Hat man Schmerzen im Bereich des Mittelfußes kann es sich um eine Metatarsalgie handeln. Diese bezieht sich spezifisch auf die Mittelfußknochen 2-5. Auslöser für eine Metatarsalgie können Fehlbelastungen durch falsches Schuhwerk, Knochenbrüche oder chronische Erkrankungen wie Gicht und Arthrose sein.
Bei der Metatarsalgie handelt es sich um Schmerzen im Bereich des Mittelfußes wobei nur die Schmerzen im Bereich der Mittelfußknochen (Os metacarpalis) 2-5 einbezogen werden da Schmerzen im Bereich des ersten Mittelfußknochens (Os metacarpalis I) gesondert behandelt werden. Meist treten die Schmerzen des Mittelfußes während der Belastung auf, beispielsweise beim Laufen.
Die Ursachen einer primären Metatarsalgie sind meist auf eine Fehl- oder Überbelastung zurückzuführen, bei der sekundären Metatarsalgie handelt es sich um ein Schmerzen im Mittelfuß aufgrund von chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma oder Gicht.
Des Weiteren kann eine Metatarsalgie auch auf das falsche Schuhwerk zurückzuführen sein. Besonders Frauen, die gerne und oft Schuhe mit hohem Absatz tragen oder den Fuß in zu enges Schuhwerk zwängen fördern die Fehlbildung des Fußes, welche dann wiederum eine Metatarsalgie verursachen kann.
Typische Fehlbildungen des Fußes sind beispielsweise der Hallux valgus, der Hammerzeh oder der Krallenzeh. Zusätzlich kommt es im Alter dazu, dass das schützende Fettpolster, welches sich physiologischer Weise unterhalb des Fußes befindet und somit unsere Schritte abfedert, mit zunehmendem Alter immer weiter verschwindet (atrophiert). Dies führt dazu, dass unser Mittelfuß einer größeren Belastung standhalten muss. Kommt es nun zu einer Überlastung oder einer Fehlbelastung durch falsches Schuhwerk, kann dies zu einer Metatarsalgie führen.
Weitere Ursachen können außerdem eine sogenannte Sehnenscheidenentzündung sein, bei welcher die Sehnen, welche zu den Knochen des Fußes ziehen, überlastet werden und sich aufgrund dessen entzünden und dann mitunter starke Schmerzen auslösen können.
Auch bei einer Überlastung der Bänder (Ligamenti) im Bereich des Mittelfußes, kann es zu einer Metatarsalgie kommen.
Mehr zu diesem Thema finden sie unter: Sehnenentzündung im Mittelfuß
Extrem selten ist ein Weichteiltumor in diesem Bereich schuld an den Schmerzen im Bereich des Mittelfußes. Häufiger hingegen kommt es nach einem Bruch oder nach einer Prellung im Bereich des Mittelfußes zu einer Metatarsalgie. Da die Schmerzen dann nach dem eigentlichen Trauma (hier dem Bruch) auftreten, spricht man von einer posttraumatischen Metatarsalgie.
In extrem seltenen Fällen kann eine aseptische Knochennekrose (Morbus Köhler Typ II), ein Knochentumor oder eine chronische Knochenhautentzündung Ursache für die Metatarsalgie sein.
Bei bereits bestehender chronischer Erkrankung, wie beispielsweise bei der Arthrose kann es zu der bereits erwähnten sekundären Metatarsalgie kommen. Hierbei greift die eigentliche Erkrankung (hier beispielsweise die Arthrose) auf andere Bereiche des Körpers über, im Falle des Mittelfußes kommt es dadurch dann zu einer Metatarsalgie.
Allgemein ist die häufigste Ursache einer Metatarsalgie jedoch das falsche Schuhwerk und die dadurch bedingt Fehlstellung des Mittelfußes.
Um die Diagnose der Metatarsalgie stellen zu könne bedarf es zunächst eines ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräches (Anamnese), bei der unter anderem das Schuhwerk und die damit verbundenen Haltungen des Fußes aber auch eventuelle Vorerkrankungen, wie beispielsweise eine Arthrose oder ein vorheriger Bruch im Bereich des Mittelfußes erfragt werden müssen.
Die Inspektion, also das Betrachten der Füße, kann hilfreich sein da der Arzt eventuelle Deformitäten erkennen kann, der eigentliche Befund der Metatarsalgie kann so jedoch nicht getroffen werden. Deshalb ist es wichtig, dass der Arzt zusätzlich den Fuß abtastet (Palpation). Hierbei können vermehrt Schwielen im Bereich des Mittelfußes festgestellt werden, zusätzlich kann es sein, dass durch den Druck mit den Fingern auf den Mittelfuß, die Schmerzen bei Patienten provoziert werden. Bei den meisten Patienten kann man mithilfe der Palpation zusätzlich feststellen, dass das schützende Fettpolster unterhalb des Fußes schmaler ist als es physiologischer Weise der Fall wäre.
