Die Symptome einer Hepatitis B Infektion verlaufen zunächst in ähnlicher Form einer Erkältung. Zu den Symptomen zählen Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Muskel und Gelenkbeschwerden. Im weiterem Verlauf der Erkrankung entwickeln sich Symptome einer Gelbsucht.

Symptome einer Hepatitis B

Einleitung

Das Hepatitis B Virus hat an sich keine zellzerstörenden (zytopathogene) Eigenschaften. Es ist die Immunreaktion, die sich gegen die vom Virus befallenen Leberzellen richtet und diese zerstört. Der Verlauf/ die Symptome der Hepatitis B Erkrankung ist nicht vorhersehbar und kann in allen Ausprägungen erscheinen.

Bei 90% der Patienten mit einer Hepatitis-B-Virus Infektion kommt es zu einer spontanen folgenlosen Ausheilung der Leberzellentzündung. Von diesen Erkrankten zeigen etwa zwei Drittel, die klinische Symptomatik einer akuten Virushepatitis, der Rest der Betroffenen, besonders Kinder, durchlaufen die Erkrankung symptomlos. Diese Menschen stellen somit eine versteckte Infektionsquelle dar und können unbemerkt andere infizieren.

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Allgemeine Symptome

Die Zeit zwischen Ansteckung mit Hepatitis B und Ausbruch der ersten Symptome (Inkubationszeit) kann 2 Wochen bis zu 6 Monate dauern.

Bei einer akuten Virushepatitis, klagt der Patient zunächst über unspezifische allgemeine Symptome wie:

Druckgefühl im rechten Oberbauch / Rippenbogen

Auch ein Druckgefühl im rechten Oberbauch kann als Symptom bei einer Hepatitis B auftreten. Sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Verlaufsform. Die Leber ist im rechten Oberbauch lokalisiert und liegt dort – bei normaler Größe – unter dem Rippenbogen versteckt. Bei einer Vergrößerung der Leber kann diese weit unter dem Rippenbogen hinausreichen. Eine Hepatitis kann zu leichten Schmerzen oder Druckgefühl im Bereich der Leber führen. Das Symptom des Druckgefühls im rechten Oberbauch kann durch eine Lebervergrößerung bei Wassereinlagerung in die Leber (Leberödem), und durch die damit einhergehende Organkapselspannung verursacht sein.

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Gelbsucht

Im Anschluss daran können eine Gelbsucht (Ikterus) und deren Begleitsymptome entstehen. Die Gelbsucht ist zwar ein typisches Symptom der akuten Hepatitis B, tritt jedoch nur bei etwa 1/3 der infizierten Menschen auf. Das Billirubin (Gallenfarbstoff) kann von den betroffenen Leberzellen (Hepatozyten) nicht mehr in die Gallengänge ausgeschieden werden. In der Regel tritt die Gelbsucht erst auf, nachdem bereits grippeähnliche Symptome wie Gliederschmerzen, Antriebslosigkeit sowie Übelkeit und Erbrechen aufgetreten sind. Es entsteht ein typischer Symptomkomplex des Ikterus.
Zu diesem Komplex gehört eine:

  • Gelbfärbung der Haut und der
  • Skleren (das Weiße in den Augen, Lederhaut),

welche die auffälligsten und augenscheinlichsten Symptome des Ikterus sind. Ein quälender Juckreiz infolge von abgelagerten Gallensalzen in der Haut ist für den Patienten besonders quälend.
Außerdem bestehen Symptome wie lehmartige Entfärbung des Stuhls (Acholie), durch das Fehlen des Gallenfarbstoffs im Stuhl und eine Dunkelfärbung des Urins, da die Niere die Ausscheidung der Gallenfarbstoffe übernimmt. Durch das Fehlen der Gallensäuren im Dünndarm können Fette schlechter verdaut werden, sodass es zu Unverträglichkeit gegenüber fettreichen Mahlzeiten und zu Fettstühlen (Steatorrhoe) kommen kann. Die Gelbsucht klingt nach einigen Wochen wieder vollständig ab.

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Leistungsverlust / Abgeschlagenheit

Etwa 2/3 aller infizierten Menschen bemerken die Erkrankung durch verschiedene Symptome. Eines der typischen Symptome ist eine deutliche Leistungsminderung. Die Patienten fühlen sich dauerhaft müde und abgeschlagen. Die Alltagsaktivitäten fallen aufgrund einer deutlich erhöhten Ermüdbarkeit schwerer als sonst. Diese Symptome dauern während der akuten Infektion über Tage bis Wochen an und verschwinden in der Regel wieder vollständig.

Fieber

Fieber ist ein Symptom, das bei zahlreichen Infektionserkrankungen und auch bei Entzündungsreaktionen nicht-infektiöser Natur auftreten kann. Es ist also sehr unspezifisch und lässt keine genaueren oder sicheren Rückschlüsse auf die auslösende Ursache / Erkrankung zu. Fieber kann im Rahmen der akuten Hepatitis B auftreten. Meist handelt es sich hierbei um leichtes Fieber, das selten über 40°C ansteigt.

