziert, der bei Babies nicht ausschließlich geschluckt, sondern ebenfalls nach außen entweicht. Speichel enthält bereits Enzyme, die die Verdauung einleiten und zur Aufspaltung der Nahrungsbestandteilen dienen. Mit großen Speichelmengen und bestimmten Verweildauern auf der Haut, können hier gegebenenfalls Irritationen entstehen, die aufgrund des Kontakts zu leichten ekzematösen Veränderungen führen. Beim Zahnen kann es zudem sogar zu Temperaturerhöhungen des Körpers kommen, welche jedoch binnen 24 h bereits wieder normalisiert sein sollten.
Bei schwerwiegenderen Defekten der Mundschleimhaut, massiver Ekzembildung im Wangenbereich, sowie weiterhin erhöhter Körpertemperatur (>24h) ist von einer Folge des Zahnens abzusehen. Hierbei sollte ein Kinderarzt die Symptome weiter eingrenzen und gegebenenfalls die angezeigte Behandlung einleiten.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Zahnen beim Baby
Meist tritt ein Ekzem beim Baby auf den Streckseiten des Arms, wie zum Beispiel dem Ellenbogen, auf. Der Arm kann als weitere Ausbreitungsfläche als Folge eines atopischen Ekzems (Neurodermitis) gesehen werden. Vorboten sind Ekzeme im Bereich des Kopfes und des Gesichts. Hierbei leidet das Kind häufig an einem ausgeprägten Juckreiz.
Ein Versuch der Linderung kann bei strenger Beobachtung des Kindes auf eventuell auslösende Nahrung oder Kleidung erfolgen, indem auf bestimmte Nahrungsmittel oder auslösende Textilien verzichtet wird. Bei weiter bestehenden starken Beschwerden, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Da es sich beim Ekzem überwiegend um eine Immunantwort handelt, können überschießende Immunantworten auf der Haut lokal behandelt werden. Meist ist jedoch eine Selbstheilung in wenigen Wochen bis Monaten zu erwarten. Mit zunehmendem Alter stellt sich meist eine deutliche Besserung ein, sodass bis zu 70% der jungen Patienten in der Pubertät beschwerdearm oder -frei sind.
Eine am Bauch aufgetretene Rötung kann im Rahmen eines atopischen Ekzems auftreten. Der Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich hierbei jedoch eher um eine zu circa 30% auftretende Kontaktallergie. Auslösende Faktoren sind hierbei hautirritierende Kleidung, kühles und trockenes Klima, sowie Metalllegierungen an Kleidungsstücken zum Beispiel in Form eines Knopfes.
Außerdem können ebenfalls Fettstoffwechselstörungen eine hier auftretende Hautveränderung verursachen. Wird auf ursächlich irritierende Stoffe auf der Haut verzichtet, stellt sich in der Regel eine Besserung ein. Insgesamt ist der Ausprägungsgrad einer Hautveränderung im Rahmen einer Kontaktallergie eher mild zu beurteilen. Bei akuter Verschlechterung, kann von einer Kontaktallergie abgesehen werden. Hierbei könnte es sich um eine bakterielle und /oder virale Sekundärerkrankung handeln, die als Komplikation auftreten kann. Somit sollte auf kinderärztlichen Rat zurückgegriffen werden.
Am Po oder Gesäß des Kindes stellt sich häufig aufgrund des ständigen Kontakts zu Inkontinenzvorlagen/ Windeln, sowie Textilien ein Kontaktekzem ein, welches als Windeldermatitis bezeichnet werden kann. Eine Dermatitis ist ein ekzematöse Entzündungsreaktion der mittleren Hautschicht. Diese folgt aus der Aufweichung der Haut durch Urin und Stuhl. Zusätzlich ist die Haut mit der Zersetzung von Urin unter Ammoniakbildung konfrontiert, bei der ein ungewöhnlich hoher pH-Wert die Haut zusätzlich stresst. Dabei kann es zur Aktivierung von Enzymen kommen, die die oberste Schicht der Haut auflösen.