Anhand dieser drei Untersuchungsmethoden- Anamnese, Inspektion und Palpation, kann meist sehr sicher auf eine Metatarsalgie geschlossen werden. Es kann jedoch sein, dass der Arzt zusätzlich ein Röntgenbild des Fußes anfordert, vor allem dann, wenn der Verdacht auf einen Bruch im Bereich des Mittelfußes besteht, welcher dann Auslöser der Metatarsalgie war. Weitere diagnostische Maßnahmen sind nicht notwendig.
Fußschmerzen
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Bei einer Metatarsalgie klagt der Patient über Schmerzen im Bereich des Mittelfußes, die vor allem bei Belastung schlimmer werden. Neben den belastungsabhängigen Schmerzen kommt es meist zusätzlich zu einer vermehrten Schwielenbildung im Bereich des Mittelfußes, was der Patient eventuell als unangenehm oder störend empfindet.
Weitere Symptome sind bei der Metatarsalgie selten, es sei denn, es handelt sich um eine sekundär bedingte Metatarsalgie, die aufgrund einer vorangegangenen Arthrose oder Gicht entstanden ist, dann kommen zusätzlich die Symptome der Arthrose oder der Gicht hinzu.
Bei einer Metatarsalgie, die aufgrund eines Bruches entstanden ist, kann es außerdem sein, dass es im Bereich des Mittelfußes zu Schwellungen und Rötungen, eventuell auch zu Blutergüssen, kommt, wobei sich die Blutergüsse mit der Zeit verfärben und dann eher gelblich-grünlich erscheinen.
Bei der Therapie ist es zum einen wichtig, die Symptome des Patienten zu mildern, zum anderen ist es wichtig, in Zukunft ein erneutes Ausbrechen der Metatarsalgie zu vermeiden.
Deshalb ist es zunächst unbedingt ratsam, dass der Patient sich geeignetes Schuhwerk zulegt und auf hohe Absätze und zu enge Schuhe verzichtet. Alleine mit dieser Methode können in vielen Fällen den Patienten geholfen werden und der Fuß erholt sich „von alleine“, wobei Einlagen, die genau auf die Fußform angepasst sind, zusätzlich unterstützend wirken können.
Da der Patient im Anfangsstadium meist noch über Schmerzen klagt obwohl er bereits passendes Schuhwerk trägt, kann es helfen, am Anfang lokale Schmerzmittel anzuwenden um somit eine durch den Schmerz bedingte falsche Gangart zu verhindern.
Die ästhetisch störenden Schwielen kann der Patient entweder selber entfernen oder mithilfe einer professionellen Fußpflege entfernen lassen.
Bei einem Bruch kann es jedoch sein, dass der Patient zusätzlich operiert werden muss um eine optimale Heilung zu erzielen.
Bei einer Metatarsalgie, die bereits weit voran geschritten ist, kann es ebenfalls sein, dass eine Operation notwendig wird, bei der die Mittelknochen verkürzt werden und die Köpfe der Mittelfußknochen somit weiter nach hinten gezogen werden. Dadurch verändert sich die Form des Fußes sowie sein Größe, die Operation kann jedoch in seltenen Fällen auch selber wiederum Auslöser für eine Metatarsalgie sein, deshalb ist es besonders wichtig, rechtzeitig zum Arzt zu gehen und auf passendes Schuhwerk zu achten.
Um eine Metatarsalgie zu verhindern, bietet es sich an, auf geeignetes Schuhwerk zu achten. Das bedeutet, dass der Schuh eine möglichst gute und federnde Sohle haben sollte, bei regelmäßigem Sport sollten Einlagen verwendet werden, welche sich der Form des Fußes optimal anpassen. Bei Frauen ist es besonders wichtig, dass sie das Tragen von hohen Absatzschuhen oder von Sandaletten ohne Sohlen-Profil so gut es geht vermeiden oder minimieren.
Die Prognose bei der Metatarsalgie ist meist sehr gut. Häufig ist eine Metatarsalgie durch falsches Schuhwerk und die daraus resultierende Fehlbelastung des Fußes indiziert und kann somit durch Umstellung der Schuhe einfach beseitigt werden.
Ist die Metatarsalgie jedoch weiter fortgeschritten und somit eine Operation von Nöten, so kommt es häufiger zu Problemen, es kann sogar zu einem erneuten Ausbruch der Schmerzen kommen aufgrund der Veränderung des Fußes durch die Operation. In diesem Fall ist die Prognose noch gut, aber nicht mehr so gut wie wenn nur eine konservative Therapie von Nöten ist.
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