Gelenk- und Muskelschmerzen

Gelenk-, Glieder- und Muskelschmerzen kommen bei banalen Infekten wie einer einfachen Grippe, aber auch bei schweren Infektionserkrankungen wie der Hepatitis B vor. Bei der akuten Verlaufsform der Hepatitis B sind Gelenk-, Glieder- und Muskelschmerzen ein relativ häufig auftretendes Symptom. Da die Beschwerden jedoch sehr unspezifisch sind geben sie keinen sicheren Anhalt für die ursächliche Erkrankung. Die Gelenk- und Muskelschmerzen können auch im Rahmen einer chronischen Hepatitis B rezidivierend (immer wiederkehrend) auftreten.

Wann treten die Symptome auf?

Die Inkubationszeit der Hepatitis B, also die Zeit, die zwischen Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome vergeht, beträgt zwischen 45 und 180 Tagen. Bei etwa 1/3 der Infizierten treten keinerlei Symptome auf. Bei den anderen 2/3 kommt es im Mittel nach 60 bis 120 Tagen zu grippeähnlichen Symptomen. Ein bis zwei Wochen später kann eine Gelbsucht folgen.

Leberversagen

In seltenen Einzelfällen (ca. 1%) kann es zu einer lebensbedrohlichen fulminanten Leberzerstörung mit Leberversagen (S. auch Funktion der Leber) kommen, sodass den Betroffenen nicht selten nur durch eine Lebertransplantation zu helfen ist.

Chronische Hepatitis B

In ca. 10% der Fälle kommt es zu einer Persistenz (chronischer Verlauf der Hepatitis B Infektion) des Virus, und der nicht selten ahnungslose Patient wird zu einem nicht selten asymptomatischen Virusträger (sog. Ausscheider). Von einer chronischen Hepatitis B spricht man bei Persistenz der Symptome und/oder der entsprechenden viralen Marker über 6 Monate. Die Chronifizierungsrate der Infizierten steigt mit sinkendem Alter und ist bei Neugeborenen (ca. 90%) besonders hoch. Dieser chronische Infektionszustand der Leber mündet früher oder später in eine Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber/Verlust der Leberfunktionen).
Grundsätzlich besteht bei einer chronischen Hepatitis B Virusinfektion auch ein deutlich erhöhtes Risiko ein Leberzellkarzinom (Hepatozellulären Karzinom) auszubilden. Eine bereits bestehende Leberzirrhose erhöht dieses Risiko noch zusätzlich.

Ein wichtiger Co-Faktor bei der Entstehung der Leberzirrhose und des Leberkrebses ist eine gleichzeitig bestehende Alkoholabhängigkeit (Alkoholabusus) des Patienten und eine Zweitinfektion mit dem Hepatitis C und D-Virus.

Typische Symptome der chronischen Form

Die chronische Form der Hepatitis B verläuft – ebenso wie die akute Form – häufig asymptomatisch. Es kann jedoch auch zu Beschwerden kommen. Zu diesen möglichen Symptomen zählen beispielsweise ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, Muskel-, Glieder- und Gelenkschmerzen sowie Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit.

Eine der wichtigsten Komplikationen der chronischen Hepatitis B ist die Entwicklung einer Leberzirrhose. Entwickelt sich eine solche Leberzirrhose, so kann diese mit zahlreichen weiteren Symptomen einhergehen.

Zunächst verläuft jedoch auch die Leberzirrhose in den meisten Fällen asymptomatisch. Erst in fortgeschrittenen Stadien (Child-Pugh-Stadium B und C) kommt es zu Symptomen wie Wassereinlagerungen (Ödeme), Wasserbauch (Aszites) und Leberhautzeichen wie Spider naevi, Aderzeichnungen auf der Haut, oder einem Palmarerythem, einer flächigen Rötung auf der Innenseite der Hände.

Bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose bilden sich bei vielen Patienten Krampfadern im Bereich der Speiseröhre (Ösophagusvarizen). Diese nehmen immer weiter an Größe zu und können irgendwann platzen und dann zu ausgeprägten Blutungen führen.

Im Rahmen einer solchen Blutung kann es zu Bluterbrechen und Kreislaufinstabilität kommen, eine rasche Therapie ist erforderlich. In weit fortgeschrittenen Stadien der Leberzirrhose kann es aufgrund eines zunehmenden Versagens der Entgiftungsfunktionen der Leber zu Bewusstseinsstörungen kommen, man spricht dann von einer hepatischen Enzephalopathie.

Eine Leberzirrhose im fortgeschrittenen Stadium bedeutet eine deutlich eingeschränkte Lebenserwartung.

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Alle möglichen Symptome einer akuten Hepatitis B

  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Leistungsminderung
  • Fieber
  • Glieder- und Gelenkschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Gelbsucht
  • Dunkelfärbung des Urins
  • Hellfärbung des Stuhls
  • Oberbauchschmerzen

Alle möglichen Symptome einer chronischen Hepatitis B

  • Müdigkeit
  • Antriebsminderung
  • Appetitlosigkeit
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Druckgefühl im rechten Oberbauch
  • bei Entwicklung einer Leberzirrhose kommen weitere mögliche Symptome hinzu:
  • Blutungen im Bereich der Speiseröhre mit Bluterbrechen
  • Aszites
  • Bewusstseinsstörungen bei schwerer Leberzirrhose (hepatische Enzephalopathie)
  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Hautsymptome wie:
  • bläuliche Verfärbung im Bereich der Bauchdecke (Caput medusae)
  • Spider naevi
  • Rötung der Handinnenfläche (Palmarerythem)
  • Lackzunge

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.02.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024