Im Genitalbereich kommen meist seborrhoische Ekzeme vor. Daher ist es denkbar, dass durch die örtliche Nähe eine bestehende ekzematöse Erscheinung im Bereich der Scheide und des Penis, sowie in der Analfalte, Hautirritationen im Bereich des Gesäßes auslösen kann. Abhilfe schafft eine regelmäßige Hautreinigung und Hautpflege im Haut-ph-neutralen-Bereich, sowie das Verhindern von Staunässe, durch regelmäßiges Auslüften der betroffenen Hautareale. Somit kann sich die Hautbarriere, die durch die Epidermis gebildet wird wieder neu regenerieren.
Ein Ekzem mit Juckreiz tritt relativ häufig im Säuglingsalter auf, meist im Rahmen einer Neurodermitis. Der Juckreiz verschlimmert die eigentliche ekzematöse Veränderung durch zusätzliche Verletzung des Organs. Es folgt ein verzögerter Heilungsprozess und ein primär daraus resultierender verschlechterter Hautzustand. Das bedeutet, dass hierbei eine ausgeprägte Entzündungsreaktion provoziert oder weiter ausgeprägt wird.
Zu beachten ist hierbei die psychische Komponente des Kindes, sowie der Eltern, die mit ihrem Baby leiden. Die unerträglich wirkende körperliche Symptomatik beeinflusst den Tagesablauf, sowie den Tag-Nacht-Rhythmus nachhaltig, sodass auf beiden Seiten eine unausgeglichene Stimmung folgen kann. Somit ist bei anhaltendem Juckreiz und nicht reduzierbaren Beschwerden mittels pflegerischer Maßnahmen, meistens eine medikamentöse Therapie angezeigt. Eine entspannte Psyche und fehlende Manipulation des Kindes beschleunigen die Besserung der Symptomatik. Durch Verzicht einer Behandlung können psychisches Leid, sowie daraus folgende bakterielle und mykotische Infektionskrankheiten provoziert werden.
Bei nicht vorhandenem Juckreiz eines Ekzems beim Baby, handelt es sich meist um die Form des seborrhoischen Ekzems. Dieses tritt vor allem an Stellen mit vielen Drüsen auf, wie beispielsweise der T-Zone im Gesicht, der Kopfhaut, sowie im Hals- und Nackenbereich. Da der Juckreiz hierbei als komplizierender Faktor ausfällt, kann in einigen Fällen ein milderer Verlauf des Ekzems beobachtet werden. In der Regel heilt das seborrhoische Ekzem im Kleinkindalter meist selbst aus und bedarf nur unterstützender Therapie. Beispiele hierfür wären die Exposition an der freien Luft, sorgfältige Einhaltung hygienischer Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Komplikationen sowie der Pflege der Haut mit schonenden Pflegeprodukten. Topisch (örtlich) kann unter Umständen bei kompliziertem und langwierigem Verlauf die Anwendung von Glucocorticoiden in Frage kommen.
Ekzeme sind häufig von starkem Juckreiz begleitet, welcher dazu führen kann, dass die betroffenen Hautstellen aufgekratzt werden und kleine Verletzungen entstehen. Kleine Verletzungen an der Haut ermöglichen eine Besiedlung der Haut mit Bakterien oder Viren. Um diese sogenannte Super- oder Sekundärinfektion mit Bakterien oder Viren zu vermeiden, sollten Ekzeme stets therapiert werden.
Zunächst kommen hierfür verschiedene Salben in Betracht, welche auf die betroffenen Hautstellen, wie behaarten Kopf, Gesicht, insbesondere die Wangen, sowie Füße, Hände und Po aufgetragen werden. Die Konsistenz der Salbe richtet sich dabei nach dem Stadium des Ekzems.
Tritt das Ekzem akut auf und äußert sich vor allem durch Rötung, Schwellung und Nässen sollten Salben mit einem hohen Wasseranteil angewendet werden. Ist das Ekzem chronifiziert (lang anhaltend), sollten Salben mit einem hohen Fettanteil verwendet werden, da diese die schuppende, trockene Haut vor weiterer Austrocknung schützen.
Bei stark juckenden Ekzemen können zusätzlich kühlende Gels, Lotionen oder kalte Umschläge angewendet werden, da diese helfen den Juckreiz zu lindern. Massiver Juckreiz kann auch medikamentös, mit sogenannten Antihistaminika behandelt werden.
Kommt es zu einer Superinfektion des Ekzems mit Bakterien oder Viren kommen auch antibiotikahaltige und antiseptische Salben zum Einsatz. In schlimmeren Fällen müssen Antibiotika in Form von Tabletten verabreicht werden.
Von herausragender Bedeutung ist allerdings die Beseitigung der Ursache des Ekzems. Das bedeutet giftige oder allergene Substanzen, die das Ekzem hervorgerufen haben, sollten zukünftig vermieden werden.
Ekzeme entstehen durch eine Störung der Hautbarriere, bedingt durch äußere Umweltfaktoren oder innere Einflüsse. Die Störung der Barrierefunktion der Haut vermittelt eine Entzündungsreaktion, welche die gestörte Barrierefunktion der Haut weiter unterhält. Das Einwandern von Entzündungszellen vermittelt die typischen Symptome des Ekzems, wie Rötung, Schwellung und Bläschenbildung. Je nach Ursache dieser gestörten Barrierefunktion der Haut unterscheidet man verschiedene Formen des Ekzems.
Kommt es aufgrund des Kontaktes der Haut zu giftigen, aggressiven Stoffen (zum Beispiel Chemikalien oder starke Strahlung) zu Hautschäden und einer Störung der Hautbarriere mit Rötung, Schwellung und Bläschenbildung bezeichnet man dies als toxisches Kontaktexzem.
Vom toxischen Kontaktekzem unterscheidet man das allergische Kontaktekzem, welches nicht durch giftige Substanzen, sondern durch sogenannte Allergene ausgelöst wird. Hierbei handelt es sich um verschiedene Stoffe, die bei manchen Personen aufgrund einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen diese Stoffe bei Berührung eine überschießende Immunreaktion auslösen und so schließlich eine Störung der Hautbarriere mit den genannten Folgen bewirken. Stoffe, welche häufig als Allergen wirken, sind Nickel (Nickelallergie), Duft- und Aromastoffe, Konservierungsmittel und Latex (Latexallergie).
Ekzeme entstehen häufig an trockenen und empfindlichen Hautstellen. Daher kann unter anderem durch Vermeidung trockener Haut also mit einer guten Hautpflege beim Baby der Entstehung von Ekzemen vorgebeugt werden. Hierfür kommen verschiedene Maßnahmen in Betracht. Zum einen sollte die Haut nicht zu oft und nicht zu heiß gewaschen werden. Zur Pflege der Haut sollten rückfettende Lotionen angewendet werden, die keine Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten. Außerdem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Ist es bereits zu einem Ekzem beim Baby kommen und der Auslöser bekannt, kann einem weiteren Ekzem durch Vermeidung der auslösenden Substanz vorgebeugt werden.
Die Prognose von Ekzemen beim Baby ist je nach Form des Ekzems verschieden. Toxisches Kontaktekzem, allergisches Kontaktekzem, sowie seborrhoisches Ekzem haben bei Vermeidung der auslösenden Substanzen und korrekter Pflege der Haut eine gute Prognose.
Die Prognose des atopischen Ekzems (Neurodermitis) hingegen ist schwer vorauszusagen. Sie richtet sich unter anderem nach Erkrankungsalter und zusätzlichen Erkrankungen des betroffenen Babys. Je früher das atopische Ekzem auftritt und je früher das Baby oder Kind an weiteren Erkrankungen, wie allergischem Asthma und Heuschnupfen leidet, desto schlechter ist die Prognose.
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